Themen Analyse: "Knowledge Navigator"

Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, 30. Jänner 2012, 17:36

Knowledge Navigator

Nachfolgende Dokumentation wurde von Apple Computer 1987 produziert.

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=3WdS4TscWH8, 10. März 2011

Interaktionsdetail: E-Learning

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=HntiqyNPtVc, 10. März 2011

Analyse

Die Situation zum Zeitpunkt der Dokumentation

Apple Computer übernahm seit der Vermarktung der Produktline "Macintosh" die Führerschaft der Entwicklung marktreifer Geräte mit innovativen Benutzeroberflächen für Anwender außerhalb des Spezialistentums. Die Stellung am Konsumermarkt konnte das Unternhemen mit schwankenden Marktanteilen bis heute halten, bzw. in Segmenten ausbauen. (Aktuell: "mehr als 300.000 IPad 2 Verkäufe am ersten Verkaufstag in den USA. Quelle, 14.3.2011). Zum Zeitpunkt der Produktion der gegenständlichen, visionären Dokumentation, war die grafische Benutzeroberläche (GUI) von MacOS - Apples Betriebssystem, bereits ausgereift und auf die verfügbare Hardware optimiert.

Erste Multimedia-Anwendungen erschienen, wie z.B. das hypertextuelle Dokumentations- und Präsentationssystem "Hypercard". Kategorisch gesehen war Hypercard ein Vorläufer des WWW. Sogenannte "Stacks" (Karten-Stapel) enthielten Links (Verweise) die auch auf freigegebene Stapel anderer Benutzer zeigen und sich mit diesen vernezten konnten.

Screenshot: Hypercard-Home

Screenshot: Hypercard-Home

Der Softwareherstellter Adobe begann im selben Jahr mit der Entwicklung von Photoshop für MacOS, die Software "Page Maker" war für Masinoshsysteme bereits seit 1985 verfügbar. Der Begriff "Desktop Publishing" (Publizieren vom Schreibtisch aus) war zwar noch nicht verbreitet, die Idee begann sich jedoch langsam durchzusetzen und war eine Domäne der damaligen Apple Produkte.

Trotzt der Innovationen des Herstellers schwankten die Marktanteile am PC-Markt von Computersystemen mit dem Betriebssystem MacOS bzw. der Hardware vom Hersteller "Apple Computer" und konnten die 10 % Marke nicht namhaft überschreiten.

Der in Fachkreisen unwidersprochene Erfolg der grafischen Benutzeroberfläche, des Desktop Publishings und in weiterer Folge des digitalen Mulitimedia, deren Nachahmungen sich auch beim größten Rivalen "Microsoft" fanden, bildet eine der Grundlage des "Knowledge Navigators".

In der Fachwelt der Informatik war das Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) aktuell, eine Disziplin die bereits theoretisch in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts, insbes. auf Arbeiten von Marvin Minsky aufbauend, begründet wurde. In Analogie zu den Erwartungen der 70er Jahre an das Operations Research, hingen die Hoffnungen fast aller, mit digitaler Technologie ausgestatteten Anwendungen, an der Lösungskompetenz intelligenter Maschinen. Beginnend bei der medizinischen Diagnose, der Steuerung von Fahrzeugen oder Atomkraftwerken und endend im natürlichsprachlichen Dialog mit Maschinen. Die exponentielle Leistungssteigerung der Mikroelektronik und deren konkludente Verbreitung beflügelte weitreichende Hoffnungen.

Die KI bildet neben der multimedialen, grafischen Oberfläche das zweite Standbein des Szenarios.

Ausblick

Der Navigator

Notebook

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=3WdS4TscWH8, 10. März 2011

Das visionäre Arbeisinstrument ist ein elektronisches Buch (später Notebook) mit hochauflösendem Touchdisplay, eingebautem Mikrofon und eingebauter Kamera, sowie einer neuen, grafischen Benutzeroberfläche die mittels natürlicher Sprache und "Gesten" gesteuert wird. Das Gerät verfügt über eine Vernetzung zu einem nicht weiter spezifizierten nationalen (bzw. internationalen) Netzwerk, mit Zugriffsmöglichkeiten auf öffentlche Datenbanken und geschlossene Dienste, die eine gesicherte Identifikation erfordern. Das Potenzial der digitalisierten Indivudualkommunikation, wird am Beispiel der Videotelefonie mit intelligentem Anrufbeantworter demonstriert.

