Crowdsourcing

franz.lehner.uni-linz, 15. Jänner 2014, 17:41


 

Seminararbeit zum Thema "Crowdsourcing" unter dem Gesichtspunkt als Modell der Zukunft

im Rahmen von Seminar 2: Business und Internet: Anwendungen

LVA-Nr. 248.305;  WS 2013/14

 

 

Definition des Begriffes

Das englische Wort „crowdsourcing“ bedeutet wörtlich übersetzt „Schwarmauslagerung“. Im zusammengesetzten Wort bedeutet „crowd“ in Deutsch übersetzt „Menschenmenge“ bzw. „breite Masse“ und „sourcing“ bedeutet „Beschaffung von Mitteln“. [Q1]

Der Begriff „Crowdsourcing“, ist ein Neologismus und setzt sich aus den Wörtern „Crowd“ und „Outsourcing“ wie folgt zusammen:
Crowdoutsourcing, wobei der Teil „out“ weggelassen wurde. [Q2]

Der Begriff „Crowdsourcing“ als neues Wort hat der US-Amerikaner Jeff Howe im Mai 2006 geprägt und zum ersten Mal in dem Artikel „The Rise of Crowdsourcing“ im Wired Magazine verwendet. [Q2]

In diesem Artikel, welcher aus der frühen Phase des Web 2.0 stammt, beschreibt Jeff Howe, wie über das Internet zum Beispiel Bilder, Videos und verschiedene Dienstleistungen zu relativ geringen Kosten bezogen werden können. [Q3]

Wie Jeff Howe "Crowdsourcing" erläutert, ist im Kurzvideo dargestellt.

Mit dem Neologismus "Crowdsourcing" ist folgendes zu verstehen:

“Eine Masse an Menschen – die Crowd – erledigt viele Teilaufgaben oder liefert Ideen und Konzepte für ein großes Problem, welches von einem Unternehmen outgesourct wird.“ [Q2]

Sinngemäß könnte „Crowdsourcing“ auch wie folgt definiert werden:
„Crowdsourcing ist die Auslagerung von Teilaufgaben an eine Gruppe, welche (freiwillig) die jeweilige Aufgabe übernimmt und erledigt. Dadurch profitiert ein Unternehmen von der „Schwarmintelligenz“ oder anders ausgedrückt von der "Weisheit von vielen". [Q4]

Potential der Vielen

Quelle: http://www.digitalistbesser.org/das-potential-der-vielen-crowdsourcing 

Derartige Angebote findet man beispielsweise auf den Webseiten  von  shutterstock  oder  dreamstime.

 

Beim Crowdsourcing geht ein bestimmter Auftrag nicht mehr an einen Angestellten des eigenen Unternehmens, einen bestimmten Freelancer oder an ein bestimmtes anderes Unternehmen. Der Auftraggeber greift über eine Crowdsourcingseite auf eine Community von Anbietern zu. [Q3]

Labor demand 

Quelle: http://www.digitalistbesser.org/das-potential-der-vielen-crowdsourcing

 

Weitere Definitionen des Begriffes "Crowdsourcing":

Im Gabler Wirtschaftslexikon ist unter dem Stichwort "Crowdsourcing" folgendes angeführt: [Q5]

"1. Begriff:
interaktive Form der Wertschöpfung unter Nutzung moderner IuK-Techniken (Web 2.0).. Zusammengesetzt aus den Begriffen Crowd und Outsourcing. Einzelne Aufgaben, die bisher intern bearbeitet wurden, werden an eine Vielzahl von Nutzern oder Interessenten ausgelagert und häufig in Form eines Wettbewerbes ausgeführt. Die Aufgabe kann sich dabei sowohl auf eine Innovation beziehen oder aber auch bereits bestehende operative Aktivitäten oder Produkte. Bekanntester Vertreter für die Anwendung des Crowdsourcing dürfte das Online-Lexikon Wikipedia sein.

2. Anforderungen:
Grundlegende Anforderungen sollten erfüllt sein um crowdsourcing erfolgreich einzusetzen:
a) Klare Aufgaben- und Zieldefinition,
b) Auswahl der richtigen Crowd (Zielgruppe/Community) für die Bearbeitung der Aufgabe,
c) Respekt vor den Bearbeitern und ihren Ergebnissen,
d) Klärung der Rechtslage.

