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Donnerstag, 20. Januar 2005
Plasmatechnik- Zukunftsmusik??
"Die Plasmatechnik findet überall dort ihre Anwendung, wo es auf Qualität, Produktivität, Umweltverträglichkeit, Präzision und Flexibilität ankommt. Das betrifft u. a. insbesondere die Vorsorge- Bereiche Energie, Umwelt, Gesundheit und Mobilität. Sie wird insbesondere in den Wachstumsbereichen Elektronik-, Maschinen- und Werkzeugbau, Energietechnik, Optikindustrie, Textil-, Umwelt- und Medizintechnik eingesetzt." Soweit die Vorbemerkung in einer Publikation des Deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (Plasmatechnik BMB+F).
Doch was ist die Plasmatechnik? Was bringt uns die hochgelobte Technologie? Elsbeth Heinzelmann von der Neuen Zürcher Zeitung online sieht es folgendermaßen: "Sie bewahrt den Wollpullover vor Verfilzung und Turbinenschaufeln vor Korrosion; ihr verdanken wir bunte Neonröhren, flache Bildschirme und biokompatible Hüftprothesen. Wo wir auch hinschauen: Plasmatechnik prägt unseren Alltag."
(NZZ online).
Auf www.plasmas.org wird Plasma folgendermaßen erklärt: "Plasma is by far the most common form of matter. Plasma in the stars and in the tenuous space between them makes up over 99% of the visible universe and perhaps most of that which is not visible.
On earth we live upon an island of "ordinary" matter. The different states of matter generally found on earth are solid, liquid, and gas. We have learned to work, play, and rest using these familiar states of matter. Sir William Crookes, an English physicist, identified a fourth state of matter, now called plasma, in 1879." (Plasma)
Also ist Plasma einfach die Bezeichnung des vierten Aggregatszustandes. Der vierte Aggregatszustand und Medien. Wenn man bei Wikipedia eine erklärung für Plasmabildschirm sucht findet man folgendes: "Ein Plasmabildschirm ist ein Bildschirm, der Licht mithilfe von Phosphoren erzeugt, die durch Plasma-Entladungen angeregt werden. Plasmabildschirme bieten ein helles Bild und ein großes Farbspektrum, außerdem können sie in Größen von bis zu 150 cm (ca. 60 Zoll) in der Diagonale hergestellt werden." (Plasmabildschirm). Wer mit den Phosphoren nicht unbedingt viel anfangen kann dem geht es ähnlich wie mir, dennoch sollte die energiesparende Funktionweise herausgestrichen werden.
Die Plasmatechnologie aber nicht the one and only! LCD-Bildschirme (engl. Liquid Crystal Display - Flüssigkristallbildschirme) oder die etwas betagten CRT-Bildschirme (engl. Cathode Ray Tube - Kathodenstrahlröhre) sind derzeit noch im Vorteil. In der Praxis sieht es wie folgt aus: "Japans Elektronikkonzerne setzen bei großen Flachbildfernsehern auf unterschiedliche Techniken. Während Firmen wie Sony oder Sharp ihre Ressourcen auf Flüssigkristallbildschirme (LCD) konzentrieren, sieht Matsushita Electric Industrial (bekannt durch die Marke Panasonic) die Zukunft in Plasmadisplays." Martin Kölling Tokio
(Finanzial Times).

Alle Quellen aufgerufen am 20.01.2005 und direkt aus dem Text entnehmbar!

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Freitag, 19. November 2004
Kollaborateure und Kommunikation als Menschenrecht
Das Recht auf freie Kommunikation wird derzeit nach längerer Pause wieder im Rahmen des UN- Weltgipfels diskutiert. In diesem Zusammenhang will Rainer Kuhlen mit seinem Aufsatz "Wenn Autoren und ihre Werke Kollaborateure werde- was ändert sich dann? Oder: wenn Kommunikation ein Recht, gar ein Menschenrecht wird- was ändert sich dann" die neue politische Funktion der Kollaboration aufzeigen und wie diese das Kommunikationsrecht unterstützen kann.

