BEITRAG Printmedien als Auslaufmodell im digitalen Zeitalter?
michaela.fraundorfer.uni-linz, 4. Mai 2015, 00:59
Ausgangssituation
Journalismus kostet Geld. Das klingt banal, scheint aber für manche Verleger eine neue und überraschende Erkenntnis zu sein. Wir kommen aus einer Zeit wo Journalismus durch sogenannten Content ersetzt, und Journalisten durch Texter ersetzt wurden. Heute scheint die Tendenz wieder in Richtung Qualitätsjournalismus zu gehen, welcher als Geschäftsgrundlage eines Mediums betrachten werden muss. Viele Geschäftsmodelle in der Medienwelt sind momentan im Umbruch und es wird immer schwieriger für Medienhäuser jenes Geld zu verdienen, dass zur Finanzierung erforderlich ist.Darüber hinaus sind Zeitungen sind mit einem immer schwierigeren Inseratenmarkt konfrontiert und auch die Gratiskultur im Bereich der Printprodukte und des Online Angebot, vereinfacht die Situation für die Medienhäuser nicht sonderlich. Es gilt die Geschäftsmodelle auf die sich verändernden Marktbedingungen abzustimmen!
Wandel der Lesegewohnheiten
Denkt man beispielsweise an das Schlagwort "Aktuell", haben die Online Zeitungen, die rund um die Uhr von unterwegs konsumiert werden, im Schnitt klar die Nase vorne. Hier geht man von unmittelbarer Berichterstattung aus, auch wenn dies momentan noch nicht von allen online Zeitungsausgaben aktiv gelebt wird.
Im Online-Bereich lege ich als Leser, wenn ich via mobilen Endgerät auf Artikel zugreife, keinen Wert auf längere Texte, umfassende Recherchen bzw. Hintergrundreportagen. Hierauf möchte ich aber auch nicht zur Gänze verzichten und greife zu diesem Zweck auch gerne zum Printmodell und deshalb wird das Format Print auch in Zukunft noch Daseins-Berechtigung haben. Die Frage, die ich mir stelle ist nur, welches Format sich hier mittel- bis lanfristig durchsetzen wird? Wird es weiterhin die Tageszeitung sein oder viel mehr eine Wochen- bzw. Wochenendausgabe. Die Zukunft wird es zeigen.
Geschäftsmodellanpassungen
Aus meiner Sicht müssten Online Zeitungen vermehrt ihren Fokus auf folgende Bereiche legen um erfolgreich wirtschaften zu können:
- Dialog mit Usern und Userinnen
- Medienübergreifende Berichterstattung
- Online Werbeeinschaltungen - Performancegetrieben
- Dienstleistungen und Services rund um Userdaten
- Relevante user based Berichterstattung für die sich auch Geld verlangen lässt (Micropayments)
- Individualisierte "Lesercockpits" - Content auf Userbedürfnisse customizen
Fazit
Beschäftigt man sich intensiver mit Expertenmeinungen, lässt sich klar erkennen, dass sich der Großteil der Experten in einem Punkt einig ist, dass Online in Zukunft wachsen und der Printsektor an Umsätzen verlieren wird. Offen ist allerdings, ob die Einnahmen im Online-Geschäft je die Größenordnung erreichen werden, die die Drucksparte in ihren besten Zeiten hatte. Die Papierausgaben werden in naher Zukunft nicht aussterben, auch wenn die Möglichkeit, sich online zu informieren, immer häufiger genutzt werden wird. Fakt ist, dass Tageszeitungen mehr denn je ein Alleinstellungsmerkmal benötigen!
Quellen:
URL: http://www.dw.de/hat-die-zeitung-noch-zukunft/a-1597718-1
URL: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/zeitung-101.html
URL: https://www.youtube.com/watch?v=vey0suZ1m-Y
URL: https://www.youtube.com/watch?v=aKKl8ooNlzg
URL: http://www.kfj.at/journalismus/vortraege/journalismus-hat-zukunft-aber-welche/
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