Statement Mediendesign - Symbiose aus Ingenieurwissenschaft und Kunst?

jutta.mayr.uni-linz, 30. April 2015, 20:43

Nach meinem Schulabschluss war ich mehrere Jahre lang als Kommunikationsdesigner tätig und somit nicht nur für die visuelle Erscheinung von Drucksorten verantwortlich, sondern auf für die Website des Unternehmens. Hier zeigt sich eine Schnittstelle zum Berufsbild des Mediendesigners, der neben Websites unter anderem auch Apps, Animationen, Filme und Spiele umsetzt. Spannend an diesen Berufsbildern finde ich vor allem die Symbiose aus gestalterischen Aspekten und Ingenieurwissenschaften. Als Mediendesigner benötigt man ein gutes gestalterisches Gespür und Flexibilität in dessen Anwendung, trotzdem würde ich diese Art des Designs als Gebrauchsgrafik einordnen, von der vor Allem Alltaugstauglichkeit gefordert wird und die sich somit grundlegend von Kunst unterscheidet. Letztere wird (meiner Meinung nach) nicht speziell erschaffen, um eine vordefinierte Zielgruppe (z. B. Kunden) anzusprechen. Im Gegensatz zur freien Kunst beachtet die Gebrauchsgrafik auch gestalterische Richtlinien wie beispielsweise den goldenen Schnitt. Neben Kreativität erfordert der Beruf aber auch das nötige Handwerkszeug für die Umsetzung der Ideen, wofür technisches Verständnis sowie abstraktes und logisches Denken vorausgesetzt werden. Es reicht nicht aus, beispielsweise ein ansprechendes Screendesign für eine Website zu kreieren - die eigenen Entwürfe müssen auch technisch umsetzbar sein. An das Design wird der Anspruch gestellt, die Funktionalität nicht einzuschränken. Ein anderer Gedankenansatz ist, dass jegliche Gestaltung als Belästigung des Nutzers anzusehen ist - so wurde es mir jedenfalls häufig im Berufsalltag von Technikern mitgeteilt. Im Optimalfall entsteht eine Symbiose, in der Design und Technik gegenseitig voneinander profitieren. Nach meinem persönlichen Empfinden tendieren die Begabungen der meisten Menschen entweder stärker in den kreativen/gestalterischen oder aber in den technischen Bereich ? das Berufsbild des Mediendesigners spricht somit die vielzitierte ?eierlegende Wollmilchsau? an.

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