Die Hypertextifizierung von Wissen bedeutet einen Verfall der gegenwärtigen Lehr- und Lehrmethoden. Durch interaktive und verlinkende Kommunikation wird die alte Ordnung aus den Angeln gehoben und frontale "Indoktrinierung" von Bildung wird (fast) überflüssig. "Kollaboration ist wesentlich Kommunikation", heisst, dass nicht das Wissen, sondern die Entstehung selbst wichtig ist, also die Kommunikation des Wissens. Die Zukunft wird vielmehr durch Kollaboration bestimmt sein, bei der nicht mehr das Individuum, der einzelne Autor das Genie sein wird, sondern eine Gruppe von Co- Autoren, die miteinander kollaborieren. Wie Kuhlen erklärt, heißt Kollaboration in diesem Verständnis nicht Vaterlandsverrat, wobei besonders der Elite der intellektuellen Schicht sowohl aus emotionalen und ästhetischen Gründen als auch aus politischen und rechtlichen Kollaboration suspekt ist. Dies hängt natürlich auch mit der kulturellen westlichen "Einzelkämpferidentität" zusammen, die in vielen anderen Kulturen nicht vorherrscht.
Durch den Hypertext verlieren einzelne den Monopolanspruch an diversen Werken, doch der Clou bei der Sache ist, dass laut George P. Landow auch die Werke selbst und nicht nur die Autoren sich kollaborativ verhalten.
Unter Telemedia wird Telekommunikation und Hypermedia (Hypertext & Multimedia) verstanden. Durch diese werden mit Hilfe neuer Informations-, Kommunikations- und Distributionstechnologien alle Lebensbereiche durchdrungen und es wird möglich, dass sich nicht nur die Wissenschaft an Diskussionen und Werken beteiligt, sondern auch das allgemeine Volk, somit sollte die Telemediatisierung helfen demokratischer agieren zu können.
An dieser Stelle ein kurzer Exkurs: Gerade vor der US- Wahl am 20.11.2004 wurden Weblogs extrem häufig genutzt, um ein Gegengewicht zu den herrschenden amerikanischen Medien (Murdoch`s FOX, CNN, NBC, etc.) zu bilden. Besonders von Bush- Kritikern wurde der Weblog gerne benutzt um "Dampf" abzulassen, doch auch dieser selbst nutzte und nutzt diesen um auch morgen noch kommunizieren zu können (George W. Bush Blog).

Die Frage die sich beim Thema Kollaboration auch aufdrängt ist folgende: bleibt das individuelle Werk weiterhin kreatives Produkt des einzelnen Autors? Kuhlen will es nicht bestreiten und wenn man sich mit Hypertexten beschäftigt, erkennt man bald, dass es sich sehr selten um böswilliges "abkupfern" handelt, sondern eher um Zusammenarbeit und Links (um Aspekte auch von anderen Blickwinkel zu betrachten). Einige Bewegungen beschäftigen sich mit den Rechten und wer diese ausüben darf: z.B. die Free and open software Bewegung und Free Software Foundation. Ein Projekt, das niemanden die aktive Mitarbeit versagt ist Wikipedia. Diese open content encyclopedia besteht aus vielen Beiträgen von Nutzern und hier gibt es im Gegensatz zur klassischen Kommunikation keinen Unterschied zwischen Sender und Empfänger, da der Sender auch empfängt und umgekehrt.

In der Wissenschaft ist Kollaboration zwar verbreitet, doch wird sie auch noch abgelehnt (siehe oben). Kuhlen vermutet, dass viele Wissenschaftler einfach nicht die Rechte über die Texte verlieren wollen, was ja auch gewissemaßen der Fall wäre und sich viele Texte einfach selbstständig machen würden. Die derzeitige Urheberrechtsgesetzgebung würde nicht mehr greifen und eben dies lässt noch auf eine, wenn auch schon angelaufene weitere Entwicklung warten. Im Bereich der Kollaboration im Wissensmanagement sollte eine Unterscheidung besonders herausgehoben werden: synchrone und asynchrone Kommunikationsforen. Diese Unterscheidung scheint sehr wichtig, da ansynchrone Kommunikationsforen zum wissenschaftlichen Diskurs vieles beitragen können. Man überlegt oft länger und handelt weniger affektiv als bei synchronen Foren. Des weiteren bleiben oft nur die asynchronen Kommunikationsforen für Interessierte länger bestehen. Bildung sollte umgewandelt werden von der reinen Stoffübermittlung in eine Einführung in Wissensmanagement, d.h. es sollte vermittelt werden, wie man mit der heutigen Flut von Information zu Recht kommt, wie man Wesentliches vom Unwesentlichen unterscheidet.

Ein bereits angesprochener Punkt ist das kollaborative Lernen. Die Idee dahinter ist, dass Bildung dynamisch und nicht statisch gesehen wird. Es ist eine Sache der Gegenwart bzw. der Zukunft Bildung dynamischer zu gestalten um vergangene Fehler nicht zu wiederholen.

