Aufgaben Stecken die Tageszeitungen in einer Krise?
alexander.forstner.uni-linz, 21. Mai 2014, 15:29
Einleitung
In meinem Blogeintrag möchte ich mich mit #1 Machold_Lischka und #5 Lindner Wolf befassen, da ich der Meinung bin, dass sich beide Punkte mit dem Thema sehr kritisch auseinander setzten und auch für mich sinnvolle und reale Situationen ansprechen, die Meiner meinung nach durchaus im Bereich des möglichen liegen. Darüber hinaus schätze ich Armin Wolf aufgrund seiner Persönlichkeit und seinen Aussagen sehr.
Darüber hinaus lassen sich beide Artikel zumindest teilweise mit dem jeweils anderen argumentieren.
#1 Machold_Lischka
Der Artikel beschreibt 3 mögliche Szenarien wie das Modell der Regionalzeitung (wenn auch nicht in ihrer derzeitigen Form weiter bestehen könnte. Denn eines ist fix für die Autoren. Dieses Modell wird in spätestens 15 Jahren keinen wirtschaftlichen Wert mehr haben.
1.1 Harte Fakten für Entscheider vor Ort
Dabei bezieht man sich auf das Best Practice "Polito Pro" die mitthilfe von Artikeln für Unternehmer, Lobbysten und dergleichen eine Menge Geld verdienen. Ziel ist es laut Aussage des Artikels, die Zielgruppe mit wichtigen Informationen zu versorgen, damit man schnell und effektiv Entscheidungen treffen kann. Dieses Modell kann auch Lokal oder Regional angewandt werden.
In meiner Auffassung ein sehr gutes Modell wie der Journalisums und hier besonders der gedruckte Journalismus weiter bestehen könnte. Durch regionale Themen behält man die Leserschaft bei sich. Jedoch ist das für mich kein neues Geschäftsmodell, denn dies ist meiner Meinung nach das 0815 des Journalismus und hat nichts mit dem bestehen von gedrucktem zu tun. Jedoch ist die Tatsache, dass "Polito Pro" auch offline gelesen wird ein Beweis, dass auch im heutigen Zeitalter noch gedrucktes gelesen wird. Es kommt also weniger auf das Medium als auf die Information drauf an.
1.2 Lokale Wirtschaft finanziert lokale Community
Hierbei wird auf die Hilfe der lokalen Unternehmen bei der Bereitstellung von Inhalten für Zeitungen zurück gegriffen. Denn beide Systeme können sich dabei selbst unterstützen. Die Wirtschaft kann Artikel als Werbefläche (Tag der offenen Tür, News, etc.) verwenden und Menschen bekommen das was sie interessiert.
Dieser Ansatz ist meiner Meinung nach nicht wirklich ernst zu nehmen, da man sich einerseits gegen die Grundrechte des Journalismuses stellt, nämlich der Pressefreiheit stellt (Es wird das veröffentlicht was die Unternehmen möchten) und andererseits wird dies im weitesten Sinner in jeder Tageszeitung bereits betrieben um die Wirtschaftlichen Interessen zu maximieren. Aus diesem Grund würde ich das auch nicht als Geschäftsmodell bezeichnen, sondern maximal als Ergänzung zu einem bestehenden Geschäftsmodell.
1.3 Anzeigen-Wochenzeitung und Edel-Sonntagsblatt
Dieses Geschäftsmodell beschreibt eine sinnvolle Verdichtung der Inhalte und eine Minimierung der Kapazitäten. Dabei soll ein Zusammenschluss mit Anzeigeblättern und eine größere Sonntagsausgabe den Erfolg sichern.
In meinem Sinne, die sinnvollste Art die Regionalzeitung zu halten. Denn Sie bezieht sich hier auf den wichtigesten Faktor und das ist die Zielgruppe. Denn der heutige Journalismus leidet am stärksten und der Informationsausgabe. Früher konnten sich die Menschen nur über Zeitungen informieren. Heutzutage wissen die Menschen schon alles, bevor es überhaupt in der Zeitung steht. Ein weiterer Nachteil ist die heutige Unterbrechbarkeit. Menschen wollen nicht mehr am Stück informiert werden, sondern dann wenn sie Zeit haben und dass können durchaus 10 mal am Tag jeweils 5 Minuten sein.
Daher sehe ich den Erfolg in Modell 3. Regionalzeitungen dürfen nicht das Medium in Frage stellen, sondern den Inhalt. Mann muss sich die grundsätzliche Frage stellen, wann liest der Mensch. Montag-Freitag während der Arbeitszeit oder doch am Sonntag in der früh, wenn wer wirklich Zeit hat und das Bedürfniss sich zu informieren. Wenn man genau weiß was die Zielgruppe wann möchte, hat man mehr davon als ein komplettes Medium wie das gedruckte Blatt in Frage zu stellen.
