Verbundveranstaltung ::collabor::
Lehrveranstaltungs-begleitender Weblog
 
Samstag, 11. Oktober 2003
Weblogs - eine Einführung

[1] Zusammenfassung

Blogging gibt dem Internet eine neue Qualität. Blogging öffent den Web zur Mehrwegkommunikation für Jedermann. Blogging erneuert das Lernen, den Journalismus, verstärkt die Gruppenbildung über Themen und Grenzen hinweg.

"Blogging is a format constant (archives, links, time stamps, chronological listing of thoughts and links), personalized, community-linked, social, interactive, democratic, new model innovation built on the unique attributes of the Internet." George Siemens [elearnspace. everything elearning.]

Man unterscheidet folgende Systeme:

Der Unterschied zwischen den angeführten Systemen liegt in der Frage der Zenralisierung bzw. Dezentralisierung der notwendigen Ressourcen.

[3] Mehrwegkommunikation

Die Publikation mutiert zur Konversation. Kooperatives Publizieren bedeutet Mehrwegkommunikation. In den kooperativ erstellen Dokumenten kommt der Prozess der Meinungsbildung und -änderung zum Vorschein.

"In our information society, no one organization knows everything it needs to know...collaboration creates a process for sharing information between interested parties[…]" George Siemens [Collaboration]

[4] Chronologie der Dokumente

Die durchschnittliche "Lebensdauer" einer Website beträgt 77 Tage. Weblogs verlängern mittels automatischer Versionsverwaltung das Leben einzelner Dokumente. Die nach dem Änderungsdatum gereihten Einträge werden meist monatlich abgelegt, bei neueren Weblogs wöchentlich. Der Zugriff auf die älteren Versionen erfolgt über einen im Weblog integrierten Kalender. Die Speicherung alter Dokumente dient nicht nur einem back up, sondern ermöglicht dem Leser die Genesis der Dokumente - und damit der Meinungen und Erkenntnisse - nachzuvollziehen.

[5] Syndication (RSS)

Syndication erweitert Weblogs. Syndication ist eine der Eigenschaften, die Leser zu einem Weblog bringt bzw. ihn darin hält. Das Prinzip, das sich hinter der sogenannten Syndication verbirgt, ist der Austausch von Headlines zu aktualisierten Beiträgen. Somit wird dem Blogger ermöglicht ständig in Verbindung über Aktualisierungen oder neuen Thematiken ausgewählter Websites zu bleiben. Vorteile dieser Kooperation sind die grössere Leserschaft einerseits, sowie die Ausweitung der Inhalte andererseits.

Verwirklicht wird Syndication in Weblogs meist mit dem Standard Format RSS (Rich Site Summary/Really Simple Syndication).

[6] (Multi)mediaintegration

Multimedia ist Stilelement und Ausdrucksmittel. Das Einbinden von Bildern, Tonsequenzen oder Videoclips erweitert die Gestaltung und Aussagekräftigkeit eines Dokuments - es fördert die authentische Darstellung.

Beispiele:

Mobilkommunikation ist der Trend der Zeit. Authentizität in der Kommunikation bedeutet: Information (mit geeigenten Mitteln) dort und dann zur erfassen, wo und wann sie entsteht. Moblogging erfolgt via Telefon bzw.Mobiltelefon. Dabei erstellte Fotos, voice messages oder Videos werden in die Blogs eingebaut.

Beispiele:

[7] Community

"Weblogs are inherently social creatures, just like the people that create them. If you can step back an view them from afar - a dozen of interlinked sites at a time - you can see why they're so effective. They form communities, almost by accident." Derek M.Powazek [Autor von "Design for Community"]

Durch Interaktion, Informations- und Meinungsaustausch rücken die Weblogger ein Stück näher zusammen. Organisationen sind auf Konversation angewiesen, Wissen in einer komplexen Welt reift durch Konversation und entwickelt sich an ihr weiter. Communities bilden sich aus den Konversationsfäden. Die Mitglieder gehören in der Regel mehreren Communities an und vernetzen auf diese Weise zu Metacommunities.

[8] Anwendungsbeispiele

  • Berichterstattung in Echtzeit: Bsp.Warblogs [Salma Pax]
  • Projektmanagement/-dokumentation
  • Knowledge-Management: K-Logs
  • E-Learning

[Quellen und Verweise]

Jeder sein eigener Chefredakteur? [Publizieren in Weblogs]

Von New Media zu We Media [Journalismus von morgen?]

World Wide Web: Once around the Blog [Web communication]

Moblogs Seen as a Crystal Ball For a New Era in Online Journalism [H.Rheingold about Moblogging]

The History of Weblogs [Early Weblogs]

Stimmen aus dem Web [Ein Blog lernt sprechen]

[ Production]

[eMail an] Hans Mittendorfer [eMail an] Kristina Mittendorfer
erstellt: 14. Juli 2003

... comment

 
tomk32, Samstag, 25. Oktober 2003, 17:12
Zu [4]:
Die durchschnittliche "Lebensdauer" einer Website beträgt 77 Tage. Weblogs verlängern mittels automatischer Versionsverwaltung das Leben einzelner Dokumente.

Für mich als Informatiker hat der Begriff "Versionsverwaltung" (oder auch Versionskontrolle) eine andere, erweiterte Bedeutung.

