Geschäftsmodell Reiseführer
jasmin.hopf.uni-linz, 11. Jänner 2017, 19:30
Ziel
Das Ziel des Unternehmens ist es Touristen ein mobiles Begleitgerät auf ihrer Reise durch Städte oder Landschaften zur Verfügung zu stellen. Dieses Gerät soll dabei auf (spielerische Weise) Touristen über Sehenswürdigkeiten informieren und ihnen die Reise als „fremde Person“ erleichtert.
Hintergrund für das Geschäftsmodell
In manchen Hotels in Hong Kong bekommen Gäste bereits jetzt schon ein Smartphone zur kostenlosen und uneingeschränkten Nutzung von Internet und Telefonie zu Verfügung gestellt. Jedoch sind auf diesem Smartphone so gut wie keine Apps vorhanden und man muss sich als Tourist mit Hilfe von den gängigen Android-Apps zurechtfinden. Da das Smartphone kostenlos benutzt werden kann, werden darauf leider viele Werbungen eingeblendet.
Beschreibung des Geschäftsmodells
Die Idee ist nun ein Smartphone bereitzustellen, dass durch eine eigens entwickelte App, die viele Funktionen bestehender Tourismus-Apps beinhaltet, in Kombination mit einer kostenlosen Nutzung von Internet und Telefonie dem Kunden ein Begleitgerät zur Verfügung zu stellen, dass ihn auf seiner Reise begleiten soll.
Dieses Geschäftsmodell besteht nun aus der Vermittlung und Vermietung eines Services auf begrenzte Zeit. Der angebotene Service besteht aus einem Smartphone, dass dem Touristen zur Verfügung gestellt wird. Die Nutzung erfolgt dabei gegen eine Gebühr.
Dieser Service vereint mehrere bereits bestehende Technologien und greift auch auf bestehende mobile Endgeräte zurück. Im Detail soll ein mobiles Endgerät – ein Smartphone - mit einer Software ausgestattet sein, dies es dem Touristen ermöglicht sich auch ohne menschlichen Reiseführer in einer fremden Stadt zurechtzufinden und Informationen zu erhalten. Auf diesem Smartphone findet sich eine App die viele unterschiedliche Funktionen beinhaltet, die gängigsten Tourismus-Apps sozusagen vereint, diese verbessert und erweitert. Neben dieser App soll dem Touristen die Möglichkeit gegeben werden das Internet ohne Gebühr benutzen zu können. Ebenso kann der Tourist mit dem Smartphone international gratis telefonieren.
Funktionen der App
Augmented Reality:
- Erkennung des Standortes und der Sicht des Touristen
- Bereitstellung passender Informationen zu Gebäuden etc. (wie etwa Wikitude, Layar oder Yelp)
Stadtführungen:
- Auswahl von Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Shops oder Orten (gereiht nach dem was man zuerst sehen möchte)
- Auswahl zu Fuß oder mit Verkehrsmittel -> daraus wird die kürzeste Route berechnet um alle Orte zu besichtigen
- Auswahl von vorgeschlagenen Routen wenn man nicht genau weiß was es alles zu sehen gibt (nach Kategorien wie „bekannteste Sehenswürdigkeiten“)
Virtuelle Straßenkarten
- über die Kamera werden die Straßen, Kreuzungen etc. erkannt und es wird eine virtuelle Karte darüber gelegt
- -> man weiß an welcher Kreuzung, Hausnummer etc. man sich gerade befindet
Texterkennung
- über die Kamera wird Text erkannt und übersetzt (in die eigene Sprache)
- Übersetzungen von Straßenschilder, Hinweistafeln, Informationsmaterial, ...
Navigation
- klassische Navigation um Orte zu finden
Weitere Funktionen
kostenlose Nutzung des Internets
kostenlos international telefonieren
Die neun Bausteine des Business Model Canvas
Kundensegmente
Das Kundensegment besteht aus einem indirekten Personenkreis und aus einem direkten Unternehmerkreis. Das indirekte Kundensegment besteht aus allen Touristen, die ein Mindestalter von 16 Jahren erreicht haben und Urlaub in Städten oder Orten machen, bei denen Zivilisation herrscht und das Angebot des Services profitabel erscheint. Das direkte Kundensegment besteht aus Hotels, Reise- und Touristenbüros, die diesen Dienst an ihre Kunden weitervermitteln können und sich so nicht nur eine kleine Provision verdienen, sondern eventuell auch ihre Kundenanzahl steigern können. Da es jährlich Millionen Touristen gibt und die Zahl an Hotels und Reisebüros enorm ist, kann man hier im Bereich des Tourismus vom klassischen Massenmarkt sprechen.