Im Innovationsbereich wird synonym von Open Innovation gesprochen."

 

Christian Papsdorf definiert Crowdsourcing als: [Q6]

„Die Strategie des Auslagerns einer üblicherweise von Erwerbstätigen entgeltlich erbrachten Leistung durch eine Organisation oder Privatperson mittels eines offenen Aufrufes an eine Masse von unbekannten Akteuren, bei dem der Crowdsourcer und/oder die Crowdsourcees frei verwertbare und direkte wirtschaftliche Vorteile erlangen.“

Er ist Autor des Buches "Wie Surfen zu Arbeit wird: Crowdsourcing im Web 2.0", welches im Jahr 2009 erschienen ist.

In der Kurzbeschreibung wird Crowdsourcing wie folgt dargestellt: [Q7]

"Wer heutzutage im Internet surft, wird immer häufiger zum »Mitmachen« aufgefordert. User können hier eine Bewertung abgeben, dort eine Idee posten, an einem Designwettbewerb teilnehmen oder ein Logo erstellen. In der Summe vollbringen diese arbeitenden User, oft ohne es zu wissen, wertschöpfende Tätigkeiten von hoher ökonomischer Bedeutung. Dieses als »Crowdsourcing« umschriebene Phänomen ist in seiner Dynamik und Bedeutung gegenwärtig noch nicht abschätzbar. Gleichwohl bietet das vorliegende Buch einen beispielreichen Überblick über verschiedene Arten von Crowdsourcing sowie eine Analyse der Entstehung, Eigenschaften und Wirkung des jungen Phänomens."

 

Crowdsourcing als besondere Form der Arbeitsteilung

Im Prinzip ist „Crowdsourcing“ eine spezielle Art der Arbeitsteilung. In den Produktions- und Dienstleistungsunternehmen war die Arbeitsteilung in der Vergangenheit schon eine Selbstverständlichkeit.

Durch die neuartige Informations- und Kommunikationstechnik im Besonderen durch die Anwendung der Möglichkeiten, die das Internet bietet, hat die Arbeitsteilung qualitativ eine neue Dimension erreicht.

Durch das Internet können manche Arbeitsvorgänge ortunabhängig und auf neuartige Weise durch Kollektive (Crowd) erledigt werden. Diese Entwicklung wird mit den Begriffen „Crowdsourcing“ bzw. „Wikinomics“ umschrieben. [Q8]

Diese moderne Form der Arbeitsteilung der Zusammenarbeit einer geographisch verteilten Gruppe wurde durch das Internet (Web 2.0) ermöglicht. Durch diese heute zur Verfügung stehenden technologischen Grundlagen können der Informations- und Datenaustausch schnell und kostengünstig erledigt werden.

Crowdsourcing beschreibt das Phänomen eines wirtschaftlichen Wandels, weil hier nicht nur wenige Experten beteiligt sind, sondern eine Vielzahl von Menschen aus unterschiedlichen Wissensbereichen und aus verschiedenen sozialen und kulturellen Strukturen ihren Beitrag leisten.

 

Anwendungsbereiche des Crowdsourcing

Für Unternehmen ist es bei der Produktentwicklung und –gestaltung besonders wichtig, dass sie die Anforderung der Konsumenten als Marktteilnehmer schon frühzeitig in Erfahrung bringen. Durch Crowdsourcing haben die Unternehmen die Möglichkeit, kollektives Wissen zu sammeln und zu verwerten. Das Unternehmen erreicht damit ein besseres Verständnis für die Ansprüche und Erwartungen der Konsumenten.

Beispiele:[Q9]

Das Produkt „Ritter Sport Blog-Schokolade“ ist dadurch entstanden, dass die Fans aus verschiedenen Kombinationen ihre Favoriten auswählen konnten. Die konkrete Produktgestaltung und die Verpackung sind durch die Einbeziehung der Kunden kreiert worden. Konkret konnten die Fans auf den Facebook-Seiten von Ritter Sport über den Werbespruch abstimmen und verschiedene Verpackungen bewerten.

