Weblog-Journalismus |
Samstag, 17. Januar 2004
Inhaltsübersicht Semesterarbeit
alex_raffeiner_salzburg, 18:05h
1. Einleitung 2. Kritikpunkte seitens der klassischen Medienlandschaft 3. Gefahren durch eine vollständige Akzeptanz 4. Assimilation von Weblogs 5. Qualität und Ethik im Journalismus 6. Ethik des Bloggens 7. Warblogs 8. Weblogs und Kommerzialisierung 9. Die Furcht des Journalismus vor Weblogs 10. Weblogs: publizistisches Genre mit einer unerschöpflichen Themenvielfalt 11. Verschmelzung von alten und neuen journalistischen Formen 12. Mobile Weblogs 13. Schluss 14. Fußnoten 15. Bibliographie ... link (0 comments) ... comment Einleitung
alex_raffeiner_salzburg, 17:59h
Kommentierte Linksammlungen, Gedanken zum Tag, Netztagebücher: Was ein Weblog wirklich ist, wissen selbst seine Ersteller nicht immer ganz genau. Fakt ist nur, dass die einfach im Browser zu aktualisierenden und auch für Einsteiger leicht zu erstellenden Netzangebote immer beliebter werden - in der „Szene“ gehören Weblogs inzwischen gar einfach zum guten Ton, um seine User bei Laune zu halten.
Der Weblog stellt die neueste Entwicklung im Feld der Neuen Medien dar. Eine Entwicklung der letzten 5 Jahre, die technologisch und publizistisch beschreibbar ist. Weblogs sind ein Publikationsformat, das stark an Tagebücher erinnert. Sie beruhen auf einem effizienten Content-Management-System und tragen durch den Einsatz von Hyperlinks zur sozialen Netzwerkbildung im Internet bei. Surfer tragen dabei Internet-Neuigkeiten und eigene Erlebnisse zusammen. Links zu anderen Seiten im Web sind dabei besonders wichtig. Weltweit werden derzeit etwa 3 Millionen registrierte User angenommen. Nun werden neue digitale Medien in der Regel nicht als riskant wahrgenommen, zumindest nicht in einem Ausmaß verglichen mit den Technologien der Genmanipulation, der Kernenergie etc. Doch begleiteten lebhafte Diskussionen über Definition, Sinn, Nutzung, Lebensdauer, Verbreitung, Gefahren, und Chancen der Weblogs die Ankunft dieses neuen Mediums. Diese neuen digitalen Medien gerieten nämlich in Konfrontation mit den klassischen Formen der Kommunikation und der Produktion bzw. dem Vertrieb von Kommunikation. Die Mehrzahl der Kommunikationsprodukte ist historisch von Gatekeepern verteilt worden, d.h. den Nutzern wurde eine Selektion vorgesetzt. Die neuen digitalen Medien zogen einen Wandel mit sich. Ein jeder Einzelne ist nun Autor bzw. Produzent. Unsere Gesellschaft kann idealtypisch betrachtet drei Reaktionen auf ein neues Medium zeigen. Eine erste Möglichkeit wäre die Verweigerung des Neuen, das folglich zur deren Vernichtung führen würde. In einem zweiten Fall könnte das Neue nicht als Gefahr, sondern als Chance gesehen werden. Sowohl Gesellschaft als auch das neue Medium nähern sich einander an und integrieren sich. Weblogs ermöglichten eine Emanzipation des Einzelnen bzw. der Masse vom Konsumenten zum Produzenten. Professionelle Produktionsmittel, wie Weblog-Software und Webspace stehen für wenig Aufwand zur Verfügung, die üblichen Gatekeeper, wie Agenturen, Verlage, Konzerne und Behörden können umgangen werden. Die Folge: Eine fundamentale Neudefintion des Produzierens! Im Zeitalter der Vermassung tritt gleichzeitig und nicht überraschend der Einzelne wieder hervor. Der Autor, ob real oder nur vorgestellt, bürgt für Qualität angesichts des überbordenden Hypertext des Internet.
