Webkommunikation Zum Thema: Soziale Medien, skizzierte Entwicklung einer Prognose

melanie.hofer.uni-linz, 15. Juli 2013, 16:24

was ich an dieser Stelle gerne noch anbringen möchte und zum Nachdenken anregen soll: 

Schönbach, Klaus: Das Hyperaktive Publikum - noch immer eine Illusion. 2004

Sehr interessant und auch passend in diesem Zusammenhang finde ich den Artikel von Schönbach, Klaus: Das Hyperaktive Publikum - noch immer eine Illusion. Ein Essay, "revisited". in SALM, Christiane zu (Hersg.): Zaubermaschine interaktives Fernsehen? TV-Zukunft zwischen Blütenträumen und Businessmodellen. Wiesbaden 2004. 113-120. Eine kurze Zusammenfassung meinerseits möchte ich euch nicht vorenthalten… 

In seinem Artikel beschreibt Schönbach die prognostizierte Hyperaktivität des Publikums die jedoch in seinen Augen eine Illusion bleiben wird. Kritisch setzt er sich mit der Frage auseinander ob die Neuen Medien die Alten verdrängen werden. Sein Standpunkt ist spannend zu lesen und auch in gewisserweise nachvollziehbar. Jedoch scheint sie mir an manchen Stellen veraltet. aber lest selbst… 

 

Prognose damals war pro ein aktive/hyperaktive Mediennutzung. Man liegt nicht mehr nur so vor dem TV sonder hat sein elektronisches Dialyse  das einem genau nur das bietet, das man auch tatsächlich sehen will. (Spielfilme gehen so aus wie ich es will, es gibt keine Nachrichtensendungen mehr im TV weil das Internet ja viel aktueller ist und bei Quizshows spielt der Zuseher vom Fernsehsessel mit.) Jeder wird demnach sein eienger Programmdirektor und man spricht von einem Zuwachs von Freiheit - durch Interaktivität. 

Heute ist dies alles möglich (bei 9Live können Zuseher mitspielen, F1 bei Premiere können die Zuseher zwischen 9 verschiedenen Kameraeinstellungen wählen und DailyMe wird durch Registrierung von Nutzerdaten ermöglicht). 

Jedoch die nicht interaktive Mediennutzung floriert. Internet verdrängt passive Mediennutzung in Dt noch immer nicht. Sie kommt dazu - Parallelnutzung (Internet + Radio/TV). Das Internet ist für die Meisten nichts anderes als ein bequemer Postersatz, Telefonersatz und Recherchemedium. Jedoch wenig Ersatz für TV und Zeitungslesen (weniger als 1/5 ruft Weltnachrichten online ab - laut Online Reichweite Monitor). Man muss auch dazu sagen, dass "Online-Leserschaft immer noch aus Leuten besteht, die im Durchschnitt jünger und höher gebildet sind und sich stärker für Politik, Wirtschaft und Kultur interessieren. Wenn man das in Rechnung stellt, gibt es kein einziges Medium, das von dieser Gruppe wirklich seltener oder kürzer genutzt wird." 

Lob der Faulheit = was sich nicht ändert sind wir selbst. Medien werden genutzt weil sie nützlich sind - weil man faul vorm TV liegen kann weil wir die Passivität wünschen: wir schauen einfach so fern, hören Radio, etc. Die Tätigkeit verursacht hinreichend Befriedigung als Ablenkung oder Abschirmung. 

Sich informieren zu wollen hat etwas passives -> Ziel ist oft sich einen Überblick zu verschaffen, sich überraschen zu lassen mit Nachdenkenswerten. Das Internet ist zum selbst-zusammensuchen und erklären. 

Tageszeitung und andere Meiden liefern zudem das worüber sich die Gesellschaft gerade beschäftigt (Probleme, Mode, etc) Newsgroupes im Internet sind dazu keine Alternative. 

Passive Unterhaltung und aktuelle Infos werden weiter bleiben. 

Änderungen = soweit die herkömmlichen Medien Funktionen für ihr Publikum bedienen, die das Internet besser erfüllt, werden sie unter den neuen Angeboten leiden. Bestimmte Serviceaufgaben werden auf Dauer ausgelagert = Wetter, Kinoprogramm, Kleinanzeigen, Telefonbücher, Bibliotheken, etc. 

  • Menschen werden /sind selektiver und wählerisch (aufgrund vielfältiger Medienangebote) Bücher werden nicht mehr zu Ende gelesen, Zeitschriften nur durchgeblättert, was nicht gefällt wird gnadenlos abgebrochen. Bei TV Sendern ist es das selbe. Bei 36 Kanälen werden nur 13 Kanäle eingeschalten, bei 120 nur 16 K. Sie reagieren mit einer scharfen Auswahl. 
  • Programme die tatsächlich eingeschaltet werden entsprechen tatsächlich den Wünschen des Publikums. Deshalb zahlt es sich für Tageszeitung aus das INternet oder TV zu imitieren. Diejenigen Zeitungen sind am erfolgreichsten die den "neuen Spielregeln" nicht hinterherlaufen. Zauberwort - Pflege des USP. = nicht immer aktiv sondern genau unterscheiden wofür welches Medium besonders geeignet ist. 

 

Weiters schreibt: 

Verdick, Axel et al.: Grundlagen der Internet-Ökonomie. In: DIES.: Die Internetökonomie. Strategien für die digitale Wirtschaft. 3., erweiterete und überarbeitete Auflage. Berlin ua.a. 2004, S. 24-47

  1. Zwei Missverständnisse: Kommunikation ist wünschenswert und Interaktion ist gut. 
  2. Grenzen der Mediennutzung (Zeit, Aufmerksamkeit, Parallelnutzung (Haupt- und Nebentätigkeiten) 

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