Monica
Donnerstag, 22. Januar 2004
1.1.3 Nonverbale Kompetenzen
Nonverbale Kompetenzen beim Anschluß an eine Gruppe
Zu den wichtigen Funktionen nonverbaler Botschaften gehört die Steurung sozialer Situationen, etwa dann, wenn wir ein Gespräch aufnehmen oder beenden möchten oder wenn wir uns einer Gruppe anschließen bzw. uns aus iht entferen wollen. Blicke, Körperorientierung oder Lächeln signalisieren das Interesse, an einer Unterhaltung teilzunehmen.

Steurung der sozialen Situation

Wir sind uns dessen zwar gewöhnlcih nicht bewußt, aber selbst die infachste soziale Interaktion verlangt von den Teilnehmen ein sorgfältiges und komplexes "Management". Wir müssen dem Partner kontinuierlich unsere positiven oder negativen Reaktionen aus seine Kommunikationen signalisieren, unser wachsendes oder gleichbleibendes Interesse an der Interaktion, unseren Wunsch, die Begegnung fortzusetzen oder zu beenden und viele andere Botschaften, die für einen reibunglosen Verlauf der Interaktion notwendig sind. Während einer Unterhaltung wird der verbale Austausch stäandig auf nonverbale Weise reguliert, unterstützt und überwacht. Solche Reize sind überaus wichtig. Ungeachtet des verbales Ausdrucks von Interesse ist es fast unmöglich, sich mit jemandem zu unterhalten, der nonverbale Langeweile oder Desinteresse bekundet. Jegliches Gespräch wird schwierig, wenn uns der Partner nicht ansieht, nicht an und zu mit dem Kopf nickt ,wenn wir etwas sagen, zu weit von uns entfernt steht oder eine Körperhaltung einnimmt, mit der sich offesichtlich von uns weg orientiert, kurz, wenn er uns in unserem kommunikativen Verhalten nicht berstärkt. Worum sich ein Gespräch auch immer dreht, sei es Nachbars Katze, hohe Politik oder Fußball, ohne den kontinuierlich Fluß nonverbalen Botschaften, die die Begegnung regulieren und unterstützen, ist die Interaktion kaum aufrechtzuerhalten.

Aber nicht nur zu Regulierung bereits etablierter Interaktionen sin nonverbalen Botschaften unabdingbar. Noch schwieriger ist das - gewöhnlich ebenfalls nonverbale Einleiten und Beenden von Begegnungen. wo auch immer sich Gelegenheit zum Aufnahme von Gespräche bietet, wird die Interaktion nornalerweise eine subitle abfolge nonverbaler Signale vorausgehen. Erstes Signal ist gewöhnlich der Blickkontakt, der einmal erwidert zu komplexeren Signalen, etwa Läacheln und Nicken, führt , womit der andere als potentieller Partner ausrichten und schließlich die ersten Worte wechseln.

Schwieriger wird das nonverbale Ritual, wenn sie sich auf einem Fest einem bereits etablieren Gesprächskreis hinzugesellen möchten. Sie werden zu diesem Zweck von öffentlicher zu sozialer Distanz wechseln und mit dem Gruppenmitglied, das Ihnen am zugänglichsten erscheint, Blickkontakt aufnehmen. Dann folgt ein "Inkorporationsritual": Das "angesprochene" Gruppenmitglied wird sich Ihnen ein wenig zuwenden, etwas zur Seite rücken, um Ihnen einen Platz im Kreis frei zu machen, uns schließlich werden auch andere Gruppenmitglieder Ihre Ankunft mit einem kurzen Blickkontakt und vielleicht einem Lächeln billigend zur Kenntnis nehmen.