Ritter SPORT Blockschokolade 

Quelle: http://www.digitalistbesser.org/crowdsourcing-in-unternehmen/20130121-rittersport_blogschoki_start_ext

 

Auch McDonald’s Burgerideen sind ein Beispiel für die Produktentwicklung mit Hilfe von Crowdsourcing. Mit einem sogenannten Burger-Konfigurator auf der Internetseite der Fastfoodkette konnte ein eigener Burger aus verschiedenen Zutaten zusammengestellt werden. Die Bewertung erfolgte durch eine Kombination von Online-Voting und einer Jury. Die besten davon wurden in den Filialen angeboten.

McDonald Burgerideen

Quelle: http://www.horizont.net/aktuell/marketing/pages/protected/McDonalds-laesst-Kunden-Burger-bauen_98275.html

 

Ein Vorbild für Crowdsourcing ist das allgemein verfügbare Online-Lexikon Wikipedia, welches aus den Beiträgen der Crowd entstanden ist und von dieser auch laufend erweitert wird. Es lebt aus der freiwilligen Mitarbeit. [Q10]

Beim Crowdtesting als besondere Form von Crowdsourcing wird bei Softwaretests die Masse und somit die Vielfalt von Testern mit unterschiedlichen Vorkenntnissen und die Vielfalt von Testumgebungen zunutze gemacht. Dabei kann vor der Markteinführung die Praxistauglichkeit des Softwareproduktes getestet werden. Auch das Testen und Bewerten von Webseiten soll in diesem Zusammenhang angeführt werden. [Q6]

 

Voraussetzungen für erfolgreiches Crowdsourcing

Wenn ein Unternehmen eine Crowdsourcing-Kampagne starten möchte und eine Internetcommunity zum Mitmachen bewegen will, muss sich das Unternehmen auf die „Umgangsformen“ des Web 2.0 einlassen. Die Kommunikation ist keine Einbahnstraße, sondern ein Dialog zwischen verschiedenen, gleichberechtigten Nutzern. Durch den offenen Dialog kann Vertrauen entstehen und ein Austausch stattfinden. Es kann aber auch ein Vertrauensverlust entstehen und auch in einem Kommunikationsdebakel enden.

Eine wesentliche Voraussetzung ist das Funktionieren einer transparenten Kommunikation. Die Community sollte wissen, in welchem Rahmen sie Mitwirkungsrechte hat. [Q9]

 

Nutzen aus der Anwendung von Crowdsourcing

Vorteile für Unternehmen
  • Kreativprozesse werden teilweise an die "Online-Welt" ausgelagert.
  • Durch die Verlagerung der Ideen- und Konzeptfindung nach außen durch die „Crowd“ erspart sich ein Unternehmen die Kosten für teure Experten. Der potentielle Konsument wird durch seinen Beitrag Teil des Produktionsprozesses. Auf diese Weise und somit zu einem gewissen Grad auch zum Produzenten des Gutes. Diese funktionelle Kombination in einer Person findet in der Bezeichnung "Prosumer" seinen Ausdruck.
  • Crowdsourcing liefert in gewissem Maß auch Marktanalysen und kann zum Teil die relativ teuren Ergebnisse von Marktforschungsinstituten kostengünstig ersetzen. Auf diese Weise kann das Unternehmen kollektives Wissen effektiv nutzen.
  • Der Ideenaustausch erfolgt auf informeller Basis und erweitert die bisherigen Arbeitsteilungsmodelle um den Faktor Motivation.
  • Das Unternehmen erhält durch dieses Instrument zusätzlich auch implizites Wissen. So können zum Beispiel als Nebeneffekt Bedarfslücken eruiert werden.
  • Kunden werden in den Wertschöpfungsprozess eingebunden und dadurch erfolgt eine Identifikation mit dem Produkt. Gleichzeitig erreicht das Produkt bzw. Marke einen gewissen Grad an Bekanntheit.
  • Das Phänomen „Betriebsblindheit“, welches bei der Entwicklung von Ideen durch ein Team des eigenen Unternehmens auftreten kann, wird durch die Konzept- und Ideenfindung durch Außenstehende weitgehend ausgeschaltet, weil dadurch andere Gesichtspunkte und frische Ideen mitberücksichtigt werden können. [Vgl. Q11]
  • Das Unternehmen bleibt wettbewerbsfähig, weil bei der Leistungserstellung der Bedarf und die Anforderungen der Kunden als potentielle Nachfrager berücksichtigt werden.
  • Durch die aktive strategische Nutzung der Außenwelt werden Informationen generiert, die zur Vergrößerung des Innovationsprozesses (Open Innovation) beitragen.
  • Durch das Pflegen und Fördern einer Community durch Unternehmen lernen sie die besten Leute für eine Personalrekrutierung kennen.
  • Es erfolgt eine Optimierung des Innovationsprozesses, welcher durch den steigenden Wettbewerbsdruck auf Grund der Globalisierung strategische Vorteile bietet.
Vorteile für Teilnehmer
  • Damit sich auch Teilnehmer am Crowdsourcing-Prozess beteiligen, müssen auch sie einen Nutzen haben.
  • Sie können die Produktentwicklung nach den eigenen Vorstellungen beeinflussen.
  • Als Gegenleistung erhalten die Teilnehmer exklusive Informationen bzw. Geldprämien oder Vergünstigungen bzw. die Teilnahme an ausgeschriebenen Wettbewerben.
  • Nicht unerwähnt sollen die erreichte soziale Anerkennung und auch die Erlangung von beruflichen Vorteilen werden.
  • Gegenleistungen beim sogenannten "paid-crowdsourcing", welche über Crowdsourcing-Plattformen abgewickelt werden.

