Eco's Aussagen aus dem Interview

thomas.neumayer.uni-linz, 2. Juli 2014, 21:33

Aussage 1: 

„ .....Hinzu kommt, dass es gar nicht sicher ist das die Webseiten von wirklich existenten Dingen berichten. Denn viele sind falsch, enthalten Fantasien oder historische Irrtümer.“ (15:15-15:28) (Q1)

Bei dieser Aussage geht es im Grunde darum, dass man falsche Inhalte im WWW nicht mehr von wahren Inhalten unterscheiden kann. Es gibt eine riesige Flut an Informationsangeboten und der Benutzer selbst hat keinen Überblick mehr, woher er die „richtige“ Information für seinen konkreten Anwendungsfall beziehen soll. Die Verbindung zur LVA stelle ich in diesem Kontext mit dem Thema kollaborativem Schreiben, digitales Kuratieren aber durchaus auch mit dem Bereich Wissensmanagement. Es war noch nie so eine Fülle an Informationen für viele Menschen über das Internet zugänglich wie heute. Bestes Beispiel für diese Entwicklung und auch gleichzeitig für kollaboratives Schreiben ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia.

„Die rund 30 Millionen Artikel der Wikipedia in über 280 Sprachen werden in Mehrautorenschaftvon unentgeltlich arbeitenden Freiwilligen konzipiert, verfasst und nach dem Prinzip deskollaborativen Schreibens fortwährend gemeinschaftlich korrigiert, erweitert und aktualisiert.“ (Q2) 

Das „Problem“ gleichzeitig aber auch das Wirkungsvolle an diesem System ist die Mehrautorenschaft. Durch diese entsteht aber auch gleichzeitg das Problem, das eventuell falsche Inhalte, sei es durch bewusste Manipulation oder auch durch einfach Unwissenheit, zur Verfügung gestellt werden. Dies ist aber nicht der einzige Ort an denen Autoren ihr Wissen zur Verfügung stellen können, auch Blogs und andere Tools können hierzu verwendet. Wird eine Fehlinformation bspw. auf einem Blog publiziert und dann durch digitales Kuratieren in andere Webmedien übernommen, so wäre der Ursprung meist aufgrund von fehlende Verweisen nicht mehr nachzuvollziehen und es wäre zudem schwer, den Urheber auf dessen Glaubwürdigkeit zu prüfen. 

Aussage 2:

„ Denken Sie an die Analyse von  Roland Barthes, wo andere nur Dinge sehen, entdeckt der Semiotiker den Sinn dahinter.“ (33:30 -33:40) (Q1)

Diese Aussage kann ich ganz klar bspw. dem „Code der Jugendlichen“, welcher im Rahmen der LVA bearbeitet wurde, zuordnen. Hier geht es um die tatsächliche Interpretation von Zeichen, Gesten, Bildern etc. Die Semiotik nimmt meiner Meinung nach in der heutigen Gesellschaft eine sehr, sehr wichtige Rolle ein, da mittlerweile auch im Marketingbereich stark mit diesen Erkenntnissen gearbeitet wird und jeder Mensch so tagtäglich damit konfrontiert wird. Ein Beispiel hierfür ist die Entwiklung einer eigenen Bildsprache vieler Unternehmen, d.h.  dass bspw. immer versucht werden soll mit den eingesetzten Bildern eine gewisses Gefühl o.ä. zu vermitteln (Bsp: INTERSPORT – es soll immer Spaß am Sport und der damit verbundenen Freiheit vermittelt werden).

Aussage 3:

„Wir definieren uns über das Ausmaß an Kontakt, das wir mit Anderen haben“ (52:36-52:41) (Q1)

Diese Aussagen kann man im Allgemeinen auf alle Kommunikationsarten im Web ummüntzen. Manche Leute, gerade im jungen Alter, definieren sich über die Länge ihrer Freundesliste in sozialen Medien. So ist es mittlerweile bei einer breiten Masse zu einer Art Statussymbol geworden, viele Freunde in der Freundesliste zu haben. (Q3) Dies soll quasi eine Art „Beliebtheitsbarometer“ wiederspiegeln und soll anderen Benutzern zeigen, in welchem Ausmaß man Kontakte pflegt. Vor kurzem wurde auch ein virales Video via Youtube verbreitet, welches genau diese Thematik aufgreift und zeigt, dass hinter diesen langen Freundeslisten nicht immer glückliche Benutzer stehen müssen.

Nachstehend dieses besagte Video mit dem Titel „What’s on your mind?“

 

Quellen: 

 

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