eine noch wichtigere nonverbale Fertigkeit ist die Kunst, soziale Begegnungen geschickt beenden. Wir alle wissen, wie unangenehm es , wenn keiner der Partner es versteht eine Interaktion die beide schon lange beendet sehen möchten, zu einem guten Ende zu bringen. Der Blick auf die Uhr ist eine plumpe Maßnahme! Die Signalabfolge verläuft umgekehrt zu der des Aufnahmerituals. Meistens gelingt der Rückzug, wenn man zunächst den Augenkontakt reduziert und seine Blicke wandern läßt, allmählich und sofer man steht, die distanz vergrößert, oder, wenn das Gespräch im sitzen geführt wird, unübersehbare Vorbereitungen zumm Aufstehen trifft. Auch dieses Ritual des Wehsehens und Sich-Entfernens vom Partner ist wohletabliert.
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Mittwoch, 21. Januar 2004
1.1.2 Was dabei kommt mit den Gesichtsausdrücke
Augenkontakt
Man bezeichnet häufig die Augen als das Fenster zur Seele. Wenn dieser Blick versperrt ist, kann dies sehr irritierend sein: Wenn man einmal ein Gespräch mit einer Person hatte, die während des Gesprächs eine nicht-entspiegelte Sonnenbrille trug, wird man wissen, wie unangenehm es sein kann, wenn man dem Gegenüber nicht in die Augen sehen kann. Denn so kann man nicht mitbekommen, wie der Gegenüber reagiert.

Die Augen sagen sehr viel aus. Beispielsweise deuten wir häufige Blickzuwendungen als Aufmerksamkeit, Zuneigung oder Freundlichkeit. Umgekehrt, wenn ein Gegenüber den Blickkontakt vermeidet, denken wir z.B., der andere ist desinteressiert, gleichgültig, abwesend oder auch einfach nur ängstlich oder scheu.
Werden wir allerdings zu intensiv und zu lange angeschaut, empfinden wir dies häufig als aufdringlich, als aggressiv. Wir neigen dann uns zu fragen: "Warum starrt der mich so an"? In einer solchen Situation fühlen wir uns unwohl und neigen wir häufig dazu, die Szene zu verlassen.

Berühren

Es kommt in der Interaktion zwischen Menschen immer wieder vor, dass sich die betreffenden Personen in irgendeiner Form berühren: zufällig, absichtlich und in sehr unterschiedlicher Form. Welchen Stellenwert und emotionale Bedeutung eine solche Berührung hat, hängt von sehr vielen Faktoren ab.

Eine solche Berührung kann von dem Berührten als angenehm, als beruhigend, als erotisierend, aber auch als aufdringlich, abstoßend, bedrohlich empfunden werden – je nach Beziehung, Situation, Kontext usw.

Erstens hängt es davon ab, von wem man berührt wird, ob es ein Freund, ein Partner, ein Geschwister, ein Elternteil, ein Fremder, ein sozial Geächteter ist usw.

Zweitens hängst es ab von der Art des Körperkontaktes: Ist er kurz oder lang, sanft oder hart oder grob.

Drittens spielt es eine Rolle, welcher Körperbereich berührt wird: Die einzelnen Körperzonen markieren unterschiedliche Grade der Intimität. Beispielsweise Hand und Schulter gelten als weniger intim als Gesicht und Bauch.
Viertens ist der Kontext von Belang: Ist es ein Familienrahmen, ein Autogeschäft oder eine Arztpraxis.

Je nachdem kann Berührung somit sehr unterschiedliches bedeuten: Zuneigung, sexuelles Interesse, Herrschaft, Macht, Überlegenheit, Unterlegenheit, Fürsorge, Pflege, Aggression, Zärtlichkeit, Liebe.

Im Alltag kann man beobachten, dass die Bedeutung und die Reaktion auf Berühren immer von beiden Seiten abhängt: was auf der einen und was auf der anderen Seite empfunden und erlebt wird.
Wenn sich dies nicht deckt, kann es zu erheblichen Irritationen führen. Hat etwa die eine Seite ein Fürsorgemotiv und sucht deshalb die Berührung, wird dieses Fürsorgeverhalten jedoch von der berührten Person abgelehnt, kommt es oft zu einer schroffen Zurückweisung. D.h. darüber sind dann beide irritiert bzw. reagieren mit Verwirrung, womöglich auch mit Ungehaltensein.