 

Gefahren und Grenzen bei Anwendung von Crowdsourcing

Durch die Einbeziehung der Öffentlichkeit werden zukünftige Strategien des Unternehmens den Mitbewerbern zugänglich. Auf jeden Fall dürfen keine Unternehmens- und Betriebsgeheimnisse preisgegeben werden.

Zu berücksichtigen ist auch, ob die einbezogene Community die Kaufkraft für das von ihnen favorisierte Produkt hat.

Mit der Verbreitung von Crowdsourcing ist auch ein neuer Begriff in der Arbeitswelt entstanden. Im Bereich der Heimarbeit (Home-Office) gibt es die Tätigkeit des "Click‑Workers". Ein solches Arbeitsverhältnis trägt dazu bei, dass die Trennlinie zwischen Job und Freizeit zusätzlich verwässert wird.
Durch die neuen Arbeitsverhältnisse gibt es in der Arbeitswelt nicht nur Freiräume, sondern es entstehen auch neue Problemfelder.
Flächendeckende Freizeit- und Freelance-Arbeit bedeutet,

  • den Verlust sozialer Absicherung
  • die Gefährdung fester Arbeitsplätze
  • erfordern die Gestaltung der Sozialverträglichkeit der neuen Arbeits- und Freiräume
  • Reduzierung der Arbeit auf die innerliche Ebene – kein soziales Miteinander

Vgl. [Q12]

Im der Bereich Menschlichkeit im virtuellen Umfeld ergeben sich weitere Aspekte: [Q13]

Maßnahmen wegen fehlender menschliche Kontakte

  • Plattform: Community Management
  • geeignete Kommunikationstools
  • Organisation von Offline-Treffen für die Community

Des Weiteren, ob eine faire Bezahlung gewährleistet ist.

 

Crowdsourcing als Modell der Zukunft

Da Crowdsourcing von Unternehmen genutzt und angewendet wird, haben sich in letzter Zeit die so genannten „Crowdsourcingplattformen“ als neue Geschäftsmodell entwickelt. Diese verbinden Unternehmen, die Probleme und Aufgabenstellungen durch die Crowd zu lösen beabsichtigen, mit Internet-Usern weltweit. Außerdem stellen sie den Rahmen für die sichere und zuverlässige Abwicklung der Zahlungen bereit. Damit schaffen sie Transparenz und Vertrauen, sodass eine Zusammenarbeit zwischen Unbekannten ermöglicht wird

Es haben sich Plattformen für die verschiedensten Anwendungsbereiche entwickelt. Crowdsourcing als On-Demand-Lösung ist für nicht-automatisierbare Aufgaben bestens geeignet. [Q13]  Als Beispiele sind die Bereiche kreative Dienstleistungen, Produktentwicklung, Mikrotasks bzw. Testing zu erwähnen.

