Nutzungsmöglichkeiten von Smartphone-Kameras

patrick.demel.uni-linz, 29. Oktober 2014, 18:12

Hochauflösende Kameras in Smartphones sind heutzutage bei fast allen Modellen ein Muss. Die neuesten Smartphone-Kameras können dabei schon in vielen Fällen mit so mancher Digitalkamera in Punkto Bildauflösung und Qualität konkurrieren und werden auch immer öfter statt dieser und nicht zusätzlich genutzt. Die steigende Qualität der Bilder ist hierfür nicht der einzige Grund. Die Kombination von Bild und Prozessor machen die Verwendung von Smartphone-Kameras vielseitiger und lassen eine Analyse und intelligente Verknüpfung des Bildmaterials zu. Das Smartphone ist sozusagen das Gehirn, an das das Auge also die Kamera angeschlossen ist. Zu Anfang nur ein kurzer Überblick über die derzeitigen Kamera-Auflösungen in den hochwertigsten Smartphone-Modellen.

 

Aktuelle Smartphone Cams Technologie:

Samsung Galaxy Note 4: 16 Megapixel

Xperia Z3: 20 Megapixel

HTC One M8: 4 Megapixel, 2 Megapixel (Ultrapixel-Technologie)

iPhone 6: 8 Megapixel

Unter Ultrapixel Technologie versteht man das Verwenden von größeren, qualitativ hochwertigen Pixel in einem Bildsensor. Der Vorteil an dieser Technologie ist ein geringeres Rauschen bei der Bildaufnahme. In Testberichten schneidet die Technologie allerdings weniger gut ab, da dadurch die vergleichsweise niedrige Auflösung, Detailgetreue auf den Fotos verloren gehen kann. (vgl. Q1)

Dass die Anzahl der Megapixel kein direkter Indikator für die Qualität der geschossenen Fotos ist, zeigen ebenfalls Testberichte in denen beispielsweise die Kamera des iPhone im Vergleich zur Konkurrenz sehr gut abschneidet. Entscheidend sind Verarbeitung Qualität der Kamerabestandteile und der Software die für die Bildverarbeitung verantwortlich ist. Die kleine Tabelle soll nur zeigen in welchem technischen Rahmen sich die Smartphone-Industrie zurzeit bewegt. (vgl. Q2)

Nun sollen einige der aktuellsten Nutzungsformen von Smartphone-Kameras beleuchtet werden:

 

OCR Technology:

Als optical character recognition bezeichnet man die Technik mit der ein Computer alpha-numerische Zeichen in einem Bild erkennen kann. So kann man zum Beispiel Text aus einem Bild auslesen (und mit Apps übersetzen oder bearbeiten). Man kann Auszüge aus Texten fotografieren und anschließend in einem Textprogramm bearbeiten, übersetzen oder sich den Titel und den Autor des Textes bzw. Buches liefern lassen. Eine im Android Store sehr gut bewertete Applikation in diesem Zusammenhang ist Google Goggles. Neben den oben genannten Funktionen kann man mit dieser App auch noch Visitenkarten einlesen und die Kontaktinformationen gesondert (Nummer, Name, E-Mail-Adresse etc.) in seine persönlichen Kontakte speichern. In diesem Fall kann die Bildinformation auch mit anderen Diensten von Google, wie der Google Search-Engine, verknüpft werden.

 

Das Smartphone als Barcode-Reader:

Das Handy als Barcode Reader ermöglicht es dem Nutzer Preise und Geschäfte direkt in der Filiale zu vergleichen oder im Falle von TESCO direkt über QR-Codes Einkaufsbestellungen in der koreanischen U-Bahn zu erstellen und abzusenden - siehe hier. Der QR-Code ist eine Methode Informationen so aufzuschreiben, dass diese besonders schnell maschinell gefunden und eingelesen werden können. Aufgrund einer automatischen Fehlerkorrektur ist dieses Verfahren sehr robust und daher weit verbreitet (vgl. Q3). Auch wenn QR-Code ein weit verbreiteter Begriff ist, so hält sich die Nutzung im Privatbereich in Grenzen, wie diese Studie veröffentlicht von Pitney Bowes andeutet.

