Sonntag, 21. Dezember 2003
Semesterarbeit Teil 2 - Smart Mobs

Sie waren der Überraschungserfolg im vergangenen Sommer. Nein, die Rede ist nicht von den zahlreichen Casting-Shows und auch nicht von den Autobiografien à la Dieter Bohlen und Naddel, sondern gemeint sind jene skurrilen Aktionen, die auf der ganzen Welt urplötzlich und ohne ersichtlichen Grund stattfanden. Hauptakteure waren Menschen, die sich zuvor noch niemals in ihrem Leben begegnet sind und dieses Phänomen fand unter dem Namen „Flash Mob“ Einzug in die Medien. Flash Mobs gelten als bestes Beispiel für die von Howard Rheingold ins Spiel gebrachten „Smart Mobs“, denen er auch seine neueste Publikation aus dem Jahr 2002 widmet. Der Titel des Werks lautet "Smart Mobs - The Next Social Revolution", wodurch auch gleich ersichtlich wird, dass nach Meinung Rheingold’s die soziale Zukunft sehr stark von den erwähnten Smart Mobs mitgeprägt wird.

Was versteht man aber jetzt unter „Smart Mobs“ und welche Möglichkeiten und Gefahren bieten sie? Antworten auf diese Fragen lassen sich im zweiten Teil meiner Semesterarbeit wiederfinden, oder aber auch auf der eigens von Howard Rheingold eingerichteten Webseite, die laufend durch aktuelle Meldungen und Links zum Thema ergänzt werden.

Ich wünsche allen Interessierten viel Spaß beim Lesen meiner Arbeit und freue mich über Kommentare aller Art!

mfg René

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Donnerstag, 8. Januar 2004, 22:21
zu Beginn der 80er Jahre ..
.. wurde im ORF eine Reportage über das erfolgreiche, französische Pendant zum damaligen, in österreich angebotenen und wenig erfolgreichen "Bildschirmtext Dienst" ausgestrahlt. Die Sendung war mit "Bildschirmfieber" betitelt und handelte von diversen Anwendungsszenarien des "Vorläufers vom heutigen Internet".

Frankreichs MINITEL war auf Basis des Telefonnetzes aufgebaut. Das Endgerät war ein, um eine Tastatur und einen Bildschirm erweiterter Telefonapparat, welcher bei Verzicht auf das gedruckte Telefonbuch gratis ausgeliefert wurde. Die Informations- und Kommunikationsangebote wurden von sogen. Messagerien organisiert, die sich vornehmlich aus den Verbindungsentgelten, die von der France Télécom weitergereicht wurden, finanzierten.

Eine der auffallenden Szenarien handelte von einer Studentenrevolte in Pairs und anderen französischen Universitätsstädten, die sich vor allem gegen die Politik des damaligen Innenministers Pasquale richtete. Zur Koordination der unterschiedlichen Gruppen wurde MINITEL eingesetzt. "Niemand hatte damit gerechent" hieß es in den Kommentaren. "Sie haben es sich einfach genommen".

Gemeint waren die Studenten, die mit Hilfe von MINITEL, nicht zuletzt gegen die staatlich gelenkte Informationspolitk, ihre Interessen durchsetzten konnten, und dank der Mitwirkung sympatisierender Presse, auch die Solidarität der Öffentlichkeit auf ihrer Seite hatten.

Ich werde mich auf die Suche nach dieser Reportage machen.

H. Mittendorfer

France Télécom betreibt heute noch ein réseau Minitel (Minitelnetz): http://www.minitel.fr/

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rene.milich.salzburg, Dienstag, 13. Januar 2004, 16:23
Minitel
Ich hab mich jetzt auch einmal etwas über das von ihnen angesprochene Minitel informiert und bin dabei auf eine interessante Info gestoßen, wonach die flächendeckende Verbreitung der Minitel-Terminals in Frankreich als Grund für die langsame Durchsetzung des Internets in diesem Land genannt wird (zusätzlich spielen auch die hohen Telefonkosten eine Rolle). So nützen 15 Millionen Franzosen die Minitel-Dienste, jedoch nur 8 Millionen das Internet (Stand Dezember 2001). Aktuelle Zahlen sprechen davon, dass 39% der Franzosen Zugang zum Internet haben, was im Vergleich zu Österreichs 60% als sehr gering anmutet.

Für mich bleibt fraglich, weshalb die Franzosen am veralteten Minitel-System hängen bleiben - immerhin sind ja auch die Möglichkeiten von Minitel begrenzt.

mfg Rene Milich

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Dienstag, 13. Januar 2004, 22:55
Minitel war bereits in den frühen 80er ..
.. Jahren in Frankreich sehr verbreitet. Ihre Zahlen, (es wäre angemessen wenn Sie die Quelle zitierten) zeigen, dass Minitel immer noch sehr erfolgeich ist.

Ganz im Gegensatz zum damaligen Btx (Bildschirmtext) in Österreich und in Deutschland.