Wertangebot
Das Bedürfnis nach individuell zusammengestellten Reisen wächst. Deshalb ist es auch wichtig sich vor Ort informieren zu können. Ebenso ist das Smartphone, mit der Möglichkeit im Internet Informationen abzurufen unverzichtbar geworden. Es besteht noch immer die Hemmschwelle das eigene Smartphone oder ein anderes mobiles Gerät uneingeschränkt auf Reisen zu nutzen, da hier hohe Roaminggebühren zu erwarten sind. Hier verschafft das Geschäftsmodell Abhilfe indem durch eine kleinere Gebühr das Smartphone uneingeschränkt für Internet und Telefonie verwendet werden kann.
Kanäle
Es werden je nach Kundensegment verschiedene Kanäle verwendet. Für das direkte Kundensegment werden direkte Kanäle, sogenannte owned media verwendet. Dazu zählen etwa die eigene Website, auf der der Service und die Verdienstmöglichkeiten(weiter unten beschrieben) näher erläutert werden, sowie die Bekanntmachung des Produktes über social media. Die indirekten Kunden, also die Touristen, werden über indirekte Kanäle, sogenannte Partnerkanäle, angesprochen. Das heißt, haben Hotels oder Reisebüros Kunden gewonnen, können sie auf ihrer eigenen Website oder direkt vor Ort den Service anbieten oder damit werben. Ebenso kann klassische Werbung über Print, TV, Radio oder Online-Anzeigen geschaltet werden (paid media). Wenn Kunden mit dem angebotenen Service des Unternehmens zufrieden sind, dann werden sie es Freunden und Bekannten weitererzählen oder gleich direkt während ihrer Reise auf social media darüber berichten. Die ist ein enorm wichtiger Punkt für das Unternehmen um den Service flächendeckend bekannt zu machen. Auf diese Art können sich auch Hotels durch die Nachfrage ihrer Gäste nach dem Service dazu gezwungen fühlen den Service anzubieten (earned media).
Kundenbeziehungen
Für dieses Geschäftsmodell sind vor allem die Kundenakquise und die langfristige Kundenbindung von besonderer Bedeutung. Im ersten Schritt sollen so viele Hotels, Reise- und Touristenbüros wie möglich angesprochen werden um sie auf den Service aufmerksam zu machen, auch wenn sich dieser Punkt als sehr zeitaufwendig und kostenintensiv erweisen wird. Im zweiten Schritt ist die Kundenpflege und somit die langfristige Kundenbindung an das Unternehmen sehr wichtig. Die Geräte müssen gereinigt, gewartet oder ausgewechselt werden. Die Kundenbeziehung zu den Hotels und Reisebüros ist demnach geprägt von Persönlichkeit und individueller Unterstützung.
Die Kundenbeziehung zu den indirekten Kunden, den Touristen, erfolgt über die Beziehung zu den direkten Kunden. Die Kundenakquise übernehmen dabei in erster Linie die Partner, also die direkten Kunden. Das heißt wenn Touristen den Service von ihrem Hotel beispielsweise angeboten bekommen und davon überzeugt sind, werden sie den Service auch auf ihren weiteren Urlauben benutzen wollen. In zweiter Linie kann die Kundenakquise auch direkt erfolgen, in dem der Tourist über Werbung auf den Service aufmerksam gemacht wird. Das heißt es ist auch hier wichtig, dem Kunden zu zeigen von wem der Service kommt um ihn langfristig an das Unternehmen binden zu können.
