E-basiertes Lernen on demand
Donnerstag, 22. Januar 2004
Virtualisierung der Schulen und Hochschulen
Für viele Pädagogen/innen stellt der Computer immer noch eine Art Bedrohung (häufig aus dem Gefühl der Überforderung kommend) dar. „Sie diskutieren, ob er „gut“ oder „böse“ ist. Diese Diskussion ist alt und längst hinfällig. Der Computer ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Es wäre also bedeutend wichtiger, den Computer zu akzeptieren, damit endlich Diskussionen über seinen sinnvollen Einsatz stattfinden können.“ (OQ2)
Dr. Rudolf Kammerl von der Universität Passau ist folgender Ansicht: „Jede quantitativ abgeschlossene Einheit und qualitativ geschlossene Einheitlichkeit von Weltbild, Menschenbild und pädagogisch-didaktischer Bildung [...] ist in Zeiten von umfassender Säkularisierung und Pluralisierung aller Welt- und Menschenbilder, der Globalisierung und Internationalisierung aller ökonomischen, politischen und kulturellen Wertbezüge [...] des grenzenlos gewordenen Informationsuniversums unmöglich geworden.“ (Kammerl 2000, 236) Und um eine solche abgeschlossene Einheit zu durchbrechen, sei der Computer eben das naheliegendste und effizienteste Mittel.
Die Argumente, welche für eine Integration der neuen Technologien in die universitäre Ausbildung sprechen, sind zahlreich und vielfältig. Um sie trotzdem in einer systematischen Weise anzusprechen, möchte ich mich an folgende vier „Überkategorien“ halten: (vgl. OQ4)

a) die geänderten Erwartungen der Studierenden
Die Studenten/innen der „net-generation“ bringen im Vergleich zu früheren Generationen völlig neue Erfahrungen im Umgang mit den neuen Medien mit. Sie sind geübt in interaktiven Kommunikationsprozessen, in der Suche nach Wissen und Informationen im Internet sowie im Informationsaustausch via E-Mail oder Chat. Es ist naheliegend, dass dies auch die Ansprüche beeinflusst, welche die Studierenden an die universitäre Ausbildung stellen.

b) der weltweite Bildungswettbewerb
Hochschulbildung ist längst keine lokale Angelegenheit mehr, Universitäten der ganzen Welt stehen in einem Konkurrenzverhältnis zueinander, in welchem es gilt, durch „die beste“ universitäre Lehre hervorzustechen. Es ist zwar ziemlich unwahrscheinlich, dass Eliteuniversitäten wie Stanford, Harvard oder Oxford in Zukunft den Durchschnittsbürger als ihre Zielgruppe ansprechen werden wollen. Im Kampf um den Erhalt des Bekanntheitsgrades werden sich aber alle Universitäten Strategien überlegen müssen. „[...] es wird für Studierende in der Zukunft leichter möglich sein, sich über das Internet Studienmodule anderer weit entfernter Hochschulen anzueignen und in ihr eigenes Studienkonzept zu integrieren, als dies heute der Fall ist. [...] das nutzbare Angebot wird weltweit sein, und damit begeben sich unsere Hochschulen auch in eine weltweite Konkurrenz.“ (Sager 2000, 145)
Bildungs- und Medienexperten skizzieren etwa für das Jahr 2005 folgende Prognosen: „Dann werden Studenten nicht mehr nur zwischen staatlichen Hochschulen wählen. Im globalen Online-Bildungsmarkt werden private Bildungsanbieter und Corporate Universities dem staatlichen Angebot Konkurrenz machen. Kooperationen zwischen Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen sowie Bildungs-Broker für individuelle Bildungsangebote werden neue Akzente in der Bildungslandschaft setzen.“ (OQ5)


c) die Kosten-Nutzen-Rechnung der Universitäten
„On the one hand, the magnitude of the services demanded of colleges and universities has grown considerably; on the other hand, the costs of providing such services have grown at an even faster rate.” (Katz 1999, 3) Eine Möglichkeit, trotz steigender Studierendenzahlen bei gleichem Etat und Personalbestand, der Forderung einer ständigen Qualitätssteigerung in der Lehre nachzukommen, sehen viele Universitäten am ehesten im Einsatz von neuen Medientechnologien.

d) lebenslanges Lernen
Mit den heutzutage prognostizierten hohen Lebenserwartungen der Menschen bekommt das Konzept des lebenslangen Lernens eine neuartige Bedeutung. Das Verhältnis von Arbeit und Bildung muss vor allem auch von Seiten der Hochschulen völlig neu überdacht, und der Bildungsbegriff evtl. viel weiter gefasst werden.
Die Ausbildung von Medienkompetenz ist dabei sicher keinesfalls aus den Augen zu verlieren. Sie „muss sich künftig wie ein roter Faden durch alle Bildungsinstitutionen ziehen, von der Schule über die Hochschule bis hin zur beruflichen Weiterbildung. Die Integration der neuen Medien kann dabei zum Motor der anstehenden Bildungsreform in Schulen und Hochschulen werden.“ (OQ3)

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