bui Aufgabe 1

julia.hoedl.uni-linz, 11. November 2013, 15:16

Geschäftsmodell

„Mit der Verbreitung der IuK-Technologien entsteht für Unternehmen nicht nur ein neuer Vertriebskanal, sondern es werden Geschäftsmodellinnovationen möglich. Diese sind häufig strategische Innovationen, da sie die grundlegende Struktur eines Geschäfts verändern (Abb. 11.6). Folgende Bausteine lassen sich unterscheiden (Stähler 2001):

  • Die Architektur basiert auf IuK-Technologien, die allein oder in Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern im Rahmen einer Geschäftsstrategie die Wertschöpfung konfigurieren. Dazu werden die Art der Beziehung, die Ausrichtung des Geschäftsmodells (z. B. offen, geschlossen, neutral) und die Regeln des Handelns festgelegt.
  • Die Value Innovation beschreibt aus Sicht des Anbieters die Veränderung des Nutzens für eine bestimmte Kundengruppe.
  • Die Value Proposition konkretisiert das Nutzenversprechen aus Konsumentensicht. Dazu ist u. a. die Art der Kundenbeziehungen, die Kundensegmente und die Vertriebskanäle festzulegen.
  • Das Ertragsmodell enthält konkrete Angaben zu den Kostenstrukturen und Erlösquellen.“

(Clement / Schreiber, 2010)

 

Beispiel Pfeiffer Handels GmbH (Unimarkt):

Unimarkt gehört zu den klassischen Unternehmen in der Lebensmittelbranche. In Österreich ist es zurzeit noch nicht üblich, dass man seine Lebensmittel auch online bestellen kann. Nun möchte Unimarkt auch in das Onlinegeschäft einsteigen. Die Pfeiffer Handels GmbH in Traun und die Post AG in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Steyer und RISC Software GmbH haben ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, um zu testen wie das online bestellen von Lebensmittel bei den Konsumenten in Österreich angenommen wird. Durch die Einführung eines Online-Shops entsteht für das Unternehmen ein neuer Vertriebskanal. Dies kann die grundlegende Struktur des Geschäftes verändern. Es wird folgender Maßen unterschieden:

 

Strategie (Architektur): Das Unternehmen Unimarkt wird versuchten das Grundprinzip der Regionalität bei zuhalten. Die Waren werden von der nächstliegenden Unimarkfiliale von einem Postzustellfahrzeug habgeholt werden. Dies Erfolgt entweder beim Vorbeifahren während des Zustelldienstes oder es wird in der nächstliegend Post-Verteilzentrum abgeholt werden. Der Online-Shop wird nicht das herkömmliche Kerngeschäft des Unternehmens beeinflussen. Das tägliche Geschäft in der Filiale wird parallel zum Online-Shop laufen. Es soll ein Zusatzangebot für die Kunden sein.

 

Angebot (Value Innovation): Unimarkt geht davon aus, dass besonders Personen mit einer eingeschränkten Mobilität einen großen Nutzen von diesem Zusatzangebot ziehen können. Sie können nun auch Güter, des täglichen Bedarfs direkt vor die Haustür geliefert bekommen. Vereinzelt bieten schon einzelne Unternehmen Lebensmitteln in einem Online-Shop an. In Oberösterreich zum Beispiel der Biohof Achleitner und in Wien bietet Billa seit einiger Zeit einen Lieferservice an. In Österreich haben die Lebensmittel nur einen Anteil von 0,8 Prozent beim Online-Handel.

 

Kunden (Value Proposition): Besonders die jüngere Generation kaufen sehr viele Produkte über den online Handel ein. Für Kunden kann dieser Zusatznutzen viele Vorteile bringen. Für Personen, die gesundheitsbedingt, nicht in der Lage sind das Haus zu verlassen, profitieren enorm von dieser Möglichkeit.

 

Finanzen (Ertragsmodell): Unimarkt kann die Kosten für ihren Zustelldienst noch nicht einschätzen. Diese werden erst mit dem Feldversuch erhoben werden. Es wird davon ausgegangen, dass ein bestelltes Parket nur einen relativ geringen Wert aufweisen wird. Wenn sich der Zustelldienst finanziell nicht rentieren wird, dann wird das Projekt sofort wieder eingestellt werden.

 

Resümee:

Ich bin gespannt, wie die Kunden den zusätzlichen Vertriebskanal von Unimarkt annehmen werden. Nach meiner Meinung wird es wohl einginge Anlaufschwierigkeiten geben und die Kunden müssen sich auch erst einmal daran gewöhnen, dass nun auch Lebensmittel online bestellt werden können. Besonders die ältere Generation, die nicht mehr so mobile sind, würde sehr davon profitieren. Hier ist jedoch zurzeit noch das Problem, dass sie noch nicht so vertraut mit der Technik sind.

 

Literatur:

Clement, R. / Schreiber, D. (2010): Internet-Ökonomie: Grundlagen und Fallbeispiele der vernetzten Wirtschaft. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag

Neumüller, H. (2013, 9. November): Frische Lebensmittel an die Haustür: Pfeiffer und Post starten Pilotprojekt. OÖNachrichten, S. 12

10 comments :: Kommentieren

bernhard.kalchmair.uni-linz, 12. November 2013, 10:51

Das ist meiner Meinung nach ein interressantes Projekt, wobei mich interessieren würde wie sie zum Beispiel das Problem mit der Zustellung lösen, da besonders Personen welche in der Arbeit sind diese Pakete nicht engegennehmen könnten oder eventuell verderben würden. Entgegengewirkt könnte meiner Meinung mit einem vereinbarten Lieferzeitpunkt, welcher auch erst am Abend sein könnte.

