Christian Schreiner's weblog
Donnerstag, 15. Januar 2004
Neue Medien in der internen Unternehmenskommunikation



Neue Medien in der internen Unternehmenskommunikation
Instrumente und Nutzen moderner Medien bei der internen Verwendung in Firmen

[1] Was ist unternehmensinterne Kommunikation
[2] Der Anfang der unternehmensinternen Kommunikation
[3] Anforderungen an interne Kommunikation
[4] Instrumente neuer Medien
[5] Aktuelle Anwendungen
[6] Nutzen der neuen Medien
[7] Quellen



[1] Was ist unternehmensinterne Kommunikation
Wie schon der Name selbst verrät handelt es sich hier um den gesamten Austausch zwischen Menschen oder Menschengruppen im Unternehmen. Koller (1990) definiert unternehmensinterne Kommunikation folgendermaßen:
„Kommunikationsvorgänge, bei denen sowohl Sender als auch Empfänger dem betrachteten Unternehmen angehören. „... in einem umfassenden Sinn verstanden, sowohl die eigentliche Voraussetzung als auch das Vehikel für die Koordination aller Betriebsmittel“

Im Gegensatz dazu versteht man unter der gewöhnlichen Unternehmenskommunikation sämtliche Mittel der Corporate Communication, die nach außen gerichtet ist und sich beispielsweise durch Werbung, Schreib- und Telefonierstil etc. manifestiert.

Wie wichtig unternehmensinterne Kommunikation ist lässt sich vor allem daran erkennen, dass bis zu 80% der Tätigkeiten einer Führungskraft aus kommunikativen Interaktionen mit anderen Unternehmensangehörigen (im selben Unternehmen) sowie aus dem Senden und Empfangen von Informationen besteht ( Neuberger 1990).

Zum Begriff neuer Medien möchte ich auf das Werk der Kollegin Ines Holz verweisen, die die Begriffsdefinition sehr genau ausgearbeitet hat.
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[2] Der Anfang der unternehmensinternen Kommunikation
Wenn man die frühe Geschichte der internen Kommunikation von Firmen betrachtet, so ist die Weiterentwicklung enorm. Ohne der Hilfe technischer Mittel gab es anfangs nur wenige Instrumente, die zur Weitergabe von Information bzw. ganz allgemein gesprochen zur Interaktion, die man sich zu Nutze machen konnte.

Neben der Möglichkeit von persönlichen Meetings und Versammlungen, war die Hauptform der indirekten Interaktion das Schreiben von Memos, Rundschreiben oder Briefen. Als technische Hilfsmittel gab es vor nicht all zu langer Zeit lediglich das Telefon oder das Faxgerät, welches das Telex ablöste. Letzteres ist heute nicht nur völlig veraltert sondern bereits unbekannt. Der Computer wie wir ihn heute kennen steckte Ende der 80er Jahre noch in den Kinderschuhen und erst Mitte der 90er wurde der PC ein sinnvoller Begleiter für kleine und mittlere Unternehmen. Seither ist viel geschehen. Allein die Möglichkeit zur Vernetzung diverser PC-Systeme hat unzählige Möglichkeiten, die heute genutzt werden, ermöglicht.

Persönliche Kommunikation war die günstigste Methode der Interaktion und viele Unternehmen konnten sich diverse technische Prototypen und Erstversionen kaum leisten. Erst mit dem Verfall der Preise von Prozessoren und der Computertechnologie verbreiteten sich technische Systeme, die aufgrund von Netzwerkexternalitäten einen überproportionalen Nutzen für alle Beteiligten mit sich brachte.
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[3] Anforderungen an interne Kommunikation
Der Wandel über die Zeit hat auch ein ganz unterschiedliches Anforderungsprofil kreiert. Der betriebswirtschaftliche Effizienzgedanke wird in Zeiten von Restrukturierung und Unternehmenskrisen immer mehr verfolgt. Während auf der einen Seite Globalisierung die Firmen immer größer und umfassender werden lässt, ist man auf der anderen Seite bestrebt, die Menschen immer weiter zusammen wachsen zu lassen. Nicht zuletzt weil Kommunikation jeglicher nicht persönlicher Art auch Kosten mit sich bringt.

Neben den Kosten wurde Zeit ein wesentlicher Faktor. Vor allem bei Termingeschäften ist Information über Transaktionen verschiedenster Schauplätze in Echtzeit erforderlich. Meetings müssen von einem Tag auf den anderen gehalten werden, bei denen die Partner tausende Kilometer voneinander entfernt in ihren Büros sitzen.

Nicht zuletzt soll die moderne Kommunikation als Folge auch die Qualität steigern. Einerseits kann durch einen breiteren Ansatz bzw. die erweitere Einbindung von Personen die Arbeits- und Outputqualität gesteigert werden, andererseits auch die Lebensqualität. Viele Schritte werden einfacher und bisher undenkbare Verfahren möglich.
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[4] Instrumente neuer Medien
Was für Technologien stehen uns zur Verfügung, die uns mit neuen Medien bei der unternehmensinternen Kommunikation zur Seite stehen? Nun, eine Voraussetzung für die meisten Medien, die wir heute Nutzen, ist die Vernetzung von Computern. Mit der Zeit hat sich das aus der militärischen Entwicklung stammende TCP/IP Protokoll auch für Unternehmensnetzwerke durchgesetzt. Der ursprüngliche Gedanke des Internets war ja ein militärischer: Daten, die von einem PC an einen örtlich entfernten anderen gesendet werden, sollten in einem dezentralen Netz auch dann ankommen, wenn einer der möglichen Wege entlang der Linien an den Knoten gestört ist (Höller 1999).