Die Produktion von Medieninhalten war seit jeher gut organisiert. Und zwar im Sinne derer, die an der Macht sind. Die potentielle Neuordnung der tradierten Strukturen durch Weblogs und neue Produktionsverfahren steht in ihrem massenhaften Potenzial außerhalb der aktuellen Kultur. Der revolutionäre Impetus des Bloggens ist als ein oppositionelles Vorgehen gegen eine etablierte Medienöffentlichkeit zu verstehen. ... link (0 comments) ... comment Kritikpunkte seitens der klassischen Medienlandschaft
alex_raffeiner_salzburg, 17:57h
- die Funktionalität von Weblogs ist geringschätzig - parasitäres Filtern - das Format ist privates, irrelevantes, kurzlebiges Geschwätz - Qualität wird durch Quantität ersetzt - Soziales Kapital geht verloren - Zerfall der Gesellschaft in unverbundene Subkulturen - Virtuelle und reale Gemeinschaften schließen einander aus (2) ... link (0 comments) ... comment Gefahren durch eine vollständige Akzeptanz
alex_raffeiner_salzburg, 17:55h
- Unsere repräsentative Demokratie wird durch ein weblog-basierte direkte Demokratie abgelöst - Virtuelle Netzwerke lösen reale ab - Ablöse des klassischen Journalismus durch Alltagsreporter vulgo Blogger - Gesellschaftliche Meinungsbildung auf Kommentarsystemen und RSS-Basis - Ablöse von CMS und Desktop-Applikationen, der Mensch und seine Produktionsmittel gehen im Internet auf - Sämtliches implizite Wissen wird explizit und nachhaltig nachvollziehbar (3) ... link (0 comments) ... comment Assimilation von Weblogs
alex_raffeiner_salzburg, 17:53h
Jeff Jarvis hatte sich Gedanken darüber gemacht, wie das Verhältnis zwischen klassischen Medien, Journalismus und Weblogs aussehen sollte bzw. in welcher Beziehung sie zueinander stehen sollten.
„Weblogs sollten von Journalisten und Reportern gelesen werden“. Dies ist die zentrale Aussage von Jeff Jarvis. Weblogs würden neue Informationen aus neuen Quellen hinzubringen. Sie würden zwar nie die klassischen Medien ersetzen können, sie aufwerten und ergänzen aber schon. Ganz besonders interessant fand ich folgende These, die ich im Wortlaut wiedergeben werde: If you want to know what the people are saying and thinking, you can (a) hire a company to perform very expensive surveys and focus groups and hope they're right, (b) go to the nearest Dennys and eavesdrop and hope you like patty melts, or (c) read weblogs. (4) Es müsste als zu einem Austausch und einer Wechselbeziehung zwischen professioneller und privater Recherche und Kommentare bzw. zwischen klassischem Journalismus und Weblog-Journalismus kommen.
Weblogs werden im Internet bereits als publizistische Heilsbringer gehandelt. Viele versprechen sich von ihnen „die Zukunft des Journalismus“.
Die starke Rückkoppelung mit dem Publikum dank Feedback-Optionen erfüllt zudem - zumindest bei vielgelesenen Weblogs - die Funktion der Qualitätskontrolle, indem Beiträge schnell von einer gut informierten Leserschaft kommentiert und richtiggestellt werden. ... link (0 comments) ... comment Qualität und Ethik im Journalismus
alex_raffeiner_salzburg, 17:50h
Martina Kaiser-Rumstadt und Stefan Ruß-Mohl gehen in ihrem Werk „Qualität und Ethik im Journalismus“, wie uns der Titel der Arbeit bereits verrät, speziell auf die Ethik- und Qualitäts-Frage im Journalismus ein.
Ich möchte nun zusammenfassend die wichtigsten Punkte dieser Veröffentlichung wiedergeben. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Qualität und Ethik im Journalismus. Es kam zu Richtlinien des Arbeitskreises als Orientierungshilfe für die Redakteure: (6)
Die Anti- Amigo- Initiative hat zumindest das Problembewusstsein der beteiligten Chefredakteure geschärft: In den Redaktionen der am Arbeitskreis beteiligten Zeitungen werden Einladungen zu Reisen auf Kosten von Unternehmen seltener angenommen als bei anderen Zeitungen. Der Versuch von sechs Zeitungshäusern, sich zu einem Reisepool zusammen zusammenzuschließen, scheiterte (anscheinend an mangelndem Elan). Sie wollten beweisen, dass auch mit bescheidenen Etats mehr Unabhängigkeit von der Tourismusbranche möglich ist. Doch die Unabhängigkeit kostet zu viel Geld. Deshalb wird bei den Mitgliedern des Arbeitskreises häufiger auf Berichte von freien Mitarbeitern zurückgegriffen. Damit verliert man die Kontrolle darüber, wie und auf wessen Kosten recherchiert wird. Die Veranstalter solcher Presseeinladungen geben an, aus Platzgründen, Wetterverhältnissen, Ambiente und weltweite Markenpräsentation ihre neuen Modelle im Ausland vorzustellen. Für mehr Klarheit und Verbindlichkeit könnten redaktionelle Ethik- Kodizes sorgen, die in Deutschland nahezu unbekannt sind . In den USA dagegen haben 44% der Zeitungsredaktionen und 49% der Fernsehstationen einen schriftlich fixierten Verhaltenskodex.
