Statement Code einer Zielgruppe: Hipster Hype

jutta.mayr.uni-linz, 24. Juni 2015, 19:02

Das Hipstertum zählt zu den meist diskutierten Jugendphänomenen der letzten Jahre. Die Angehörigen dieser Szene sind typischerweise gebildete Jugendliche und junge Erwachsene aus der Mittelschicht, die in urbanen Regionen leben und häufig in der Medien- oder Kreativwirtschaft beschäftigt sind. (1)

Im Gegensatz zu früheren Jugendgenerationen rufen die Hipster nicht zur Rebellion auf, scheinbar haben sie sich mit der kapitalistischen Konsumgesellschaft abgefunden. (2)

Ein besonderes Merkmal der Hipster liegt darin, dass sie sich selbst dieser Fremdbeschreibung beharrlich entziehen möchten. Dies begründet sich dadurch, dass die Hipster-Szene zunehmend in die mediale Öffentlichkeit rückt, die Anhänger jedoch nach Individualismus streben und nicht von Außenstehenden in eine Schublade gesteckt werden wollen. (3)
Zusammenfassend wird der Hipster oftmals als "individuelles Massenphänomen" oder auch als "Möchtegern-Advantgardist" beschrieben. (2)

Weitere wichtige Werte für Hipster sind Kreativität, Bildung und Selbstverwirklichung. Sie sind interessiert an Kunst, Independent Music und Kultur. (4)

Als Symbol haben die Hipster ein gleichseitiges Dreieck auserkoren, dessen Spitze nach oben zeigt. Das  "Hipster Triangle" ziert nicht nur T-Shirts, Handy- und Plattencover sondern auch als Tattoo den eigenen Körper. Der Ästhetik des Dreiecks werden sogar eigene Blogs gewidmet. (4)

Im Internet kursieren diverse Mutmaßungen, weshalb sich gerade dieses Symbol als Kennzeichen der Hipsterszene etabliert hat. Ein Erklärungsansatz ist, dass sich gleichseitige Dreiecke beliebig oft aneinander reihen lassen und dadurch ein Mosaik bilden. Es fügt sich optimal ins große Ganze ein. Somit ist das Hipster Triangle genau das, was die Hipster selbst nicht sein wollen: angepasst, einheitlich und austauschbar. (5)

 

Styling:

  • Hornbrillen
  • Röhrenhosen
  • Jutebeutel
  • Flanellhemden 
  • Untercut
  • (Voll-)Bart 
  • große Kopfhörer
  • Shirts mit ironischen Sprüchen (gerne auch "I hate Hipsters")
  • Mix aus Second Hand und teuren Designerstücken

Produkte: 

  • Apple 
  • Mate (Szenegetränk)
  • analoge Fotoapparate und Polaroidkameras
  • Vintage-Möbel
  • Fixie Bikes - wer nicht auf ein Auto verzichten kann, fährt ein möglichst altes Modell 

 

Quellen:

(1) http://jugendkultur.at/wp-content/uploads/Dossier_Hipster_Ikrath_2013.pdf

(2) http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/lesezeit/162059/index.html

(3) https://www.jugendhilfeportal.de/material/jugendkulturen-im-fokus-die-hipster-szene-der-versuch-einer-begriffsbestimmung/

(4) http://hipsterhype.de/

(5) http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/550630/Das-magische-Dreieck

 

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