E-basiertes Lernen on demand
Donnerstag, 22. Januar 2004
Geänderte Konzeption des Lehrens & Lernens
Wenn man sich die oben erwähnten, vielleicht etwas überspitzt zusammengefassten, aber keineswegs unüblichen Lebensbedingungen vor Augen führt, erscheint die folgende Feststellung als logische Konsequenz:
„As our affinity for technology and on demand service and satisfaction grows, this culture will permeate itself in other parts of life. In particular the learner will demand equal capability for his or her personal and professional developments. […] we will need to develop on demand-learning solutions in a variety of media to facilitate learning in the digital age.” (Hartley 2000, 6)
Es hat Zeitalter gegeben, wo man noch glaubte „alle Menschen alles lehren“ zu können. Dieser Ansatz wurde hauptsächlich vom tschechischen Pädagoge und Theologe Johann Amos Comenius entwickelt und vertreten. Auf dem Deckblatt seiner „Didactica Magna“ (Große Didaktik) aus dem Jahr 1957 findet sich der Anspruch dass: „die gesamte Jugend beiderlei Geschlechts ohne jede Ausnahme rasch, angenehm und gründlich in den Wissenschaften gebildet, zu guten Sitten geführt, mit Frömmigkeit erfüllt und auf diese Weise in den Jugendjahren zu allem, was für dieses und das künftige Leben nötig ist, angeleitet werden kann.“ (Filtner 1960², Vorwort) In einem ersten Moment mag dieses Versprechen der „universellen allgemeinen Bildung für alle“ wie ein naives und antiquiertes Relikt aus längst vergangenen Zeiten erscheinen, für das man angesichts des ständig exponentiell ansteigenden prinzipiell Wissbaren nur mehr ein müdes Lächeln übrig hat. Man kann und soll Comenius’ Thesen aber in einem weiter gefassten Sinne verstehen, nämlich dass die Jugend mit den Grundlagen der Kultur vertraut gemacht wird, und zwar soweit, dass sie selbstständig in der Gesellschaft lern- und handlungsfähig wird. Wenn es nicht allein um den Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten geht, sondern um übertragbare Kompetenzen und das „Lernen des Lernens“ (OQ2), dann erscheint dieser Ansatz plötzlich alles andere als überholt. Vielmehr wirkt er dann sogar als sehr innovative Forderung, die, sofern sie von der Jugend auf alle Gesellschaftsschichten ausgeweitet wird, auch dem Paradigma des „Lernens on demand“ nicht mehr wiederspricht, sondern mit ihm kompatibel ist. (vgl. ebd.)
„Auf unserem Weg in eine Wissensgesellschaft wird Information zum strategischen Rohstoff, Wissen zum wichtigsten Produktionsfaktor.“ (OQ3) Wenn man nun weiß, dass es durch die neuen Informations- und Kommunikationsmedien möglich ist, über die beispiellose Fülle an Daten und Informationen des globalen Gesamtwissens an jedem Ort und zu jeder Zeit „on demand“ zu verfügen, müsste die Forderung, an den Schulen und Hochschulen die Integration dieser „Werkzeuge“ und den effizienten Umgang mit ihnen zu fördern, eigentlich nur als logische Folgerung erscheinen.

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