Wird jemand fürsorglich gestreichelt, der aber dieses Fürsorgeverhalten gar nicht annehmen möchte, empfindet dieser, dass der vermeintlich fürsorglich Agierende die Situation und die Person nicht richtig wahrgenommen bzw. nicht hinreichend akzeptiert hat. Dies drückt auch fehlende Empathie oder fehlende Bereitschaft oder Fähigkeit der Empathie entsprechend zu handeln aus.
Berühren

Körpersprache

Aktuelle Stimmungen und Gefühle werden sehr oft in unserer Körperhaltung, unserer Körperbewegung zum Ausdruck gebracht. Wir reden hier von Körpersprache.
Eine Vielzahl von Bewegungen, vor allem Bewegungen einzelner Körperteile im Verhältnis zu anderen Körperteilen (sich berühren, sich kratzen) spiegeln emotionale Erregung wider. Je höher die Frequenz eines solchen Verhaltens desto größer die Erregung, die psychische Anspannung.
Größere Körperbewegungen, die den ganzen Körper einschließen, können gleichermaßen informativ sein. Beobachtungen des klassischen Balletts ergaben zwei Gruppen von Charakteren: einer mit einer bedrohlichen und beängstigenden Rolle (z.B. Macbeth) und einer mit einer warmen und sympathischen Rolle (z.B. Romeo und Julia).
Bedrohliche und beängstigende Charaktere zeigen mehr diagonale und eckige Bewegungen, während warme und sympathische Charaktere mehr runde Bewegungen aufweisen. Beobachtungen dieser Art machen deutlich, dass Ganzkörperbewegungen wichtige Informationen über den emotionalen Zustand des Handelnden liefern können.
Eine besondere Kategorie stellen die sog. Embleme dar: kulturspezifische Bewegungen mit sehr definierter Bedeutung. Beispielsweise bedeutet Hochhalten der Hand in Verbindung mit einem Aufrichten des Daumens als Zeichen für O.K..
Ein anderes Beispiel: Wenn man mit Zeigefinger und Daumen die Nase runterfährt, wird das als Zeichen von Abscheu und Ablehnung gewertet. Jeder Kulturkreis verfügt über eine Vielfalt solcher Embleme, die sich sehr stark von Kultur zu Kultur unterscheiden können.
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1.8 Literatur und References
1.- Tosa : Mehr Wissen ... Graphologie ( Verlag, S. 14-17, 2003)

2.- Bild und Gehirn ( Zeitschrift) Januar 2004, S. 38

3.- Web site von Paul Eckman www.pauleckman.com

HOMEPAGE

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1.7 Handschriften
Die Handschrift ist ein Spiegelbild des Menschen, seines Platzes in der Welt und im Universum.
Die Unterschrift des kolumbianischen Malers Fernando Botero neben einem Selbstbildnis sowie eine frühe Zeichnung.

Die Handschrift des Begründers des Psychoanalyse, Sigmund Freud, verrät die starke und entschlossene Persönlichkeit dieses unermüdlichen Erforschers der Dynamik zwischen Vestand und Unbewußtem.

Das Originalmanuskript von Alice im Wunderland mit Zeichnungen des Autors Lewis Caroll.

Es gibt keine zwei Menschen, die genau gleich schreiben, auch wenn sie in ihrer Kindheit beim selben Lehrer das Schreiben gelernt haben.

Quelle: Mehr Wissen...Graphologie (Tosa,2003)

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1.6 Eine bewährte projektive Methode
Auch in der Psychoterapie, zum Bespiel bei Partnertherapien, kann die Graphologie nützliche Dienste leisten. Mit einer Handschriftenanalyse können Therapeuten untersuchen, inwieweit zwei Menschen auf zwischenmenschlicher und persönlicher Ebene zueinander passen. Die Hanschriftenkunde liefert hier einen wertvollen Beitrag, daß Partner sich besser kennen - und verstehen lernen.

