Transparenz und virtuelle Identitaet 3. Aufgabe: das transparente Unternehmen

doris.beneder.uni-linz, 4. November 2015, 11:48

Corporate Transparency: Wege aus der Vertrauenskrise

 

Einleitung

Transparenz wird benötigt, um Vertrauen für ein Unternehmen aufzubauen und damit eine gewünschte Reputation für eine Marke oder für ein Unternehmen zu erzielen. Diese positive Reputation soll wiederum zum Unternehmenserfolg beitragen.

 

Kausalkette der Transparenz

Im folgenden Teil wird die empirische Kausalkette der Transparenz näher beschrieben:

Transparenz

Die Transparenz  des Unternehmens gewinnt zunehmend an Bedeutung, um bei Stakeholdergruppen Vertrauen aufzubauen. Das Vertrauen wird auf Grund von Sachkompetenz, Problemlösungskompetenz, Authentizität, konsistentes Kommunikationsverhalten, Verlässlichkeit, Kommunikationsadäquatheit, Transparenz, Kommunikationsverhalten sowie gesellschaftliche Verantwortung aufgebaut. Der Faktor Transparenz ist jener ausschlaggebende Faktor im Vergleich zu den bereits erwähnten, der dafür verantwortlich ist, dass Vertrauen entstehen und wenn notwendig, auch wieder hergestellt werden kann.

Vertrauen

Das Vertrauen ist die Grundlage für das Entstehen einer kraftvollen Reputation. Darüber hinaus geht es um die Einschätzung eines Unternehmens durch verschiedene Stakeholder, sowohl auf der kognitiven als auch auf der emotionalen Ebene. Die Transparenz steht in engem Zusammenhang mit Vertrauen. Vertrauen wird benötigt für Transaktionen, Kommunikation, Kooperation und ist deshalb das Fundament für produktive Beziehungen. Überall dort, wo Menschen zusammenarbeiten, wird Vertrauen benötigt, fehlt dieses Vertrauen, steigen die Transaktionskosten, da vermehrt Investitionen in die Reputation gesetzt werden müssen.

Reputation

Erst wenn das Vertrauen vorhanden ist, kann auch eine wertvolle, ziel- und zweckorientierte Reputation entstehen. Der Zusammenhang zwischen Vertrauen und Reputation ist evident.

Unternehmenserfolg

Die positive Reputation trägt wiederum zum Unternehmenserfolg bei, welche sich positive auf die Marge, den Unternehmenswert und den Aktienkurs auswirken kann.

 

Bedeutung von Corporate Transparency

Unter Corporate Transparency wird die freiwillige unternehmerische Transparenz verstanden, die über die gesetzliche Transparenz- und Publizitätspflichten hinausgeht, um die Konfliktreduktion zu verbessern und den Unternehmenswert zu steigern. Corporate Transparency ist bedeutend für die Gewinnung, Wiederherstellung oder Festigung von Vertrauen. Viele Unternehmen teilen ihren Stakeholdern frühzeitig wahre, relevante und verständliche Informationen mit, um diese über Entscheidungsprozesse und Vorgänge im Unternehmen am aktuellen Stand zu halten, sodass diese fundierte Entscheidungen treffen können. Die freiwillige Transparenz wird als strategische Option angesehen und nicht als Pflicht. Es geht darum, die relevanten Informationen für die jeweilige Zielgruppe zum richtigen Zeitpunkt bereitzustellen. Eine totale Transparenz wäre dysfunktional, da es immer wieder Phasen in einem Unternehmen gibt, wo Informationen intransparent gehalten werden müssen, zum Beispiel bei Übernahmen oder Neuausrichtungen, um die eigenen Spielräume zu bewahren, sodass der Erfolg der unternehmerischen Entscheidung nicht gefährdet wird.

In Bezug auf die Transparenz ist es wichtig, dass Unternehmen die Transparenz als Mittel zum Zweck sehen und diese für Ihre Unternehmens- und Kommunikationsplanung strategisch und langfristig einsetzen, um die Reputation zu fördern. Erzwungene Transparenz auf Grund eines reaktiven Handelns beziehungsweise auf Grund öffentlichen Drucks eines Akteurs ist wirkungslos. Nur eine freiwillige Transparenz ist zielführend und kann das notwendige Vertrauen bei den Stakeholdern aufbauen.