An virtuellen Marktplätzen werden Leistungen im Bereich von Crowdsourcing angeboten und nachgefragt. Beratungsunternehmen, die Projekte im Rahmen des Crowdsourcing begleiten, zerlegen große Projekte in überschaubare Teilprojekte (Mikrotasks) und stellen die Leistungsangebote und –nachfrage in die Crowdsourcingplattformen.

In der weiteren Entwicklung im Bereich des Crowdsourcings beteiligen sich nicht nur Amateure sondern auch professionelle Dienstleister. Dieser Bereich wird auch als Paid-Crowdsourcing bezeichnet. [Q3]

Mechanical Turk ist ein Marktplatz für Arbeiten, für die menschliche Intelligenz benötigt wird, weil sie von Computern nicht automatisiert erledigt werden können.

Über diese Plattform steht eine On-Demand-Mitarbeiterschaft für die Erledigung der Aufgaben der sogenannten HITs (Human Intelligence Tasks – Aufgaben, für die menschliche Intelligenz gebraucht wird) zur Verfügung.

Beispiele für solche HITs sind:

  • Identifizieren von Motiven auf Fotos und Videos
  • Datendeduplizierung
  • Transkription von Videoaufzeichnungen
  • Recherchieren
  • Datenverifizierung

Für derartige Aufgaben kann über "Mechanical-Turk-APIs" auf die Hilfe von Tausenden qualifizierter, kostengünstiger Mitarbeiter zurückgegriffen werden. Wichtig ist, dass klare Fragestellungen und Anweisungen formuliert werden.

Für die Mitarbeit bei "Mechanical Turk" werden die Bewerber vorher qualifiziert. Es wird ihnen auch ein Ressourcen-Center zur Verfügung gestellt.

Amazon Mechanical Turk verrechnet für die Dienstleistung 10% Kommission des Preises, den der Auftraggeber zahlt. Die Verrechnung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer wird über "Amazon Payment" abgewickelt. [Q14]

In diesem Zusammenhang ist der Begriff "Curated Crowdsourcing" entstanden. Dabei versteht man ein "angeleitetes Crowdsourcing". Die Vermittlung zwischen Crowdsourcing-Partnern, Abwicklung und Betreuung erfolgt über Plattformen, welche dafür ein spezielles Geschäftsmodell entwickelt haben. Ein komplexes Projekt muss in seine Einzelschritte zerlegt werden. Diese Plattformen stellen eine Steuerungssoftware für die Abwicklung der Prozesse zur Verfügung. [Q15]

Durch die Vermittlungstätigkeiten der Crowdsourcing-Plattformen soll eine Fokussierung der "Schwarmintelligenz" erreicht werden.

Beispiel für den Ablauf eines Auftragsprozesses [Q16] "

  1. Auftragseinstellung
    Sie stellen Ihren Auftrag mit Anweisungen zur Bearbeitung auf die Internet-Plattform oder über ein API ein.
  2. Auftragszerlegung in Mikrojobs
    Ein größerer Auftrag wird in einzelne, in sich abgeschlossene, Mikrojobs zerlegt. Die Jobs werden online gestellt und den Clickworkern als einzelne Tasks angezeigt.
  3. Qualifizierung der Clickworker
    Jeder Clickworker muss spezielle Tests absolvieren, um sich für die jeweiligen Aufgabengebiete zu qualifizieren.
  4. Bearbeitung der Mikrojobs
    Für den Auftrag qualifizierte Clickworker rufen die Mikrojobs auf der Plattform ab und bearbeiten diese.
  5. Qualitätssicherung
    Alle Texte werden plagiatgeprüft. Auf Wunsch wird eine Qualitätskontrolle durchgeführt und die Ergebnisse noch einmal überprüft.
  6. Zusammenfügen der erledigten Mikrojobs
    Die erledigten Jobs werden wieder zu einer Datei zusammengefasst.
  7. Auftragsdownload
    Ihr Auftrag ist fertig und steht zum Download bereit. Beim Einsatz von API werden die Aufträge automatisch übertragen.
  8. Kurze Zeit später …
    Ihr Projekt ist abgeschlossen  ...."