#5 Lindner Wolf
In diesem Artikel beschreibt genau meine Ansicht der Dinge, wie es mit Zeitungen weitergehen wird und warum ich der Meinung bin, dass Modell 3 im oberen Teil der Schlüssel zum Erfolg ist. Darin teilt Wolf seine Meinung mit, dass das gedruckte Wort nur ein Mittel zum Zweck ist und einfach in den letzten Jahrhunderten die beste Möglichkeit die Leser zu erreichen. Bis zum Jahr 2034 soll das gedruckte Blatt komplett ausgestorben sein. Es ist aber nicht entscheidend wo ich lese, sondern was ich lese.
Und genau da sind wir wieder bei dem Punkt, den ich im letzten Absatz von Teil 1 angesprochen habe. Verläge und Zeitungen konzentrieren sich zuviel darauf wo sie ihre Inhalte präsentieren, anstatt das sie sich damit Beschäftigen was den der Kunde möchte. Und der Kunde möchte einfach Zeitung lesen. Hier hat der Springer Verlag bereits vorgezeigt, dass es für einen Verlag gar nicht so schwer ist in die digitale Welt einzusteigen, man muss nur Wissen worauf man den Fokus setzt.
Fazit
Mein persönliches Fazit aus diesen Artikel ist ganz klar, dass nicht das Medium entscheidend für Zeitungen ist, sondern der Inhalt und die Artikel selbst. Und um zu einem Abschluss bzw. zu einer Antwort auf die Frage zu kommen, steckt die Tageszeitung in einer Krise? Nein, ich bin nicht der Meinung, dass die Tageszeitungenin einer Krise stecken, sondern das Medium des gedruckten Wortes ist in der Krise und davon müssen sich Tageszeitungen lösen.
Wie denkt ihr über meine Antwort und die dazugehörige Begründung?
Quellen:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/armin-wolf-zur-zeitungsdebatte-a-915556.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/mediendebatte-was-kommt-wenn-die-regionalzeitung-geht-a-915746.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/ulrich-machold-zur-zeitungsdebatte-a-916843.html
Gleiche Meinung
christoph.michelmayer.uni-linz, 25. Mai 2014, 12:20
Gute Ausarbeitung der Berichte! Ich sehe die Thematik ebenso wie du, dass sich die Tageszeitungen nicht in einer Krise befinden. Sie müssen evt. nur etwas "Aufwachen" um die neuen Medien etwas besser in Ihre Leistungen / Beiträge einbinden und einen dadurch einen Mehrwert kreieren. (Stichwort Multichannel). Mehr dazu in meinem Beitrag.
Zeitungskrise
christoph.poetscher.uni-linz, 28. Mai 2014, 20:05
Um etwas Haarspalterei zu betreiben: ich Stimme deiner Aussage, dass die Tageszeitungen nicht in der Krise stecken nicht zu! Der Grund hierfür ist einfach: die Tageszeitungen, in der aktuellen Form stecken sehr wohl in einer Krise, die Primär durch die Kurzsichtigkeit der Entscheider herbeigeführt wurde. Um das Haarspalten zu beenden: ich denke du hast, mit deinem Schlusssatz das Selbe gemeint...
Also ...
stephan.hackl.uni-linz, 3. Juni 2014, 19:02
... ich muss widersprechen.
Richtig, das Medium ist es, welches in der Kriese steckt. Aber ist nicht das der erste Domino-Stein, der eine ganze Kette ins Fallen bringt?
Gerade weil das Medium in der Kriese steckt, verkaufen Medienhäußer ihre Zeitungen. Einer der von mir zitierten Autoren stellt das ganz gut dar und zwar "solange die Verlage noch etwas dafür bekommen". Ich persönlich glaube schon, dass die Zeitungen als eigenständiges Medium betrachtet in der Kriese sind, da sie ohne Zugehörigkeit zu einem größeren Medienhaus, das als quasi Stütze einstehen kann, dem finaziellen Druck ausgesetzt sind und in Anbetracht der stagnierenden Reichweiten kaum Investoren finden werden.
Gemeinnützigkeit als Lösung der Krise der Tagespresse?
dieter.boehm.uni-linz, 4. Juni 2014, 19:50
Interessant finde ich den Ansatz, dass auf Basis der Gemeinnützigkeit und des Fokus auf "lohnende" und "nutzbringende" Informationsvermittlung auch lokale Tagespresse nicht nur überleben sondern profitabel geführt werden kann. Ist es wirklich unbedingt notwendig, mit Informationen Gewinn zu machen oder sollen Informationen für sich "selbst sprechen" und Gegenleistung in Form von Entgelten lukrieren? Ich bin dieser Meinung, was haltet ihr davon?