Donnerstag, 26. Dezember 2013
Gesellschaft und Web

In folgendem Artikel werde ich genauer darauf eingehen, ob die Menschen oder die Technologie als weisende Richtung für die Weiterentwicklung des Webs ausschlaggebend sind.

Spätestens seit dem Web 2.0 richten sich die Menschen nicht mehr nach den vorhandenen Technologien, das Web richtet sich nach den Bedürfnissen der Menschen. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass die Menschen im Web 2.0 selbst einen Großteil des Inhaltes erstellen und so genau das hervorbringen was sie in diesem Moment beschäftigt bzw. was sie gerade brauchen.

Inhalte oder ganze Modelle welche noch nicht vorhanden sind, werden bei Nachfrage zur Verfügung gestellt. Die Bedürfnisse der Menschen geben also an was neu geschaffen wird. So wurde kurz nach der Naturkatastrophe in Haiti mehreren Seiten mit der Möglichkeit online zu spenden eingerichtet.

Natürlich dürfen die technischen Aspekte bei der Weiterentwicklung nicht unterschätzt werden. Ohne die technische Entwicklung würde vieles was wir heute als selbstverständlich ansehen gar nicht existieren. Jedoch stehen technische Entwicklungen nicht immer im Vordergrund der Weiterentwicklungen. Viele technische Neuheuten existieren, werden jedoch kaum verwendet da sie die Mehrheit der Gesellschaft als unpraktisch empfindet oder im Alltag nichts damit anfangen kann. Als Beispiel für dieses Phänomen kann das Tablet dienen. Bereits im Jahr 1993 wurde das erste Tablet vorgestellt welche für diese Zeit schon sehr innovativ ware. Die meisten konnten jedoch mit einem solchen Gerät nur wenig anfangen und die Idee wurde bald wieder abgetan. Erst mit der Einführung des IPad im Jahr 2010 war die Gesellschaft dafür bereit und die Ära der Tablets begann. (Q1)

Die Ansichten und Werte einer Gesellschaft können sich von Land zu Land unterscheiden. So ist es auch zu erklären, dass gewisse Länder innovativere Techniken einsetzen als andere. Auch wenn sie sich technisch auf demselben Level befinden. So gehört in den Niederlanden seit 10 Jahren ein elektronischer Ausweis zum Alltag, während in anderen Ländern noch heute stark darüber diskutiert wird (Q2).

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass sowohl die Gesellschaft als auch die Technologie einen wesentlichen Teil bei der Entwicklung des Webs beitragen. Die vorausgegangene These kann meiner Ansicht nach also weder vollkommen untermauert noch wiederlegt werden. Sie sind zwei von einander abhängige Faktoren welche gemeinsam eine Richtung vorgeben. Technische Erneuerungen schaffen jedoch nur den Durchbruch wenn sie von der Gesellschaft auch aufgenommen werden.

(Q1): http://appook.de/tablet-pc/

(Q2): https://netzpolitik.org/wp-upload/bmi_epa-grobkonzept-2-0_2008-07-02.pdf

 




?Fair Use? auch bei uns?

Im folgenden Artikel werde ich mich näher mit dem Thema „Fair Use“ beschäftigen. Ist es möglich dieses System auch in Europa anzuwenden? Und welche Faktoren bzw. Abänderungen müssen hier berücksichtigt werden?

Unter dem Begriff „Fair Use“ (auf Deutsch „Angemessene Verwendung“) versteht man eine Regelung (Doktrin) des anglo-amerikanischen Urheberrechts-Systems. Diese besagt, dass urheberrechtlich geschützte Werke unter bestimmten Bedingungen genutzt werden dürfen. Die Bedingungen sind, dass sie zum Zweck der Kritik, der Stellungnahme, der Berichterstattung, der Bildung oder der Wissenschaft verwendet werden müssen (Q1).

Ob die Bedingungen in einzelnen Fällen erfüllt sind muss ein Gericht entscheiden. Anhaltspunkte dafür geben die folgenden vier Gesichtspunkte (Q2):

  • Zweck und Charakter der Verwendung. Die Hauptfrage hier besteht darin ob das Material für kommerzielle Nutzung oder einem gemeinnützigen Zweck gedacht ist.
  • Die Art des geschützten Werkes. Es wird zwischen faktenreichen und fiktiven Werken unterschieden. Je faktenreicher, desto eher kann es für Bildungszwecke oder ähnliches verwendet werden.
  • Der Umfang des verwendeten Anteils. Ein kleiner Ausschnitt des ganzen geschützten Werkes gilt eher als faire Verwendung wie wenn das Ganze zur Verfügung gestellt wird.
  • Als letztes Kriterium gilt die Auswirkung auf den potentiellen Markt. Werden die Chancen auf Gewinn für den Eigentumsinhaber minimiert, wird die Verwendung höchstwahrscheinlich nicht als fair angesehen. Bei Parodien werden hier oft Ausnahmen gemacht.

