Mobile Business Mobile Business und E-Grocery

clemens georg.sunitsch.uni-linz, 3. April 2014, 01:39

Ich habe hinterfragt wozu denn überhaupt eine Definition des Mobile Business gebraucht wird:
Um ein neues Geschäftsmodell oder kleiner gesehen, ein neues Produkt zu entwickeln und im Weiteren zu vermarkten, braucht es eine Geschäftsstrategie. Damit dieser die einzelnen Bereiche bzw. Firmenabteilungen zielgerichtet folgen können, sollte der strategische Ansatz möglichst Ziel gerecht und klar abgesteckt sein, was alles samt auf einer klaren Definition des Geschäftsbereiches fußt.

 

In „Web Business I“ und „Netcultur“ haben wir uns damit auseinandergesetzt, dass oftmals nicht das bessere Produkt zum Erfolg führt, sondern die bessere Vermarktungsstrategie, Netzwerke bzw. starke Geschäftspartner sind viel ausschlaggebender. Des Weiteren erfuhren wir in der Lehrveranstaltung „Webbasierte Innovationen“ von der Wichtigkeit eines ganzheitlichen, in sich schlüssigen Geschäftsmodells und noch viel ausschlaggebender für meine Argumentation, Erfindungen oder Neuentwicklungen führen nicht automatisch zum Erfolg. Durchsetzen können sich nur innovative Ideen. In anderen Worten, nur was von den BenutzerInnen angenommen wird ist erfolgreich. Meiner Meinung nach greift dann eine technische, hauptsächlich auf Endgeräte bezogene Definition von Mobile Business zu kurz. Es bedürfe einer soziologische und psychologischen Komponente. Was, wann und wo, welche Situation wird von UserInnen als mobil wahrgenommen und angenommen?

Im Mobile Business- Blog wurden die technologischen Determinanten zum Thema des Standortes des Mobile Business schön zusammengefasst:

1.) Das Fehle von entsprechenden Endgeräten zur Informationsbeschaffung und Kommunikation, an Ort und Stelle des Bedarfs.
2.) Nutzung findet hauptsächlich in Bewegung statt.
3.) Schlüsselrolle des Einsatzortes.
4.) Identifikation durch das Endgerät
5.) Bezahlung durch das mobile Endgerät

Des Weiteren greift Kollegin Scheba meiner Meinung nach sehr gut die Gemeinsamkeiten der recht Unterschiedlichen Auffassungen von mobile Business heraus.
1.) Ortsunabhängigkeit
2.) Personalisierung
3.) Lokalisierbarkeit
4.) Kontextspezifität
5.) Verfügbarkeit
6.) Erreichbarkeit
7.) Bequemlichkeit

Und doch scheinen mir obige Definitionen alleine nicht ausreichend um erfolgreich ein, auf mobile Business ausgerichtetes, Geschäftsmodell umzusetzen. Es braucht Konzepte und Strategien, um mobile Anwendungen nahtlos in das tägliche Leben der Menschen einzufügen.

Folgender Geschäftszweig ist kein gänzlich neuer, doch scheint er erst jetzt sein Potential zu entfalten und schlagartig zu wachsen. Dies hat zu einem guten Teil mit neuen Konzepten, aber vor allem mit der Verbreitung mobiler Technik und deren Akzeptanz und Einbindung in den Alltag zu tun:

E-Grocery oder Online Grocery, also der webbasierte Lebensmittelverkauf, gewinnt zunehmend an Bedeutung, wobei das Mobile Business eine zentrale Rolle spielen wird. Wenn es auch zugegebenermaßen ein schwieriger Markt ist , scheint es in Österreich diesbezüglich keinerlei Konzepte zu geben, während in den USA, Asien, aber auch in Europa diverse große Unternehmen versuchen sich in diesem Bereich zu etablieren.

Bereits vor zwei Jahren wurde ich in England, während einer Zugfahrt von Croydon nach London, auf die Werbung einer E-Grocery-Plattform aufmerksam, nicht zuletzt weil es in Österreich bis heute nichts dergleichen gibt. Die Werbung wies darauf hin, wie praktisch es ist, nach der Arbeit und noch während der Zugfahrt seine Einkäufe zu erledigen, ohne in den endlosen Schlangen vor den Supermarktkassen anstellen zu müssen. Ein Bild, dass unter österreichischen Verhältnissen vermutlich nicht nachvollziehbar ist.
Ende 2013 berichtet The Guardian über die Bedeutung des digitalen Lebensmittelhandels und wie die ansteigende Nutzung von Smartphones und Tablets bzw. Mobile Business, diesen Markt auf den Kopf stellt. Außerdem ist über die nächsten Jahre mit einem weiteren starken Anstieg des Umsatzes in diesem Bereich zu rechnen.[vgl. Q1]

Bild: Q2

Den Boom des Online Lebensmittelhandels wird nicht nur durch obige Statistik ersichtlich, die einen Umsatz von 6.5 Milliarden $ im Jahr 2013 aufzeigt. Ein weiteres starkes Signal ist der Einstieg des Internet Riesens Amazon in das E-Grocery Geschäft. Anfangs nur in Raum San Francisco und Seattle verfügbar, werden jetzt auch in Süd-Kalifornien frische Lebensmittel wie Milch, Gemüse, Obst etc. und Lieferung nach Hause angeboten. [vgl. Q3]

Dies ist natürlich auch mobil über eine Smartphone- App möglich, der großes Potential auch im Wired diskutiert wird:

Bild: Q4

Focus und T3N berichten von einem Geplanten Start von Amazon Fresh unter anderem in Deutschland und auch Österreich. Diverse Verhandlung über Lagerstätten und Lieferwagen-Flotten sollen schon am laufen seien.
E.Grocery wird in absehbarer Zeit in den heimischen Markt Einzug erhalten. Es wäre daher an der Zeit, dass darauf reagiert wird. [vgl. Q5, Q6]

Allerdings scheinen in Österreich derartige Konzepte von Supermarktketten nicht zu existieren. Innovative Ideen, wie folgende, oft gezeigte aus Korea, scheinen hierzulande wie aus einer anderen Welt.

 

 

Quellen:

1. The Guardian-UK online grocery sales forecast to double amid shakeup of retail market

2. Statista- Online grocery shopping sales in the United States in 2012 and 2013 (in billion U.S. dollars)

3. Amazon Fresh

4. Apple-Store

5. Focus-Amazon Fresh

6. T3N- Amazon Fresh

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