Einnahmequellen
Die Einnahmequellen in diesem Geschäftsmodell stellen Einnahmen aus Nutzungsgebühren dar. Es wird für die zur Verfügung-Stellung von den Smartphones keine einmalige Gebühr verlangt. Es wird jedoch eine jährliche Servicepauschale verlangt um die Geräte zu warten. Diese Servicepauschale stellt jedoch im Gegensatz zu den zu erwartenden Einnahmen eines Hotels eine nur sehr kleine Gebühr dar. Die eigentliche Einnahmequelle ist die Nutzungsgebühr die die Touristen an die jeweiligen Hotels, Reise- oder Touristenbüros zahlen. Diese Nutzungsgebühr ist abhängig von der Anzahl der Tage an dem der Service genutzt wird. Die Nutzungsgebühr wird kontinuierlich geringer, umso länger der Tourist den Service für sich beansprucht. Die Nutzungsgebühr wird von den Touristen direkt vor Ort mit gängigen Zahlungsmitteln an das Unternehmen bezahlt. Die Hotels, Reise- oder Touristenbüros bekommen von dieser bezahlten Nutzungsgebühr eine Provision, die vom Unternehmen überwiesen wird. Die Provision wird sich auf ca. 20% belaufen, das heißt beim Unternehmen verbleiben ca. 80% der Nutzungsgebühr.
Schlüsselressourcen
Für das Funktionieren des Geschäftsmodells benötigt das Unternehmen mehrere wichtige Schlüsselressourcen. Dazu gehören vor allem menschliche und intellektuelle Ressourcen, die die Arbeitskraft und das Wissen liefern um die Applikationen zu entwickeln, sie zu verkaufen und sie zu warten. Für die Softwareentwicklung sind eher wenig physische Ressourcen nötig, da die Software auf gängigen Computern und entsprechenden Programmen entwickelt werden kann. Ebenso beansprucht diese Entwicklung keinen Platz im Sinne von Büros. Diese Entwicklung kann im ersten Schritt auch zu Hause von statten gehen oder in einem kleinen Büro. Finanzielle Ressourcen werden im Sinne von Personalkosten benötigen, da die Entwicklung und die darauffolgende Vermarktung sehr zeitaufwendig sein werden.
Schlüsselaktivitäten
Um den Service anbieten zu können, muss er in einem ersten Schritt entwickelt werden. Dazu wird eine Software (eine Applikation) programmiert, die alle oben beschriebenen Funktionen beinhaltet. Dazu muss vor allem auf die Bedürfnisse der Reisenden eingegangen werden. Es müssen vorab auch noch geeignete Smartphones getestet werden, die dann in großen Stückzahlen gekauft werden. Ebenso muss die entwickelte Software auf diesen Geräten getestet werden. In einem weiteren Schritt wird der Service vermarktet, das heißt der Vertrieb an die direkten Kunden. Das Betreiben der Website und die Erstellung des Informationsmaterials und die Werbung stellen weitere Schlüsselaktivitäten dar. Ebenso gehört die jährliche Wartung der Geräte und die Verbesserung und Weiterentwicklung der App zu den Schlüsselaktivitäten.
Schlüsselpartnerschaften
Die wichtigsten Partner für das Unternehmen sind ein Smartphone-Hersteller sowie ein Mobilfunkbetreiber. Da das Unternehmen neue, funktionsfähige Smartphones in einer sehr großen Stückzahl benötigt ist es essentiell einen guten Partner zu haben um neben der Betreuung auch einen günstigeren Preis zu erzielen. Ebenso ist ein Mobilfunkbetreiber als Partner von großer Bedeutung. Währenddessen beim Smartphone-Hersteller in erster Linie ein Hersteller bevorzugt wird, müssen es beim Mobilfunkbetreiber mehrere Dutzend sein um in jedem Land den optimalen Betreiber für das Gerät zu finden. Auch hier können wieder individuelle Verträge ausgehandelt werden.
In zweiter Linie sollen die direkten Kunden, also die Hotels, Reise- und Touristenbüros, zu Partnern werden. Durch Partnerschaften mit diesen gleichzeitigen direkten Kunden kann eine langfristige Zusammenarbeit garantiert werden.
