E-Books im Wissensmanagment
darja.kneissl.uni-linz, 1. September 2016, 06:29
1. Wissen aus dem Web
„Wissen begründet sich in der gegenwärtigen Gesellschaft in dem Zusammenspiel vieler Wissensfragmente, die unter anderem im world wide web (www) technisch zusammengeführt werden und dort als gemeinsam verfügbares Wissen auftaucht, das durch neue Prozesse der Wissensbegründung in einer Erfahrungsgemeinschaft konstituiert wird“ (Q1). Wissen, welches wir dem WWW entnehmen, kann nicht mit Sicherheit als „richtig“ eingestuft werden, weil wir darauf vertrauen, dass an einer anderen Stelle eine entsprechende Evaluierung vorgenommen wurde. Spricht man von Wissen aus dem Web, so ist von der neuzeitlichen Idee, bei der Wissen von einem Subjekt produziert wird, Abstand zu nehmen. Im Web findet die Begründung von Wissen auf eine prozessuale Art und Weise statt. Technologie, Web und Datenbankstruktur geben Aufschluss darüber welcher Wissensbegriff in der heutigen Wissensgesellschaft vorherrscht (Vgl. Q1).
Von der technologischen Seite ist ein System entstanden, welches Wissen nicht an einem Ort speichert, verwaltet und organisiert, sondern dies von verschiedenen Subjekten durchgeführt werden kann. Hintergrund dafür war die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie des US Defense Department Advanced Research Projects Agency (DARPA) im Jahr 1969. Dieses Netzwerk wurde bis 1983 ausschließlich von Wissenschaftlern genutzt. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde dieses Netzwerk für Privatpersonen geöffnet und somit auch das Internet geboren. Wissen steht somit jedem Netzwerkteilnehmer zur Verfügung. Wissensverwaltung geschieht somit nicht mehr über ein Wissensträgersubjekt, sondern über eine dezentral organisierte Technologie. Dennoch wird dieses im Web entstandene Wissen erst nutzbar, wenn die entsprechenden Daten über eine Benutzeroberfläche abrufbar sind (Vgl. ebd.).
Vertraut ihr Wissen aus dem Web? Warum bzw. warum nicht? Welches Wissen bezieht ihr aus dem Web?
2. Digitale Bibliotheken
Das Führen einer Bibliothek ist eine alte und weitverbreitete Form des Wissensmanagements. Dabei steht nicht der Kauf von Ressourcen, sondern der Verleih im Vordergrund. Diese Form der Wissensteilung funktioniert nicht nur in herkömmlichen Hardcopy-Bibliotheken, sondern findet auch im digitalen Bereich immer mehr Anklang. Diese E-Books sind in einem Standardformat, meist EPUB, erhältlich.
Das Angebot der digitalen Bibliotheken erfolgt nach der anzusprechenden Zielgruppe. Dabei wird der Bestand nach Nutzerstatistik regelmäßig verändert. Es ist nicht Ziel eine große Sammlung an E-Books aufzubauen, sondern die richtigen E-Books im Sortiment zu haben. Öffentliche Bibliotheken sind meist auf die Lizenzfreigabe der Verlege angewiesen. Dadurch wird vielfach auf ein Ausleihmodell von E-Book gebaut. Der Download erfolgt meist direkt auf der Website der Bibliothek. Nach dem Download steht den NutzerInnen das E-Book eine bestimmte Zeit zur Verfügung, dann wird es im übertragenen Sinn automatisch zurückgegeben und kann von anderen ausgeliehen werden.
Wissenschaftliche Bibliotheken greifen vermehrt direkt auf den Server der Wissenschaftsverlege wie Springer zu und können so ein breites Spektrum an Spezialliteratur zur Verfügung stellen. Universitätsbibliotheken bilden mittlerweile sogar Konsortien um einen gemeinsamen digitalen Wissensbestand aufzubauen und den Studierenden und Forschenden ein noch breiteres Spektrum an Literatur zu Verfügung stellen zu können (Vgl. Q2).