Die graphologie wird zu dem in der Pädagogik dazu eingesetzt, falsch anerzogenes Schreibverhalten bei Kindern und Erwachsenen zu korrigieren. Sie hilft dabei, Personen umzugewöhnen, die Probleme mit anerzogener Schriftversteifung haben, oder sie schult Linkshänder, die gezwungenermaßen mit der rechten Hand schreiben. Ebenso hilfreich ist sie bei der Therapie von Lese- und Schreibschwierigkeiten sowie von Lernstörungen in Schule und Beruf. In diesem Zusammenhang ist die Teamarbeit von Lehrern und Pädagogen von großer Bedeutung.

Ein fachlich entsprechend spezialisierter Graphologe kann einen Meschen trainieren, flüsig zu schreiben und damit seine Selbtverwirklichung und sein Selbstwertgefühl steigern helfen. ES kann nämlich von der Umwelt durchhaus falsch und unzutreffend interpretiert, wenn es einem Menschen schwer fällt, spontan etwas zu schreiben.

Im Rahmen der Psychologie werden die Möglichkeiten der Handschriftdeutung auch in der Berufsberatung genutzt. Eine gute graphologische Analyse kann einem jungen Menschen dabei behilflich sein, diejenige Ausbildung anzustreben, die seiner Persönlichkeit, seinem Vorlieben und Vorstellugen entspricht.Schließlich kann die Graphologie auch Ärzte und Psychiater dabei unterstützen, Krankheiten zu diagnostizieren oder bei ungüstiger Disposition vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.

In der Handschrift kann man die Anzeichen einer Krankheit zu untersuchen. Mittlerweile haben sich einige Graphologen auf die Kardiologie und Psychiatrie spezialisiert, wie etwa Allende in Spanien. Wie aus der Darstellung hervorgeht, sind die Anwendungsmöglichkeiten die Hanschriftdeutung äußerst breitgefächert. Ihr großer Vorteil besteht außerdem darin, daß sie es uns ziemlich einfach macht, Studienmaterial zu finden, ein handgeschriebenes Schriftstück genügt in der Regel. Bei der Analyse muß die Person weder körperlcih anwesend sein, noch müssen wir sei, wie bei verschieden anderen graphischen Tests, bitten, ein bestimmtes Thema zu Papier zu bringen. Die Graphologie verlangt einzig und allein die strikte Einhaltung ihrer Regeln und Methoden und außerdem einen scharfen, am treffendsten vielleicht mit "klinisch" bezeichneten Blick für die Praxis und Theorie.

1.5 Die Graphologie in der Praxis
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1.5 Die Graphologie in der Praxis
Die Handschriftdeutung kommt in der verschiedensten Bereichen zum Einsatz. Man bedient sich ihrer im Gerichtswesen, bei Personalentscheidungen sowie bei der Neustrukturierung von Unternehmensabteilungen. Ebenfalls von Nutzen ist sie bei von Psychologen entwickelten, graphischen Tests und bei organmedizinischen Untersuchungen usw. Ihre Hilfe ist von unschätzbarem Wert für die unterschiedlichsten Berufsweige. Im juristischen Bereich stellt die sogenannte " Schriftexpertise" eine Sonderform der Schriftdeutung dar. Dabei handelt es sich nicht um eine graphologische Analyse im herkömmlichen Sinne, sondern um eine "physiche" Untersuchung des Schriftbildes.

Durch Anwendung dieses Verfahrens kann man die Urheberschaft von Unterschriften - und Urkundenfälschungen, gefälschten Schecks und anonym verfaßten Schriftstücken ermitteln. In der Kriminologie werden mit Hilfe der Hanschriftdeutung auch kriminelle Persönlichkeiten untersucht. Graphologen arbeiten heute mittlerweile in vielen Ländern mir der Polizei und den Gerichten zusammen.

