In diesem Artikel wird das im Rahmen der Lehrveranstaltung zur Verfügung gestellte semiotische Experiment behandelt.
Das obenstehende Bild wird anhand der Kategorienlehre von Charles Sanders Peirce erläutert. Diese Theorie spaltet den Betrachtungsvorgang in eine Erstheit, Zweitheit und Drittheit auf.
Zur Erstheit
Die Erstheit beschreibt das Gesehene, ohne Bezug auf andere Dinge zu nehmen. Es handelt sich um erste Gedanken, vage Beschreibungen, visuelle Empfindungen.
In diesem Bild sehe ich etwas Violettrötliches. Ich sehe Kontraste.
Zur Zweitheit
Hier wird auf die Präsenz reagiert, auf Gegenständliches wird eingegangen.
Auf dem Steinblock sehe ich 5 Blumen, 5 Hasen (1 groß, 4 klein), Hühner (1 groß, 4 klein), 5 Vögel, 3 Männer (1 groß, 2 klein), 2 Pflanzen und eine Sonne. Die zwei kleinen Männer haben ihre Hände an den Pflanzen, der große Mann hat Samen in seiner Hand und auch unter seiner Hand sind Samen zu sehen.
Zur Drittheit
Die Drittheit involviert das Denken, die Interpretation. Das Gegenständliche wird zueinander in Bezug gestellt, man interpretiert die Zeichen.
Die Sonne schaut auf die zwei kleinen Männer herab, die sich als Feldarbeiter entpuppen, die in weiterer Entfernung stehen als der zunächst als großer Mann bezeichnete Bauer, der das Feld säht. Die Vögel befinden sich bereits im Anflug und es liegt nahe, dass sie sich um die auf der Erde liegenden Samen bemühen werden. Durch die Zierblumen ist ein Übergang zwischen Feld und dem Bauernhof zu erkennen. Auf dem Hof sitzen ein Huhn und ein Hase mit ihren kleineren Pendants, die bei näherer Betrachtung deren Nachkommen sein könnten.