Monica
Mittwoch, 21. Januar 2004
1.5 Die Graphologie in der Praxis
Die Handschriftdeutung kommt in der verschiedensten Bereichen zum Einsatz. Man bedient sich ihrer im Gerichtswesen, bei Personalentscheidungen sowie bei der Neustrukturierung von Unternehmensabteilungen. Ebenfalls von Nutzen ist sie bei von Psychologen entwickelten, graphischen Tests und bei organmedizinischen Untersuchungen usw. Ihre Hilfe ist von unschätzbarem Wert für die unterschiedlichsten Berufsweige. Im juristischen Bereich stellt die sogenannte " Schriftexpertise" eine Sonderform der Schriftdeutung dar. Dabei handelt es sich nicht um eine graphologische Analyse im herkömmlichen Sinne, sondern um eine "physiche" Untersuchung des Schriftbildes.

Durch Anwendung dieses Verfahrens kann man die Urheberschaft von Unterschriften - und Urkundenfälschungen, gefälschten Schecks und anonym verfaßten Schriftstücken ermitteln. In der Kriminologie werden mit Hilfe der Hanschriftdeutung auch kriminelle Persönlichkeiten untersucht. Graphologen arbeiten heute mittlerweile in vielen Ländern mir der Polizei und den Gerichten zusammen.

Viele Unternehmen nutzen in verstärkten Maße die Möglichkeiten der Handschriftdeutung bei der Personalauslese und der Neuorganisation firmeninterner Abteilungen. Hierbei liefert die Graphologie neben dem Bewerbungsgespräch und anderen psychologischen Eignungstests zusätzliche Informationen für die Entscheidungsfindung. Ein graphologischer Test zeigt, ob eine Person den an sie gestellten beruflichen Anforderungen gewachsen ist, und gibt außerdem Auskunft über ihre Vertrauenswürdigkeit. Er läßt ferner die Neigung der jeweiligen Person erkennen, sich Normen oder Vorschriften zu widersetzen und folglich Konflikte im Arbeitleben heraufzubeschwören. In diesem Sinne ist die Graphologie für ein Unternehmen von großem Nutzen. Denn sie kann Informationen liefern, die in einem Vorstellungsgespräch, auf das sich eine Bewerber normalerweise gut vorbereitet, um einen günstigen Eindruck zu hinterlassen, nur sehr schwer zu erhalten sind.
Die Psychologie kennt die Handschriftdeutung als anerkannte und geschätzte Methode bei projektiven Tests. Zu den bekanntesten Verfahren zählen der Rorschachtest, auch Tintenkleckstest, genannt, und die graphischen Tests. Bei diesen Verfahren muss die zu untersuchende Person Zeichnungen von Bäumen, Häusern oder die Familie anfertigen. Diese Untersuchungsmethode den erlauben es, die veränderlichen psychologischen Merkmale einer Person, ihre innere Dynamik und möglichen Probleme zu erkennen. Es handelt sich um Persönlichkeitstests, die dem Menschen helfen können, sich selbst besser kennenzulernen und seine individuelle Persönlichkeit zu akzeptieren.
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