Gegner solcher Ethik- Kodizes warnen, dass diesen Richtlinien blind gefolgt wird und dass sie im Vorab schon die Neugier der Journalisten beschränken würden. Befürworter heben vor allem zwei Aspekte hervor: die Kodizes zeigen täglich in der Redaktion die hohe Priorität von korrektem ethischen Verhalten und sind außerdem gute Public Relations für die Zeitung, da sie der Öffentlichkeit zeigen, dass sich die Zeitung um ihr eigenes Verhalten Gedanken macht. Kodizes sind also eine Option von redaktionellem Management, um journalistische Qualitätsstandards zu sichern. 1. Organisationsethik in der PR
So ist zu hoffen, dass im mehrstufigen Kommunikationsprozess von der Quelle bis zum Publikum mindestens ein Filter funktioniert. Um auch die Organisationsethik in der Redaktionen zu forcieren, schlagen die Autoren sog. „Sentencing Guidelines“ vor, die in den USA solchen Unternehmen mildere Strafen bei z. B. wirtschaftskriminellen Gesetzesverstößen in Aussicht stellen, die durch präventive Maßnahmen versucht haben, Fehlverhalten zu verhindern. Dies ist im Bereich der Medien vor allem im Hinblick auf Prozessrisiken denkbar. Die Unternehmen könnten dann im Klagefall nachweisen, sich um professionelle Standards zumindest bemüht zu haben. (9) ... link (0 comments) ... comment Ethik des Bloggens
alex_raffeiner_salzburg, 17:45h
Sind Blogger nun Journalisten und müssen sie sich an dieselben professionellen Regeln halten, wie z.B. nicht einfach voneinander abzuschreiben? Inwieweit sollten sich nun Netztagebuch-Autoren an journalistische Standards halten?
Blogger schreiben auf jeden Fall öffentlich. Und die publizistische Macht der Blogger ist größer, als man vielleicht annehmen mag. Diese Debatte kam in den USA in Gang als ein Journalist des Houston Chronicles in seinem eigenen Weblog seine Zeitung kritisiert und Nachrichten aus seiner eigenen Feder kommentiert hatte. Er tat dies jedoch nicht unter seiner richtigen Identität, sondern unter dem Pseudonym Banjo Jones.
Ein weiterer Anlass für diese Ethik-Debatte: Microsoft zahlte Bloggern einen Konferenzaufenthalt. Weblog-Expertin Rebecca Blood, die kürzlich ein Handbuch zu dem Phänomen verfasst hat, widmete in ihrem Werk der „Ethik des Bloggens“ gleich mehrere Seiten. In sechs Unterpunkten zeichnet sie einen Verhaltenskodex auf, der sich kaum noch von dem professioneller Publikationen unterscheidet. Ergänzt ist er jedoch um spezifische Techniken des Internet, beispielsweise, dass online verfügbares Material zu einem Weblog-Eintrag zu verlinken sei - anstatt es womöglich zu unterdrücken: „Die Leser verdienen alle Fakten“, schreibt Blood. (11) Die ersten Fälle, in denen Blogger mit dem Presserecht konfrontiert werden, dürften auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Daher veranstaltet die Rechtsfakultät der Yale-Universität Konferenzen, die Journalismus, Jura und Blogging zusammenbringt. Auch Mitch Ratcliffe, Blogger und High-Tech-Berater, hat eine Ethikdebatte zum Thema Weblogs losgetreten. Das neue Medium brauche Regeln, sagt er im Interview mit der Netzeitung.
Mitch Ratcliffe ist nicht der Ansicht, dass journalistische Standards im Weblog-Bereich zur Anwendung kommen sollten oder müssten. Vielmehr glaubt er, dass sich die Blogger selbst ethische Fragen stellen müssten, genauso wie das andere Leute tun, die Menschen durch ihre Texte beeinflussen können. (12) Die Reaktion auf die ethischen Fragen von Mitch Ratcliffe in der Weblog-Welt waren vielfältig. Doch sehen die Leser große Weblogs bereits als glaubwürdige Quellen an, die mit großen Medien verglichen werden können? Ratcliffe glaubt, dass viele Leute die Meinungen, die sie mit dem Schreiber teilen, mit dessen Glaubwürdigkeit verwechseln. Also nehmen sie die Kommentare eines konservativen „War-Bloggers“ oder eines liberalen „Business-Bloggers“ als endlich die Wahrheit. Dabei sollten sie kritischer als je zuvor lesen. Ratcliffe sieht eine fortgesetzte Entwicklung der Art und Weise, wie die Menschen kommunizieren. Blogging ist nicht das letzte neue Ding. Aber es könnte einen interessanten Platz im Kommunikationsumfeld einnehmen, einen, der sich den „Jede Person ist ein Medium“-Vorhersagen der frühen Web-Ära annähert. (14) ... link (0 comments) ... comment Warblogs
alex_raffeiner_salzburg, 17:32h
Besonders Netztagebücher, die sich mit dem Irak-Krieg beschäftigt haben, sind auf großes Interesse gestoßen. Das Aufkommen sogenannter Warblogs hat den Weblogs Auftrieb gegeben. Im Unterschied zu den thematisch im IT-Bereich angesiedelten Tech-Blogs, die die Weblog-Gemeinschaft lange Zeit dominierten, widmen sich Warblogs jeder denkbaren Facette des Kriegs gegen den Terrorismus. Mit dem Aufkommen der Warblogs ist eine allgemeine Politisierung der Weblog-Gemeinschaften einhergegangen.
