IV 2 YouTube - Lernen mit Videos
elisabeth.hummer.uni-linz, 10. August 2011, 15:18
Einleitung
Jedem Internetuser dürfte YouTube bekannt sein. Vor allem viele Jugendliche und Erwachsene verwenden dieses Medium zum Ansehen von lustigen Videos und zum Anhören von Musik. Anders eingesetzt kann auch YouTube als Lernunterstützungsmedium verwendet werden.
Ich kannte YouTube in diesem Einsatzgebiet vor allem in der Präsentation des Einsatzes von Software, die weit verbreitet und meist kommerziell ist. Für meinen Unterricht habe ich eine Reihe von Videos im Bereich der Bildbearbeitung durchforstet und interessante Techniken erlernen können. Dies ist die eine Seite von YouTube als Lernhilfe, also das Erklären kommerzieller Software. Hier ein sehr interessantes Video, in welchem eine Bildretusche mit Photoshop gemacht wird. Sehr beliebt bei meinen Schülerinnen!!!
Das Suchen und Verwenden von alternativer, kostenloser, frei zugänglicher Software ist durch Cloud Computing sehr viel einfacher geworden. Meist gibt es dafür aber keine Anleitungen in Form von Lehrbüchern, da sich viele Verlage außerstande sehen, diese sich schnell ändernde Software in Büchern zu erklären. Ein Wesensmerkmal von z. B. OpenSource-Software ist ja bekannterweise die Möglichkeit, an der Entwicklung teilzunehmen und dieses Weiterentwicklung findet natürlich permanent statt. Ein Lehrbuch - welches für den Einsatz in Schulen approbiert werden muss - benötigt jedoch eine gewisse Vorlaufzeit und wäre bei seinem Erscheinen, bereits wieder veraltet. Deshalb ist die Hilfestellung im Internet sehr wichtig. Wikis, Blogs und Foren unterstützen hier in den verschiedensten Formen.
Cloud-Computing
Bei meiner Recherche habe ich eine sehr interessante Serie zum Thema Cloud Computing gefunden. Anfangs wird kurz der Begriff Cloud Computing erklärt, anschließend in kurzen Sequenzen Alternativen zu kommerzieller Software vorgestellt. Hier der Link zu Teil 1.
Alternative zu Microsoft Office (Teil 1)
Teil 1 dieser Serie beschäftigt sich mit Google Text & Tabellen (englisch Google Docs). Google docs ist eine von Google angebotene Webanwendung für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Erstellung von Bildschirmpräsentationen, Formularen und Zeichnungen. Sie ermöglicht Anwendern diese Dokumente gemeinsam mit anderen Nutzern zu bearbeiten, wobei Änderungen in Echtzeit bei allen Beteiligten angezeigt werden. Zusätzlich können beliebige andere Dateien online gesichert werden.
Vorteile: Der riesige Vorteil besteht in der unabhängigen Nutzung der gespeicherten Dokumente. Es ist nicht notwendig, einen Computer mit installierter Software zur Verfügung zu haben und man kann bzw. mehrere Personen können an einem Dokument arbeiten. Jederzeit und überall!!
Nachteile: Damit man Google docs nutzen kann, benötigt man ein Google-Kennwort, das man kostenlos bei einer Registrierung von Google erhält. Ein zweiter Nachteil ist die eingeschränkte Verfügbarkeit von Funktionen. Ich habe mir Google Text angesehen (als Alternative zu Microsoft Word). In dieser Anwendung sind nur einige wenige Schriften enthalten, einfachste Formatierungen wie Nummerierung, Aufzählung, Zentrierung usw.
Alternative zu Photoshop (Teil 2)
Teil 2 stellt Splashup.com vor, eine Webanwendung, mit der Bilder bearbeitet werden können, jedoch wiederum nur sehr eingeschränkt.
Vorteile: Diese Bildbearbeitung funktioniert ohne Anmeldung und ist online verfügbar. Die Bedienoberfläche hat eine Ähnlichkeit mit Photoshop, d. h. Werkzeugleiste, Fenster im rechten Bereich und arbeitet sogar mit Ebenen. Diese Funktion ist ein großer Unterschied und Vorteil zu einer von mir häufig verwendeten Freeware Irfanview.
Nachteile: eingeschränkte Funktionen
Exkurs
Irfanview ist eine Gratissoftware, jedoch muss diese am Computer installiert werden - im Gegensatz zu Splashup. Als Einsatzgebiet dient Irfanview der einfachen Bildbearbeitung, wird von mir jedoch zur Batchkonvertierung herangezogen. Angenommen, man hat eine riesige Bildmenge, möchte diese auf eine bestimmte Größe konvertieren (da diese Bilder für das Web verwendet werden sollten) und gleichzeitig noch umbenennen, ist Irfanview sehr gut dafür geeignet. Auch Screenshots und deren Nachbearbeitung sind sehr einfach umzusetzen. Und gratis noch dazu!!!