Viele Unternehmen nutzen in verstärkten Maße die Möglichkeiten der Handschriftdeutung bei der Personalauslese und der Neuorganisation firmeninterner Abteilungen. Hierbei liefert die Graphologie neben dem Bewerbungsgespräch und anderen psychologischen Eignungstests zusätzliche Informationen für die Entscheidungsfindung. Ein graphologischer Test zeigt, ob eine Person den an sie gestellten beruflichen Anforderungen gewachsen ist, und gibt außerdem Auskunft über ihre Vertrauenswürdigkeit. Er läßt ferner die Neigung der jeweiligen Person erkennen, sich Normen oder Vorschriften zu widersetzen und folglich Konflikte im Arbeitleben heraufzubeschwören. In diesem Sinne ist die Graphologie für ein Unternehmen von großem Nutzen. Denn sie kann Informationen liefern, die in einem Vorstellungsgespräch, auf das sich eine Bewerber normalerweise gut vorbereitet, um einen günstigen Eindruck zu hinterlassen, nur sehr schwer zu erhalten sind.
Die Psychologie kennt die Handschriftdeutung als anerkannte und geschätzte Methode bei projektiven Tests. Zu den bekanntesten Verfahren zählen der Rorschachtest, auch Tintenkleckstest, genannt, und die graphischen Tests. Bei diesen Verfahren muss die zu untersuchende Person Zeichnungen von Bäumen, Häusern oder die Familie anfertigen. Diese Untersuchungsmethode den erlauben es, die veränderlichen psychologischen Merkmale einer Person, ihre innere Dynamik und möglichen Probleme zu erkennen. Es handelt sich um Persönlichkeitstests, die dem Menschen helfen können, sich selbst besser kennenzulernen und seine individuelle Persönlichkeit zu akzeptieren.
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1.4 Zur Geschichte der Graphologie
Die Anfänge der Graphologie reichen bis in die Antike zurück. In Griechenland stellte schon Aristoteles einen Zusammenhang zwischen eine Person und ihrer Art zu schreiben fest.
Der berühmt-berüchtigte römische Kaiser Nero versuchte mit Hilfe von Handschriften festzustellen, ob er Personen in seiner Umgebung vertrauen konnte oder besser nicht
Im Mittelalter konnten außer den Mönchen nur wenige Menschen lesen und schreiben. In der Renaissance verbreitete sich dann die Kunst des Schreibens durch den Einfluß der arabischen Kultur und die Gründung von Universitäten. Und so kam es auch, dass die Graphologie erst sehr spät, als Lesen und Schreiben schon weit verbreitet waren, praktische Anwendung fand.

1622 veröfflentlichte Camilo Baldi, ein Medizinprofessor an der Universität von Bologna, das erste Buch über die Handschriftdeutung. Es trug den Titel Abhandlung über eine Methode, das Wesen und die Qualität einer Person mittels ihrer Handschrift kennenzulernen.

Überhundert Jahre später, im Jahre 1792, schrieb der deutsche Professor J. Ch. Grohmann ein Buch mit dem Titel Prüfung der Möglichkeit, den Charakter aus der Handschrift abzuleiten. Zu dieser Zeit erfreute sich die Graphologie großer Beliebtheit in Politiker- und Künstlerkreisen. Johann Wolfgang von Goethe zeigte ebenfalls großes Interesse und inspirierte seinen Freund J.K. Lavater, einen Experten der Physiognomie und Persönlichkeitsforschung, sich genauer mit der Deutung der Handschrift zu befassen. Lavater stellte Übereinstimmungen zwischen der Sprache, dem Gang und der Schreibweise eines Menschen fest.

