Die Smartphone bzw. .Tablet-Industrie kann sich freuen – laut einer Studie von Nielsen vom 1. Quartal 2013 nutzen nahezu die Hälfte der User von Smartphones(46%) und Tablets (43 %) ihre Geräte als Second Screen. Dies geschieht sogar mehrere Male pro Woche. Das Nutzerverhalten unserer Generation hat sich also in den laufenden Jahren maßgeblich verändert. Früher lenkten wir die volle Aufmerksamkeit auf ein Medium – meist der TV – heute aber werde wir zunehmend von anderen Kanälen abgelenkt, sei es durch Nachrichten auf dem Smartphone oder durch neue E-Mails die auf eine Beantwortung warten.
Nielsen hat ebenso untersucht, welchen Aktivitäten die Nutzer nachgehen, während nebenbei ferngesehen wird. User von Tablets konzentrieren sich hierbei vor allem auf die Suche von generellen Informationen bzw. dem Surfen im Web. Immerhin suchen allerdings nahezu die Hälfte der betroffenen User Informationen zu der gesehenen Sendung. Betrachtet man die Nutzer der Smartphones, sind die Top 2 Aktivitäten mit 63% und 55% äquivalent mit denen der Tablet-Nutzer.
Allerdings bringt zumindest ein Fünftel der Nutzer die Zeit auf, nebenbei themenbezogene Unterhaltungen auf Social Media Seiten nachzuverfolgen (21 % bzw. 18%) oder ein Produkt, welches in den Werbepausen beworben wurde, genauer zu recherchieren. (20% bzw. 13%) [1]
(Anmerkung: Hab es leider nicht geschafft, die Grafik in einer höheren Qualität hochzuladen, daher hier der direkte Link zur Quelle.)
Quelle: http://www.nielsen.com/us/en/newswire/2013/action-figures--how-second-screens-are-transforming-tv-viewing.html [17.03.2014]
Was bedeutet dies für betroffene Unternehmen? Klar ist, dass sich diese Nutzung vermutlich noch ausweiten wird. Wir leben in einer schnelllebigen Zeit, weshalb vermutlich die eben angesprochenen Zahlen vom 1. Quartal 2013 jetzt, ein Jahr später, nicht mehr zu 100% übernommen werden können.
Gründe für die Second Screen Nutzung:
Interessant ist auch eine etwas aktuellere deutsche Studie aus dem Jahr 2013 der RTL Mediengruppe, welche sich mit den Nutzern beschäftigt, die neben dem TV im Internet auf Seiten surfen, die einen TV-Bezug haben. Demzufolge steigt, egal welcher Nutzertyp, das Involvement und die Werbeerinnerung.
Die Studie legt drei Hauptmotive zur Second Screen Nutzung fest:
Vor allem bei Quizshows, Soaps, Musiksendungen, Politiksendungen etc. werden Second Screens vermehrt eingesetzt. Die beliebtesten Ziele der User sind dabei Suchmaschinen, Social Media Kanäle wie Facebook, Twitter etc. und den eigenen Websites oder Applikationen der jeweiligen Sender. Weiters wurde durch die Studie belegt, dass durch die Nutzung eines Second Screens weniger gezappt wird – wodurch sich für Werbetreibende durchaus Vorteile ergeben.
Die RTL Gruppe konnte belegen, dass bei ausschließlicher TV-Nutzung die Werbeerinnerung bei 24 Prozent lag. Nutzen die User einen Second Screen, stieg die Werbeerinnerung auf 30% an. [2]
Einen weiteren Vorteil haben Unternehmen, durch den hohen Stellenwert von Social Media Kanälen. Auf Facebook oder Twitter wird gerne diskutiert oder gelästert. Beispielsweise wurden bei der täglichen RTL 2 Soap „Berlin Tag & Nacht“ 6,5 Millionen Aktivitäten gezählt. Unternehmen können dadurch zusätzlich von einer enormen Reichweitensteigerung profitieren. Beispielsweise könnte es der Fall sein, dass noch Tage später via Social Media Account im Alltag das Geschehen online mitdiskutiert wird.[3] [4]
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die Nutzung von Second Screens sicher noch mehr etablieren wird und die betreffenden Unternehmen bzw. TV-Sender daraus profitieren können. Wenn ich mein eigenes Verhalten analysiere, sehe ich mich eindeutig in der Nutzung von Second Screens wieder. Ist man erst einmal vor dem Fernseher, dauert es nicht lange bis man zum Smartphone greift und die neuesten Whats App Meldungen lest oder das eigene Facebook Profil checkt.
[1] http://www.nielsen.com/us/en/newswire/2013/action-figures--how-second-screens-are-transforming-tv-viewing.html [17.03.2014]
[2]http://www.ip.de/unternehmen/presse/pressemeldungen/pressemeldungen_2013/motivatin_und_potenziale_der_s.cfm [17.03.2014]
[3] http://www.internetworld.de/social-media/facebook/second-screen-gerne-gelaestert-diskutiert-283804.html?ganzseitig= [17.03.2014]
[4] http://www.augmented-blog.de/portfolio/der-trend-geht-zum-zweitschirm-second-screen-und-social-tv/ [17.03.2014]
.. die in diesem Beitrag zitiert ist.
Besonders bemerkenswert ist, dass "secon screens" auch zum Überbrücken von Leerstellen genutzt werden. Diese Aussage stützt die Annahme dass die Kommunikation mehr und mehr atomisiert wird. Denn Leerstellen lauern in allen Kanälen.
März 2014 |
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