Während des Krieges fand ein bemerkenswertes Medienexperiment statt: Ein junger Journalist berichtete via Internet direkt aus dem Kriegsgebiet. Finanziert wurde der „ausgebettete“ Reporter durch die Leser seiner Website. Aber dieser, oft mühsam gezirkelte Trennstrich verwischt in letzter Zeit zusehends: Bloggende Journalisten auf der einen Seite und weblogähnliche, redaktionell betreute Netz-Kolumnen, wie sie beispielsweise BBC-Auslandskorrespondenten führen, auf der anderen Seite, weichen diese Demarkationslinie mehr und mehr auf. Schon sehen Web-Visionäre und -Phantasten in dieser Grauzone einen Nährboden, aus dem sich eine vollkommen neue Form der Berichterstattung entwickeln könnte: "Mikro-Journalismus" soll zukünftig eine Eins-zu-eins-Informationsübermittlung zwischen Reporter und Leser ermöglichen und den Umweg über eine Zeitung oder ein Nachrichtenmagazin überflüssig machen. Schon wird in einschlägigen Foren von einer "eBayisierung" des Newswesens geschwärmt, über Versteigerungen von Reportagen nach dem Vorbild des Internet-Auktionshauses spekuliert oder über mögliche Bezahlmodelle gemutmaßt. Während des Irak-Krieges trat Christopher Allbritton, ein in New York lebender, freier Journalist, mit seinem Projekt "Back to Iraq" (B2I) den Beweis dafür an, dass komplett autonome Berichterstattung prinzipiell zumindest möglich ist. Ausgestattet mit einem Satellitentelefon, einem wetterfesten Notebook, einer Digitalkamera und einer guten Portion Abenteuerlust, überquerte er mit Hilfe von kurdischen Schleusern Anfang April die Grenze zwischen der Türkei und dem Nord-Irak und dürfte so der erste Internet-Kriegsreporter gewesen sein. Eine Ein-Mann-Nachrichtenagentur, die nur ihren Lesern verpflichtet war. (15) Zu den größten Warblogs zählt "Command Post". Sinn und Zweck von „Command Post“ ist es, möglichst viele Nachrichten zum Irak-Krieg an einem Ort im Web zu sammeln, heißt es im „Mission Statement“ des Weblogs. Derzeit arbeiten rund 20 Personen aus aller Welt unentgeltlich für das Projekt. Gründerin Michele Catalano, Justizangestellte aus dem US-Bundesstaat New York, sprach mit der Netzeitung über Wahrheit und Unwahrheit in Weblogs und die Geschwindigkeit des Internet, der traditionelle Medien kaum noch folgen können. Als der Krieg ausbrach, begann die Initiatorin von „Command Post“ auf ihrer privaten Seite alle zehn Minuten Updates online zu stellen, während sie mehrere TV-Kanäle gleichzeitig anschaute. Teilweise nutzen die Bürger nun die Weblogs, um vom US-Fernsehen zensierte Informationen über den Krieg einzuholen und um ein besseres Bild zu bekommen. „Wir leben in einer Zeit, in der die Leute ihre Nachrichten schnell wollen. Sie wollen nicht mehr warten. Besonders bei diesem Krieg, der in Echtzeit im Fernsehen übertragen wird. Die meisten haben kein Kabelfernsehen im Büro, dafür aber Internet. Und wenn die Mainstream-Newssites dann langsam sind und noch die Server unter der Last von Millionen Zugriffen zusammenbrechen, bringt ein War-Blog wie Command Post die Nachrichten schneller. ... link (0 comments) ... comment Weblogs und Kommerzialisierung
alex_raffeiner_salzburg, 17:24h
Reich wird man mit Weblogs nicht. Die einzigen Einnahmequellen sind Spendensysteme wie Pay-Pal, über welche Leser den Autoren via Kreditkarte einen freiwilligen Betrag zukommen lassen können, und das Belohnungssystem der Online-Buchhandlung Amazon, welches den Blogger mit bis zu 15 Prozent an der Kaufsumme seines Lesers beteiligt. Die „paar hundert Dollar pro Monat“ decken aber nur gerade Ausgaben für Server und Infrastruktur.