Kostenstruktur
Für die Kostenstruktur geht das Unternehmen von einem wert- und geldorientierten Geschäftsmodell aus. Das heißt es sollen die indirekten Kunden nicht über den Preis angelockt werden, sondern über den Wert. Die direkten Kunden hingegen sollen über die zu erwartende Provision und die Versprechung auf einen Nächtigungsanstieg angelockt werden.
Es fallen in einem ersten Schritt Kosten für die Entwicklung der Applikation an, also vor allem Personalkosten. Personalkosten gibt es ebenso nachher wenn der Service vertrieben werden soll. Ein wichtiger großer Kostenfaktor ist die Beschaffung der Smartphones. Es sollen Geräte verwendet werden, die auf dem neuesten Stand sind und einwandfrei funktionieren. Ebenso müssen Verträge für Smartphone-Tarife abgeschlossen werden, damit das Telefonieren und das Internetsurfen zu jeder Zeit verfügbar ist. Das Unternehmen wird hier jedoch von den zuvor erwähnten Partnerschaften profitieren und einen dementsprechend guten Handel erzielen.
Ebenso werden Kosten für die Infrastruktur benötigt, diese halten sich jedoch in Grenzen, da die Software auf gängigen Computern entwickelt werden kann. Es entstehen ebenso Ausgaben für die Vermarktung, den Vertrieb und die Werbung um das Produkt anzupreisen. Ebenso entstehen Kosten für die Wartung der Geräte, das Auswechseln der Geräte sowie das Betreiben der Website.
Originarität der Mobilkommunikation
Mobile Endgeräte
Das mobile Endgerät „Smartphone“ stellt für das Geschäftsmodell eine zentrale Komponente dar. Die Vermittlung des Smartphone in Kombination mit der Software (App) stellt den eigentlichen Service des Geschäftsmodells dar. Es wurde von anderen mobilen Endgeräten Abstand genommen, da sie entweder die Eigenschaft zu telefonieren nur eingeschränkt hatten (Tablets) oder schlichtweg zu teuer sind (Fablets). Beim Smartphone hingegen sind alle nötigen Eigenschaften vorhanden. Es wird dabei besonders darauf geachtet Smartphones mit einem etwas größeren Display den Kunden zur Verfügung zu stellen um das Lesen und Hantieren mit dem Smartphone einfacher zu gestalten.
Multiple Drahtlosverbindungen
Diverse Drahtlosverbindungen können für unterschiedliche Funktionen im Tourismus verwendet werden. So werden ganz klassisch das Internet (WLAN, Telefonnetz) für Buchungen von Reisen verwendet. Das GPS (Global Positioning System) dient etwa zur Navigation durch die Stadt, das mit der Verbindung von Augmented Reality interaktiv wird.
Diverse Drahtlosverbindungen sind wesentlicher Bestandteile um die Funktion der Software voll in Anspruch nehmen zu können. Es wird ganz klassisch das Internet – über WLAN (Wireless Local Area Network) oder über Telefonnetz) - für die Informationseinholung der Touristen benötigt. Ebenso wird das GPS (Global Positioning System) benötigt um Orte zu finden, die richtigen Verkehrsmittel zu suchen oder Routen für persönliche Stadtführungen zusammenzustellen. Das Internet sowie das GPS werden auch für die Erkennung von Gebäuden und die Informationsbereitstellung mit Hilfe von Augmented Reality verwendet.
Die Hotels oder Reisebüros können über WhatsApp oder andere Kommunikationsdienste dem Tourist während eines Aufenthaltes Informationen zum Hotel zukommen lassen, sei es den heutigen Speiseplan zu senden oder den Kunden über anstehende Stadtfeste zu informieren. Sie können die Smartphones aber auch dazu nutzen um den Touristen Werbung zu zeigen. Natürlich sollte dies keine Werbung dritter im klassischen Sinn bedeuten. Jedoch kann das Hotel etwa eine Wellnessbehandlung im Hotel anbieten, die heute 20% günstiger ist oder über den Wäschedienst informieren.
