Web und Gesellschaft (Aufgabe 6)
sylvia.pichler.uni-linz, 26. Oktober 2012, 18:21
Das Web ist die größte positive Neuheit, die der Gesellschaft des Informationszeitalters zur Verfügung steht. Das Web verändert das Leben nachhaltig. Wir haben Zugang zu Wissen, von dessen Existenz wir früher nicht einmal zu Träumen gewagt haben. Es erleichtert unsere Vorhaben durch Raum- und Zeitunabhängigkeit. Die Inhalte des Web leiten unser Denken und Handeln.
Spricht man nun jedoch von Web und Gesellschaft, so ist der Begriff Gesellschaft meiner Meinung nach sehr differenziert zu betrachten. Ich denke, dass sich die Gesellschaft stark in der Nutzung des Web differenziert.
Es gibt Schichten, die lassen sich wie angesprochen von den Inhalten des Web leiten bzw. beeinflussen. Es gibt jedoch auf Menschen, die die Inhalte des Web gestalten und voran treiben, somit die zuerst beschriebene Schicht beeinflussen. Wie so vieles im Leben bilden sich oft Schubladen für Menschen durch die unterschiedlichen Bildungsschichten:
Es gibt Gesellschaften im Web, die:
- Nachrichten lesen,
- Bankgeschäfte erledigen,
- Glücksspiele spielen,
- eine Reise online buchen,
- sich über ein Reiseziel informieren (jedoch nie online eine Buchung aufgeben würden).
Diese bereits differenzierten Gesellschaften unterscheiden sich gravierend von jenen aktiven Gestaltern des Web, die Blogs schreiben, eigene Homepages erstellen, in Foren diskutieren, sich online mit Freunden vernetzen und austauschen und - leider auch - kriminelle Angriffe auf fremde Daten/Werte verüben.
Web und Gesellschaft gibt es meines Erachtens nach nicht. Es gibt Web und Gesellschaften. Viele Menschen kennen die unglaubliche Reichweite und Möglichkeiten dieses großartigen Instrumentariums nicht. Diese werden daher nie auf Inhalte stoßen und sich von diesen Inhalten leiten lassen, wie diese andere Gesellschaften im Web selbst gestalten und weiter bringen. Es gibt eine riesige Kluft zwischen den unterschiedlichen Wissensständen. Zwischen den unterschiedlichen Handlungsspielräumen.
Ich behaupte sogar, dass eine Gesellschaft im Web nicht einmal die Kenntnis über andere Gesellschaften im selben Medium kennt bzw wahr nimmt. Das Web reicht von Gesellschaften der einfachsten Anwendungen bis hin zu Gruppierungen der komplexesten Interaktionen.
Es kommt darauf an, wie, wo und warum man sich im Web bewegt. Diese Merkmale differenzieren die Gesellschaften im Web.
Themenvorschläge habe ich separat in Kommentaren gemacht.
Streng geheim (1):
sylvia.pichler.uni-linz, 16. Oktober 2012, 20:39
Lasst uns folgende Analogie diskutieren: So wie die Reichen immer reicher werden, werden die intelligenten immer intelligenter.
Sie verfolgen mit Ihrer Annahme..
Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, 27. Oktober 2012, 22:32
.. eine Spaltungstheorie der Gesellschaft, welche in Bezug auf die digitalen Medien als "Digital Divide" bezeichnet wird. Anfänglich war der Digital Divide auf den Unterschied zwischen Industrieländer und Entwicklungsländer gemünzt und auch auf "Jung" und "Alt" in den Industrieländern angewandt.
Seit einiger Zeit aber, wird erkannt, dass Unterschiede bei der Nutzng und damit auch im Profit (nicht immer nur monetär) aus der Nutzung, auch zwischen den Milieus unserer Gesellschaft zu finden sind. Allenfalls ein interessantes Thema.
Doch Technolgie-Gewinner bzw. spiegelbildliche Verlierer gibt es seit jener Zeit, in der die Menschen Technolgie eingesetzt haben. Die nährt den Verdacht, dass auch an der von Ihnen aufgegriffenen Theorie Wahres zu finden ist.
Sehr gewagte Aussage!
sascha.naderer.uni-linz, 22. Oktober 2012, 09:52
Deine Aussage zu "Web und Gesellschaft" halte ich für gewagt, aber nicht zwingend für unwahr. Du hast einige gute Argumentationsansätze geliefert, die sicher einer längeren Arbeit würdig wären. Aber das ist hier nicht die Anforderung. :)
Die Intelligenten werden immer intelligenter. Bei der Aussage bin ich nicht so ganz sicher, ob ich bedenkenlos zustimmen kann. Aber eigentlich nur deshalb, weil ich dadurch annehmen müste, dass im Gegenzug "die Dummen" immer dümmer werden. Und das glaube ich nicht. Was ich allerdings glaube, ist, dass es Unterschiede in der Entwicklung(sgeschwindigkeit) gibt, die gravierend ausfallen können.
Diese etwaige Marschrichtung schlage ich in meinem Blogartikel auch ein.
dumm und dümmer...
sylvia.pichler.uni-linz, 27. Oktober 2012, 18:58
Im vergangenen Wintersemester gab es eine Vorlesung auf der Uni bei der wurde behauptet, dass das Intelligenzniveau von Fernsehzusehern der Sendung „Saturday Night Fever“ im Laufe einer einzigen Sendung sinkt. Durch die Absenz des Mitdenkenmüssens.
Was ist mit dem Normalbürger (nicht abwertend gemeint) Arbeiter:
Er kommt nach einem schweren Arbeitstag nach Hause, bekommt ein gutes warmes Essen und sieht sich mit seiner Liebsten was im Fernsehen an.
Doch er beschäftigt sich selten bis nie mit neuen Wissenschaften, neuen Erkenntnissen, neuen Technologien oder neuen Sprachen.
Die Summe an Wissen steigt rasant.
Wer auf dem gleichen Niveau bleibt, das er einmal erreicht hat, hat im Verhältnis verloren,
ODER?
Themenvorschlag (2)
sylvia.pichler.uni-linz, 27. Oktober 2012, 18:45
Ich würde gerne untersuchen, ob sich das Verhalten von Personen in der Realität und im Internet deckt.
Meine These ist, dass Menschen die in Wirklichkeit zurückhaltend und unsicher sind im Internet durch die Anonymität des Auftretens durchaus forsch, hart und aggressiv kommunizieren.