Alternative zu Adobe Programmen (Teil 3)
Im Teil 3 lernt man Aviary kennen, ein weiteres Programm zur Bildbearbeitung. Auf dieser Aviary.com-Seite habe ich weitere kreative Web-Applikationen gefunden. Image Editor, Screen Capture, Vector Editor, Effects Editor, Music Creator, Audio Editor Image Markup and Swatch Editor. Auch hier werden kurze (natürlich englischsprachige) Videos verwendet, um diese Programme näher zu bringen. Hier ein Beispiel zu Myna, dem Audio Editor.
Das gefundene Video auf YouTube über Teil 3
Alternative zu Adobe Flash (Teil 4)
Teil 4: AJAX Animator
Diese webbasierte Flash-Umgebung arbeitet nicht mit ActionScript sondern mit Ajax. Negativ sind die nervigen Werbeeinblendungen und die Langsamkeit des ganzen Programmes.
Instant Messenger Online (Teil 5)
Teil 5: Kurzerklärung
Über meebo.com können die Dienste icq, msn, yahoo, myspace verwaltet werden. Diese Echtzeit-Kommunikationsmöglichkeiten, die aufgrund verschiedener Protokolle nicht vollständig kompatibel sind, werden auf dieser Plattform zusammengeführt.
Alternative zu Camtasia Studio (Teil 6)
Teil 6: ScreenToaster
YouTube Video Editor
Dieser Editor ist nicht Teil der erwähnten Reihe, jedoch auch von YouTube zur Verfügung gestellt. Und ich denke, eine Erwähnung dieser Möglichkeit in diesem Blog passt sehr gut.
Ab sofort kann man auf YouTube nicht nur Videos hochladen und zeigen, sondern auch bearbeiten. YouTube hat auf seiner Entwickler-Plattform Testtube seinen Videoeditor vorgestellt, mit dem es nun möglich ist, Videos direkt im Browser zu schneiden. Das ist natürlich für viele Nutzer ein großer Vorteil.
Gerade Hobbynutzer werden es dem Videoportal von Google danken, denn jetzt muss man kein eigenes Schneideprogramm mehr nutzen. Gerade beim Videoschnitt müssen relativ große Datenmengen bearbeitet werden und das erfordert natürlich auch entsprechende Rechenkapazitäten. Die werden aber bei dem Videoeditor von YouTube nicht genutzt.
Statt die Rechenleistung der Nutzer zu belasten, werden die Rechenvorgänge alle auf den Servern von Google absolviert. Die Videobearbeitung lässt sich damit von jedem Computer ausführen. Das Auslagern solcher Dienste und der Rechenleistung ist auch besser bekannt unter Cloud Computing und Google ist in dem Bereich ja sehr aktiv.
YouTube hat für seine Nutzer auch eine Bibliothek mit lizenzierten Musikstücken zur Verfügung gestellt, so dass man die Tonspuren seiner Videos auch getrost mit diesen austauschen kann. Ansonsten gestaltet sich der Dienst noch sehr unvollständig, denn es bleibt limitiert auf das einfache Schneiden und dem Zusammenfügen von Szenen und Videos.
Wer allerdings hofft, er könne jetzt aus Videos und Schnipseln anderer Nutzer Eigenes kreieren, wird enttäuscht. Um dem Urheberrecht nicht in die Quere zu kommen, kann man nur selbst hochgeladene Videos bearbeiten. Trotz alledem bleibt der Videoeditor ein interessantes Werkzeug, der die einfache Videobearbeitung vor allen Dingen für private Nutzer ungemein erleichtern wird.
FAZIT
Die Videos dieser Serie sind sehr kurz - meistens zwischen 6 und 10 Minuten und geben somit nur einen kleinen Einblick in die vorgestellten Programme.
Die Qualität der Videos ist sprachlich und auch inhaltlich nicht sehr hochwertig, sie bieten auf jeden Fall einen Einstieg in diese Materie und sind zum Interesse wecken auf jeden Fall geeignet.
Als Lernmedium ist YouTube somit gut einsetzbar, Fachliteratur und Lehrende werden aber nie ganz ersetzbar.
Bei meiner weiteren Recherche habe ich jedoch bei den jeweiligen Anwendungen bessere Lernvideos gefunden, wenn auch meist auf Englisch.
Ich werde mich mit Sicherheit noch mit einigen Tools im Speziellen beschäftigen. Die Ergebnisse werde ich ebenfalls in diesem Blog veröffentlichen.
Quelle: www.youtube.com
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