Multiple Sensoren
Multiple Sensoren können im Tourismus die reale Welt mit der virtuellen verbinden. So wird es auch hier im Geschäftsmodell genutzt. Anhand der GPS Daten des mobilen Gerätes wird erkannt an welchem Ort es sich befindet und der Tourist bekommt passend dazu ortsbezogene Informationen über Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Museen, Geldautomaten etc. auf seinem Gerät bereitgestellt. Für das Erkennen von Gebäuden, Straßen oder Text beispielsweise werden vor allem die Kamera, aber auch der Kompass,das Gyrostat und der Bewegungssensor des Smartphones verwendet.
Unabhängigkeit von Ort und Zeit (Ubiquität)
In diesem Geschäftsmodell ist das ausgeliehene Smartphone als ständiger Begleiter gedacht. So kann der Tourist unabhängig von Zeit und Ort das Smartphone zur Hand nehmen und die Funktionen darauf nutzen. Der Tourist kann zu jeder Zeit Informationen suchen, Navigation benutzen oder auch Bewertungen in Echtzeit über z.B. Restaurants abgeben oder auf social media über Attraktionen berichten.
Personalisierung
Durch die Möglichkeiten des Services ist es möglich Reisen und in Folge Besichtigungen individuell zu planen. Das Smartphone fungiert so als persönlicher Stadtführer. Ebenso ist es in weiterer Folge möglich das Smartphone als (einziges) kontaktloses Bezahlungsmittel während des gesamten Aufenthaltzeitraums zu verwenden. (näher beschrieben im Ausblick)
Lokaler Kontext
Bei der Nutzung von diversen Apps zur Navigation ist es einfach nachzuvollziehen wohin sich die Person bewegt oder welche Orte eine Person aufgesucht hat. Dies kann einerseits für die Person sehr hilfreich sein, wenn es darum geht die eigene Route mitzuprotokollieren und die gegangen Kilometer zu sehen aber auch gefährlich wenn solche Daten an Apps und weiter an andere Unternehmen übermittelt werden.
Mehrwert Sicherheit
Durch die ständige Aufzeichnung der zurückgelegten Strecke über GPS, kann der Tourist in einem Notfall geordnet werden oder es kann die zurückgelegte Strecke nachverfolgt werden. Fällt der Tourist einem Kidnapping zum Opfer, ist in einen Unfall verwickelt oder hat sich einfach nur verlaufen, kann die Aufzeichnung der Standorte viele Rückschlüsse geben. Dieses Funktionen und das Wissen darüber verschafft Touristen Sicherheit wenn sie sich in einer Fremden Stadt bewegen.
Mobile Strategie
Messungen (Analyseaktivitäten)
Das Unternehmen wird versuchen einen Teil der Daten die durch die Nutzung des Touristen generiert worden sind zu speichern, auszuwerten und für statistische Zwecke zu analysieren.
Es geht vor allem um die Nutzung durch verschiedene Zielgruppen. Mit diesen Informationen kann das Unternehmen noch mehr auf die Bedürfnisse der Zielgruppen eingehen, die eventuelle nicht so gut angesprochen werden. Es spielt auch die Nutzung des Services generell eine hohe Rolle um zu sehen in welchen Städten mehr Touristen diesen Service nutzen und ob es jahreszeitliche Unterschiede gibt. Man könnte mit dieser Information den Service teurer anbieten wenn beispielsweise gerade Hauptreisezeit ist. Ebenso spielt die Nutzungsdauer pro Tag oder pro Aufenthalt und die Nutzungshäufigkeit diverser Funktionen eine wichtige Rolle um herauszufinden welche Funktionen eventuell weiterentwickelt werden sollen und auf welche Funktionen man verzichten kann. Diese gesammelten Informationen bleiben vorerst im Unternehmen, können jedoch in weiterer Folge an Dritte verkauft werden. Ein großer Informationsvorsprung für Dritte wäre, durch die von den Touristen selbst zusammengestellten Routen durch die Stadt zu erkennen welche Orte stärker frequentiert werden um herauszufinden ob es sich dort lohnen würde ein Geschäft zu eröffnen oder Werbung anzubringen.