Auch unser Universität digitalisiert zunehmend den Literaturbestand. Dieser ist unter folgendem Link abrufbar: http://www.jku.at/UB/content/e997/e694
3. E-Books im Unternehmen
Die Nutzung von E-Books im engeren Sinn ist in Unternehmen vorwiegend im E-Learning Bereich angesiedelt. Für den unternehmerischen Alltag wird vermehrt auf ein Wiki-System gesetzt. Wiki lässt sich aus dem hawaiianischen ableiten und bedeutet sehr schnell. Ziel eines Wikis-Systems im Unternehmen ist das Sammeln, Organisieren und Strukturieren von Inhalten. Diese Inhalte werden von NutzerInnen selbst erstellt und können auch von anderen editiert werden. Dadurch bleiben die Inhalte aktuell und können in kollaborativer Zusammenarbeit erweitert werden (Vgl. Q3).
E-Books sind im unternehmerischen Alltag nur mäßig verbreitet, obwohl diverse Unternehmen firmeneigenen Bibliotheken für Fachliteratur zur Verfügung stellen. Sie werden zwar verstärkt in der betrieblichen Schulung und Weiterbildung verwendet, sind dem Wiki aber dennoch hinterher.
4. Weiterverarbeitung von E-Books
Obwohl E-Books mittlerweile ein breites Spektrum an Kundenbedürfnissen erfüllen und sich in einigen Genres aus verschiedensten Gründen beginnt zu etablieren, entstehen immer mehr Möglichkeiten ein E-Book zu einem anderen Medium weiterzuverarbeiten.
Hörbücher -> Bücher in Audioformat, besonders bei Kinder- und Jugendbücher beliebt (2012 – ca. 38% aller Hörbücher).
Storytelling -> Benutzerhandbücher und Tutorials
Concept Map
Die Concept Map ist eine Methode des Wissensmanagements um Verbindungen und Zusammenhänge grafisch darstellen zu können.
Welche „Maps“ sind bekannt, und in welche Anwendungsgebiete haben sie Einzug erlangt? Beispiele bitte als Kommentar posten.
Vorgehensweise zum Erstellen einer Concept Map:
1) Text lesen um einen Überblick zu erlangen
2) Teile den Text in Bereich (Kapitel, Subkapitel etc.) ein
3) Markiere für einen Textabschnitt die wichtigsten Begriffe
a. Nimm ein separates Blatt Papier oder eine Concept-Map-Tool
b. Schreibe die markierten Begriffe auf ein Blatt
c. Verbinde die Begriffe mit Pfeilen (einseitig), wenn ein Zusammenhang besteht
d. Benenne die Pfeile mit einem prägnanten Wort, welches den einen Begriff mit dem anderen Verbindet
4) Lese den Text ein weiteres und verfolge die Pfeile. Ergenze wenn notwendig
Gemeinsame Gruppenübung
Tool: Cmap, URL: http://cmap.ihmc.us/ ; Cloud-Version
Übungstext:
Zu Hause sagt der Igel zu seiner Frau: „Liebe Frau, ich will mit dem Hasen um die Wette laufen. Der Sieger bekommt einen goldenen Taler und eine Flasche Wein.“ Die Igelfrau schreit: „Du dummer Igel! Der Hase hat viel längere Beine als du. Du verlierst den Wettlauf. Und dann musst du einen goldenen Taler bezahlen. Oh, wie dumm du bist!“ „Sei still!“, sagt der Igel. „Komm mit auf das Feld! Wenn du mir hilfst, dann gewinne ich den Wettlauf.“ Die Igelfrau zieht eine alte Hose von ihrem Mann an und geht mit zum Feld. Dort sagt der Igel: „Pass auf! Verstecke dich hier am Feldrand! Der Hase und ich laufen um die Wette über das Feld. Hier ist das Ziel. Wenn der Hase ankommt, dann musst du aufstehen und rufen: Ich bin schon da!“ Die Igelfrau versteckt sich und der Igel geht über das Feld auf die andere Seite. Dort wartet schon der Hase. Er stellt sich in eine Furche. 2 Der Igel stellt sich in eine andere Furche. Der Hase ruft: „Eins, zwei, drei, los!“ Er läuft los, so schnell wie der Wind. Der Igel läuft nur wenige Schritte. Dann versteckt er sich in der Furche. Der Hase rennt so schnell, wie er kann, über das Ziel. Am Ziel steht die Igelfrau und ruft: „Ich bin schon da!“ (Q4).
