Transparenz und virtuelle Identitaet Blogbeitrag zum Thema Markttransparenz im Internet
michael.kaufmann.uni-linz, 28. Oktober 2015, 17:35
Persönliche Einleitung
Ich habe mich mit dem Artikel „Social Shopping Communities als Geschäftsmodell für Social Shopping“ von Andrea Landherr näher befasst.
Ich habe den Artikel deshalb für die Rubrik „Markttransparenz“ ausgewählt, da es sich um eine Veranschaulichung davon handelt, wie sich Markttransparenz im Internet und vor allem im Online Shopping durchgesetzt hat und es verdeutlicht einmal mehr, dass Konkurrenten und Mitbewerber einerseits nur einen Klick entfernt sind, auf der anderen Seite Social Media und Online Shops in Verbindung eine Bündelung von Technologien bedeutet, wo jeder einzelne Mensch mit Kommentaren, Empfehlungen und schlussendlich auch mit Rezensionen die Kaufentscheidung beeinflussen kann.
Zusammenfassung des Artikels
Social Shopping
Die Verwendungen von Sozialen Netzwerken ist seit einigen Jahren nicht mehr wegzudenken und es ist für viele bereits unvorstellbar, ohne diese Netzwerke zu leben. Auf der anderen Seite hat sich auch im Bereich E-Commerce sehr viel getan.
Laut Geisler kauften die deutschen Staatsbürger um 27 Milliarden Euro im Internet ein, was ein Wachstum von 27% gegenüber dem Vorjahr entspricht. [Geisler 2013].
Wie ich bereits oben in der Anleitung beschrieben habe beeinflussen Nutzerempfehlungen und Rezensionen den jeweiligen Kaufentscheidungsprozess. [Freude 2011].
Aus der Verbindung von E-Commerce und Social Media ergibt sich schlussendlich das sogenannte Social Commerce. Bei Social Commerce fungiert Social Media als Intermediär zur Unterstützung der sozialen Interaktion zwischen dem Verkäufer und dem Käufer. [Wang & Zhang 2012]
Zu unterscheiden ist Social Commerce hingegen von Social Shopping. Unter Social Shopping versteht man die Verbindung und Kommunikation zwischen den Käufern.
E-Commerce selbst ist bereits viel länger verfügbar, als Social Media. Beispielsweise wurde ebay bereits im Jahr 1995 gegründet. Facebook kam erst 10 Jahre später und wurde im Jahr 2004 von Mark Zuckerberg ins Leben gerufen. Im Wesentlichen sind heute Facebook (FB, WhatsApp, Instagram) und der Microbloggingdienst Twitter die Global Player im Bereich der sozialen Netzwerke. Google versuchte mit seinem Dienst Google+ auch auf den Trend aufzuspringen. Das Netzwerk wird aber bisher von den Kunden nur spärlich angenommen.
Laut dem Artikel von Andrea Landherr können in den letzten Jahren zwei Entwicklungen beobachtet werden, welche die Verbindung zwischen E-Commerce und Social Media verdeutlichen sollen und den Aspekt des Social Shoppings klarer machen.
Zwei unterschiedliche Entwicklungen:
- Integration von Aspekten des Social Networking in bestehende E-Commerce Plattformen (Bewertungen Amazon)
- Implementierung von E-Commerce Funktionionen in Social Networks (f-commerce)
Grafik:[Landherr 2015]
In der Grafik [Landherr 2015] wird verdeutlicht, wie sich die Teile von Social Media und E-Commerce entwickelt haben und zeigt einmal mehr, dass die Zukunft in der Verschmelzung der beiden Teilbereiche liegen wird.
Definition Social Shopping Communities
Social Shopping Communities werden nach Olbrich & Holsing als Online-Plattformen definiert, welche die Möglichkeiten von E-Commerce/ Onlineshops und Social Networking verbinden. Eine Social Shopping Community stellt meistens auch redaktionelle Beiträge zur Verfügung.
Die Social Shopping Community lenkt den zukünftigen Käufer meistens mit Affiliate Marketing Links zu dem jeweiligen Online Shop weiter und verdient somit an Provisonen.
Shopstyle ist ein gutes Beispiel für eine Social Shopping Community
Mithilfe eines Affiliate Links kommt man auf die Landingpage von Zalando.
