Die Netzneutralität ist derzeit sowohl öffentlich als auch in der Politik in aller Munde. Es wird erwartet, dass das Datenvolumen zukünftig noch weiter ansteigt, was Entwicklungen in Bezug auf das Datenverkehrsmanagement bei möglichen Kapazitätsengpässen erfordert.
Internet Service Provider (ISP) planen Qualitätsstufen bei der Versendung von Daten einzuführen. Dienste- und Inhalteanbieter wird gegen ein Entgelt garantiert, dass die Daten auch in Zeiten von hoher Kapazitätsauslastung, möglichst schnell und in hoher Qualität beim Empfänger ankommen. Dieses Entgelt können ISP anschließend dafür nutzen, in die Breitbandinfrastruktur zu investieren und das Netz weiter auszubauen.
Diese Art des Datenverkehrs führt unweigerlich dazu, dass bestimmte Datenpakete bei der Übermittlung bevorzugt werden. Allerdings hat sich das Internet welches wir heute kennen mit dem gegenteiligen „Best Effort Prinzip“ entwickelt. Dies bedeutet, dass alle Datenpakete gleich behandelt werden, und unabhängig von ihrer Herkunft, Qualität oder des Inhaltes schnellstmöglich weitergeleitet werden.
Internetmarktstruktur
Zum besseren Verständnis wird in dem Artikel die Struktur bzw. den Ablauf bei der Versendung von Daten aufgezeigt:
Quelle: Bild entnommen aus Fetzner et al. (2012), S. 778.
Im Internet werden bei der Versendung die einzelnen Daten, z.B. E-Mail, eine Homepage, in einzelne Datenpakete aufgeteilt. Ausgehend vom Sender werden die Pakete über verschiedene Netzknoten versendet, und beim Empfänger wieder auf die ursprüngliche Nachricht zusammengesetzt. Für ein Datenpaket gibt es aber keine vorgefertigte perfekte Route, sondern dieses sucht sich selbstständig den besten und schnellsten Weg.
Das bedeutet bei dieser Art der „paket-vermittelnden“ Übertragung gibt es drei wichtige Akteure. Dienste- und Inhalteanbieter, Internet Service Provider und Internetnutzer bzw. Endkunden. Dienste- und Inhalteanbieter „kaufen“ sich den Zugang durch den ISP, welcher die Datenpakete über verschiedene Netze weiterleitet. Der ISP garantiert dem Diensteanbieter dabei die Weiterleitung der Daten in das Backbonenetz, und dadurch die Auffindbarkeit im Internet. Endkunden erhalten durch den ISP Zugang zum Internet, und dadurch zu allen Inhalten. Der ISP der Endkunden wird oft als „lokaler ISP“ bezeichnet, die die „letzte Meile“ versorgen, also der „letzte Abschnitt zum Hausanschluss des Endkunden“.
Aufgrund dieser Systematik am Internetmarkt wird im Artikel anschließend das Konzept der Netzneutralität beschrieben.
Netzneutralität
„Der Begriff Netzneutralität bezeichnet die neutrale Übermittlung von Daten im Internet, das bedeutet eine gleichberechtigte Übertragung aller Datenpakete unabhängig davon, woher diese stammen, welchen Inhalt sie haben oder welche Anwendungen die Pakete generiert haben.“[1]
Aus ökonomischer Sicht gibt es hierbei zwei unterschiedliche Aspekte:
Konsequenzen bei Abweichungen der Netzneutralität
Fazit
Die Netzneutralität im Internet hat Auswirkungen auf verschiedenste Funktionen am Markt. Einerseits ist dies positiv für Dienstanbieter, da die Übertragung auf „der letzten Meile“ zum Kunden für diese kostenlos ist. Des weiteren kann die Netzneutralität einen negativen Einfluss auf die Qualität haben, wenn es beispielsweise zu Kapazitätsengpässen in der Datenübertragung kommt, und stausensible Anwendungen wie Livestreams dadurch nicht optimal übertragen werden. Zusätzlich haben diese Eigenschaften der Netzneutralität auch Einfluss auf den Preis, den die Endkunden für den Zugang zum Internet bezahlen. Eine Aufhebung der Netzneutralität hätte dadurch also einen großen Einfluss auf das Internet-Marktgeschehen.
[1] Wissenschaftlicher Dienst des Deutschen Bundestages: Ausarbeitung Nr. 14/10, 5.3.2010.
Fetzer, Thomas; Peitz, Martin; Schweitzer, Heike (2012): Die Netzneutralitätsdebatte aus ökonomischer Sicht. In: Wirtschaftsdienst 92 (11), S. 777-783.
November 2014 |
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