Intelligenter Navigator

Mobilkommunikation

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=3WdS4TscWH8, 10. März 2011

Der Benutzer führt einen natürlichsprachlichen Dialog mit dem Gerät. Das Gegenüber im Gerät wird durch einen männlichen Service-Avatar repräsentiert. Im aufgeklappten Zustand wird das hochauflösende Display mit GUi und Kamera sichtbar. Eine Tastatur fehlt, was darauf schließen lässt, dass sowohl die Eingabe von Texten, die Sprachkommunikation, z.B. in der Videotelefonie und Befehle an das System außerhalb der "Gesten", natürlichsprachlich erfolgt.

Zertifizierte Identifikation

zertifizierte Identifikation

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=3WdS4TscWH8, 10. März 2011

Die Identifikation des Teilnehemers bzw. Nutzers wird in Verbindung mit einer Karte im Kreditkartenformat gelöst. Zu diesem Zweck ist ein spezieller Kartenleser in den Navigator integriert.

Touchdisplay, Bedienung mit "Gesten", Videotelefonie mit Screen-Sharing

User Inteface

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=3WdS4TscWH8, 10. März 2011

Neben der Sprachsteuerung wird der Navigator durch das Berühren der Oberfläche und dem "Ziehen" von grafischen Elementen gesteuert. In Verbindung mit den Spracheingaben und der parallel geführten, audio/visuellen Kommunikation über das Instrument der Videotelefonie entsteht eine äußerst komplexe Mensch-Maschine Interaktion, die an die Verarbeitung durch die Programmlogik des Systes bisher unerreicht hohe Anforderungen stellt.

Anwendungsbeispiel: Mobiles Lernen

Mobiles Lernen

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=3WdS4TscWH8, 10. März 2011

Das Potenzial des mobilen Einsatzes wird am Anwendungsbeispiel "E-Learning" dargestellt. Es ist zu vermuten, dass der Hersteller weitere Beispiele des mobilen Einsatzes einkalkuliert und unter Umständen mit Technologien der Mobilkommunikation rechnet.

Die Crowd

Trotz höchstem Bedienungskomfors, vorhandener Vernetzung, des Einsatzes von Multimedia und mobiler Nutzung, fehlen Anwendungen, welche auf die Beteiligung Vieler (der Crowd) bauen. E-Mail, Foren und Datenbanken, welche Beiträge unterschiedlicher Nutzer erlaubten, waren 1987 eigentlich schon Geschichte. Offensichtich war der Glaube an des Expertentum, sei es von Menschen oder Maschinen (KI), überwiegend. Die Inahlte des Netzwerkes bzw. der Netze stellt sich als Oligopol dar: Viele Nuzter, wenig Anbieter, wie es bis zum Auftreten des "WEb 2.0" eigentlich noch der Fall war.

Folgende Anwendungen fehlen daher:

  • Foren und deren Derivate
  • Wikis und Weblogs
  • letztendlich das gesamte Social Web

Die Intelligenz

Der Anspruch an die KI war um das Vielfache höher, als sie in den folgenden Jahren nach dem "Hype" realisieren konnte. Wie jüngste Ergebnisse zeigen, war eine annähernd an das Szenario heranreichende Reailierung erst ein Viertel-Jahrhundert später möglich.

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=3G2H3DZ8rNc, 12. März 2011

Schlussfolgerung

Die Vision des "Knowledge Navigators" knüpft am Erfolg der Innovation des Herstellers an, die enthaltenen progonostizierenden Aussagen in dessen Kompetenzbereich wurden mit etwas Verzögerung auch weitgehend realisiert, stellenweise übertroffen.

