Für meine Themenvorschläge habe ich mich vordergründig für webbasierte Onlinedienste entschieden, die für mich unweigerlich mit Phänomenen im Web (Liken, Sharen, Sammeln, Streamen, in der Cloud speichern) verknüpft sind. Letzten Endes sind es drei Vorschläge geworden.
Meine Vorschläge
Ganz besonders interessant und nützlich finde ich die Webdienste Evernote bzw. Springpad. Beides sind Anwendungen, die es ermöglichen, Notizen, Dokumente und verschiedenste multimediale Inhalte zu sammeln. Beide Dienste können vollständig im Browser funktionieren, bei Evernote gibt es zusätzlich Apps für alle möglichen (auch mobilen) Betriebssysteme. Interessant finde ich die beiden Dienste (neben ihren starken Mitbewerbern Microsoft OneNote, Apple iCloud und vielen anderen) deshalb, weil ich über einen gewissen Zeitraum beide Anwendungen nutzte, ehe ich mich letzten Endes für eine davon entschied. Evernote bietet gemeinsam mit Cloudanbieter Dropbox und Online-ToDo-Liste Wunderlist 2 meine Grundlage für ein organisiertes (Studenten-)Leben.
Der Vorteil dieser Anwendungen ist, dass es mittels einer Erweiterung (gerne auch über ein Bookmarklet) in allen gängigen Browsern Teile, Artikel oder die ganze Webseite ausschneiden kann. Fotos können sofort hochgeladen werden, Visitenkarten werden eingescannt, verlorene Ausweise können zur Identitätssicherung im Ausland durch einen kurzen Log-In im Browser angezeigt werden. Evernote gibt sich als ultimatives, unlineares und obendrein kollaboratives Notizbuch, Springpad präsentiert sich eher als visuell orientiertes Scrapbook, ist in seiner Grundfunktionalität aber ident. Evernote und/oder Springpad stellen gemeinsam oder auch getrennt einen Vorschlag dar.
Um bei Scrapbooks zu bleiben ist für mich auch der Webdienst Pinterest von Interesse. Pinterest ist ein soziales Netzwerk, das nicht über Statusnachrichten, sondern über das Anheften ("to pin") visueller Eindrücke funktioniert. Diese Bilder können - in üblicher Social-Media-Manier - von anderen Nutzern gemocht, kommentiert und geteilt werden. Die dadurch entstehenden Pinwände können gesammelte Eindrücke zu verschiedenen Themen und Interessen bieten. Aus diesem Grund bieten zahlreiche Onlineshops mittels "pin it"-Button die Möglichkeit, Produkte in die Pinwände zu integrieren, wodurch aus bloßen Inspirationsquellen durchaus ganze Trendsetting-Einkaufslisten entstehen können. Interessant an diesem Dienst ist für mich, dass ich selbst keinen Account habe. Und das ist offensichtlich gar nicht so verwunderlich. Offensichtlich waren zumindest noch vor einem Jahr 97% der Pinterest-User weiblich (1). Dementsprechend gestalten sich auch die Inhalte, klassisch weibliche Interessen werden verteilt und gefeatured, wodurch sich dieser Unterschied weiterhin festigt. Ein Phänomen im Web? Möglicherweise, einen Sonderstatus unter den Sozialen Netzwerken hat Pinterest jedenfalls.
Als letzten Dienst meines Interesses möchte ich auch noch Netflix nennen. Netflix ist ein TV-on-demand-Dienst (ähnlich Hulu), der es ermöglicht, TV-Inhalte jederzeit darzustellen. Bedauerlicherweise ist dieser Dienst offiziell in Österreich nicht verfügbar, in den USA gehören Abonnements für Netflix und Hulu allerdings schon zu jedem guten Mediacenter (in Form eines gejailbreakten AppleTVs, auf einer Xbox 360, SmartTV oder einfach im Browser) dazu. Fernsehen wird aktiv und bewusst konsumiert, der Zuschauer wacht aus einem eigentlich phlegmatischen Zustand auf und beginnt, sich dafür zu entscheiden, was er wann sehen möchte. In den Staaten hat dies zu einer Verringerung der Kabelfernsehanschlüsse geführt (2), das klassische Fernsehen steht zumindest vor einer Veränderung.
Einbeziehung der Kolleginnen und Kollegen
Bei Evernote ist es möglich, einzelne Notizen bzw. Notizbücher öffentlich zu stellen. Des Weiteren kann man auch als Nichtuser eine E-Mail auf eine spezifische Evernote-E-Mail-Adresse eines Nutzers schicken, was dazu führt, dass dieser den Inhalt der Mail als Notiz in sein Notizbuch übertragen bekommt. Genau dieses Notizbuch könnte in Form eines Hyperlinks veröffentlicht werden. Geplant wäre die Nutzung dieser Möglichkeit, indem die TeilnehmerInnen eine kurze Mail mit Texten, Hyperlinks, gerne aber auch ein während der LVA gemachtes Handyfoto an die Mailadresse übermittelt um zu demonstrieren, dass die Inhalte rasch übertragen werden. Alternativ könnten Evernote-Notizen auch auf sozialen Netzwerken veröffentlicht werden.
Pinterest könnte dahingehend vorgestellt werden, dass sich interessierte TeilnehmerInnen einloggen könnten, um ein gemeinsames und öffentliches "Board" zu teilen, an dem die User testweise eigene Einträge "pinnen" können. Der Nachteil ist die Notwendigkeit einer Registrierung. Um "pin"-baren Content zu finden, kann zunächst die Pinterest-Website selbst herangezogen werden, erweiternd kann ich auch Links zu Drittanbietern bereitstellen, die die "Pin it"-Funktion unterstützen, um zu demonstrieren, wie Pinterest mit dem Content Dritter arbeitet.
Grundsätzlich wäre für alle drei grundsätzlich eine klassische Präsentation inklusive interaktivem Element angedacht. So auch für Netflix. Aufgrund der Tatsache, dass Netflix in Österreich nicht ohne Weiteres anwendbar ist, gestaltet sich das interaktive Element äußerst schwierig.
Die Art der Dokumentation
Für die Dokumentation soll der bewährte Blog herangezogen werden, in dem auch die für die TeilnehmerInnen relevanten Links (z.B. öffentliche Evernotenotizbücher, Pinterest, etc.) bereitgestellt werden. In diesen Beitrag können neben der klassischen Beschreibung durchaus auch interaktive Präsentationen und multimediale Inhalte eingebunden werden.
Quelle 1: http://techcrunch.com/2012/02/11/pinterest-stats/
Quelle 2: http://news.cnet.com/8301-1023_3-57409182-93/netflix-hulu-drive-u.s-consumers-to-cut-cable-cord/