Noch beruht das gängige „Weblog-Geschäftsmodell“ auf Gratisarbeit. In naher Zukunft könnte sich das ändern. Die in London domizilierte Firma Pressflex arbeitet gegenwärtig an einem Werbebanner-System. Eine Kommerzialisierung würde die Blogs allerdings in ein anderes Licht rücken, denn die ökonomische Unabhängigkeit der Autoren und die persönliche Note von Weblog-Beiträgen tragen in den Augen der Leserschaft viel zu ihrer hohen Glaubwürdigkeit bei. (18) ... link (0 comments) ... comment Die Furcht des Journalismus vor Weblogs
alex_raffeiner_salzburg, 17:20h
Der Journalismus braucht keine Angst vor Weblogs zu haben.
Dies ist die Meinung von Dan Gillmor, der als einer der Weblog-Journalismus-Pioniere gilt. Sein jüngstes Buch schrieb er nicht allein - die Leser halfen online. Dan Gillmor führt ein Silicon Valley Tagebuch und arbeitet als Kolumnist für die "San Jose Mercury News".
Dan Gilmor hat die gesamte Gliederung ins Web gestellt und die Leser Gillmor hofft sehr darauf. Die neuen technischen Werkzeuge sind der Schlüssel zu diesem Ansatz, so Gilmor. Auf die Frage, ob der Journalismus durch den derzeitigen Weblog-Trend neu definiert wird, meint der Kolumnist, es sei nicht unbedingt ein revolutionärer, sondern ein evolutionärer Prozess. Der Journalismus werde durch Weblogs, Mailinglisten, Foto-Handys und andere neue Werkzeuge verfeinert. (19) Müssen sich Journalisten aber davor fürchten? Aus einer rein journalistischen Perspektive lautet Gilmors Antwort Nein. Allerdings bringt das Netz diverse Bedrohungen für das Geschäftsmodell des traditionellen Journalismus mit. Das kann Angst machen. (20) ... link (0 comments) ... comment Weblogs: publizistisches Genre mit einer unerschöpflichen Themenvielfalt
alex_raffeiner_salzburg, 17:13h
Während in Amerika bereits verstärkt journalistisch gebloggt wird, halten sich die deutschen Redaktionen noch zurück. Sie verpassen damit womöglich einen wichtigen Trend. (21)
Persönliche Tagebücher, deren Inhalte höchstens für Verwandte und Bekannte der Autoren von Interesse sind, gibt es zwar immer noch; darüber hinaus hat sich aber ein publizistisches Genre mit einer beinahe unerschöpflichen Themenvielfalt entwickelt. Die Fragmentierung der Medien wurde mit dem Internet nochmals stark beschleunigt. Sprach man früher nur von Spartenkanälen im Fernsehen, die uns vom Angeln bis zum speziellen Hausfrauenkanal mit Spezialinteressensgebieten versorgen sollten, kann man sich im Web inzwischen seine ganz eigene Medien-Realität zusammenstellen. Eine Art „CNN der Weblogs“ wird es daher nie geben, da die Weblogs viel stärker fragmentiert sind, als andere Medien. Manche wünschen sich bereits einen „Stadtführer“. Den meisten Bloggern ist es egal, wo eine Quelle im Netz steht. Sie haben womöglich Präferenzen, welche Medienangebote sie dort lesen - doch das interessiert den User, der ja von Netztagebuch zu Netztagebuch springen kann, um die wichtigsten Neuheiten zu „scannen“, eher wenig. Dem geht es vor allem um den persönlichen Touch, den eine Auswahl der Weblog-Nachrichten durch den Blogger erhält. Genau darum sind auch jene Experten-Weblogs so beliebt: Sie geben einen Einblick in die „Denke“ der jeweiligen Persönlichkeit. (22) ... link (0 comments) ... comment Verschmelzung von alten und neuen journalistischen Formen
alex_raffeiner_salzburg, 17:09h
Für Dave Winer, Chef der im Silicon Valley beheimateten Blogging-Software-Firma Userland, ist das oft hoch spezialisierte Fachwissen der Blogger der Grund, weshalb er vom langfristigen Erfolg der Weblogs überzeugt ist: „Bis in fünf Jahren werden mehr Leser ihre News von Weblogs beziehen als von der Website der „New York Times“, sagte er und wettete mit Martin Niesenholtz, Geschäftsführer von New York Times Digital, öffentlich um 1000 Dollar. Gewinnen soll, wer 2007 bei der Suche nach News-Schlagwörtern mit der Suchmaschine Google in den Suchresultaten das höhere Ranking erzielt.