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Pascal Kitzmüller

pascal.kitzmueller.uni-linz, 12. November 2013, 17:57

Ich finde es sehr interessant, dass du ein Beispiel aus der Umgebung gefunden hast. Das ist praxisnahe und sehr passend zu deinem Modell. Da ich selbst oft bei Pfeiffer einkaufe und langjähriger Gastronomiekunde bin interessiert mich dieses Modell sehr und hat absolute Relevanz. 

Sehr toll gemacht Lächelnd

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Tim Loitzenbauer

tim.loitzenbauer.uni-linz, 12. November 2013, 18:04

Finde die Idee an sich sehr interessant bezweifle aber dass sich dieses Modell durchsetzen wird. Neben dem Problem der Zustellung, welches mein Kollege bereits erwähnt hat, denke ich, dass gerade beim Thema Lebensmittel das Auge die Kaufentscheidung sehr beeinflusst. Obst und Gemüse wird auf Aussehen, Druckstellen und Frische geprüft, was online nicht mehr möglich wäre. Funktionieren könnte es bei Hygieneartikel, Produkten mit längerer Lebensdauer (Nudeln, Fertiggerichten) und natürlich Getränken. Schwieriger wird es bei Tiefkühlprodukten bei denen die Kühlkette nicht unterbrochen werden darf, was das Liefern mit speziellen Fahrzeugen voraussetzt.

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harald.mayrwoeger.uni-linz, 13. November 2013, 14:53

Es ist sehr interessant das so etwas von Unimarkt kommt. Und ich bin mir sicher, das ein Projekt wie dieses zwar kurzfristig noch keinen Erfolg bringen wird, aber auf lange Sicht, sich auch bei uns etablieren wird (es gibt ja soweit ich weiß bereits Länder - GB? - wo sich das schon etabliert hat). Gerade wenn man bedenkt, das es - zumindest ist dies mein Gefühl - auch bei der Versorgung mit Lebensmittel nicht mehr überall Geschäfte gibt, sonders diese sich auch immer mehr auf Einkaufszentren bündeln.

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alexander.bachinger.uni-linz, 14. November 2013, 10:21

Könnte funktionieren, aber nur mit gewissen Warengruppen. Zum Beispiel Bofrost, Resch und Frisch haben ebenfalls einen Hauslieferservice wo die Kunden anrufen, online oder direkt die neue Bestellung beim Zusteller abgeben können.

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dominik.gruebl.uni-linz, 14. November 2013, 12:49

Ich denke, dass das Konzept durchaus aufgeht, warum nicht?

Viele Lebensmittelketten bieten Hauszustellung an. Oft sind daran eben Bedingungen geknüpft, wie ein maximales Einzugsgebiet oder Mindestbestellsummen. Aber da es von sehr vielen Märkten angeboten wird (kurz gegoogelt: SPAR Passage, min. €50,- oder SPAR Prägraten, min €20,-), denke ich doch, dass es sich irgendwie auszahlt. Vor allem, da man bei Pfeiffer Bestellung größeres Volumen erwartet. Aber was für den einen gilt, gilt nicht automatisch für den anderen. Man wird sehen...

PS: Ich selbst habe aber noch nie online Lebensmittel bestellt.

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dominik.gruebl.uni-linz, 14. November 2013, 12:50

Zusatz:

Was natürlich verloren geht dabei, ist der Impulskauf.

 

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sabrina josefine.danninger.uni-linz, 15. November 2013, 09:40

Das das Unternehmen diesen Schritt wagt finde ich klasse. Ich denke, dass diese neue Art des Vertriebes in der Zukunft sehr erfolgreich sein wird. Allerdings muss ich auch sagen, dass sich diese Art des Einkaufs bestimmt erst einmal richtig etablieren muss in der Gesellschaft. Sollten sich die Leute aber erst mal dran gewöhnt haben dann geht dieses Geschäftsmodell sicher auf.

Und ich glaube, dass es auch so zu Impuskäufen kommen könnte. Nur weil ich vor einem Bildschirm sitze, heist das nicht dass ich nur das kaufe, wass ich wirklich gerade brauche. Natürlich, den schnelle Schokoriegel oder sonst was, noch schnell an der Kasse zum snacken wird es nicht mehr geben ;)

 

Toller Beitrag auf jeden Fall!

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julia.pammer.uni-linz, 15. November 2013, 10:08

Der Beitrag ist sehr interessant, da hier ein Geschäftsmodell mit einem Praxisbeispiel verbunden wird. Man kann sich gleich etwas darunter vorstellen, und merkt sich so die Merkmale besser.
Das beschriebene Projekt ist sehr spannend und ich werde es auf jeden Fall in den Medien weiterverfolgen. Jedoch bin ich nicht sehr zuversichtlich, dass es Erfolg haben wird, da ich mir nicht wirklich vorstellen kann ob es die gewünschte Zielgruppe wirklich anspricht.

Trotzdem toller Beitrag!

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rené.danglstaetter.uni-linz, 15. November 2013, 18:49

Kann mich den Kollegen nur anschließen, wirklich ein sehr gelungener Beitrag. Für mich insbesondere Interessant da ich mich derzeit in einem Projekt mit dem Thema Online-grocery beschäftige. ;)

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