Richtige Versionsverwaltung beinhaltet auch das Speichern alter Versionen die vom Benutzer nochmals überarbeitet oder ergänzt wurden. Es kommt zum Dokument selbst noch die Information Wer Was Wann geändert hat.
In einem Weblog macht Versionverwaltung nur wenig Sinn, aber bei einem Wiki oder bei der Erstellung von Software ist es von elementarer Bedeutung.

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Sonntag, 26. Oktober 2003, 18:44
ich stimme zu,
Versionsverwaltung ist nicht Versionsverwaltung. Jene, die Sie oben dargestellt haben, ist die in der Informatik gängige.

Es scheint jedoch noch unklar, warum eine Versionsverwaltung in Weblogs bzw. Wikis, dem Gebrauch der Informatik entsprechend, sinnvoll ist - oder auch nicht. Bekannte Dokmentenverwaltungssysteme arbeiten sehr ähnlich den Versionsverwaltungen von Software. Sie speichern Änderungsschritt für Änderungsschritt mit Datum und Autor und lassen so ein Nachvollziehen der Genesis eines Dokumentes von der Wurzel bis zum aktuellen Stand zu.

Eigentlich wäre dies auch für Weblogs vernünftig. Die Grenze dieser Vernunft ist wohl in der gesteigerten Informationsflut zu vermuten.

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tomk32, Sonntag, 26. Oktober 2003, 19:14
Versionskontrolle bei Weblogs
Jetzt werd ich wohl doch noch verdeutlichen müssen warum Versionsverwaltung bei weblogs wenig Sinn macht.

1) Die Zahl derjenigen die einen fremden Beitrag bearbeiten dürfen ist meist sehr beschränkt.
2) Beiträge sind kurzlebig. Im Wiki lebt der Artikel "ewig". Dadurch kommen auch nicht so viele Bearbeitungen wie in einem Wiki zustande.

So viel zusätzliche Information wird es nicht, kaum etwas wird der User davon sehen. Sie können sich ja auf einem Unix-System mal eine Datei mit der Endung ,v suchen und sich anschauen. Aber auch hier im weblog arbeitet der Skin-Editor mit einer sehr einfach Variante.

Mir würde in einem Blog schon eine Auflistung der Bearbeiter reichen, werden sowieso nur selten mehr als zwei werden.

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Dienstag, 28. Oktober 2003, 16:15
Usuelles oder Parameter
Sie haben recht, in meinen eigenen Ausführen bzw. Zitaten wird eine durchschnittliche Lebensdauer eines Weblogs von 77 Tagen erwähnt. Es sind mir derzeit keine Angaben über die durchschnittliche Anzahl von "Contributoren" oder "Koautoren" pro Weblog bekannt. Ihre Einschätzung kann realistisch sein.

Ich meine aber, dass diese Werte mehr dem Gebrauch der Medien (dem Usuellen) und nicht der unabdingbaren Parametrisierung bzw. den festgelegten Algorithmen der Software zuzuschreiben ist.

Meine Hypothese 1: die Durchschnittslebensdauer eines Blogs ist dem Verhalten der Blogger und nicht der Bolgsoftware zuzuschreiben.

Meine Hypothese 2: die Tatsche, dass "kooperatives Publizieren" in der Form von "gemeinsam ein Dokument bearbeiten" nicht geübt wird, ist ebenfalls ein Ausdruck der Nutzung und nicht der Software.

Prognose und Willenserklärung: diese fachübergreifende Veranstaltung soll dahingehend verstanden werden, Publikations- und Kommunikationsformen im Rahmen des technisch Möglichen - sinnvoll - auszureizen. Wir werden und sollen uns den Weblogservice unseren Vorstellungen entpsrechend - gefügig machen.

Was sinnvoll ist - soll u.a. von wirtschaftswissenschaftlichen und publizistischen Aspekten beigetragen werden. Was technisch möglich ist, sollte vor allem vom Aspekt der angewandten Informatik kommen

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tomk32, Dienstag, 28. Oktober 2003, 17:39
Lebensdauer
Ich halte 77 Tage als Lebensdauer für zu gering.

Wenn man zum Vergleich Webseiten heranzieht, dann kann man feststellen dass viele einige Monate regelmäßig aktualisiert und dann schließlich "vergessen" werden. Anbieter kostenlosen Webspaces haben oft das Problem zu viele Leichen auf dem Server zu haben. Zum Teil finden sich Seiten die seit den 90ern nicht bearbeitet wurden.

Ich fände es daher besser von einer durchschnittlichen Nutzungsdauer zu sprechen. Auch wenn keiner mehr daran arbeitet ist es noch am Leben.

Kooperatives Publizieren wird wohl wirklich nur in ihrer Vorlesung geübt, aber im Blog kommt auch eine Hemmschwelle hinzu. Die Benutzer respektieren die Beiträge der anderen zu sehr als dass sie diese bearbeiten wollen. Auch die bisher verwirrende Tatsache dass dieses Blog prüfungsimmanent ist wird viele vom gemeinschaftlichen Arbeiten abhalten.

Die Studenten haben sich ja bestenfalls auf gemeinschaftliches Arbeiten an einer Zeitung oder einem Magazin eingestellt.

PS: Falls sie nächstes Mal ein Wiki statt einem Blog verwenden wollen helfe ich ihnen gerne dabei.

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Mittwoch, 29. Oktober 2003, 20:53
vielleicht werde ich darauf zurückkommen
danke jedenfall für Ihr Angebot.

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