Statement Propaedeutikum Machtverschiebung durch Framing?

sabrina.wappel.uni-linz, 28. Dezember 2015, 20:03

Framing von Nachrichten auf Social Media Plattformen

Hierfür möchte ich das Werk von Axel Maireder "Framing von Nachrichten in Social Media" heranziehen, um Stellung zu nehmen. Dieser beschreibt die Social-Media-NutzerInnen als Intermediäre von Medieninhalten. Sie sind somit die Vermittler zwischen ProduzentInnen und (potentiellen) RezipientInnen.
Maireder stellt Twitter in seinem Text eher als „News Media“ als „Social Network“ dar. User können in zwei Gruppen unterteilt werden in Meformers, welche über das eigene Leben und Erleben berichten und Informers, diese verbreiten Nachrichten von allgemeinem Interesse.

Laut Maireder steht die theoretische Einordnung von Social Media Intermediationsprozessen noch am Anfang. Um Social Media Intermediation zu beschreiben, führt der Autor folgende klassische Theorien an (vgl. Q1):

  • Framing bezeichnet die Einbettung von (politischen) Ereignissen und Themen in subjektive Deutungsrahmen. (Q2)
  • Diffusion beschreibt die Einführung und Verbreitung von bspw. Nachrichten in sozialen Netzwerken.
  • Two-Step-Flow heißt, dass Ideen von Medien zuerst zu Meinungsführern, die die Informationen werten, und danach zu den weniger aktiven Teilen der Bevölkerung fließen.

 

Social Media Framing
UserInnen teilen die von ihnen interpretierten Inhalte, die sie zuvor rezipiert haben, mit ihren Kontakten. Durch die Kommentare, die dem Beitrag hinzugefügt werden, werden Aspekte des Inhalts hervorgehoben, betont oder mit anderen Inhalten verknüpft, während andere Aspekte in den Hintergrund treten. Hier kann der Aspekt der gesellschaftlichen Machtverschiebung, der im Propädeutikum behandelt wurde, eingebracht werden.

Arten von Framing:

  • Reframing: Geteilte Inhalte werden von einem/einer JournalistIn aus dem Beitrag herausgelöst, betont oder mit neuer Information verknüpft.
  • Preframing: NutzerInnen rezipieren den geteilten Inhalt unter dem Eindruck der vorgeschlagenen Leseart.


Funktionen von Framing in Social Media
Identitätsmanagement:
Menschen nutzen Social Media zur Selbstdarstellung. NutzerInnen von Social Media nehmen zu den geteilten Inhalten Position ein und versehen den verlinkten Medieninhalt mit der eigenen Wertung und Meinung.
Beziehungsmanagement:
NutzerInnen teilen Inhalte, um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten bzw. diesen Kontakt zu erweitern und vertiefen.


Im Gegensatz zur interpersonalen Kommunikation sind Social Media Kommunikationsräume als unabgeschlossen anzusehen. Mitteilungen können also nicht nur auf die eigenen Kontakte begrenzt werden.
Social Media Plattformen erzeugen dynamische Interaktionsräume innerhalb vernetzter Öffentlichkeit. Geteilte Medieninhalte werden nicht nur mit der persönlichen Bedeutung versehen, sondern auch durch Kommentare anderer NutzerInnen erweitert. Mittels Social Media wird über Nachrichten mit gesellschaftlicher Bedeutung reflektiert, so können NutzerInnen Medieninhalte erst verstehen.


In Zukunft wird es, laut dem Autor, eher darum gehen zu fragen „What people are doing with the media?“, denn als „What media companies are doing to the people?“. (vgl. Q1)

 


Q1:Maireder, Axel (2013): Framing von Nachrichten in Social Media, in Jandura/Frahs/Brosius (Hrsg.): Theorieanpassungen in der digitalen Medienwelt, Baden-Baden: Nomos Verlag, S.191-205
Social Media Nutzung (zu finden in http://homepage.univie.ac.at/axel.maireder/2012/12/framing-von-nachrichten-in-social-media/)

Q2: http://www.enzyklo.de/Begriff/Framing

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