Monica
Mittwoch, 21. Januar 2004
1.3 Eine andere Art von Non-Verbale Kommunikation
Vom Standpunkt der Sprachwissenschaft aus gesehen ist die Schrift ein einfaches System graphischer Symbole, mit dem sich die Menschen verständigen. In der Frühphase menschlicher Gesellschaftformen gab es keine Schrift. Über tausende hinweg besaß die Menschheit keine anderen Mittel als Worte und Gesten, um Ihre primären Bedürfnisse und Gefühle ausdrücken oder ihre religiösen Rituale auszuüben. Dies anderte sich erst, als das menschliche Zusammenleben eine höhere gesellschaftliche Entwicklungsstufe erreichte. Denn als die Menschen seßhaft geworden waren, begann ein kulttureller Prozeß, der charakterisiert war durch eine ständig fortschritende Komplexität des sozialen Lebens. Um etwa 9000 v. Chr. entwickelte sich dann das Bedürfnis nach einer neuen Art des Veständigung, die es ermöglichte, das gesprochene Wort schriftlich festzuhalten.

Ganz allmählich entstand aus den primitiven und figürlichen Darstellungen die Grundlage einer Sammlung graphischer Zeichen. Durch deren stäandige Erweiterung und Verbesserung entwickelte sich schließlich die Schrift. Trotz ihres vornehmlich praktischen Charakters übernahm sie bestimmte Ausdrucksweisen der mystischen Sprache con Schamanen, Zauberern, Medizinmännern und Priestern.

Von Anfang an stand die Sprache mit den verborgenen Mächten der Erkenntnis und den geheimsten Bereichen des menschlichen Geistes in Verbindung. Die antike griechische Philosophie interpretierte die Psyche als Bindeglied zwischen Körper und Seele. Sie erkannte außerdem, dass die Handschrift über ihre eigentliche Funktion hinaus, etwas schriftlich festzuhalten, auch ein Spiegelbild des menschlichen Charakters darstellte.

Die Erkenntnis, daß jede Schrift eine verschlüsselte Botschaft über den Chrakter und das Wesen einer Person enthält, stand im Laufe der Geschichte immer wieder im Gegensatz zur jeweilss herrschenden wissenschaftlichen Meinung. Über Jahrhunderte fristete die Graphologie ein Dasein abseits der anerkannten Wissenschaften oder wurde ins Reich Esoterik verbannt.

Infolge der Anhebung des allgemeinen Bildungsstandards konnten religiöse und intelektuelle Vorurteile gegen die Handschriftenkunde allmählich abgebaut werden. schließlich setzte sich die Erkenntnis durch, daß die Schrift ebenfalls dien Gesetzen einer anderen Art von Kommunikation folgte, die über dem reinen Austausch von Nachrichten und Informationen hinausging. Erstaunt stellte man fest, daß die Schrift neben ihrer eigentlichen Aufgabe, den Inhalt eines Textes zu vermitteln, auch Auskunft über die Persönlichkeit des Schreibers gab.

Die Graphologie

Die Grafologie ist eine durch Vielzahl von Gesetzen geregelte „Kunst“, die es uns erlaubt, die Persönlichkeit eines Menschen durch die genaue Untersuchung seiner Handschrift kennenzulernen. Da sie nicht auf naturwissenschaftlicher Methodik gründet, charakterisiert man treffender als eine „Fähigkeit“ denn als eine Wissenschaft. Dies bedeutet aber nicht, dass sie deshalb weniger tiefgreifende und genaue Ergebnisse liefert. Genau diese Tatsache sorgt immer wieder für heftige Diskussionen. Sie ist verantwortlich dafür, dass die Graphologie einmal der Psychologie und ein anderes mal den sogenannten esoterischen Parawissenschaften zugerecht wird, die trotz ihrer Unkonventionalität nicht weniger Respekt verdienen.

Die Graphologie ist mit dem Studium der non-verbalen Kommunikation des Menschen vergleichbar. Dabei sind es nicht die in einem Text oder einem Gespräch verwendeten Worte, denen wir vertrauen und auf die wir achten sollten. Vielmehr interessiert uns, was eine Person durch ihren Gesten ausdrückt, wie intensiv ihr Blick ist, mit welcher Stimmlage sie spricht usw. Diese Vorgehensweise können wir auch auf den Vorgang des Schreibens übertragen. Man interessiert sich wie ein Mensch den Kugelschreiber, die Feder oder einen Bleistift als Verlängerung seiner Hand übers Papier gleiten lässt: lebhaft und schnell oder langsam und gewissenhaft, weich und geschwungen oder spitz und messerscharf. Schreibt er mit kaum merklichem Druck, so dass er deutliche Schreibspuren auf dem Papier hinterlässt ?
Ebenso wie die Art sich zu kleiden oder die Art der Frisur , drückt die Schrift die Persönlichkeit einer Individuums in ihrer Gesamtheit aus – ihre charakteristischsten Eigenschaften also. Der Vergleich unserer Handschrift aus verschiedenen Abschnitten unseres Lebens zeigt uns, genauso wie ein altes Foto, wie wir uns verändert und welche persönliche Entwicklung wir durch haben.
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