Autorin: Darja Kneißl
Quellen:
Q1 – Neuser, Wolfgang (2013), Wissen begreifen – Zur Selbstorganisation von Erfahrung, Handlung und Begriff, Springer Fachmedien: Wiesbaden
Q2 – Fedtke, S., Reinerth, L. (2012), Erfolgreich publizieren im Zeitalter des E-Books – Ein pragmatischer und zielorientierter Leitfaden für die Zukunft des digitalen Buches, Springer Fachmedien, Vieweg + Taubner Verlag: Wiesbaden
Q3 – Orth, R. (2009), Wissensmanagement mit Wiki-Systemen, in: Merins, K. Seidel, H. (Hrsg.), Wissensmanagement im Mittelstand – Grundlagen, Lösungen, Praxisbeispiele, Springer-Verlag: Heidelberg
Q4 - Brüder Grimm, Der Hase und der Igel, URL: http://www.sos-halberstadt.bildung-lsa.de/indextexte.htm, download am 1.6.2016
Vertraue ich dem Wissen im Web
ariane denis.leuenberger.uni-linz, 1. Juni 2016, 19:59
Generell schon, aber klar betrachte ich die Quellen, die ich nehme, recht kritisch.
Vertrauen auf Wissen im Web?
michaela martina.huber-hofmeister.uni-linz, 1. Juni 2016, 19:59
für mich sehr stark abhängig von den Quellen => verifizierten/bekannten Quellen ja
Wissen aus dem Web... Vertrauen?
krista.ottendorfer.uni-linz, 1. Juni 2016, 20:00
Ja gewissen Inhalten vertraue ich schon auch bezüglich auf das Wissen der Masse. Doch immer mit dem Bewusst sein dass falsche Informationen veröffentlicht werden... doppelte Prüfung.
Vertrauen
magdalena.giegler.uni-linz, 1. Juni 2016, 20:00
Ich denke es ist sehr schwierig hier eine klare Grenze zu ziehen. Man muss jede Quelle erneut beurteilen und für sich selbst entscheiden ob sie vertrauenswürdig ist.
Ich persönlich vertraue am meisten Seiten von öffentlich-rechtlichen Medien, z.B. standard.at. Dies sind natürlich auch Quellen wo ich im offline-Bereich ein gewisses Vertrauen aufgebaut habe.
Frage zu Quellen & Vertrauen
melanie.schreiner2.uni-linz, 1. Juni 2016, 20:00
Vertraut ihr Wissen aus dem Web? Warum bzw. warum nicht? Welches Wissen bezieht ihr aus dem Web?
Teilweise! Es wäre wichtig die Quelle zu prüfen und zu gut kennen.
-> Digitale Datenbanken
-> Blogs zu Fachthemen (Google, Online Marketing Agenturen)
Vertraue ich Wissen im Web
birgit.bauer.uni-linz, 1. Juni 2016, 20:00
Grundsätzlich besteht mehr Vertrauen in e-books, welche online zur Verfügung stehen
Wissenschaftliche Berichte bevorzuge ich auch gegenüber Artikeln aus Tages/Wochenzeitungen
Vertrauen in digitale Quellen
clara.schultes.uni-linz, 1. Juni 2016, 20:02
Ich vertraue digitalen Quellen generell umso mehr, desto öfters sie refernziert wurden und es positive Reviews dazu gibt. Dabei vertraue ich Büchern und Artikeln in Fachzeitschriften online mehr als Webseiten.
Vertrauen in Quellen?
jasmin.hopf.uni-linz, 1. Juni 2016, 20:03
Ich schau mit die Quellen schon sehr genau an, ob sie bekannt ist, wer dahinter steht, was geschrieben wird. Ebenso vergleiche ich auch Inhalte von verschiedenen Quellen miteinander.
Generell vertraue ich am meisten sehr bekannten und als allgemein seriös geltenden Quellen.
Vertrauen
sabrina.wappel.uni-linz, 1. Juni 2016, 20:04
Ich selber nutze immer eine Kombination aus verschiedenen, von mir bekannte Quellen.