Webkommunikation Semiotisches Experiment
melanie.hofer.uni-linz, 15. Juli 2013, 14:52
Die Schritte der Bedeutungsgewinnung nach Peirce
Erstheit = das Gefühl
Erstheit ist, das was so ist, wie es eindeutig und ohne Beziehung auf irgend etwas anderes ist. (Peirce, 1983) Es kann demnach wie ein unreflektiertes Gefühl, undifferenzierte Qualität, Spontanität und Potentialität beschrieben werden. Erstheit kann nicht gedacht werden. [vgl. Q2]
In der Erstheit werden also nur zb: Materialien und Substanzen, reine Formen, Qualitäten der Wahrnehmung beschrieben. [vgl. Q3]
Erstheit am Beispiel der Darstellung: Ich nehme eine rötliche Platte mit Erhebungen und Vertiefungen und Hell-Dunkel-Kontraste war.
Zweiheit = die Handlung, Aktion
Zweiheit ist das, was so ist, wie es ist, weil eine Zweiheit Entität so ist, ohne Bezeigung auf etwas Drittes. (Peirce, 1983) Es kann beispielsweise das Schließen einer Tür beschreiben, die Anstrengung und Widerstand, Aktion und Reaktion bedarf. [vgl. Q2]
In der Zweiheit wird die Form eines Gegenstands (oder auch: Der Gegenstand in seiner Form; als Verbindung von Stoff und Form), ein Werkzeug, Eigenschaften konkreter Objekte, ein Kunstwerk beschrieben. [vgl. Q3]
Zweitheit am Beispiel der Darstellung: Ich sehe einen Mann mit der Samen auf ein Feld streut, eine Sonne mit kräftigen Strahlen und Vögel die in Richtung des Mannes fliegen. Ich sehe Tiere und Pflanzen die gedeihen und Menschen die sich um Pflanzen kümmern. Ich sehe Nachkommen der Tiere, Hühner und Hasen mit ihren Tierkindern.
Drittheit = das Denken in Zeichen
Drittheit umfasst alles, was so ist, wie es ist, weil es die Verknüpfung zwischen einem Zweiten und einem Dritten herstellt. (Peirce, 1983) Wenn die Ereignisse durch Wiederholung, Generalisierung und Vermittlung zu einer Gesetzmäßigkeit wird. Denken ist demnach immer Drittheit. [vgl. Q2]
Ein Beispiel für die Drittheit wäre die Verkehrsampel die zwischen meinem Verhalten als Autofahrer und der Verkehrssituation an der Kreuzung vermittelt. Sie vermittelt aber auch einen behaupteten Sachverhalt an einen Zuhörer. [cgl. Q3]
Drittheit am Beispiel der Darstellung: Ich denke dieses Kunstwerk soll Fruchtbarkeit vermitteln. In Verbindung mit diesem Bild denke ich an Erntedank bzw. das religiöse Brauchtum des Erntedankfestes. Ein Bauer streut Samen auf das Feld und hofft, dass das Saatgut gedeiht. Vögel die sich von Körnern ernähren stürzen auf das Saatgut um zu überleben. Die Sonne strahlt und ermöglicht das Wachstum der Pflanzen. Nicht nur der Bauer sorgt für die erhoffte Ernte sondern auch (die links angeordneten zwei) Helfer kümmern sich um das Gedeihen der Pflanzen. Die Pflanzen wachsen und ermöglichen auch den Tieren, den Hühnern und Hasen, sich davon zu ernähren und sich infolgedessen zahlreich zu vermehren. Diese Tiere dienen wiederum dem Bauer als Nahrungsquelle.
Quellen:
Peirce, 1983: Charles S. Peirce, Phänomen und Logik der Zeichen , hrsg. und übers. von Helmut Pappe, a.a.O.)
Q2: http://nina.ort.userweb.mwn.de/Protokoll2-11.html
Q3: http://www.uni-weimar.de/medien/philosophie/lehre/ws0102/Semiotik04.pdf
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