Mobile Business Geschäftsmodell mTourism

stevan.milic.uni-linz, 25. Jänner 2017, 16:09

 

In Österreich gibt es 374 Skigebiete. [Q1] Die Skipass-Preise sind in die Höhe geschossen und die Preise steigen weiter Jahr für Jahr. Besonders für Familien ist das ärgerlich, da ein Tagesausflug in den dreistelligen Bereich gehen kann. Beispielsweise kostet ein Tagesticket für einen Erwachsenen in der Hauptsaison um die 50 Euro. Jedoch muss man auch bedenken, dass sich die privatwirtschaftlichen Bergbahnen durch den Verkauf von Skipässen finanzieren. Der Großteil der Einnahmen fließt wieder in das Skigebiet selbst: Investitionen ins Skigebiet, Beschneiung der Skipisten, Personalentlohnung, etc. [Q2]

 

 

Die Idee

Skifahren soll wieder leistbar werden. Die Skifahrer und Snowboarder müssen keinen Fixpreis (Preis für eine Tageskarte) zahlen, sondern zahlen einen variablen Preis - der abhängig von der Nutzung ist. Beispiel: Der Skifahrer fährt mit dem Skilift nur zweimal und zahlt dafür 16 Euro anstatt den 50 Euro (Tageskarte). Er kann auch öfters fahren, doch der Preis übersteigt nicht den Preis einer Tageskarte.

Möglich ist das durch die Verwendung einer App - zudem wird ein NFC-fähiges Smartphone benötigt. Der Nutzer erhält einen digitalen Schlüssel (bspw. per E-Mail), welcher beim Aufruf in die App abgelegt wird. Um durch die Zugangsbereiche (Drehkreuz, etc.) zu gelangen, wird die App aufgerufen und das Smartphone an das NFC-Lesegerät gehalten. Wie oft man einen Zugangsbereich durchschritten hat, wird in der App angezeigt und auf dieser Basis erfolgt die Abrechnung. Hierfür ist folgendes notwendig: App, NFC-fähiges Smartphone, UMTS/LTE oder WIFI, GPS/GSM für LBS, NFC-Lesegerät.

 

Business Model Canvas

Customer Segments

Das Angebot richtet sich einerseits an österreichische Skifahrer und Snowboarder, welche ein NFC-fähiges Smartphone besitzen und damit umgehen können. Sie planen ihren Skiurlaub kurzfristig und auch der Skiurlaub selbst ist auf wenige Tage beschränkt (1 bis 2 Tage). Die Zielgruppe ist zwischen 16 und 60 Jahre alt und Angehörige des Mittelstands.

Zudem sind alle österreichischen Skilift- beziehungsweise Seilbahn-Betreiber, welche die Zugangsbereiche (Beispiel Drehkreuz) mit NFC-Lesegeräten ausgestattet haben oder ausstatten wollen, Zielgruppe des Angebots.

 

Value Proposition

Die App bietet viele Funktionen und folgende Mehrwerte:

B2C:

  • Der digitale Skipass (Zugangsschlüssel) kann einfach beispielsweise per E-Mail zugesendet werden. Somit kann der Skifahrer oder Snowboarder direkt auf die Piste und muss sich nicht bei einer Schlange anstellen um einen Skipass zu kaufen.
  • Der Nutzer benötigt keinen physischen Skipass mehr, welcher verloren gehen oder gestohlen werden kann. Wenn der Nutzer sein Smartphone verliert, kann er die App über die Unternehmenswebsite sperren lassen. Es entstehen keine Folgekosten.
  • Der Nutzer kann sich Geld sparen. Er hat einen laufenden Überblick der Kosten, welche nicht den Preis eines Tagestickets übersteigen können.
  • Mit der App wird der Nutzer per Push-Nachrichten und LBS über die Möglichkeiten im Skigebiet informiert. Er erhält Gutscheine, Vorschläge zu Events, etc. und kann sich Geld sparen oder seinen Tag planen.
  • Es gibt eine Feedback-Funktion (Kommentar-Funktion). Diese kann genutzt werden um Meinungen (Zustand der Anlagen, Piste etc.) zu äußern. Dadurch können sich andere Nutzer informieren.

