Statement 3 Digital Divide

laura.heinisch.uni-linz, 17. April 2016, 19:20

Auch in meinem Artikel über Postdemokratie und die neuen Chancen für Partizipation durch das Web 2.0, wird als eine Schattenseite der neuen Beteiligungsformen von einem „Digital Divide“ gesprochen. Dieses Statement soll kurz die Problematik dieses Themas zusammenfassen.

Auch die OECD weist auf dieses Problem hin und beschreibt es folgendermaßen: „[...] the gap that exists in the opportunities to access advanced information and communication technologies between geographic areas or by individuals at different socio-economic levels.“ [Q1]

 


Free Press Pics © flickr.com

 

Aus dieser Definition wird ersichtlich, dass hier ein weltweites Chancen-Ungleichheits-Gefälle besteht, das es nach OECD zu überbrücken gilt, um markante Benachteiligungen zu vermeiden. Der Zugang zu Information (über das Internet) ist im 21. Jahrhundert eines der wichtigsten und immer noch ungleich verteilten Güter. [vgl. Q2]
Bisher haben die einzelnen Länder meistens nur generell, etwas abstrakte Regelungen formuliert, um ihr Bestreben zu verdeutlichen, dass alle Menschen Zugang oder Möglichkeiten vorfinden an der globalen Internetgesellschaft teilzunehmen. Dabei kann man der Literatur 3 verschiedene Arten entnehmen: global, social und democratic divide. [vgl. Q3] Mit der ersten Teilung ist der Unterschied zwischen industrialisierten Staaten und Entwicklungsländern gemeint. Hier sind vor allem die unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten ausschlaggeben. Die folgende Karte soll verdeutlichen, dass die unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten von Land zu Land zahlenmäßig stark variieren.

 

Der digitale Graben (Karte ohne Jahr) vie Wikipedia (http://bit.ly/1HxOqmx)

 

Der social divide bezeichnet die Aufteilung zwischen Personen, die zwar innerhalb einer Nation leben aber sich dennoch in der Aufnahme von digitalen Informationen unterscheiden. (vgl. digital natives versus digital immigrants in einem anderen Statement). In Österreich gibt es neben 63%, die das Internet regelmäßig nutzen, immer noch ca. 20%, die es gar nicht nutzen (Studie aus 2009: Q4 und Studie aus 2012: Q5).
Unter der demokratischen Kluft versteht man den Unterschied zwischen Personen, die sich am öffentlichen Geschehen über digitale Medien partizipativ einbringen, und solchen, die dies nicht tun. (vgl. hierzu den Punkt „Social Media – ihre Chancen und Risiken für eine qualitative Demokratie“ in meinem Artikel). [vgl. Q5]

Egal auf welcher Ebene, ein weiteres Voranschreiten der digitalen Kluft sollte unbedingt vermieden werden. Freier Zugang zu Informationen und Internet ist zu einem der wichtigsten Rechte für uns Menschen geworden und für dieses Recht sollte gekämpft werden, um allen gleiche Chancen in diesem Bereich zu ermöglichen.

   

 

 

Quellen

Q1:

Organisation für Economic Co-operation and Development (2001): Bridging the „Digital Divide“: Issues and Policies in OECD Countries. Aufrufbar unter:  https://www.oecd.org/sti/broadband/27128723.pdf

Q2:

Online: https://www.e-teaching.org/materialien/glossar/digital-divide

Q3:

Eherer, B. (2012): Digital Divide: Eine kommentierte Literaturliste. In: kommunikation.medien, Ausgabe 1. Aufrufbar unter: http://journal.kommunikation-medien.at/2012/04/digital-divide-eine-kommentierte-literaturliste/

Q4:

Online: http://www.zimd.at/usability/digital-divide#.VxO5HUt6dd0

Q5:

Online: Ringler, P. / Parycek, P. / Schossböck, J. / Sturmberger, W. / 
Schönherr, D. / Oberhuber, F. / Aichberger, I. / Hacker, E. (2013): Internet und Demokratie in Österreich. Grundlagenstudie. Wien: SORA Institute. Abrufbar unter: https://www.bka.gv.at/DocView.axd?CobId=53351

 

 

Alle genannten Onlinequellen wurden zuletzt am 17. April 2016 aufgerufen. Für Inhalte der Onlinezitate wird keinerlei Haftung übernommen.

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