Zwar war der Grundstein für die Graphologie als Wissenschaft noch nicht gelegt, aber sie hatte bereits ihre Wegbereiter gefunden. Einer von ihnen war der Belgier Edouard Hocquart, der in einer seiner Arbeit von den Gesten der männlichen und weiblichen Handschrift spricht. Ein anderer. Stephen Collet, beschäftigte sich 1823 eingehend mit Unterschriften.

Um diese Zeit zeigten berühmte Persönlichkeiten wie die Schriftsteller E. A. Poe, Walter Scott, Charles Dickens, George Sand und Baudelaire ebenfalls großes Interesse an dieser neuen, sich verbreitenden „ Wissenschaft“. Aber es blieb Jean – Hippolyte Michon, einem französischen Abbé, vorbehalten, der Graphologie im Jahre 1871 ihr streng systematisches und strukturiertes Wesen zu verleihen. Er gründete die „Pariser Graphologie Gesellschaft“ und brachte die auch heute noch erscheinende Zeitschrift Die Graphologie heraus. Michon verwendete als erster den Begriff Graphologie und entwickelte ein System zur graphologischen Analyse. Zusammen mit dem Verleger Desbarrolles, der auch Chiromantiker (Handleser) war, veröffentliche er die Geheimnisse der Handschrift. Später kam es jedoch zu Unstimmigkeiten zwischen beiden, so dass sie von diesem Zeitpunkt an getrennte Wege gingen. Jahre später entwickelte sein Schüler Jules Crépieux-Jamin neue Gesetze zur graphologischen Interpretation und Klassifikation. Mittels des Strichbildes und seiner „ Theorie der Resultanten“ wollte er die Persönlichkeit eines Menschen untersuchen und seine Charakterzüge bestimmen. In seiner Interpretation verband er verschiedene Persönlichkeitsmerkmale miteinander, die eine harmonische Persönlichkeit definierten, und begründete so die Theorie der „graphischen Über – bzw. Unterlegenheit“.
Crépieux-Jamin schrieb Klassiker der Handschriftdeutung wie Die Handschrift und der Charakter und Das ABC der Graphologie. Um 1900 setzte der deutsche Philosoph Ludwig Klages diesen Weg fort. Er fasste die Erfahrungen seiner Vorgänger zusammen und rief seine eigene Schule ins Leben. Außerdem führte er das Konzept des „ Graphologischen Merkmalprotokolls“ ein und gründete die „ Deutsche Graphologische Gesellschaft“. In seinem Buch Handschrift und Charakter bezeichnet er die Handschrift als ein einheitliches Ganzes.

Der Aufschwung, den die Graphologie in Deutschland erlebte, erweckte sogar das Interesse der Mediziner. W. T. Preyer, Professor für Anatomie und Physiologie, entdeckte, dass die Form der Handschrift mit den Gehirnaktivitäten in Zusammenhang steht. Der Arzt G, Meyer untersuchte die Handschriften von Kranken und die charakteristischen Eigenschaften des Strichbildes unter Berücksichtigung der anatomischen Beschaffenheit der Hand. Meyer fasste seine Forschungen in dem Buch „ Die wissenschaftliche Basis der Graphologie“ zusammen.

Ein weiterer großer Graphologe was Max Pulver, der Umgang mit Carl Gustav Jung und Hermann Rorschach pflegte und über umfangreiche psychoanalytische Kenntnisse verfügte. Seine Forschungsarbeiten aus dem Jahr 1930 brachten die sogenannten „ Psychoanalyse der Handschrift“ ein gutes Stück vorwärts. Er vertrat die Ansicht, dass ein Mensch sich psychologisch und physisch in seiner Handschrift offenbare, und erkannte die symbolische Bedeutung der fünf Zonen eines Blatt Papiers für die Handschriftdeutung. Damit prägte er den Begriff der „Raumsymbolik“. Diese spielt mittlerweile in den visuellen Künsten und allen projektiven Tests eine große Rolle.