 

 

In der Studie kann man erkennen, dass in keinem der untersuchten Länder mehr als 27% der Jugendlichen zwischen 18 und 34 in diversen Medien jemals einen QR-Code gescannt haben. (vgl. Q5)
Häufiger eingesetzt wird das Verfahren in der Logistik beispielsweise. Hier können Smartphones eingesetzt werden, um einfach und schnell Codes auszuelesen und Informationen über das jeweilige Produkt, oder die jeweilige Lieferung zu erhalten. Mit entsprechenden Apps kann diese Information dann in Spreadsheets gespeichert und werden. Auch zu Inventurzwecken kann man kostengünstige Apps finden, die es erlauben den Bestand zu kontrollieren, Produkten Attribute zuzuweisen und Lieferungen zu managen. Scout Mobile oder Scan to Spreadshit sind Beispiele für solche Apps. (vgl. Q6)
Ebenfalls ein häufiges Anwendungsgebiet von QR-Codes sind Tiketkontrollen. Es kann mittels des Codes festgestellt werden, ob und wofür das Tiket gültig ist und auch hier kann die Information sofort digitalisiert weitergeleitet und gespeichert werden und für spätere Zwecke verwendet werden. Große Unternehmen wie die ÖBB verwenden QR-Codes um die Gültigkeit von Zug - und Bustikets zu überprüfen.

 

Augmented Reality:

Die Nutzung von Informationen aus unserer visuellen Umgebung durch die Kamera und die anschließende Verarbeitung und Verknüpfung dieser Information mit anderen durch das mobile Geräte verfügbaren Diensten führt uns schließlich immer mehr in die sogenannte Augmented Reality. In der Augmented Reality sehen wir auf unserem Gerät alle möglichen Informationen eingespielt, die unsere aktuelle Realität betreffen und können so situationsbedingt basierend auf detaillierteren Informationen Entscheidungen treffen. Wie zum Beispiel: Wo gehe ich heute Essen? Welches Verkehrsmittel benutze ich heute? Was ziehe ich heute an usw. Eine der erfolgreicheren Apps in diesem Gebiet in der letzten Zeit kam aus dem Hause von Ikea. Das Unternehmen bietet einen Dienst an, mit dem eine Seite bzw. ein Produkt aus dem unternehmsneigenen Katalog scannen kann und dieses Produkt dann mittels Kamera in die eigene Wohnumgebung integrieren kann. Mithilfe dessen können Benutzer besser entscheiden, ob ein Möbelstück optisch ihren Ansprüchen genügt. Ein Werbevideo dazu gibt es auf Youtube zu sehen. (vgl. Q7)

Ein Unternehmen, das sich noch viel stärker mit dem Begriff Augmented Reality auseinandersetzt als Ikea ist Google. Seit der Entwicklung und Einführung der Google Glasses investiert Google verstärkt in AR-Technolgie. Erst vor kurzer Zeit investierte Google 542 Millionen US-Dollar in das Startup Magic Leap. Magic Leap äußert sich nur sehr zurückhaltend über das geplante Projekt. Gegenüber dem Wallstreet Journal äußert sich das Unternehmen dahingehend, das es plant virtuelle 3D-Objekte so auf die Augen zu projezieren, dass man sie so wahrnimmt, als ob sie Teil der realen Welt wären.

Dieses Gerät soll ähnlich wie bei Google eher in Form einer Brille angeboten werden. (vgl. Q8)

Die Augmented Reallity könnte auch durch das Nutzen von Codes und Labels wie dem zuvor besprochenen QR-Codes erweitert werde, indem man immer mehr Gegenstände mit QR-Codes versieht und zu all diesen Gegenständen seien es nun mietbare Wohnungen, Theater oder Freizeitanlagen und vieles mehr digitale Informationen erhalten kann.

 

Fazit:

Kameras werden in Zukunft eine wichtige Rolle in der Entwicklung von neuen Funktionen und Diensten in der Mobilgeräte-Industrie spielen. Vor allem die Idee der Augmented Reallity verfügt über großes Innovationspotential und ist noch bei weitem nicht ausgeschöpft. Die Auswirkungen die eine solche Technologie zur Folge haben könnte sind zur Zeit noch kaum vorstellbar. Eine völlig neue Unterhaltungsindustrie könnte entstehen und möglicherweise werden wir  die Welt wirklich bald durch andere Augen sehen, sowie es Google mit der Einführung von Google Glass bereits versprochen hatte.

 

Quellen:

Q1: http://www.chip.de/artikel/Handy-Vergleich-Bestes-Smartphone_52139326.html

Q2: http://www.extremetech.com/extreme/151334-beyond-megapixels-the-future-evolution-of-smartphone-cameras

Q3: http://de.wikipedia.org/wiki/QR-Code

Q4: http://lifehacker.com/seven-clever-ways-to-use-your-phones-camera-for-more-t-1490249115

Q5: http://www.scanlife.com/blog/2013/02/qr-code-adoption-2013-trends-and-statistics/

Q6: http://www.barcodesinc.com/cats/barcode-scanners/apps.htm

Q7: http://www.computerworld.com/article/2489346/mobile-apps/4-years-in--augmented-reality-in-smartphones-has-yet-to-catch-on.html

Q8: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-investiert-542-Millionen-US-Dollar-in-Augmented-Reality-Startup-2431025.html

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