Einstieg in die Welt der Webwissenschaften

Statement zur Fragestellung - wird die Gesellschaft durch den Web demokratischer?

Zu Beginn der Fragestellung vertrat ich die Meinung, dass das Web die Gesellschaft auf jeden Fall demokratischer macht. Nach meinen Recherchen gehe ich immer noch davon aus, dass das Web das Potential dazu hat - aber die Gefahren und Fallen die es auch beinhaltet sind nicht zu ignorieren.

Möglichkeiten des Webs zur Demokratisierung

• Größere Partizipationschancen im öffentlichen, sozialen und politischen Leben 
• Einzelpersonen, auch marginalisierte, erhalten einen Raum, in dem sie sich Gehör verschaffen können (Multi- und Pluri-Vokalität)
• Informationsflüsse werden demokratisiert
• Medienmonople und Medienhegemonie werden gelockert (Q1)

Auch Technologien schaffen Möglichkeiten:

• Soziale Netzwerke und Foren: soziale und emotionale Wissensstütze in der Gesellschaft
• Politische Mobilisierung: Mittel zur demokratischen Auflehnung, zum Widerstand und zu alternativen demokratischen Entwicklungen im transnationalen und globalen Kontext
• Autoritätsprüfung der öffentlichen Information. Die politische, fachliche und journalistische Information ist immer potenzieller Gegenstand der öffentlichen virtuellen Aufklärung und sachlicher Gegenrede. (Q1)

Fallen des Webs

• Soziale Netzwerke können als bloßes Ersatzmittel für echte gesellschaftliche Aktivität fungieren
• Virtuelle Spontanität und anti hierarchische Strukturen können gesellschaftliche Verantwortung zerstreuen
• Fragwürdig ist: Aufstieg einer "Meinungskultur" mit Meinungsführern deren virtuelle Identität verschleiert ist. (Q1)

Das demokratische Netz - eine neue Macht?

Wie oben aufgezeigt ist die Frage eine laufende Debatte - welcher auch ich mich in meiner Recherche nicht entziehen konnte. Jedoch steht diese Diskussion in einem wesentlichen Punkt erst am Anfang. Denn begreift man die sozialen Medien erstmals als Kommunikationsraum in dem sich vernetzte Öffentlichkeiten formieren, muss auch über die Teilhabe an dessen Gestaltung nachgedacht werden. (Q2)

Web als Bedrohung der Demokratie?

In der repräsentativen Demokratie sind die VertreterInnen vom Vok gewählt. So treffen also diese politische Entscheidungen nicht selbst, sondern überlassen diese den gewählten Volksvertretern. Gerade im Internet ist die Meinung dieser wahlberechtigten Bürger und Bürgerinnen leicht zu manipulieren, durch Halbwissen aber auch Stimmungsmache. Daher stellt sich die Frage bei welchen Themen wirklich das "Volk" miteintscheiden sollte und bei welchen nicht. Ob das Web die repräsentative Demokratie bedroht und die Entscheidungsfreiheit wirklich beeinflusst wird, wird weiterhin heftig diskutiert werden.(Q3)

 Fazit

Gerade in der jetzigen Zeit, wo radikale Organisationen über das Web mobil machen fällt es mir schwer die Vorteile des Webs im Bezug auf Demokratisierung herzvorzuheben. Allerdings sollte man sich auch davor hüten nur die Nachteile und Gefahren aufzuzeigen und eine "Angststimmung" verbreiten. Das Web hat wie in vielen anderen Bereichen auch bei der Demokratisierung seine Licht- und Schattenseiten und sollte mit Bedacht genutzt werden.

Quellen

Q1: http://www.goethe.de/ins/si/pro/10j/publikationen/Politik-2_0-web.pdf, letzter Zugriff: 02.11.2014

Q2: http://www.bpb.de/apuz/75830/das-demokratische-netz?p=all, letzter Zugriff: 02.11.2014

Q3: http://blog.wi2-tubs.de/web-2-0-als-bedrohung-repr%C3%A4sentativer-demokratie/, letzter Zugriff: 02.11.2014

Liebe Kerstin,

wir hatten ziemlich dieselben Gedanken beim Schreiben unserer Kommentare.

Beim Punkt "Web als Bedrohung der Demokratie" hast du angemerkt, dass die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger leicht zu manipulieren ist. Die Informationsbeschaffung und -recherche ist in der heutigen Zeit sehr, sehr einfach - und manchmal auch gar nicht schlecht. Ich hatte zu dem Thema "Wird die Gesellschaft durch das Web demokratischer" zu Beginn auch keine klare Meinung und darum habe ich mich zuerst in das Thema eingelsen.

Viel schlimmer ist für mich, dass die Identität der Bürgerinnen und Bürger nicht immer nachgewiesen werden kann. Die Bürgerkarte gilt als virtuelle Unterschrift - aber trotzdem ist nicht gewährleistet, dass die Person vor dem PC sitzt, die mit der Bürgerkarte "unterschrieben" hat.

Wie du richtig gesagt hast, gibt es Licht- und Schattenseiten der Demokratisierung im Web.

Liebe Grüße

Nina

Danke, dass du dem Thema doch etwas kritischer gegenüber stehst als ich es zuvor tat. Während meiner Recherche habe ich natürlich auch die Nachteile des Web gegenüber der Demokraie gesehen, doch obwohl es laufend in den Medien diskutiert wird, habe ich die aktuellen Fälle  der Radikalen leider außer Acht gelassen. Für mich hast du hier einen guten Denkanstoß geliefert!

Meiner Meinung nach ist es einerseits gut, dass sich Menschen durch das Internet organisieren können und andererseits ist es nicht gut. Deswegen wäre es besser, wenn die realen Menschen und ihre online Profile besser übereinstimmen würden.

Toll geschrieben und sehr strukturiert aufgebaut!

Ich finde mich in deinem Beitrag schnell wieder... und obwohl auch meine Recherchen dahingehend reichten und täglich in den Medien davon berichtet wird, habe ich das große Thema der Radikalisierung in Syrien und Nordirak nicht beachtet.

Hallo Kerstin!

Deine Recherchen zu dem Thema finde ich sehr interssant! Dein Artikel ist gut strukturiert und vorallem finde ich mich bei dem Thema des Web als Technologie welches Möglichkeiten fördert, wieder.