Pulver sah im Rhythmus und in der Ausgewogenheit eines Schriftstückes den Ausdruck von Bewegung und Ruhephasen, Lebhaftigkeit und Selbstkontrolle. Er erkannte, dass sich die existentiellen Grundlagen einer Persönlichkeit in ihrer Schreibweise niederschlugen – als Verknüpfung der physischen, psychischen und geistigen Welt des Menschen. Zwei seiner zahlreichen Publikation heißen „ Symbolik der Handschrift und Intelligenz im Schriftausdruck.“

Weiterhin ist W. Hegar zu erwähnen, der 1938 das Buch „ Graphologie anhand des Strichbildes“ veröffentlichte. Aufgrund seiner systematischen Vorgehensweise bei der Untersuchung des Strichbilder mittels Analyse und Verifikation von Theorien erlangte die Graphologie endgültig wissenschaftlichen Status. Hegar betrachtete verschiedene Aspekte des Strichbildes: die Stärke Teigigkeit, Strichrichtung und die Geschwindigkeit. Bei der graphologischen Deutung betrachtete er die verschiedenen Kombinationen und untersuchte außerdem die natürlichen und angelernten Bestandteile einer Schreibweise.

Weltweit werden heutzutage mehr und mehr graphologische Einrichtungen und Organisationen geschaffen, die einen regen wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch ermöglichen.
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1.3 Eine andere Art von Non-Verbale Kommunikation
Vom Standpunkt der Sprachwissenschaft aus gesehen ist die Schrift ein einfaches System graphischer Symbole, mit dem sich die Menschen verständigen. In der Frühphase menschlicher Gesellschaftformen gab es keine Schrift. Über tausende hinweg besaß die Menschheit keine anderen Mittel als Worte und Gesten, um Ihre primären Bedürfnisse und Gefühle ausdrücken oder ihre religiösen Rituale auszuüben. Dies anderte sich erst, als das menschliche Zusammenleben eine höhere gesellschaftliche Entwicklungsstufe erreichte. Denn als die Menschen seßhaft geworden waren, begann ein kulttureller Prozeß, der charakterisiert war durch eine ständig fortschritende Komplexität des sozialen Lebens. Um etwa 9000 v. Chr. entwickelte sich dann das Bedürfnis nach einer neuen Art des Veständigung, die es ermöglichte, das gesprochene Wort schriftlich festzuhalten.

Ganz allmählich entstand aus den primitiven und figürlichen Darstellungen die Grundlage einer Sammlung graphischer Zeichen. Durch deren stäandige Erweiterung und Verbesserung entwickelte sich schließlich die Schrift. Trotz ihres vornehmlich praktischen Charakters übernahm sie bestimmte Ausdrucksweisen der mystischen Sprache con Schamanen, Zauberern, Medizinmännern und Priestern.

Von Anfang an stand die Sprache mit den verborgenen Mächten der Erkenntnis und den geheimsten Bereichen des menschlichen Geistes in Verbindung. Die antike griechische Philosophie interpretierte die Psyche als Bindeglied zwischen Körper und Seele. Sie erkannte außerdem, dass die Handschrift über ihre eigentliche Funktion hinaus, etwas schriftlich festzuhalten, auch ein Spiegelbild des menschlichen Charakters darstellte.

Die Erkenntnis, daß jede Schrift eine verschlüsselte Botschaft über den Chrakter und das Wesen einer Person enthält, stand im Laufe der Geschichte immer wieder im Gegensatz zur jeweilss herrschenden wissenschaftlichen Meinung. Über Jahrhunderte fristete die Graphologie ein Dasein abseits der anerkannten Wissenschaften oder wurde ins Reich Esoterik verbannt.

