IV 2 Internet Governance

carina.rath.uni-linz, 15. September 2011, 18:08

 

Das Internet braucht Regeln, um die Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten.

Die Entwicklung und Funktion des Internets kann mit dem Setzen von Standards nachhaltig verbessert werden. Welche Regeln und Mechanismen das Internet braucht und welche nicht, wird immer öfters in internationalen Arbeitsgruppen zu Internet Governance heftig diskutiert. Internet Governance ist grundsätzlich „die Entwicklung und Anwendung durch Regierungen, den Privatsektor und die Zivilgesellschaft, in ihren jeweiligen Rollen, von gemeinsamen Prinzipien, Normen, Regeln, Vorgehensweisen zur Entscheidungsfindung und Programmen, die die Weiterentwicklung und die Nutzung des Internets beeinflussen.“ (Bericht der Arbeitsgruppe zur Internet Governance, Juli 2005)

 

International ist noch nicht klar, wie man mit Internet Governance in Zukunft umgehen soll. Viele Länder fordern Mitsprache- und Mitbestimmungsrechte. Die teilweise bedenklichen Strukturen, die sich über die Jahre entwickelt haben, werden von Kritikern oft bemängelt. Beispielsweise tendiert das Internet die letzten Jahre stark zur Bildung von Monopolen. Mit Unternehmen wie Google, Amazon oder Facebook sind gigantische Konzerne entstanden, die große Marktanteile hüten. Doch bis jetzt gibt es noch keine definierte Regulierung des Internets, um zum Beispiel die Nutzung von Suchmaschinen zu steuern, damit Googles Macht sinkt. Geoff Huston, Chefwissenschaftler am Asia Pacific Network Information Centre, ist überzeugt, dass „im Netz die geballte Marktmacht von wenigen Anbietern Innovationen behindert. Um das Überleben des Webs sicherzustellen, sei eine Regulierung des Netzes dringend geboten.“

 

Dazu ein Video mit Lee Hibbard, vom Council of Europe Media and New Information, über die Notwendigkeit von Internet Governance.

 

 

 

Im Gegensatz dazu ist die USA für grenzenlose Freiheit im Internet. US-Außenministerin Hillary Clinton hat im Rahmen einer Universitätsvortrages in Washington gemeint, wer das Internet zensuriere, schade langfristig dem eigenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interesse.

Aber auch die Regierungen der USA wollen natürlich die Stabilität und Sicherheit des Netzes sicherstellen. Da das Internet für die Weltwirtschaft äußerst wichtig ist, sollen keine nachteiligen Effekte entstehen. International wird in Gemeinschaften und Foren zusammengearbeitet um Lösungen für die Weiterentwicklung der Internet Governance zu finden.

 

Beispiele solcher Verhandlungen und Diskussionrunden waren der Weltgipfel in Genf 2003 (World Summiton the Information Society WSIS) oder der Weltgipfel in Tunis 2005. Weiters gibt es noch die Working Group on Internet Governance (WGIG), die den Begriff Internet Governance definiert, Sachfragen klärt und Empfehlungen für den Weltgipfel in Tunis bereitgestellt hat. Neben diesen Institutionen gibt es noch das Internet Governance Forum (IGF), in welchem Interessensvertreter von Staaten, internationalen Organisationen, Privat- und Wirtschaftsgesellschaft über Internet Governance diskutieren.

 

Das Internet gibt es bereits mehr als 20 Jahre und hat sich im Laufe der Zeit massiv geändert. Neue Regeln und Definitionen sind meines Erachtens notwendig, um die Sicherheit und Stabilität des Netzes zu gewährleisten. Jedoch sollte der persönliche Freiraum und die Innovationskraft von Unternehmen nicht eingeschränkt sein.

 

Weitere Ausführungen zu Internet Governance in einem Blogbeitrag von Elisabeth Hummer.

 

 

Quellen

http://de.wikipedia.org/wiki/Internet_Governance

http://www.handelsblatt.com/technologie/it-tk/it-internet/das-internet-braucht-neue-regeln/4468786.html?p4468786=all

http://oe1.orf.at/artikel/269756

http://www.itu.int/wsis/index.html

http://igf-d.de/

 

 

 

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