Online-Journalismus
Sonntag, 14. Dezember 2003
BEGRIFF und ENTWICKLUNG
Journalismus = die Sammelbezeichnung für Tätigkeiten, durch die aktuelle Informationen für die Öffentlichkeit inhaltlich gestaltet werden. Ursprünglich bezog sich der Begriff Journalismus nur auf gedruckte Medien wie Zeitungen und Zeitschriften. Mit der Entwicklung der Massenkommunikation im 20. Jahrundert (vor allem im Bereich der elektronischen Medien Hörfunk und Fernsehen) verändern sich sowohl Status, Einfluss und Berufsbild des Journalismus. (vgl. MS Encarta 2003)

Schnelligkeit und Aktualität waren lange Zeit die Stärke der Zeitungen. Die Nachrichtenagenturen bauten ihren Ruf darauf auf, als Erste die wichtigen Nachrichten, die die Leser normalerweise in ihrer Regionalzeitung fanden, zu liefern. Die Unmittelbarkeit des Fernsehens nahm den Druckmedien diesen Vorteil. Genau diese Vorteile im Bereich der Schnelligkeit und Aktualität besitzt heute das Internet.

Zeitungen haben nun wieder eine Vorreiterrolle eingenommen, indem sie aktuelle Nachrichten auf ihren Webseiten präsentieren und ihre Marktidentität durch solche Neuerungen wie z.B. Online-Nachmittagsausgaben erweitern.

Die Webtechnologie hat dazu beigetragen, dass die traditionelle Aufsichtsfunktion der Journalisten gestärkt wurde. Sie haben nun effizientere Quellen, um an Informationen zu gelangen.

Die Möglichkeit, Dokumente zu durchsuchen, Hintergrundinformationen und historischen Kontext zusammenzustellen und verbindliche Quellen zu identifizieren, haben das journalistische Handwerkszeug erweitert.

Dies führte zu einer Herausbildung einer grundlegend neuen Kultur, die durch Interaktivität, weniger Regeln und weniger Beschränkungen gekennzeichnet ist, aber dem einzeilnen Journalisten trotz alledem bestimmte Standards abverlangt.

Erwähnenswert erscheinen hier drei Prozesse, die entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Online-Standards haben.

1. Es zeigte sich, dass die dominierenden Nachrichten-Webseiten von alteingesessenen Medienproduzenten geleitet werden - den traditionellen Nachrichtenorganisationen wie Tageszeitungen, Nachrichtenzeitschriften und Fernsehsendern.

2. Journalisten versuchen selbst gewisse Regelungen für die Berichterstattung im Internet aufzustellen.

3. Die Interaktivität per e-mail hat einen bedeutenden Anteil an der Einführung neuer journalistischer Standards, denn sie erlaubt eine sofortige Rückmeldung.

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Sonntag, 14. Dezember 2003, 22:35
Regelungen, die in Punkt 2 ..
.. Ihres Beitrages erwäht sind, wären interessant. Es gibt - auch in diesem Blog-Service - Arbeiten, welche "den Web" bzw. "das Internet" als hochwertige Informationsquelle anzweifeln.

Natürlich sollte diese Frage differenzierter gesehen werden. Kennen Sie Regelungen für die Berichterstattung am Web?

H. Mittendorfer

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christian.schreiner.linz, Montag, 15. Dezember 2003, 11:18
Wem kann ich Vertrauen?
Die Frage die sich für mich im Online Journalismus stellt ist jene der Authentizität und Validität. Einerseits hat jeder die Möglichkeit in den Blogs zu contributen, was den Vorteil bringt, dass sehr viel breitgestreute, womöglich hochqualitativ differenzierte Information zur Verfügung steht. Andererseits stellt sich die Frage was das für ein Mensch ist, der diese Information publiziert, in wie weit diese Quelle vertrauenswürdig ist, wie authentisch die Information ist.

Selbstverständlich sollte ich jegliche Beiträge - auch in Zeitungen - kritischer Bewertung unterwerfen. Dennoch wird man einen TV Bericht, beispielsweise in einem öffentlich rechtlichen Sender, weniger hinterfragen und die Information als gegebene Realität hinnehmen, als einen Weblog-Bericht, dessen Ursprung oft nicht so klar sein mag.

Hier wäre interessant, Möglichkeiten oder Signaturen zu entwickeln, die die Vertrauenswürdigkeit unterstreichen können.

Dies ist nicht unbedingt ein definitives Statement, doch stelle ich dieses Thema als Wirtschaftswissenschafter, der wenig von Journalismus versteht, in den Raum.

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Donnerstag, 8. Januar 2004, 16:37
es mag ein schwerwiegender Fehler sein ..
.. Nachrichten einer "öffenlich rechtlichen" Anstalt unreflektiert als "authentisch", "objektiv", "umfassend", (und was man noch als Qualitätskriterium anlegen kann) anzusehen.

Der Einfluss der Politik z. B. sollte nicht unterschätzt werden.

H. Mittendorfer

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