Die Macht der Information im Internet

patrick.demel.uni-linz, 28. Juni 2015, 18:42

In meinem Statement möchte ich Bezug auf das Phänomen der „zerkratzten Windschutzscheiben“, das in den Fünfziger Jahren in der Stadt Seattle auftrat, nehmen. Hier wurden immer mehr Fahrzeuglenker darauf aufmerksam, dass ihre Windschutzscheiben mit kleinen Kratzern versehen waren. Eine Untersuchungskommission versuchte herauszufinden welchen Ursprung dieses Phänomen hatte und kam zu dem Schluss, dass in Wirklichkeit nicht mehr Windschutzscheiben zerkratzt waren, sondern nur mehr Leute bewusst wurde, dass ihre Windschutzscheibe zerkratzt war. Dieses Beispiel zeigt wie die Auswirkungen und die Einflussnahme von Information und Suggestion, die Wahrnehmung von Menschen beeinflussen können.

 

Ein ähnliches Beispiel aus dem 21. Jahrhundert ist meiner Meinung nach das Phänomen von „Dr. Google“. Seitdem es die Möglichkeit gibt durch Suchmaschinen alle möglichen Informationen zu erhalten, hat sich ein Trend entwickelt, bei auftretenden Krankheitssyndromen, diese in die Suchmaschine einzugeben und nach möglichen Krankheiten zu „googlen“ um so eine Selbstdiagnose stellen zu können. Dies führt dazu, dass immer mehr Menschen, fatale Krankheiten bei durchaus häufigen Symptomen vermuten, obwohl diese Symptome von unzähligen anderen Quellen ihren Ursprung haben könnten. Bei den verschiedensten Krebsarten beispielsweise, können eine Vielzahl von Symptomen auftreten und so werden sie sehr häufig vorgeschlagen, wenn eine einfache Kombination aus Beschwerden eingegeben wird. Das Vertrauen in die Online-Auskünfte ist teilweise erschreckend.

Ein anderes Beispiel ist das Hochwasser 2013. Hier wurde in sozialen Medien (vorrangig auf Facebook) die Fehlinformation verbreitet, dass die Nibelungenbrücke gesperrt sei oder gesperrt werden soll. Eine große Anzahl von Social Media Nutzern nahm diese Information als wahr an und handelte dementsprechend. Diese Phänomene sind dem der „zerkratzten Windschutzscheibe“ meiner Meinung nach ähnlich und sind durch den erhöhten Verbreitungsgrad von Information noch schlagkräftiger. Gerade in den sozialen Medien steigt der Einfluss von sogenannten Meinungsbildnern, Menschen denen viele andere folgen und die eine gewisse Anerkennung unter ihren „Freunden“ genießen, drastisch an und gerade wenn solche Personen Fehlinformationen verbreiten wird oft ohne Prüfung der Argumente, ein Post oder ein Tweed als wahr angenommen. Auch sehr interessant finde ich die Frage: Wieviel Einfluss haben Google, Wikipedia, diverse Blogs, soziale Medien auf die  Nutzer? Bis zu welchem Grad werden Informationen aus solchen Quellen einfach als wahr angenommen?

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