Die beiden werden einst Mühe haben, die Suchresultate von Google eindeutig zu interpretieren. Von einem Kampf der neuen gegen die alten Medien kann keine Rede sein. Längst sind die traditionellen Medienhäuser auf den Weblog-Zug aufgesprungen. Denn so viel ist klar: Nicht ein Kampf zwischen alten und neuen Medien, sondern die Verschmelzung von alten und neuen journalistischen Formen ist trotz gegenseitigen Vorbehalten in vollem Gang. Dazu beigetragen haben Winer und Niesenholtz gleich selbst, als sie einen einjährigen Vertrag unterzeichneten, der den Nutzern von Winers Software die automatische Integration von Schlagzeilen der „New York Times“ in ihre Weblogs erlaubt. Die zunehmende Verschränkung von Weblogs mit den traditionellen Verlagen ist auch andernorts augenfällig. So verdeutlicht etwa das Projekt „blogdex“ des Bostoner MIT Media Lab, dass ein überwiegender Teil der Links in Weblogs zu den Publikationen der grossen Medienhäuser führt. Umgekehrt ist zu beobachten, dass Medien immer häufiger Themen aufgreifen, die von der Weblog-Gemeinschaft lanciert wurden. Auch in personeller Hinsicht ist eine Trennlinie immer schwieriger aufrechtzuerhalten. Einige der populärsten Weblogs werden von Journalisten nebenberuflich betrieben, und seit der Angliederung des bekannten Weblogs „Kausfiles“ ans Online-Magazin „Slate“ ist etwa Mickey Kaus, früherer Redaktor des Magazins „The New Republic“, nun Blogger in Diensten von Microsoft. Ausserdem führen nun auch Publikationen wie „Die Zeit“, „The Guardian“ oder „BBC Online“ auf ihrer Website eigene Weblogs. Sogar bei der Journalistenausbildung werden Weblogs berücksichtigt. Die Graduate School of Journalism der University of California in Berkeley, eine der respektiertesten Journalismusschulen der USA, bietet ihren Studierenden Blogging-Kurse an. (23) ... link (0 comments) ... comment Weblogs werden mobil
alex_raffeiner_salzburg, 17:03h
Mit Hilfe von Weblogs kann jeder User Nachrichten publizieren. Dank drahtloser Technologien wie WLAN können künftig Augenzeugen von überall auf der Welt mobil berichten.
Justin Hall, Ende Zwanzig, kann als einer der Begründer der Weblog-Bewegung bezeichnet werden: Der Journalist und Autor startete 1994 seine Website Links.net mit höchst persönlichen Tagebucheinträgen. Damals arbeitete er für „Wired“ und die damals höchst innovative Website „Hotwired“ in San Francisco. Derzeit lebt er vor allem in Japan, wo er bevorzugt über Computerspiele und neue mobile Technologien schreibt, die sich in dem Hightech-Land besonders schnell durchsetzen. Halls neueste Prognose: Das Weblog wird mobil. Die simple Begründung: Je mehr das Internet ins Drahtlose migriert, um so leichter wird es, sein Blog ständig auf dem Laufenden zu halten - egal, wo man sich befindet. In einem Beitrag für die von Handyhersteller Nokia herausgegebene Fach-Website „The Feature“ lässt Hall die Geschichte des Weblogs Revue passieren. Das Netztagebuch habe dank einfacher Software wie „Blogger“ oder „Movable Type“ eine neue Mediengattung geschaffen. Jeder Internet-Nutzer kann ohne Spezialwissen in Echtzeit publizieren. „Doch was passiert, wenn die Blogger ihre mobilen Geräte mit ins Spiel bringen?“, fragt Hall rhetorisch, „wir werden etwas erleben, was sich vollständig vom heutigen Weblog unterscheidet“. Den Trend kann man bereits auf Konferenzen beobachten, bei denen die Veranstalter den Besuchern kostenlose WLAN-Zugangspunkte bieten, über man sich drahtlos ins Internet einloggen kann. News-Weblogs wie „Slashdot“ zeigen in diese Richtung: Hunderte von Usern geben hier täglich ihre Ideen für Geschichten ab, damit der Dienst nichts wichtiges verpasst.
... link (2 comments) ... comment Schluss
alex_raffeiner_salzburg, 16:54h
Offensichtlich ist in der Geschichte der innovativen Technologien ein ähnlicher Lebenszyklus zu beobachten. Es kommt der Zeitpunkt an dem die neue Technologie, in unserem Fall der Weblog von der Peripherie ins Zentrum geholt wird, er wird dabei Federn lassen, so wie das Zentrum Modifikationen vornehmen muss. Das ist der nachhaltigste Weg der Konfrontation mit dem Anderen und der schlussendlichen Integration.