Das Recht zu kommunizieren, r2c, sollte mit Hilfe neuer Kommunikationsmedien eine neue Dimension erreichen, der freie Austausch von Wissen soll nicht mehr nicht verwirklichbares Grundrecht für jedermann bleiben. Auch den weniger privilegierten Völker der Erde sollte die Information nicht verwehrt bleiben, um das Knowledge Gap und den Digital Divide zu verkleinern und nicht zu vergrößern, denn auch Information kann und soll ein Indikator für die Entwicklung einer Gesellschaft sein.

Quellen:

www.georgewbush.com/blog/ (20.11.2004)
www.inf-wiss.uni-konstanz.de/People/RK/Publikationen2004/
20040706_autoren_kollaborateure.pdf (20.11.2004)

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Montag, 15. November 2004
Der Mensch als Maß aller Dinge- Ein Gespräch zum Thema Chancen und Gefahren im Umgang mit neuen Technologien
Zum Thema "Der gläserne Mensch- Chancen und Gefahren im Einsatz neuer Technologien" wurde im Standard vom 15.11.2004 folgender Artikel veröffentlicht, der das Ergebnis eine Gesprächs zwischen Datenschützern, Nützlichkeitsforschern und Vertretern aus der Wirtschaft darstellen soll:

"Im Prinzip habe wohl kaum jemand ein Problem mit der Preisgabe persönlicher Daten - so lange sie bewusst und damit steuerbar sei. Das sagte Karl Fröschl, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wiener Electronic Commerce Competence Center (ec3), im Rahmen des EC-Austria- Technologiegesprächs "Der gläserne Mensch - Chancen und Gefahren im Einsatz neuer Technologien" vergangene Woche. Laut Fröschl sei die Kontrolle des Einzelnen über die Freigabe persönlicher Informationen eng mit seinem Vertrauen in die technischen und in die institutionellen Systeme verknüpft. Kann man der Technologie vertrauen, mit deren Hilfe meine Daten gesammelt werden? Gibt es technische Lücken im Sicherheitsnetz? Wie effektiv ist die Rechtsdurchsetzung, wenn es zu Missbrauch kommt?

Fragen, die wohl auch die gesellschaftlichen Auswirkungen von Technologien beweisen. Jeder Mensch begegne täglich zahlreichen "Teiltechnologien", die unterschiedlichsten Zwecken dienen, meinte Manfred Tscheligi, Leiter des Usability-Forschungszentrums Cure. Im Auto, am Arbeitsplatz, zu Hause. Tscheligi: "Technologien ermöglichen uns zum Beispiel, Distanzen zu überwinden." Ob per E-Mail, Handy oder über das Fernsehen.


Das Fazit des Forschers über den Umgang der Gesellschaft mit derartigen Errungenschaften: Man sehe sie heute wesentlich kritischer als früher, mache sich mehr Gedanken über mögliche Auswirkungen - was in das Denken der Technologieentwickler Einzug finden müsste. Nur die Auseinandersetzung mit Eigenschaften und Folgen neuer Technologien, "sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus kommerzieller Sicht", könne zum Erfolg neuer Entwicklungen führen. "Hätte man vorher über die potenziellen Ängste von Benutzern beispielsweise im Bereich E-Commerce nachgedacht, würden manche New-Economy-Unternehmen heute noch existieren."


Letztlich sei der Faktor Mensch entscheidend, wie Barbara Buchegger, Vorstandsvorsitzende des Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT), betonte. Technologie dürfe nur das "Mittel zum Zweck" sein. Nutzerorientierte Errungenschaften des Hightechzeitalters würden sich durchsetzen, "vor allem, wenn User schon sehr früh in die Entwicklung mit einbezogen werden". Sehen User einen ganz persönlichen Nutzen, "dann akzeptieren sie die Technologien und sind auch bereit, Sicherheitsrisiken einzugehen". Alf Netek, Leiter Strategisches Marketing der Kapsch-Gruppe, sah auch Erfolgsgeheimnis in der "ständigen Verfügbarkeit von Information", die auch zur Sucht abgleiten könne. Auch Waren seien längst Verkörperungen von Informationen in einer multimedialen Welt.


Datenschützer Hans Zeger (Arge Daten) gab zu bedenken, Konzerne würden Technologien mehr als Mittel sehen, um Gewinn zu machen, als den gesellschaftlichen Nutzen überlegen. Man forciere Entwicklungen in der Biometriebranche, "die in der präsentierten Form nicht funktionieren, noch nie funktionierten und keines der behaupteten Probleme lösen, jedoch einen enormen Investitionsbedarf haben". Zeger kritisierte "Kontroll- und Überwachungsfantasien" der Politik."

Quelle:
Der Standard, Printausgabe, 15.11.2004

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