Wettbewerbsstrategie – Differenzierung
Mit der Differenzierungsstrategie versucht das Unternehmen seine Dienstleistung deutlich von jener der Konkurrenz abzuheben. Als Ziel wird eine Situation angestrebt, die in der gesamten Tourismusbranche einzigartig und neu ist. Da es diesen Service als solches noch nicht gibt, gibt es auch keine direkten Konkurrenten für das Unternehmen. Jedoch konkurriert dieses Geschäftsmodell mit bereits bestehenden Tourismus-Apps die auf dem privaten Smartphone, mit günstigeren Auslandtarifen oder Zusatzpaketen, genutzt werden können. Ebenso spielt das große Partnernetz von Herstellern und Mobilfunkanbietern eine große Rolle. Da es, wie schon erwähnt keine direkten Konkurrenten gibt, ist das Unternehmen das einzige dass solche Partnerschaften pflegt und kann somit von besseren Konditionen profitieren.
Das Unternehmen soll sich außerdem durch ein gutes Image und die erfolgreiche Herausbildung einer Marke von der Konkurrenz abheben. Dies kann zum Beispiel durch effektive und kreative B2B-Marketingkampagnen befördert werden. Die Kundenzufriedenheit kann außerdem durch eine benutzerfreundliche Gestaltung und eine einfache Bedienbarkeit der App gesteigert werden. (vgl. Porter, 2013, S. 76ff.)
Geschäftsmodelldesign: Storytelling
Beim Geschäftsmodelldesign fiel die Entscheidung auf die Methode des Storytellings (nach Osterwalder/Pigneur). Ein konkreter Anwendungsfall des Services wird dabei aus Kundenperspektive geschildert.
Für die Story werden verschieden Gruppen von Leuten dargestellt, die entweder in das Hotel einchecken und das Smartphone erhalten oder es sich bei einem Reise- oder Touristenbüro holen. Die Gruppen sollen dabei unterschiedliche Zielgruppen verkörpern. Zum einen junge Leute, die die Welt entdecken wollen und mit Hilfe der sich darauf befindlichen Apps auch an Orte gelangen, die nicht so einfach zu finden sind. Ebenso sollen ältere Pärchen dargestellt werden, die sich mit Hilfe des Smartphone einen leichten Sparziergang durch die Stadt, vorbei an Sehenswürdigkeiten, zusammengestellt haben. Der Werbespot soll in diesen „realen“ Situationen auch noch aufzeigen was mit der App alles möglich ist. Durch diesen Werbespot soll das Bedürfnis bei den Touristen für solch einen Service geschaffen werden. Wenn die Hotellerie und die Reisevermittlung erkennen, dass bei Touristen dieses Verlangen da ist, wird die Befriedigung dieses Bedürfnisses in Zukunft hohe Priorität haben.
Quellen:
Q1: Der Tourismusblog, URL: http://www.tourismuszukunft.de/2014/05/augmented-reality-im-tourismus/ [zuletzt abgerufen am 16.11.2016]
Q2: Drei, URL: https://www.drei.at/portal/de/privat/services-und-apps/zusaetzliche-services/3geldboerse/ [zuletzt abgerufen am 16.11.2016]
Q3: iTunes – Apple, URL: https://itunes.apple.com/at/app/layar-augmented-reality/id334404207?mt=8 [zuletzt abgerufen am 16.11.2016]
Q4: Osterwalder A., Pigneur Y. (2011): Business Model Generation : ein Handbuch für Visionäre, Spielveränderer und Herausforderer. 1. Auflage. Campus Verlag. Frankfurt am Main
Q5: Porter, M. (2013): Wettbewerbsstrategie (Competitive Strategy). Methoden zur Analyse von Branchen und Konkurrenten. Campus Verlag Frankfurt/New York
Konnex zum Geschäftsmodell
clara.schultes.uni-linz, 2. Februar 2017, 01:13
Ich finde dein Geschäftsmodell sehr gut. Es ist dabei sicherlich gut, die mobilen Geräte nur für eine begrenzte Zeit und mit Nutzungsgebühren zur Verfügung zu stellen, da sonst die Gefahr bestünde, dass die Geräte möglicherweise entwendet werden.
Ich sehe hier im Tourismusbereich auch einen möglichen Konnex zu meinem Thema der innovativen mobilen Lösungen im Kunst- und Kulturbereich, welche auch stark für Touristen konzepiert sind.