B2B:

  • Das Angebot lockt mehr Kunden (Skifahrer bzw. Snowboarder) an und der Umsatz steigt.
  • Der Verwaltungsaufwand sinkt, da der Schlüssel automatisch vergeben und versendet wird.
  • Das Personal kann effizienter eingesetzt werden, da einige Aufgaben entfallen.
  • Die gesammelten Daten werden analysiert und ausgewertet. Man kann erfassen, wo Verbesserungen nötig sind (Beispiel: Kunden nutzen die Piste wenig -> Piste besser aufbereiten)

 

Channels

Die B2C-Kunden (Skifahrer und Snowboarder) werden über bezahlte Werbeeinschaltungen (Radio, Fernsehen, Zeitung, Social Media, themenrelevante Foren, Suchmaschinenwerbung, etc.) auf das Angebot aufmerksam gemacht. Auf der Unternehmenswebsite können sie sich genau informieren (Videos werden angeboten, wo die Vorteile und Funktionen gezeigt und erklärt werden). Eine Verlinkung führt direkt zum App-Store, von wo aus die App heruntergeladen werden kann.

Die B2B-Kunden (Skilift- und Seilbahnbetreiber) erreicht man vor allem auf Messen, wo die Vorteile und Funktionen vorgeführt werden. Zudem wird auf Mundpropaganda gesetzt. Weiters kann der Druck der Skifahrer und Snowboarder auf die Unternehmen steigen, sodass sie vom Angebot erfahren und es einführen.

 

Customer Relationships

Die B2C-Kunden erhalten interessante Informationen und Möglichkeiten, welche das Skigebiet zu bieten hat. Zudem ist die App kostenlos und es wird großer Wert auf die Usability gelegt. In den schneelosen Monaten erhalten sie Angebote (Ausflüge, Gutscheine etc.) und können die App für die Seilbahnen nutzen.

B2B-Kunden erhalten Analysen und Auswertungen der Daten, damit kann die Planung erleichtert werden. Zudem können sie über die App Werbung schalten.

 

Revenue Streams

Die App ist für den B2C- sowie B2B-Kunden kostenlos. Die Einnahmen werden folgend generiert:

  • Prozentuale Beteiligung am Umsatz (über die App)
  • Werbung: Content, Banner, etc. (CPC und CPV)
  • Serviceleistungen: Datenanalyse und -auswertung (B2B-Kunden)

 

Key Resources

Physische Ressourcen: Büroräumlichkeiten, Testräume, Fuhrpark

Menschliche Ressourcen: Software Engineers, Marketingspezialisten, Vertriebsspezialisten

Finanzielle Ressourcen: Für die Umsetzung bedarf es an Kapital - viel Kapital. Es wird die Hilfe eines oder mehrerer Business Angels benötigt.

 

Key Activities

Die Schlüsselaktivität ist die Entwicklung einer App, welche NFC-kompatibel und sicher ist. Zudem muss die App für jeden Nutzer leicht handzuhaben sein. Auch die Schnittstellen müssen 100 Prozent funktionsfähig und sicher sein (Bsp. Bezahlfunktion). Zu Anfang muss man die B2B-Kunden auf Messen erreichen und Druck auf sie auszuüben über die B2C-Kunden.

 

Key Partnerships

Folgende Partner wären denkbar:

  • Softwareentwickler
  • NFC-Chip und -Lesegerät Hersteller 
  • Skigebiete als Vorzeigebeispiele
  • B2C-Kunden (Druck auf B2B-Kunden ausüben)

 

Cost Structure

Kostentreiber sind vor allem die Entwicklung und Weiterentwicklung der App, sowie die Kosten für die Website, die Werbemaßnahmen, die Reisen zu B2B-Kunden, den Server und die Cloud-Lösung.

 

Quellen

[Q1] http://www.bergfex.at/oesterreich/

[Q2] http://www.snowplaza.de/weblog/8104-warum-ist-der-skipass-so-teuer/

 

 

mTourism Geschäftsmodell von Stevan M

 

1 comment :: Kommentieren

Die Zielgruppendefinition...

sylvia.pichler.uni-linz, 25. Jänner 2017, 19:54

...ist genial.

Die 60+ sind meiner Erfahrung nach wirklich so, dass sie lieber mehr zahlen und dann selektiv das Angebot nutzen.

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