 

Kritische Reflexion des Textes

Der Autor hat in seinem Artikel die Kausalkette für den Erfolgsfaktor Transparenz genauer erklärt und anhand von Beispielen veranschaulicht. Er beschreibt auch, dass die Transparenz strategisch und langfristig in die Unternehmens- und Kommunikationsplanung integriert werden soll, um die Reputation zu fördern und den Unternehmenserfolg zu steigern. Meiner Meinung nach ist dieses Wissen bei vielen Unternehmen noch nicht vorhanden und es wird Transparenz erst dann gezeigt, wenn es einen Druck von außen gibt oder wenn das Unternehmen gerade ein Sozialprojekt verfolgt. Diese Transparenz seitens Unternehmen ist oftmals nicht freiwillig gewählt, sondern eher eine Form der erzwungenen Transparenz oder Transparenz aus Unterwerfung, um das Image zu bewahren oder kurzfristig aufzubauen bzw. dieses zu rechtfertigen. Der richtige Weg für ein transparentes Unternehmen kann meines Erachtens nach nur der sein, indem freiwillige Transparenz gelebt wird und diese langfristig so vertrauensbildend wirkt, dass dieser Weg zielführend für das aktive Reputationsmanagements ist.

Der Autor hat in seinem Artikel auf die ursprünglichen Quellen verwiesen und diese angeführt. Der Artikel selbst war verständlich geschrieben. Was ich als kritisch an diesem Text anmerken würde ist, dass der Autor den Artikel zu wenig strukturiert aufbereitet hat und auf bereits erwähnte Aussagen im späteren Lauftext wieder erneut eingegangen ist.

 

Begründung der Auswahl / Bezug zum Thema

Mich persönlich hat der Titel des Artikels besonders angesprochen, da dieser sehr gut zum Thema „das transparente Unternehmen“ passt. Für mich persönlich war es interessant zu erfahren, wie sehr die Transparenz zum Unternehmenserfolg beitragen kann. Ich persönlich finde, dass gerade jene Unternehmen erfolgreich sind, die auch sehr transparent die Werte und die Philosophie des Unternehmens in der Kommunikation darstellen und vermitteln, aber auch durch ihr tägliches Handeln und durch den Umgang mit ihren Kunden diese Transparenz erlebbar machen. Ich denke dabei an das Unternehmen Sonnentor im Waldviertel, das meiner Meinung nach sehr gut diese freiwillige Transparenz auch zeigt und lebt. Die Kunden können sich vor Ort den Betrieb anschauen und sich von der Qualität der Rohstoffe überzeugen und die Produktion besichtigen. Darüber hinaus wird dem Besucher „Leibspeis und Tee“ zur Verkostung angeboten. Es können die Produkte vor Ort im Geschäft gekauft werden und es werden auch Seminare für die Kunden veranstaltet. Für mich ist das Unternehmen Sonnentor ein Best-Practice-Beispiel für das transparente Unternehmen. An diesem Beispiel wird ersichtlich, dass auch das Vertrauen in die Marke bereits stark vorhanden ist und der Ruf des Unternehmens schon sehr angesehen ist. Dies wiederum führt zum Erfolg des österreichischen Unternehmens, das weltweit in 50 Länder exportiert. Weitere Infos sind unter dem folgenden Link  zu finden.

 

Quelle:

Klenk, Volker: Corporate Transparency: Wege aus der Vertrauenskrise. In: Handbuch Kommunikationsmanagement, 49. Jg., 10/2009, S. 1-7

 

 

Backlinks:
1 http://collabor.idv.edu
8 http://collabor.idv.edu/TVI2015W/stories/52206

2 comments :: Kommentieren

Transparenz - Unternehmenserfolg

michael.kaufmann.uni-linz, 4. November 2015, 18:56

Hallo Doris!

Sehr interessanter Artikel zum Thema "Das transparente Unternehmen".

Selbstverständlich kann Transparenz zum Unternehmenserfolg beitragen, dennoch können auch "verschlossene" Unternehmen wie beispielsweise Apple Erfolg haben.

Das Thema Transparenz ist für jedes Untenehmen von Beueutung und egal ob KMU oder AG - es muss eine Transparenz- und Informationsstrategie definiert werden. Jedes Unternehmen kann selbst steuern, welche Informationen an die Öffentlichkeit gelangen sollen, und welche nicht.

Mehr dazu in meinem Blog.

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weitere Infos von Klenk

christian.haiden.uni-linz, 5. November 2015, 09:50

Schöner Artikel über Corporate Transparency. Ich beschäftigte mich auch mit dem Thema von Klenk & Hoursch. Hierbei wurden zu diesem Thema Studien durchgeführt, welche überraschendes aufdeckten. Falls jemand dazu vertiefende Studien sucht findet er/sie in meinem Beitrag.

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