Shopstyle verdient durch Provision und ist KEIN Versandhändler. Shopstyle ist lediglich der Vermittler zwischen Käufer und Verkäufer. Shopstyle bietet redaktionellen Inhalt, eine Metasuchmaschine mit Zugriff auf eine Auswahl an Online Shops und bietet dem User zusätzlich die Möglichkeit die eigenen Lieblingsprodukte gezielt nach Trend, Marke, Shop, Farbe und Preis zu durchsuchen.
Nähere Infos über Shopstyle
Die Social Shopping Community zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl das Prinzip der sozialen Netzwerke, als auch der Gedanke einer E-Commerce Seite verinnerlicht wird.
Produkte und Angebot können auch über bekannte Social Networks viral verbreitet werden.
Der Funktionalitätsumfang von Social Shopping Communities kann sich durch folgende Varianten auszeichnen:
•Profil
•Kontake zwischen den SSC Mitgleidern
•Gruppenbildung im Netzwerk möglich
•Newsfeed bzw. Benachrichtigungen im Netzwerk
•Bewertungen / Rezensionen
•Kommentare möglich
•Like / Gefällt mir / Zuneigungsbekenntnis
•Suchfunktion
•Filter
•Click Out => Weiterleitung zum jeweiligen Shopbetreiber, z. B.: Amazon, Zalando
Kritische Faktoren für Social Shopping Communities
Die Anzahl an kooperierenden Partnershops kann auf jeden Fall als kritisch angesehen werden, da das Geschäftsmodell von Social Shopping Communities darauf aufbaut, ausreichende Angebote für die Community auf der Seite bereitzustellen.
Des Weiteren gilt es, sogenannte Keyuser zu identifizieren, denn die Keyuser treten in diesem Fall in die Rolle der Influencer und beeinflussen im weiteren Sinne ebenfalls den Erfolg der Website. Keyuser können selbst auch Personen sein, die selbst ein hohe Click-Out Rate aufweisen.
Olbrich & Holsing haben beispielsweise in einer Untersuchung [Olbrich & Holsing 2012] herausgefunden, dass ein Grund für eine höhere Click-Out Rate auf eine etwaige längere Verweildauer auf der jeweiligen Seite zurückzuführen ist. Ein attraktives Produktangebot und ein angemessenes Preisniveau tragen ebenfalls dazu bei, die Click-Out Rate zu erhöhen.
Ein weiterer Erfolgsfaktor von Social Shopping Communities ist, auf Trends der User oder auf Trends der Allgemeinheit schnell reagieren zu können und dahingehend die Partner auszuwählen. Ein kontinuierliches Social Media Monitoring wäre dahingehend eine Möglichkeit neue oder zukünftige Trends von Communities herauszufinden.
Fazit und Bewertung des Artikels
Der Artikel wurde meiner Meinung nach sehr gut aufgebaut. Ich habe den Artikel von Andrea Landherr über die Springer Datenbank der FH-Steyr gefunden. Der Artikel wurde mit Literaturquellen, als auch mit Onlinequellen hinterlegt, was wiederum den Praxisbezug hervorhebt. Einige dieser Quellen sind leider heute nicht mehr im Internet verfügbar.
Es wurde die Frage der zukünftigen oder aktuellen Zusammengehörigkeit von Social Media und E-Commerce genauer betrachtet und zeigt die heutigen Möglichkeiten sehr gut auf. Ich finde, dass das Thema der Social Shopping Communities ideal zum Thema Markttransparenz im Internet passt, da Bewertungen, Rezensionen und Kommentare von Freunden die Kaufentscheidung essentiell beeinflussen können.
Verwendete Quellen von Andrea Landherr:
[Boyd & Ellison 2007] Boyd, D. M.; Ellison, N. B.: Social Network Sites: Definition, History, and Scholarship. Journal of Computer-Mediated Communication 13 (2007), 1, pp. 210-230.
[Freude 2011] Freude, T.: Social Shopping: Trend- wende im E-Commerce. Computerwoche, 2011, www.computerwoche.de/2488120; Zugriff am 05.04.2013.
[Geisler 2013] Geisler, B.: Der Onlinehandel wächst mit Riesenschritten. Die Welt, 2013, www.welt.de /113596581; Zugriff am 05.04.2013.
