Weblog-Journalismus |
Samstag, 17. Januar 2004
Qualität und Ethik im Journalismus
alex_raffeiner_salzburg, 17:50h
Martina Kaiser-Rumstadt und Stefan Ruß-Mohl gehen in ihrem Werk „Qualität und Ethik im Journalismus“, wie uns der Titel der Arbeit bereits verrät, speziell auf die Ethik- und Qualitäts-Frage im Journalismus ein.
Ich möchte nun zusammenfassend die wichtigsten Punkte dieser Veröffentlichung wiedergeben. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Qualität und Ethik im Journalismus. Es kam zu Richtlinien des Arbeitskreises als Orientierungshilfe für die Redakteure: (6)
Die Anti- Amigo- Initiative hat zumindest das Problembewusstsein der beteiligten Chefredakteure geschärft: In den Redaktionen der am Arbeitskreis beteiligten Zeitungen werden Einladungen zu Reisen auf Kosten von Unternehmen seltener angenommen als bei anderen Zeitungen. Der Versuch von sechs Zeitungshäusern, sich zu einem Reisepool zusammen zusammenzuschließen, scheiterte (anscheinend an mangelndem Elan). Sie wollten beweisen, dass auch mit bescheidenen Etats mehr Unabhängigkeit von der Tourismusbranche möglich ist. Doch die Unabhängigkeit kostet zu viel Geld. Deshalb wird bei den Mitgliedern des Arbeitskreises häufiger auf Berichte von freien Mitarbeitern zurückgegriffen. Damit verliert man die Kontrolle darüber, wie und auf wessen Kosten recherchiert wird. Die Veranstalter solcher Presseeinladungen geben an, aus Platzgründen, Wetterverhältnissen, Ambiente und weltweite Markenpräsentation ihre neuen Modelle im Ausland vorzustellen. Für mehr Klarheit und Verbindlichkeit könnten redaktionelle Ethik- Kodizes sorgen, die in Deutschland nahezu unbekannt sind . In den USA dagegen haben 44% der Zeitungsredaktionen und 49% der Fernsehstationen einen schriftlich fixierten Verhaltenskodex.
Gegner solcher Ethik- Kodizes warnen, dass diesen Richtlinien blind gefolgt wird und dass sie im Vorab schon die Neugier der Journalisten beschränken würden. Befürworter heben vor allem zwei Aspekte hervor: die Kodizes zeigen täglich in der Redaktion die hohe Priorität von korrektem ethischen Verhalten und sind außerdem gute Public Relations für die Zeitung, da sie der Öffentlichkeit zeigen, dass sich die Zeitung um ihr eigenes Verhalten Gedanken macht. Kodizes sind also eine Option von redaktionellem Management, um journalistische Qualitätsstandards zu sichern. 1. Organisationsethik in der PR
So ist zu hoffen, dass im mehrstufigen Kommunikationsprozess von der Quelle bis zum Publikum mindestens ein Filter funktioniert. Um auch die Organisationsethik in der Redaktionen zu forcieren, schlagen die Autoren sog. „Sentencing Guidelines“ vor, die in den USA solchen Unternehmen mildere Strafen bei z. B. wirtschaftskriminellen Gesetzesverstößen in Aussicht stellen, die durch präventive Maßnahmen versucht haben, Fehlverhalten zu verhindern. Dies ist im Bereich der Medien vor allem im Hinblick auf Prozessrisiken denkbar. Die Unternehmen könnten dann im Klagefall nachweisen, sich um professionelle Standards zumindest bemüht zu haben. (9) ... comment |
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