E-basiertes Lernen on demand
Donnerstag, 22. Januar 2004
To „e“ or to die?!
Es gibt ernstzunehmende Zeitgenossen, die der Universität in ihrer jetzigen Form keine Chance mehr geben und voraussagen, Campus, Gebäude, Professoren und die heutigen Organisationsformen seien in 20 Jahren vom Erdball verschwunden. Prof. Detlef Müller-Böling, Leiter des Projektes "Uni-www.ersity.de: Lehren und Lernen im Cyberspace“ ist von dieser Annahme nicht vollkommen überzeugt, wohl aber davon, dass “die Hochschule sich in den nächsten 20 Jahren grundlegend verändern wird. Aber so wie in dem vor 15 Jahren prognostizierten „papierlosen Büro“ auch heute noch gewaltige Mengen Papier bedruckt werden, so wird auch die zukünftige Hochschule nicht menschenleer oder gar entmenschlicht sein“ (OQ4). Wie die Zukunft der Universitäten tatsächlich aussehen wird, darüber kann man zum jetzigen Zeitpunkt auch wieder nur Prognosen aufstellen. Einige Trends, die sich schon heute abzeichnen (neben den bereits erwähnten, wie die geänderte Konzeption des „lern“-Begriffes oder die Umgestaltung der Bildungslandschaft mit vielen weiteren Wahlmöglichkeiten, Anbietern und Zielgruppen), möchte ich anführen.
Unbestreitbar geht der Trend in der Wissensvermittlung in Richtung Entinstitutionalisierung. An die Stelle der bekannten Vermittlungsinstitutionen und Vermittlungsprozesse treten mehr und mehr direkte Zugriffs- und Zugangsmöglichkeiten. Trotzdem wird die Funktion des Lehrers bzw. Professors durch die Technik nicht ersetzt werden. Wohl aber wird sich das Aufgabenfeld der Lehrenden merklich verändern und verschieben, und zwar in Richtung Vermittlung methodischer tools. Diese werden für die Lernenden nämlich unerlässlich um sich im immer größer werdenden Informationsdschungel zurecht zu finden. (vgl. Vortrag Sebastian Fiedler, 2003) In Anbetracht dieser Tatsachen erscheint es als weitaus sinnvoller metakognitive Fähigkeiten z.B. Recherchekompetenz und Lernstrategien zu fördern, als weiterhin strikt das Auswendiglernen von speziellen Fakten voranzutreiben. (vgl. Döring 1995, 322) Vorstellbar ist ein Wandel vom Lehrenden als „Hort allen Wissens“ zu einem Moderator von Wissenstransferprozessen bzw. einem Coach und Diskutant für den Wissensaneignungsprozess der Studierenden. Das Wissen selbst unterliegt einer Disaggregierung und Differentierung, d.h. „Informationen und Wissensbestände können in beliebiger Weise aufgebrochen, neu kombiniert, auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten und für unterschiedliche Zwecke verwendet werden (mass costumation).“ (OQ4)
Im Sinne einer Lernerzentrierung und „outcomes“-Orientierung werden die Lerner viel mehr selbstbestimmt über Geschwindigkeit und Art der Wissensaneignung mitbestimmen können und das Ergebnis des Lernprozesses wird viel unabhängiger von seinen „Produktionsbedingungen“, das Resultat des Prozesses steht viel mehr im Mittelpunkt.

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