[Gordon 2007] Gordon, K. T.: The Power of Social Shopping Networks. Entrepreneur Magazine, 2007, www.entrepreneur.com/article/174746; Zugriff am 05.04.2013.
[Heidemann et al. 2011] Heidemann, J.; Klier, M.; Landherr, A.; Probst, F.; Calmbach, F.: Special Inte- rest Networks – eine Fallstudie am Beispiel von Netzathleten.de. HMD – Praxis der Wirtschafts- informatik 48 (2011), 282, S. 103-112.
[McCarthy 2007] McCarthy, R.: The Power of Suggestion: Social Shopping Sites Turn Online Shopping into a Group Activity. Inc.com, 2007, www.inc.com/magazine/20070201/technology- ecommerce.html; Zugriff am 05.04.2013.
[Olbrich & Holsing 2012] Olbrich, R.; Holsing, C.: Kaufverhalten im Social Shopping – eine Mo- dellierung mithilfe von Logfile-Daten. For- schungsbericht Nr. 20, 2012, www.fernuni- hagen.de/marketing/download/forschungsberichte/ fb_20_web.pdf; Zugriff am 05.04.2013.
[Voight 2007] Voight, J.: Study Says Web Shoppers Crave ‘Social’ Experience, AdWeek, www.adweek. com/news/advertising/study-says-web-shoppers- crave-social-experience-89219, 2007, Zugriff am 05.04.2013.
[Wang & Zhang 2012] Wang, C.; Zhang, P.: The Evolution of Social Commerce: The People, Management, Technology, and Information Dimensions. Communications of the Association for Information Systems 31 (2012), 5, pp. 105-127.
Den Artikel von Andrea Landher habe ich im JKU Moodle hochgeladen!
monika.gradl.uni-linz, 15. Oktober 2015, 14:42
Interessante Herangehensweise an das Thema. Leider sind Schuhe, Kleider usw. nicht wirklich vergleichbar und deshalb kann man nicht eindeutig von Markttransparenz sprechen.
Social Shopping ist jedoch ein sehr spannendes Thema im Bezug auf E-Commerce und wird in Zukunft womöglich einen noch höheren Stellenwert einnehmen. Bewertungen und Kommentare von Freunden werden immer wichtiger bei der Vielzahl an Produkten am (digitalen) Markt. Egal wie transparent und objektiv die Produkte gegenüber gestellt werden, eine Empfehlung eines vertrauensvollen Freundes wird immer wertgeschätzt.
doris.beneder.uni-linz, 15. Oktober 2015, 17:52
Ich bin auch der Meinung, dass die Vergleichbarkeit von inhomogenen Produkten in Social Shopping Communities schwierig ist. Beim Spritpreisvergleich von Tankstellen beispielsweise, so wie wir es heute gehört haben, ist dies leichter.
Ich finde, dass generell das Thema Social Shopping zunehmen wird und man sich unter Freunden in Zukunft dann online über die Zufriedenheit der Produkte austauschen wird anstatt, sich mit diesen vor Ort zu treffen. Dabei können positive oder negative Rezensionen von Bekannten und Freunden über das Produkt sehr hilfreich sein, für zukünftige Kaufentscheidungen oder für die Handhabung des Produktes.
Zu diesem Thema würde auch vergleichende Werbung gut passen. Siehe dazu meinen Blog.
manuel.reischl.uni-linz, 15. Oktober 2015, 16:15
Hallo Michael.
Finde den Artikel generell sehr interessant, weil ich zuvor selbst noch nicht mit Social Shopping konfrontiert wurde. Hier scheint sich wieder ein neuer Trend zu entwickeln, sieht interessant aus.
Wie schon in der Vorlesung ausreichend diskutiert und auch von Monika erwähnt, kann man nicht direkt von Markttransparenz sprechen. So wie ich das verstanden habe, müssten z.B. bei einem Schuh schon die Preise aller Anbieter die genau diesen Schuh im betrachteten Markt verkaufen, sowohl für den Kunden als auch für die Konkurrenz sichtbar sein, um von Markttransparenz sprechen zu können. Dies ist aber nicht der Fall. Anders ist das bei Produkten die homogen sind und wo die Transparenz von gesetzlicher Seite vorgeschrieben ist, wie du in meinem Beitrag gerne nachlesen kannst.