Ausgespart wurde jedoch das Social Web, weitaus überzogen waren die Erwartungen an die Künstliche Intelligenz, bedenkt man, dass die Rechen- und Speicherleistung (insbesondere der Datenbanken) derzeit aktueller, mobiler Geräte noch immer weit von der Prognose entfernt sind. Entsprechende Algorithmen und den dahinter liegenden, semantischen Strukturen befinden sich derzeit im Forschungsstadium.

10 comments :: Kommentieren

ICTs und Gender

simone.schoendorfer.uni-sbg, 23. März 2011, 21:44

In meinem Statement zum zweiten LV-Termin gehe ich auf ein Bild der Präsentation von Philip und Fabian ein. Wer Lust hat, es zu lesen, hier ist der Link zum Beitrag.

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Warum kommentieren Sie ...

Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, 23. März 2011, 22:16

.. nicht den Beitrag der genannten Kollegen?

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simone.schoendorfer.uni-sbg, 24. März 2011, 12:19

Auch das habe ich gemacht :)

Beste Grüße

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simone.schoendorfer.uni-sbg, 24. Juni 2011, 16:42

Auch im 6. Statement gehe ich darauf noch einmal kurz ein. Hier der Link.

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Statement 2

Elisabeth.Klein.Uni-Sbg, 24. März 2011, 17:22

Zur zweiten Lehrveranstaltungseinheit habe ich zwei Beiträge in meinem Blog verfasst: Der erste Beitrag bezieht sich auf das Referat von Fabian und Philip. Hierbei geht es vor allem um den Aspekt der Geolokalisierung und Überwachung. Bei meinem zweiten Beitrag habe ich mich mit dem Thema "die Zukunft der Zeitung" beschäftigt.

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Ausgespart wurde jedoch das Social Web ...

philip.sinner.Uni-Sbg, 28. März 2011, 00:52

Die Vision des "Knowledge Navigator" im Jahre 1987 und deren Realisierung beziehungsweise das Übertreffen der Visionen ist faszinierend. Ausgespart wurde jedoch das Social Web. Zugegeben, die heutige Entwicklung vorherzusagen war 1987 kaum möglich - ebenso unmöglich war jedoch auch die Vorhersage von allumfassender Mobilkommunikation, wie sie Robert Sloss 1910 prognostiziert hat.

Was hat es aber mit dem Social Web heute auf sich? Handelt es sich lediglich um eine andere Bezeichnung für Web 2.0? Und wie gehen wir mit der heutigen Situation um? In meinem Blog befasse ich mich mit diesen Abgrenzungen und Fragen.

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Service-Avatar, Künstliche Intelligenz

liesa.herbst.uni-sbg, 29. März 2011, 20:51

Mein Beitrag bezieht sich vor allem auf den in der Doku "Knowledge Navigator" vorgestellten Avatar. Eine Studie der Universität Mannheim hat die Wirkung von Service-Avataren auf das Online-Shoppingverhalten von KonsumentInnen untersucht. Hier geht's weiter...

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Zeitalter der "Künstlichen Intelligenz"

Elisabeth.Guentner.Uni-Sbg, 1. April 2011, 22:48

Seit dem denkwürdigen Duell „Jeopardy“ gegen „Watson“ steht fest, dass das Zeitalter der „Künstlichen Intelligenz“ nicht mehr länger auf sich warten lässt. Fasziniert vom Phänomen der künstlichen Intelligenz möchte ich mich in meinem Statement genauer damit beschäftigen.

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Statement 2 E-Learning Pro und Contra

Kristine.Kreslina.Uni-Sbg, 2. April 2011, 01:17

Mein zweiter Beitrag  widmet sich dem Aspekt des E-Learning („elektronisch unterstütztes Lernen“), den ich aus dem kurzen Video Spot Apple - "Apple Knowledge Navigator" - Parkbench herausgenommen habe.

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Statement zu "Knowledge Navigator"

Sigrid.Angerer.Uni-Sbg, 2. April 2011, 17:58

In meinem Statement zum Apple Knowledge Navigator habe ich mich mit den Themen Cloud Computing, Crowd Sourcing und HCI auseinandergesetzt. Ausgehend vom heutigen Entwicklungsstand der Technik werden diese Themen in Zukunft wahrscheinlich eine große Rolle spielen.

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