Im Internet bieten unter anderem die folgenden Crowdsourcing-Plattformen ihre Dienstleistungen an:

Auf ihren Webseiten haben nachstehende Crowdsourcing-Plattformen folgende Geschäftsdaten bekannt gegeben:

"Freelancer"
Fachleute: 9.388.859
Veröffentlichte Projekte:  USD 1,276.876.749
Projekte: 5.098.753
Quelle:

http://www.freelancer.com/?utm_expid=294858-54.y4dwHqwLR0uoKzhi2y8zCA.0
Abfrage am 06.11.2013, 08:15h

"Elance"
Programmers: 216.000
Mobile Developers: 25.400
Designers: 157.000
Writers: 234.600
Marketers: 52.800
Jobs:  105.183    USD  903.103.070
Quelle: https://www.elance.com/;  Abfragedatum: 06.11.2013 08:20h

"Mechanical Turk"
334.119  HITs available
Quelle:
https://www.mturk.com/mturk/; Abfragedatum:  06.11.2013,  08:30h

Zusammenfassung und Ausblick:

Crowdsourcing als besondere Form der Arbeitsteilung (freiwillig oder unternehmerisch bedingt) dürfte in der Zukunft weitere Bedeutung gewinnen, wobei das Ausmaß und die Auswirkungen heutzutage noch nicht abzuschätzen sind. Wer ist zum Beispiel bei den gemeinsam erarbeiteten Produkten juristisch verantwortlich für Fehlleistungen oder in welchem Ausmaß werden die Arbeitsplätze global neu verteilt? [Q8]

Auch die Frage des Urheberrechtes kann in manchen Bereichen von Bedeutung sein.

Crowdsourcing hat sich in der nachindustriellen Informationsgesellschaft entwickelt. Welche neuen Möglichkeiten entstanden sind und welche neuen Aspekte und Herausforderungen damit verbunden sind, sollte in diesem Beitrag aufgezeigt werden.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie die Arbeitswelt in 20 Jahren aussehen wird:

  • verstärkte Online-Zusammenarbeit
  • Computertechnik wird unentbehrlich werden
  • Wertschöpfung wird Informationsarbeit abhängen
  • Gestaltung der klassischen Zusammenarbeit durch Medien
  • Entstehung neuer Modelle, die auf Internet basieren
  • Wandel der Arbeitskultur
    Tondokument von der Sendung:
    Aus Reflexe vom 20.02.2013, 10:03 Uhr: "Crowdsourcing. Das neue Arbeitsmodell 2.0?"

Quellen:

[Q1]:   dict.cc Deutsch-Englisch-Wörterbuch, http://www.dict.cc/?s=crowdsourcing

[Q2]:   Was ist Crowdsourcing, 3. März 201, http://crowdcommunity.de/was-ist-crowdsourcing

[Q3]:   Das Potential der Vielen – Crowdsourcing, 10.Jänner 2013, http://www.digitalistbesser.org/das-potential-der-vielen-crowdsourcing

[Q4]:   Wikipedia, Crowdsourcing, http://de.wikipedia.org/wiki/Crowdsourcing, Abfragedatum: 03.11.2013

[Q5]:   GABLER WIRTSCHAFTSLEXIKON – Das Wissen der Experten. http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/81583/crowdsourcing-v9.html, Abfragedatum: 03.11.2013

[Q6]:   Crowdsourcing Terminologie, 12.02.2011, http://www.crowdsourcingblog.de/blog/2011/02/12/terminologie/

[Q7]:   amazon.de, "Wie Surfen zu Arbeit wird: Crowdsourcing im Web 2.0" http://www.amazon.de/gp/product/359339040X?ie=UTF8&tag=crowdsblog-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=359339040X, Abfragedatum: 03.11.2013

[Q8]:   Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung (Hrsg.); Herausforderung im Internet –       Eine Auslegeordnung mit wichtigen Themen und Fragen, 2009
http://www.ta-swiss.ch/?redirect=getfile.php&cmd[getfile][uid]=229

[Q9]:   Crowdsourcing in Unternehmen, 24. Jänner 2013, http://www.digitalistbesser.org/crowdsourcing-in-unternehmen

[Q10]  Schuldt,R.; Compueter Bild.de (Hrsg); Crowdsourcing: Der Kunde als Produktentwickler; 02.05.2012; http://www.computerbild.de/artikel/cb-Ratgeber-Kurse-Internet-Crowdsourcing-Der-Kunde-als-Produktentwickler-7480918.html