Ob die Weblog-Bewegung über- oder unterbewertet wird, da sind sich auch die Experten noch nicht ganz einig. Einerseits kann man sagen, dass das mühelose Publizieren über Weblogs ein gewaltiges Potential birgt, was die Rolle des Einzelnen in der Öffentlichkeit betrifft. Andererseits muss man aber auch konstatieren, dass unter dem Begriff Weblog natürlich viel Konzepte und Techniken zusammengefasst sind, die sich unter anderen Namen über lange Zeit entwickelt haben. ... link (0 comments) ... comment Fußnoten
alex_raffeiner_salzburg, 16:46h
1 Thomas N. Burg: Randgänge: MonsterMedia - monstrosity in the face of weblogs, http://randgaenge.net/stories/2003/09/30/monstermediadeutsch.html 2 Thomas N. Burg: Randgänge: MonsterMedia - monstrosity in the face of weblogs, http://randgaenge.net/stories/2003/09/30/monstermediadeutsch.html 3 Thomas N. Burg: Randgänge: MonsterMedia - monstrosity in the face of weblogs, http://randgaenge.net/stories/2003/09/30/monstermediadeutsch.html 4 Jeff Jarvis: Weblogs und Journalismus, http://www.roell.net/weblog/archiv/2003/10/24/weblogs_und_journalismus_jeff_jarvis.shtml 5 Kaiser-Rumstadt, Martina und Ruß-Mohl, Stephan: Qualität und Ethik im Journalismus, o. O. 2000 6 Kaiser-Rumstadt, Martina und Ruß-Mohl, Stephan: Qualität und Ethik im Journalismus, o. O. 2000 7 Kaiser-Rumstadt, Martina und Ruß-Mohl, Stephan: Qualität und Ethik im Journalismus, o. O. 2000 8 Kaiser-Rumstadt, Martina und Ruß-Mohl, Stephan: Qualität und Ethik im Journalismus, o. O. 2000 9 Kaiser-Rumstadt, Martina und Ruß-Mohl, Stephan: Qualität und Ethik im Journalismus, o. O. 2000 10 o. A., Sind Blogger Journalisten, http://www.webloginfo.de/2003/05/12.html 11 Ben Schwan: Von Weblogs und ihrer Ethik, http://www.netzeitung.de/internet/211503.html 12 Ben Schwan: „Weblogs kritisch lesen“, http://www.netzeitung.de/internet/211615.html 13 Ben Schwan: „Weblogs kritisch lesen“, http://www.netzeitung.de/internet/211615.html 14 Ben Schwan: „Weblogs kritisch lesen“, http://www.netzeitung.de/internet/211615.html 15 Mario Sixtus: Die Koalition der Willigen, http://www.20six.de/nextEntries/119tlohw2om7s 16 Ben Schwan: Weblogs bieten ehrlichere Berichterstattung über den Krieg“, http://www.netzeitung.de/internet/232590.html 17 Ben Schwan: Weblogs bieten ehrlichere Berichterstattung über den Krieg“, http://www.netzeitung.de/internet/232590.html 18 Roland Specker: Medien nehmen die Weblog-Idee auf: Eine Internet-Erfindung als publizistischer Heilsbringer?, http://www.nzz.ch/2002/06/28/em/page-article88SR2.html 19 Ben Schwan: Journalismus braucht keine Angst vor Weblogs zu haben, http://www.netzeitung.de/internet/235222.html 20 Ben Schwan: Journalismus braucht keine Angst vor Weblogs zu haben, http://www.netzeitung.de/internet/235222.html 21 Ben Schwan: Weblogs als Medienzukunft, http://www.netzeitung.de/internet/202518.html 22 Ben Schwan: „CNN der Weblogs wird es nie geben“, http://www.netzeitung.de/internet/227325.html 23 Roland Specker: Medien nehmen die Weblog-Idee auf: Eine Internet-Erfindung als publizistischer Heilsbringer?, http://www.nzz.ch/2002/06/28/em/page-article88SR2.html 24 Ben Schwan: „Moblog“: Amateur-Reporter berichten in Echtzeit, http://www.netzeitung.de/internet/216663.html ... link (0 comments) ... comment Bibliographie
alex_raffeiner_salzburg, 16:36h
Thomas N. Burg: Randgänge: MonsterMedia - monstrosity in the face of weblogs, http://randgaenge.net/stories/2003/09/30/monstermediadeutsch.html Jeff Jarvis: Weblogs und Journalismus, http://www.roell.net/weblog/archiv/2003/10/24/weblogs_und_journalismus_jeff_jarvis.shtml Kaiser-Rumstadt, Martina und Ruß-Mohl, Stephan: Qualität und Ethik im Journalismus, o. O. 2000 o. A., Sind Blogger Journalisten, http://www.webloginfo.de/2003/05/12.html Ben Schwan: Von Weblogs und ihrer Ethik, http://www.netzeitung.de/internet/211503.html Ben Schwan: „Weblogs kritisch lesen“, http://www.netzeitung.de/internet/211615.html