IV 2 Social Media
carina.rath.uni-linz, 12. Oktober 2011, 19:10
Der Artikel „Facebook: Personal Branding Mady Easy“ von Erin Biba, erschienen im Wired Magazine 2011, beschreibt das Nutzerverhalten von Facebook-Usern. Über Statusmeldungen, Anzahl der Freund, Fotos und Kommentaren wird Selbstmarketing (fast) ohne Grenzen betrieben. Ernsthafte Unterhaltungen kommen auf Facebook kaum zustande.
Bevor man eine Statusmeldung auf Facebook oder eine Twitternachricht postet, überlegt man vorher immer ganz genau wie man diese formuliert. Wie werden meine Freunde darauf reagieren? Der Text wird ein paar mal durchgegangen, denn viele möchten mit ihren Postings beeindrucken. Einerseits das Verhalten von ihren Freunden und Followern, andererseits die Meinung anderer über einen selbst. Es wird eine eigene persönliche Marke über soziale Netzwerke aufgebaut, sozusagen „Werbung in eigener Sache“ betrieben. Möglichst coole und lustige Postings sorgen für Aufmerksamkeit, denn man schreibt nicht, was einem wichtig ist, sondern was bei den anderen gut ankommt.
Diese Form der Selbstdarstellung geschieht oftmals aber auch unbewusst. Vor allem jüngeren Leuten ist nicht klar, dass sie über Facebook vieles über sich selbst preisgeben. Es werden Werte und ein Image geschaffen, die für Marketingzwecken sehr leicht ausgenutzt werden können, denn das Internet zeichnet alles auf. Laut Erin Biba sind aber das, was man auf Facebook sieht, nur Bruchteile eines Menschen. Manche versuchen zwar zu beeinflussen, wie die Welt einen sieht, aber man ist in Wirklichkeit nie so. Dies kann zu erheblichen Problemen in Bezug auf Datenschutz oder Arbeitssuche führen. Liest ein potenzieller Arbeitgeber nicht passende Beiträge im Internet kann dies negative Auswirkungen haben. In einem sozialen Netzwerk befinden sich Freunde und Bekannte aus ganz unterschiedlichen Kreisen: Arbeitskollen, Partyfreunde oder Verwandte. Aus diesem Grund stellt man sich oft anders dar, als man in Wirklichkeit ist und möchte beeindrucken. Auch im richtigen Leben versuchen die Menschen ein gutes Image aufzubauen, aber auf Facebook erhält man direkt ein mehr oder weniger brauchbares Feedback, was viele suchen. Echte Konversation findet aber in sozialen Netzwerken laut der Autorin des Artikels nicht so statt, wie auf Facebook. In der Öffentlichkeit oder face-to-face trauen sich die meisten nicht soviel über sich selbst preiszugeben. Mit Online-Freunden unterhält man sich anders, als in der realen Welt. Über dies hinaus kennen 60 % der Facebook User ein Fünftel ihrer Facebook Freunde überhaupt nicht.
Hier ein kurzes dazupassendes Video:
Tiefgründige Unterhaltungen oder emotionale Verbundenheit mit Facebook-Freunden können somit nie entstehen. Die Statusmeldungen dienen häufig nur dem Zweck der Selbstdarstellung.
Problematisch kann es in sozialen Netzwerken allerdings werden, wenn andere Leute, die vielleicht gar nicht in sozialen Netzwerken aktiv sind, in Statusmeldungen miteingebunden oder auf Fotos markiert werden, zu Unannehmlichkeiten führen. Die fremde und auch die eigene Datenfreigabe kann zum großen Problem werden, wenn Dritte darauf zugreifen oder sie Schaden zufügen. Experten fordern immer öfter das Recht, die eigenen Spuren im Internet vollständig löschen zu können. Dies ist sicherlich ein sehr schwierigies Zukunftshema, das aber alle zum Nachdenken anregen sollte.
Quellen
http://www.wired.com/magazine/2011/07/friendship_limits/
http://www.youtube.com/watch?v=1xt1OVI3j80
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