[Q11]: Rahim,W. Computerwoche (Hrsg), Wie Firmen von Crowdsourcing profitieren können. 21.08.2012, http://www.computerwoche.de/a/wie-firmen-von-crowdsourcing-profitieren-koennen,2519698#

[Q12]: Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen – medienkompetenz|NRW; Im Blickpunkt: Crowdsourcing, November 2012, http://www.grimme-institut.de/imblickpunkt/pdf/IB-Crowdsourcing.pdf

[Q13]: BVMM - Bundesverband Medien und Marketing (Hrsg.), Crowdsourcing Was nicht zum Kerngeschäft gehört, wird ausgelagert,            http://bvmm.org/crowdsourcing/?gclid=CKzZxcjEqLoCFc1e3godalkAQg, Abfragedatum: 03.11.2013

[Q14]   amazon web services, Amazon Mechanical Turk, http://aws.amazon.com/de/mturk/, Abfragedatum: 03.1102013

[Q15]   Puscher,F.PC Magazin (Hrsg.), Ratgeber Webdesign So funktioniert Crowdsourcing, 15.10.2012,
http://www.pc-magazin.de/ratgeber/so-funktioniert-crowdsourcing-1357760.html

[Q16]   Maione, I. Cyber Press (Hrsg.), Paid Crowdsourcing, http://cyberpress.de/wiki/Paid_Crowdsourcing, Abfragedatum: 03.11.2013

4 comments :: Kommentieren

zum Nutzungsrecht

pia.haslinger.uni-linz, 6. November 2013, 18:20

Vorsicht ist geboten beim online stellen von Fotos, Videos,ect - stehts AGBs von jeweiligen Plattformen genau lesen.
Oftmals steht im kleingedruckten das man Rechte abgibt.

Bsp - Facebook: AGB 2.1

Für Inhalte wie Fotos und Videos, die unter die Rechte an geistigem Eigentum (sog. „IP-Inhalte“) fallen, erteilst du uns durch deine Privatsphäre- und Anwendungseinstellungen die folgende Erlaubnis: Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, gebührenfreie, weltweite Lizenz zur Nutzung jeglicher IP-Inhalte, die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest („IP-Lizenz“). Diese IP-Lizenz endet, wenn du deine IP-Inhalte oder dein Konto löschst, außer deine Inhalte wurden mit anderen Nutzern geteilt und diese haben die Inhalte nicht gelöscht.

Quelle: AGBs Faceboook

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soziale Netzwerke als Quelle

andreas.gschwandtner2.uni-linz, 4. Dezember 2013, 18:40

soziale Nezte und Blogs können für Unternehmen eine sehr interessante INformationsquelle sein, da dort Meinungen und Ideen geässert werden, welche für Prouktinnovationen genutzt werden können.

 

http://www.format.at/articles/1324/585/359919/crowdsourcing-mitarbeit 

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crowdsourcing

thomas.beredits.uni-linz, 20. Februar 2014, 22:28

es gibt mittlerweile firmen bzw. websites bei denen man sich für ein crowdsourcing projekt anmelden kann. diese übernimmt die verwaltung des crowdsourcings, auf deren plattform wird das Produkt beworben und von der crowd entwickelt. nach der aufbereitung wird dem auftraggeber das fertige produkt übergeben. Details hier!

auch ein gute geschäftsmodell!

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Wisdom of the Crowd

daniel.hartmannsgruber.uni-linz, 29. Jänner 2014, 19:02

Hierzu gibt es ein interessantes Experiment das ein deutscher Professor immer zu Anfang des Semesters wiederholt.

Er bekommt jedes Jahr einen Behälter in einer bestimmten Größe, die sich aber immer vom Vorjahr unterscheidet. Dann wird der Behälter bis zu einem bestimmten Punkt mit Gegenständen gefüllt (Bälle, Münzen, Bierdeckel...).

Jetzt muss jeder anwesende Student die Zahlt aufschreiben von der er denkt, dass sie im Behälter ist. Ebenso muss der Professor dies tun.

Angeblich der Professor noch nie gewonnen.

Dies spricht meiner Meinung nach für Wisdom of the Crowd

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