Infolge der Anhebung des allgemeinen Bildungsstandards konnten religiöse und intelektuelle Vorurteile gegen die Handschriftenkunde allmählich abgebaut werden. schließlich setzte sich die Erkenntnis durch, daß die Schrift ebenfalls dien Gesetzen einer anderen Art von Kommunikation folgte, die über dem reinen Austausch von Nachrichten und Informationen hinausging. Erstaunt stellte man fest, daß die Schrift neben ihrer eigentlichen Aufgabe, den Inhalt eines Textes zu vermitteln, auch Auskunft über die Persönlichkeit des Schreibers gab.

Die Graphologie

Die Grafologie ist eine durch Vielzahl von Gesetzen geregelte „Kunst“, die es uns erlaubt, die Persönlichkeit eines Menschen durch die genaue Untersuchung seiner Handschrift kennenzulernen. Da sie nicht auf naturwissenschaftlicher Methodik gründet, charakterisiert man treffender als eine „Fähigkeit“ denn als eine Wissenschaft. Dies bedeutet aber nicht, dass sie deshalb weniger tiefgreifende und genaue Ergebnisse liefert. Genau diese Tatsache sorgt immer wieder für heftige Diskussionen. Sie ist verantwortlich dafür, dass die Graphologie einmal der Psychologie und ein anderes mal den sogenannten esoterischen Parawissenschaften zugerecht wird, die trotz ihrer Unkonventionalität nicht weniger Respekt verdienen.

Die Graphologie ist mit dem Studium der non-verbalen Kommunikation des Menschen vergleichbar. Dabei sind es nicht die in einem Text oder einem Gespräch verwendeten Worte, denen wir vertrauen und auf die wir achten sollten. Vielmehr interessiert uns, was eine Person durch ihren Gesten ausdrückt, wie intensiv ihr Blick ist, mit welcher Stimmlage sie spricht usw. Diese Vorgehensweise können wir auch auf den Vorgang des Schreibens übertragen. Man interessiert sich wie ein Mensch den Kugelschreiber, die Feder oder einen Bleistift als Verlängerung seiner Hand übers Papier gleiten lässt: lebhaft und schnell oder langsam und gewissenhaft, weich und geschwungen oder spitz und messerscharf. Schreibt er mit kaum merklichem Druck, so dass er deutliche Schreibspuren auf dem Papier hinterlässt ?
Ebenso wie die Art sich zu kleiden oder die Art der Frisur , drückt die Schrift die Persönlichkeit einer Individuums in ihrer Gesamtheit aus – ihre charakteristischsten Eigenschaften also. Der Vergleich unserer Handschrift aus verschiedenen Abschnitten unseres Lebens zeigt uns, genauso wie ein altes Foto, wie wir uns verändert und welche persönliche Entwicklung wir durch haben.
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1.2 Studien mit Gesichtsausdrücke
Neue Studien ergaben, dass etwa depressive Patienten, die in Therapiegesprächen sehr viele asymmetrische Mienen zeigten, später besonders oft Selbstmord versuchten.

Konkurrierende Teams arbeiten an Universitäten in Pennsylvania und Kalifornien an Computersystemen, wo jede Muskelbewegung vermessen wird. Mit dieser Technologie könnten sie an Flughäfen gefährliche Gesichter abtasten oder Geldautomaten könnten sie sich selbst sperren, sobald die Kamera eine verdächtige Miene einfängt. Diese Computerprogramme können Mikroausdrücke einfangen, aber nicht interpretieren. Das kann nur ein Mensch, am besten einer mit viel
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Dienstag, 20. Januar 2004
Bilder Von Chile
Etwas von Chile

Der Norden



Tarapacá
Norte Chico

Zentral


Valles Centrales
Santiago, die Haupstadt
Valles Centrales

Der Süden


Vulkan


Wenn du noch Bilder sehen willst, kannst du diese Web besuchen: http://www.guia-chile.de/baseportal/cl/album/thum&d=2

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lenguaje corporal
me llamo maria jose sanchez y soy espanola y no me...
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yo si pero no lo puedo abrir. con que programa se abre...
by maria_jose_salzburg (2004.01.26, 18:11)

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