Sabine Alt

Porter: Strategy on the Internet

Einführung

betreut.at/nachhilfe ist ein Online-Verzeichnis, das Nachhilfelehrer an interessierte Personen vermittelt. Die Anmeldung und Benutzung ist sowohl für Anbieter als auch für Nachfrager grundsätzlich kostenlos, es werden kostenpflichtige Premium-Leistungen angeboten.

Analyse des Branchenwettbewerbs nach Porter

Porter definiert fünf Triebkräfte des Branchenwettbewerbs:

Abbildung: Triebkräfte des Branchenwettbewerbs

(Quelle: Porter, 2001, S. 67)

Potenzielle neue Konkurrenten stellen insofern eine Bedrohung dar, als dass die finanziellen und organisatorischen Eintrittsbarrieren in die Branche nicht hoch sind. Verfügt eine Person über die geforderten Gewerbeberechtigungen, kann sie ohne größere Hindernisse ein Nachhilfeinstitut eröffnen. Der Wettbewerb in der Branche ist umkämpft, da immer mehr Unternehmen auf den Markt drängen. Ist eine Kundschaft mit den Leistungen eines Nachhilfeinstitutes nicht zufrieden, kann sie dieses ohne weiteres wechseln.

Da bei betreut.at nicht mit materiellen Gegenständen gehandelt wird, ist die Abhängigkeit von Lieferanten im eigentlichen Sinn nicht groß. Im weiteren Sinn können als LieferantIn allerdings auch die NachhilfelehrerInnen betrachtet werden, die betreut.at ihr geistiges Know-how zur Verfügung stellen. Die Abhängigkeit ist von jenen NachhilfelehrerInnen am Größten, die eine über hohe, seltene oder stark nachgefragte Expertise verfügen. Von einzelnen Abnehmern ist die Abhängigkeit aufgrund deren beschränkten Finanzkraft nicht groß. Allerdings muss ein NachhilfelehrerIn permanent gute Leistungen erbringen, um nicht zu viele KundInnen an die Konkurrenz zu verlieren. Als Ersatzprodukte sind vor allem die Leistungen von NachhilfelehrerInnen, die ihre Leistungen unversteuert anbieten, zu betrachten. Da diese eine attraktive, unkomplizierte Einnahmequelle für viele Personen, vor allem für Studierende, darstellt, ist davon auszugehen, dass der Branche dadurch ein nicht zu vernachlässigender Umsatzanteil entgeht.

Beurteilung der Methode

Die Analyse nach Porter ist mir bereits öfter untergekommen. Dieses weit verbreitete Tool erscheint gut geeignet, um den Branchenwettbewerb zu analysieren, da es wesentliche Aspekte abdeckt. Meiner Meinung nach muss allerdings beachtet werden, dass gerade im E-Business eine große Dynamik zu verzeichnen ist und deshalb bei derartigen Analysen besonders sorgfältig vorgegangen werden muss. Besonders potenzielle neue Lieferanten sind oft schwer zu identifizieren. Wer hätte zum Beispiel vor 10 Jahren gedacht, dass Apple ein derartiger Big Player auf dem Handymarkt sein wird? Und Nokia nur noch eine untergeordnete Rolle spielt?

Quelle:

Porter, Michael E. (2001): Strategy on the Internet, in: Harvard Business Review, Vol. 79, Issue 3, S. 62-78.

Natürlich hast du vollkommen recht, dass hier ein beträchtlicher Umsatzanteil an Studierende umverteilt wird.

Nur bei den horrenden Kosten für Nachhilfe Institute ist es den Erziehungsberechtigten nicht zu verdenken wenn diese andere Wege in betracht ziehen. Zum Teil wird hier in Gruppen unterrichtet und abgerechnet wird zum Beispiel im 45min Takt, zum Beispiel ifl oder lehrerteam.

Online lernen oder Online interaktive Tutorien werden in Zukunft bei Nachhilfeunterricht, meiner Einschätzung nach, sicherlich an Bedeutung gewinnen, was den Wettbewerb um eine Fassette bereichern wird.

Finde den Ansatz von betreut.at sehr interessant, da ich mir vorstellen könnte, dass es nicht immer einfach ist einen geeigneten Nachhilfelehrer, der auch leistbar, ist  zu finden. Wobei wie ich denke die schon bestehenden Nachhilfeinstitute meist einen guten Ruf haben gegen den schwer anzukommen ist.