Digital Communication

Die Orientierung am Content für Medienunternehmen ist zur Natur geworden. Dass nun unterschiedliche Medienhäuser diverse, oft von traditionellen Medien verpöhnte Geschäftsmodelle aufgreifen und diesen Trend auch für sich selbst erkannt haben ist für viele Experten längst überfällig, zumal die Nutzerschaft von Medienobjekten eine Nähe zum Communityansatz aufweist. Die Frage ist nur, warum die technischen Möglichkeiten sowie der Communityansatz bislang nicht realisiert wurden. Liegt es wirklich an einer nicht vorhandenen Social Media Kompetenz sowie am nicht vorhandenen technischen Know How, warum der Erfolg und die Nutzung von Community Konzepten hier ausgeblieben ist, oder doch an der unternehmerischen Kompetenz? Das Community Management intensive Arbeit im Hintergrund verlangt und auch erforderlich ist steht ausser Frage. Auch hinsichtlich der Quantität und Qualität der Beiträge. Strategisch gilt es vor allem die Integration von Content und Community und die Vernetzungsqualität zu beachten 

Beispiele aus der Medienindustrie

Social Media orientiertes Geschäftsmodell

RTL startet mit Blogwalk ein individualisierbares Angebot für weibliche Zielgruppen. In Blogwalk sollen Bloggerinnen frei und unabhängig von redaktionellen Vorgaben  entscheiden, welche Themen sie in einem Text, per Bild oder Video aufgreifen. Das können laut RTL neue, inspirierende Mode- und Stylingtrends sein, genauso wie Beiträge, in denen die Bloggerinnen ihre Leser an ihrem Leben, ihren Gedanken und ihren Gefühlen teilhaben lassen. Der innovative Ansatz liegt hier in der Verknüpfung von Top Mode-Blogs zu einem Web-Fashion-Magazin inklusive einer direkten Shoppinganbindung. Dieser Ansatz ist in gewisser Form dem Kuratier-Ansatz, den wir in unserem Kurs näher untersucht haben, sehr ähnlich. Aus Business Modell Sicht tritt Blogwalk hier  als Vermittler auf, der Inhalte durch Social Media Nutzer generieren lässt und durch die Weiterempfehlung und Vermarktung dieser Emfpehlungen profitiert (verdient)!

Prinzipiell klingt das ja sehr spannend und erweckt den Anschein nach billigen Kanälen für Medienhäusern, denn es preiswerter nicht redaktionelle Lösungen zu etablieren anstelle Content von Journalisten erstellen zu lassen. Demnach setzt Blogwalk stark auf user generated content, der auch beim Publikum äußerst beliebt ist und als glaubwürdiger und vertrauenswürdiger eingestuft wird.

Community orientiertes Geschäftsmodell

Relativ parallel hat das Hause Gruner + Jahr die Online Inspirationsplattform Roomido angetreten um mit einem mehr community orientierten Projekt ein Geschäftsmodell rund ums Wohnen und Einrichten zu etablieren. Roomido.com versucht Nutzer mit opulenten Mood-Bildern und redaktionellen Beiträgen zu Stilen und Räumen zu inspirieren. Die Nutzer können neue Eindrücke und Ideen sammeln, eigene Alben anlegen und sich in der Roomido-Community mit anderen Usern austauschen. Darüber hinaus steht ein breites Expertennetzwerk für individuelle und direkte Beratung auf Roomido.com zur Verfügung.

Zukunftsmodell und Chancen für die Medienhäuser?

Social Networks stellen für Medienhäuser sowohl Chance als auch Risiko dar. Die Chance, über eigene Communitys – nicht nur auf der eigenen Plattform – die Ertragspotenziale der Zukunft zu sichern, besteht nicht unendlich lange. Kein User wird in unendlich vielen Communitys aktiv sein, kaum ein User im mehreren Communitys zum gleichen Thema.

Deshalb gilt es von Fall zu Fall zu beobachten ob etablierte Medien die Communities im Bereich wirtschaftlich relevanter Themen etablieren oder andere Anbieter, Communities selbst oder Unternehmenskunden den Medienhäusern zuvor kommen werden. Erfolgsfaktoren rund um die Etablierung dieser Modelle werden zweifelsohne die Dynamik der Entwicklung, Technik, Infrastruktur sowie das erfolgreiche Management rund um diese Plattformen sein. 

Quelle: http://i-marketing-net.com/social-networks/communitys-das-neue-geschaftsmodell-der-medien/ ;