Facebook: Milliardengeschäft Freundschaft

Facebook verzeichnet aktuell über eine Milliarde Nutzer weltweit - rund 3 Millionen Österreicher[1] verbringen ebenfalls einen großen Teil Ihrer Freizeit auf Facebook und geben somit zahlreiche private Daten frei. Und obwohl die Nutzung des sozialen Netzwerks kostenlos ist, hat das Unternehmen einen Börsenwert von 100 Milliarden Dollar.[2] Wie genau funktioniert aber dann das Geschäftsmodell von Facebook? Ganz einfach – Facebook sammelt und nutzt die Daten der Mitglieder und verwendet diese für Werbezwecke. „Die Betroffenen zahlen mit ihren Daten“, so Datenschützer Thilo Weichert. „Sie werden für Werbung genützt und diese Werbung wird dann an Dritte weiterverkauft und damit verdient Facebook sein Geld.“ Laut Facebook wurde im Jahr 2011 ein Umsatz von fast 4 Millionen Dollar gemacht. Jedes Foto, jedes Kommentar, jede Freundschaft ist gut fürs Geschäft und bringt Facebook Werbeeinnahmen. [3]

Die TV-Doku von ARD spricht genau das Problem mit der Datenspeicherung an. Hier gibt’s eine kurze Vorschau zu sehen:

Wie verwendet Facebook dann die gesammelten Daten?

Unternehmen können eigenständig und jederzeit Werbeanzeigen auf Facebook schalten. Die Daten die Facebook gesammelt hat, werden dann für die zielgruppenspezifische Auslieferung verwendet. Beispielsweise können regionale Anbieter ihr Angebot exakt auf ihre Zielgruppe zuschneiden. Nehmen wir beispielsweise einen Einzelhändler aus Steyr her, der für junge Frauen Wintermode für die Piste verkauft. Im Werbeanzeigeneditor können dann folgende Einstellungen vorgenommen werden:

Gefiltert wird nach Steyr in Österreich und Menschen die 15 km im Umkreis der Stadt wohnen. Die Werbeanzeige wird nur an Frauen im Alter von  20 – 25 Jahren ausgeliefert, die Interesse an Snowboard, Skifahren, Ski Alpin, etc… haben. Angezeigt wird dann eine Zielgruppe von 1.000 Personen an welche die Anzeige dann folglich ausgeliefert werden.

Für Unternehmen ergibt sich dadurch ein extremer Mehrwert, da das Werbebudget extrem genau ausgeliefert wird und nahezu keine Streuverluste generiert werden.

Wie steht es hier mit dem Thema Datenschutz?

Alter, Geschlecht, Arbeitgeber, Interessen etc. – diese Daten werden über Jahre hinweg gespeichert und zu Interessen-, Kommunikations- und sonstigen Profilen zusammengesetellt. Es werden daraus Ableitungen vorgenommen über beispielsweise politische Einstellungen, über Sozialkontakte oder über die finanziellen Verhältnisse.[4] Dass diese Verwendung der Daten nicht ganz dem Datenschutzgesetz entspricht, erklärt sich von selbst. Aber vielleicht können hier die Kollegen aus dem Studienzweig Web & Recht mehr dazu sagen.