Das Web der Zukunft

Auszeichnungssprachen sind nicht alles

HTML (HyperText Markup Language) ist eine Auszeichnungssprache, keine Programmier- oder Skriptingsprache und konzentriert sich auf die strukturelle Beschreibung vernetzter (daher die Bezeichnung "Web"), multimedialer Dokumente. Doch die Praxis im World Wide Web hat sich vom ursprünglich hypertextuellen, nicht-sequentiellen Lesen und Schreiben weit entfernt. Das aktuelle Web inkorporiert die Mutanten der klassischen Medien ebenso wie betriebliche Anwendungen. Deshalb gibt es HTML-Zusätze wie Javascript, Flash, Silverlight oder Video-Plug-Ins wie Apple QuickTime, Windows Media Player und Real Player.

Adobe Flash ist einer der Zusätze mit hoher Verbreitung (Quelle, Hersteller: 20.3.2011), aber kein vom zuständigen Gremium, dem W3C, als Standard, sondern als "Web content technology" eingestufte Technik und damit proprietär. Also den wirtschaftlichen Interessen des Softwareherstellers unterworfen.

HTML5 wurde 2004 von der WHATWG (Quelle: 20.3.2011), einem Zusammenschluss von Browser-Herstellern - und nicht dem W3C - vorgestellt.  Mittlerweile ist HTML5 in den Themenkatalog des W3C (Quelle: 20.3.2011) aufgenommen, jedoch derzeit noch kein Standard (Quelle: 22.3.2011). HTML5 könnte die proprietären Technologien (manchmal als "Industriestandard" bezeichnet) ablösen, aber stattdessen die Interessen mancher Browser-Hersteller in den Vordergrund rücken.

Wie wichtig Standards für die künftige Entwicklung der Menschheit eingestuft werden, soll nachfolgender Videobeitrag der ISO, der "International Organization for Standardization" (Website der Organisation) demonstrieren. Standards sollen zur Schonung der Umwelt beitragen, die Sicherheit im öffentlichen und privaten Raum erhöhen, der freien Meinungsäußerungen in Wort, Schrfit und Bild dienen, die Demokratisierung aller Gesellschaften vorantreiben.

Videobeitrag: ISO
Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=4Te-Chr6eCU

Connector: Machtverhältnisse im Internet

Erweiterungen

HTML5 erweitert die bisher standardisierten Versionen von HTML bzw. XHTML um Funktionen, die bisher nur mit Zusätzen möglich waren, vor allem im Bereich eingebetteter Videos und Flash-Anwendungen. Zusätzlich werden HTML-Dokumente nach semantischen Aspekten strukturiert, so dass diese auch von Maschinen "gelesen" und besser interpretiert werden können.

Connector: Semantic Web

Audio und Videos einbetten

Der neu implementierte "<Video>"-Tag besitzt zwar ähnliche Attribute wie diese in Vorversionen im Tag "<embed>" üblich waren, benötigt aber zum Abspielen im Browser keine der oben angeführten Zusätze mehr. Videos der Formate "MPEG-4" und/oder "Ogg Theora" können aktuelle Browser selbständig darstellen und steuern.

Analoges gilt für die Einbindung von Audio-Dateien mit dem <audio>-Tag. In diesem Fall stehen  Formate "MP3", "AAC" oder "Ogg Vorbis" zur Auswahl.

MPEG-4, AAC und MP3 unterliegen lizenzrechtlicher Einschränkungen (Quelle: 22.3.2011). "Ogg Theora" und "Ogg Vorbis" werden zur lizenzfreien Nutzung (Quelle: 22.3.2011) angeboten.

Verbreitung

Derzeit unterstüzen HTML5  in unterschiedlichen Ausprägungen aktuelle Versionen nachfolgedner Browser:

• Firefox
• Google Chrome
• Internet Explorer
• Opera
• Appel Safari

Manche Browser geben Videos nur im mpeg-Format wieder, mache nur im ogg-Format. Youtube nutzt mpeg, bzw. einen Sub-Standard unter der Adresse: m.youtube.com bereits, um "Flash-lose" Videos zu verteilen. "m" steht für "mobile" und deutet darauf hin, dass Videos auf Mobilgeräten nicht oder künftig nicht mehr mit der Flash-Technologie verbreitet werden (sollen).

Die Website "HTML5 Demos and Examples" bietet einen Überblick über die wesentlichen Funktionen und deren Implementierung in die obgenannten Browser. Sie können Ihren aktuell benutzten Browser auch einem  HTML5-Kompatibilitäts-Test unterziehen.

Connector: Stadards

Semantische Dokument-Struktur

Um HTML-Dokumente einer semantischen Struktur zu unterziehen, diese in Sinnabschnitte zu unterteilen, wurden folgende Tags in HTML5 eingeführt:

• <section> (übergeordnetes Element, enthält in der Regel weitere, strukturierende Elemante),
• <header> (einführende Inhalte),
• <footer> (Gegenstück zu <header>),
• <nav> (Navigationselemente)
• <aside> (Seitenspalte, hervorgehobenes Zitat)
• <article> (in sich geschlossener Inhalt, z.B. Beitrag oder Kommentar in einem Blog)
• <hgroup> (Zusammenfassung von Überschriften, wirksam in der "Ouline-Ansicht")
• <mark> (Hervorgehobene Textausschnitte)

Canvas

Das Canvas (Leinwand)-Element wendet sich vor allem an Anwendungen, die bisher fast ausschließlich mit der Web Content-Technologie "Flash" realisiert wurden. Nach dem derzeitigen Stand der Entwicklung von HTML5 können Anwendungen in Mächtigkeit und Umfang zwar noch nicht mit Flash-Anwendungen konkurrieren, aber einfache Implementierungen stehen zum Ausprobieren bereit.

Beispiel (Quelle: 20.3.2011), erfordert HTML5-kompatiblen Browser:

Einbettung von Programmiersprachen und Datenbankabfragen

HTML5 besitzt darüber hinaus auch Elemente, welche die Einbettung von Codeteilen, die zur Entwicklung von Web-Applikationen benötigt wird, besser unterstützen als bisher.

Basisliteratur

Peter Kröner: "HTML5 - Webseiten innovativ und zukunftssicher", München 2010

Ich möchte in meinem Blog an den Connector Standards anschließen und gehe auf die kurze Entstehungsgeschichte der Media Queries ein, die auch bei der nächsten Einheit im Referat von Liesa Herbst und mir näher vorgestellt werden.

Unter dem Punkt "Verbreitung" werden verschiedene Browser genannten. Mehr zu Browsern und deren Konkurrenzkampf ist auf meinem Blog und dem Blog von Tobias Fruehauf zu finden. Ebenso wie die Entstehungsgeschichte.

HTML lässt sich demnächst auch als Bedienoberfläche für Software nutzen. Weiteres hierzu in meinem Beitrag mit Video.

Darüberhinaus habe ich einmal kurz zusammengefasst, welche Qualität an Unterstützung von HTML man von verschiedenen Browsern erwarten kann.