Wenn wir über unternehmensinterne Kommunikation sprechen so behandeln wir überwiegend das Thema Intranet. Dies ist ein rein internes, nur innerhalb des Betriebs erreichbares Netzwerk. Dies kann auch über verschiedenste Unternehmensstandorte aufgebaut werden und mit Restriktionen wie Passwort oder IP-Adressenüberprüfung abgesichert werden.

Ich möchte die wichtigsten standardisierten Instrumente hier zusammenfassen:

  • E-Mail: Hat das Memo ersetzt, es ermöglicht das direkte Versenden einer Nachricht mit Dateien an einen oder mehrere Empfänger. Die Zustellung erfolgt in der Regel in Echtzeit, sofern das Postfach vom Empfänger auch abgefragt wird.

  • www: Auch innerhalb des Intranets können Websites generiert und mit dem bekannten http-Protokoll zugänglich gemacht werden. Es ist dann einfach erklärt nichts anderes wie eine nur firmenintern erreichbare Internetadresse.

  • BBS/Netnews/Foren/Mailing Lists: Auf den genannten internen Websites können auch Bulletin Boards, Newsgroups oder Foren eingerichtet werden, mithilfe derer die Mitarbeiter untereinander kommunizieren können. Der Vorteil ist hier, dass die Nachrichten im zeitlichen Verlauf für alle ersichtlich sind und Diskussionen etc. entstehen können. Vorstellbar wird dieses System durch die Erklärung mit einem schwarzen Brett, an welchem jeder seine Gedanken festhalten kann. Mailing Lists entsprechen großen Verteilerlisten im Sinne eines Rundmailings.

  • Multimedia Audio on demand, Realvideo: Kann ebenfalls über das Intranet zugänglich gemacht werden. Hier können aufgezeichnete bzw. live Audio oder Video files downgestreamed werden. Voraussetzung ist eine relativ große Bandbreite, um die Qualität zu gewährleisten und das Firmennetzwerk nicht zu überfordern. In diesem Bereich werden laufend neue Kompressionsverfahren entwickelt.

  • Videokonferenzen: Webcam, PC mit passender Software und Netzwerkverbindung genügen, um eine Videokonferenz herzustellen. Die bekannteste Software im Bereich der Privatuser ist Netmeeting von Microsoft.

  • Instant Messengers und Chat: Die Möglichkeit, von PC-Desktop zu PC-Desktop in Echtzeit Nachrichten zu schreiben, wurde durch das Programm ICQ berühmt. Eine sehr interessante Arbeit dazu findet man von der Linzer Kollegin Maria Kolanek

  • Andere Systeme: Werden laufend von diversen Firmen entwickelt, in Abhängigkeit von deren Bedürfnissen. Ein Beispiel hierfür ist das Tipps-System von Xerox (Eureka-Projekt).

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    [5] Aktuelle Anwendungen
    Der Nutzen jeglicher Technologie oder eines jeden Instruments ergibt sich jedoch erst mit der Anwendung. Die Kombination der neuen Medien mit den neuen Technologien und den aktuellsten technischen Errungenschaften erlaubt oft ungeahnte Potentiale. Der Mensch verwendet meist PC, PDA oder Mobiltelefon als Schnittstelle zu den Instrumenten. Hier seien nur einige wenige Möglichkeiten genannt.

  • E-Learning: Dezentrale, zeitlich unabhängige Kurse
  • Management Informations Systeme MIS: Zahlen, Daten und Fakten für das Management in Echtzeit
  • Wissensmanagement-Systeme
  • Teleworking
  • Weltweite Echtzeitkommunikation in Schrift, Bild und Ton mit beinahe unbegrenzter Teilnehmerzahl

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    [6] Nutzen der neuen Medien
    Aus den verschiedensten Aspekten können hier umfassende Vorteile abgeleitet werden. Zu den wichtigsten gehört meiner Meinung nach die gesteigerte Mobilität, da der einzelne User nicht mehr auf sein Büro angewiesen ist, sondern dieses durch PDA und Mobiltelefon überall auf der Welt sein kann. Dies ermöglicht rasche, ortsunabhängige Reaktionen auf unerwartete Veränderungen (Bsp. Börsewesen). Zeit und Kosten werden eingespart, da Meetings und Konferenzen nun auch über Distanz (Video, Telefonkonferenz) gehalten werden können und keine Fahrtkosten und –zeiten entstehen.

    Kommunikation unter Mitarbeitern, die zuvor kaum oder nur schwer möglich war, wird nun erleichtert. Daraus folgt auch Motivation und verbesserte Koordination sowie Planung der Arbeitsabläufe: Beispielsweise kann die Kombination von Netzwerk, PC, Mobiltelefon und GPS eine Standortabfrage für Frächter weltweit durchgeführt werden.

    Für beinage jegliche Frage der unternehmensinternen Kommunikation gilbt es eine Lösung. Derzeit ist alles nur eine Frage des Preises, wobei in vielen Fällen eine Kosten/Nutzenrechnung für die Nutzung neuer Medien spricht.
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    [7] Quellen

  • Neuberger, O. (1990). Führen und geführt werden. Stuttgart: Enke. (Neuauflage 1995)
  • Prof. Dr. Manfred Schweiger http://www.dirscherlweb.de/uni/dl_area2/UM/UM_Schwaiger_InterneKom.pdf
    (dl. am 14.1.2004)
  • Prof. Dr. Horst Koller 1990, Universität Würzburg http://www.unister.de/Unister/wissen/sf_lexikon/ausgabe_stichwort1077_32.html
    (dl. am 14.1.2004)
  • Höller, J. Pils, M. Zlabinger, R.: Internet und Intranet. Springer Verlag Berlin 1999
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