Der Grund war (damals), dass Minitel (das Endgeräte) gratis (bei Verzicht auf das gedruckte Telefonbuch) gegeben wurde und die Telefonkosten (damals) offensichtlich für die Minitelnutzung als erträglich angesehen wurden.

Der damaligen Miniteldienst kannte bereits Dienste wie: eMail, Foren, Chat, Datenbankdienste, und sogar "Links". Auch Dokumente mit multimedialer Darstellung (Bilder, Fotos, Tondokumente), wenngleich in der Qualität mit dem Internet nicht vergleichbar, waren möglich. In diesem Zusammenhang wird heute manchmal vom Vorläufer des Internet gesprochen.

Ein Erklärungsansatz für den heute noch hohen Anteil von Minitel, bei relativ geringem Internetanteil wäre in der Grenznutzentheorie zu suchen. Die Franzosen, die bereits seit Jahrzehnten ! Minitel haben und als Kommunikationsinstrument erlernt haben siehe die Kommunikationstheorie, vorgetragen von J. Gunz sehen im Internet zu wenig Zusatznutzen .

Ich bin auch davon überzeugt, dass es jede Menge "Übergänge" von Internet zu Minitel gibt. (Mailgateways, automatischer Transfer von Webinhalten zu Minitelinhalten, und vieles mehr). Was den Informationsgehalt von Minitel und Internet weitgehend gleichstellt.

H. Mittendorfer

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rene.milich.salzburg, Mittwoch, 14. Januar 2004, 10:36
Quellen
Herzlichen Dank, Herr Mittendorfer, für Ihre Antwort. Ihre Ansatz hinsichtlich des geringen Zusatznutzens des Internets scheint mir einzuleuchten, da ja ein Großteil der Internetuser sich auch nur die email-Dienste des Netzes zu Nutzen macht. Und dies ist ja, wie sie geschrieben haben, auch bei Minitel bereits Anfang der 80er möglich gewesen.

Hier noch im Nachhinein die Quellenangaben zu meinem letzten Kommentar:

http://www.frankreich-sued.de/generale-server/minitel.htm

http://mediaresearch.orf.at/c_international/c_international_nutzer.htm

mfg Rene Milich

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Dienstag, 20. Januar 2004, 22:09
falls jemand gute Kontakte zum ORF hat, ..
.. ich kann meine Privatkopie der Reportage über den französischen Miniteldienst mit dem Titel: Bildschirmfieber nicht mehr finden. Er enthält interessante Hinweise auf "frühe Virtual Communities in Europa".

Ich habe grosses Interesse daran.

H. Mittendorfer

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catharina.gaigg.linz, Sonntag, 25. Januar 2004, 15:58
Evaluierungs-Blog für collabor
Hallo!

Kennst du schon den Evaluierungs-Blog für collabor? Was denkst du darüber?

Lg, Catharina

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rene.milich.salzburg, Sonntag, 25. Januar 2004, 18:03
Evaluierungs-Blog
Hi Catharina!

Also ehrlich gesagt hab ich bis vor wenigen Minuten noch nichts von diesem Evaluierungs-Blog gehört - hab mich aber gleich einmal hingesetzt und eure Fragen beantwortet!

Wünsche euch viel Erfolg und noch einige bereitwillige User ;-)

mfg Rene

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catharina.gaigg.linz, Montag, 26. Januar 2004, 15:06
Herzlichen Dank!
Hallo Rene,

danke, dass du mitgearbeitet hast. Wie kommt es, dass du nichts von unserer Evaluierung wußtest?
Würde mich freuen, wenn du Zeit hast mir zu antworten - bitte am Evaluierungs-Blog!

Ciao, Catharina

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Donnerstag, 12. Februar 2004, 00:44
Rheingold und Brody ..
.. auf der Emerging Technology Konferenz. Textamerica ist übrigens ein aktueller Mobile Blog.

H. Mittendorfer

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rene.milich.salzburg, Donnerstag, 12. Februar 2004, 12:38
Das sind ja interessante Infos...
Gehe ich Recht in der Annahme, dass sich die beiden auch persönlich kennen?

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Last update: 2004.02.12, 12:38
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Das sind ja interessante...
Gehe ich Recht in der Annahme, dass sich die beiden...
by rene.milich.salzburg (2004.02.12, 12:38)
Rheingold und Brody ..
.. auf der Emerging Technology Konferenz. Textamerica...
by Hans.Mittendorfer.Uni-Linz (2004.02.12, 00:46)
Überwachung...
Was die "Überwachung" der Forumsbetreiber betrifft...
by christian.ziegler.linz (2004.01.26, 16:45)
Herzlichen Dank!
Hallo Rene, danke, dass du mitgearbeitet hast. Wie...
by catharina.gaigg.linz (2004.01.26, 15:06)
Evaluierungs-Blog
Hi Catharina! Also ehrlich gesagt hab ich bis vor...
by rene.milich.salzburg (2004.01.25, 18:03)

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