Mario Sixtus: Die Koalition der Willigen, http://www.20six.de/nextEntries/119tlohw2om7s Ben Schwan: Weblogs bieten ehrlichere Berichterstattung über den Krieg“, http://www.netzeitung.de/internet/232590.html Roland Specker: Medien nehmen die Weblog-Idee auf: Eine Internet-Erfindung als publizistischer Heilsbringer?, http://www.nzz.ch/2002/06/28/em/page-article88SR2.html Ben Schwan: Journalismus braucht keine Angst vor Weblogs zu haben, http://www.netzeitung.de/internet/235222.html Ben Schwan: Weblogs als Medienzukunft, http://www.netzeitung.de/internet/202518.html Ben Schwan: „CNN der Weblogs wird es nie geben“, http://www.netzeitung.de/internet/227325.html Ben Schwan: „Moblog“: Amateur-Reporter berichten in Echtzeit, http://www.netzeitung.de/internet/216663.html ... link (0 comments) ... comment Freitag, 31. Oktober 2003
Weblog-Journalismus
alex_raffeiner_salzburg, 14:36h
Liebe Kollegen und Kolleginnen,
meine Name ist Alex Raffeiner und ich studiere im fünften Semester Kommunikationswissenschaften und Geschichte an der Universität Salzburg. Da mein Wissen über Wikis und Weblogs nicht gerade sehr groß ist, stöberte ich im Internet nach Anregungen, Vorträgen und Referaten zu diesem Thema. Dabei stachen mir besonders einige gedanklichen Ausführungen von einem gewissen Jeff Jarvis ins Auge. Dieser hatte sich Gedanken darüber gemacht, wie das Verhältnis zwischen klassischen Medien, Journalismus und Weblogs aussehen sollte bzw. in welcher Beziehung sie zueinander stehen sollten. „Weblogs sollten von Journalisten und Reportern gelesen werden“. Dies ist die zentrale Aussage von Jeff Jarvis. Weblogs würden neue Informationen aus neuen Quellen hinzubringen. Sie würden zwar nie die klassischen Medien ersetzen können, sie aufwerten und ergänzen aber schon. Ganz besonders interessant fand ich folgende These, die ich im Wortlaut wiedergeben werde: If you want to know what the people are saying and thinking, you can (a) hire a company to perform very expensive surveys and focus groups and hope they're right, (b) go to the nearest Dennys and eavesdrop and hope you like patty melts, or (c) read weblogs. Kurz übersetzt meint Jeff Jarvis folgendes: Wenn Du wissen willst, was die Leute sagen und denken kannst Du (a) ein Unternehmen beauftragen, das teure Studien durchführt und hoffen, dass es richtig liegt, (b) ins nächste Café gehen und horchen, oder (c) Weblogs lesen. Jeff Jarvis meint weiter, Weblogs produzieren Ideen für Geschichten, seien Anregungen für Berichte, Reportagen etc. Ich persönlich kann diesen Punkten nur zustimmen, treffender hätte es Jeff Jarvis nicht ausdrücken können. Sicherlich stellen Weblogs keine Gefahren für den professionellen Journalismus dar, vielmehr, wie bereits erwähnt, kann er durch Weblogs ergänzt werden. Einen Übergang zum Dilettantismus habe ich nicht zu bemängeln, da jeder Reporter bzw. Journalist soviel kritisches Denken haben sollte, um abzuwägen, was publizierbar ist und was nicht. Meine noch begrenzten Kenntnisse bezüglich Blogs und Wikis ermöglichen mir nicht, noch weiter ins Detail zu gehen. Bin aber überzeugt, dass ich im Laufe dieses Semesters das Thema Weblog - Journalismus noch vertiefen kann. In der Hoffnung für die Lehrveranstaltung was sinnvolles beigetragen zu haben Mit freundlichen Grüßen Alex Raffeiner ... link (0 comments) ... comment |
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mobile blogs gibt es...
und nicht nur in Japan oder USA, sondern auch in Deutschland,... by martin_schaeffler_berlin (2004.01.19, 15:21) Inhaltsübersicht...
1. Einleitung 2. Kritikpunkte seitens der klassischen... by alex_raffeiner_salzburg (2004.01.17, 18:05) Einleitung
Kommentierte Linksammlungen, Gedanken zum Tag, Netztagebücher:... by alex_raffeiner_salzburg (2004.01.17, 17:59) Kritikpunkte seitens...
- die Funktionalität von Weblogs ist geringschätzig -... by alex_raffeiner_salzburg (2004.01.17, 17:57) |