Ein Beispiel für die „Fair Use“ Doktrin welches in den USA angewandt wurde bezieht sich auf Google Books. Ein Autor hatte Google verklagt, da das Unternehmen auch seine Werke eingescannt und in Ausschnitten im Internet bereitgestellt hatte. Der Richter wies jedoch die Klage ab und Google bekam aufgrund des „Fair Use“ Grundsatzes recht. (Q4)

 

Angewandt auf Europa

Auch in Europa wäre ein solches Prinzip durchaus denkbar und würde die Rechtsunsicherheit in der Bevölkerung deutlich senken. Zurzeit gibt es bestimmte Ausnahmeregelungen (Schranken) bezüglich der Nutzungsfreiheit in bestimmten Bereichen, bei diesen ist meist eine Pauschalgebühr für den rechtmäßigen Inhaber zu bezahlen(Q4). Diese Regelungen sind jedoch stark eingegrenzt und passen sich den ständigen Veränderungen im Web nicht an.

In einem Expertenbericht wurden Bedenken geäußert, ob für die Einführung zusätzlich die EU-Richtlinien geändert werden müssten, einig ist man sich darüber jedoch nicht. Unabhängig davon könnte das Urheberrecht modernisiert werden damit die Ausnahmemöglichkeiten der EU-Richtlinien voll ausgeschöpft und geregelt werden. Für Parodien bräuchte man somit keine Genehmigungen mehr und die Freiheit dieser müsste nicht durch Verträge eingegrenzt werden. (Q3)

Eine Annäherung an das „Fair Use“ Modell müsste jedoch nicht gleich die vorhandenen Schranken aufheben. Dort wo sie bereits gut funktionieren könnten sie bestehen bleiben und weiterhin für Rechtssicherheit sorgen. Das „Fair Use“ Modell müsste angepasst und zusätzlich zu den Schranken arbeiten. Des Weiteren würde eine Sammlung von Beispielfällen die Rechtsunsicherheit mindern, ähnlich wie es im American Law Institute bereits besteht. Dieser Auffassung ist Pamela Samuleson, welche sich mit diesem Thema seit längerem auseinander setzt. (Q5)

Grundsätzlich ist eine Erneuerung der vorhandenen Schranken wünschenswert, da sich das Urheberrecht nur langsam der Bedingungen der stätig wachsenden Technologien anpasst. In wie weit das „Fair Use“ Doktrin den Europäischen Richtlinien angepasst werden müsste muss noch genau ausgearbeitet werden um einen Nachteil gegenüber den Urhebern zu verhindern. Es wäre jedoch erstrebenswert den „normalen“ Internetnutzern die Angst vor dem Urheberrecht zu nehmen, wenn diese im Sinne der Allgemeinheit handeln.

 

Quellen:

(Q1):http://de.wikipedia.org/wiki/Fair_Use

(Q2): http://www.youtube.com/yt/copyright/de/fair-use.html

(Q3): http://www.heise.de/tp/artikel/36/36423/1.html

(Q4): http://urheber.info/node/326

(Q5): http://irights.info/fair-use-in-europa-workshop-mit-pamela-samuelson

 

 




Sonntag, 20. Oktober 2013
Netz, Online-Kommunikation und Identität

"Gerade das Web 2.0 (und seine Nachfolger) scheinen prädestiniert für die De-/Re-/Konstruktion von neuen Ichs [...]. Es bietet sich die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit sich und lässt uns über die vielen unterschiedlichen Rollen nachdenken, die wir im Lebensalltag spielen."

Karlheinz Benke beschreibt in seinem Beitrag von 2012 die verschiedenen Herangehensweisen an die virtuelle Identität sowie ihre Vor- und Nachteile.

Unter einer virtuellen Identität kann man eine Selbstpräsentation des Menschen, mittels Tools in der virtuellen Computerwelt verstehen. Mit dieser kann man anonym auftreten und es ist ein leichtes seine Identität zu wechseln und als mehrere Figuren im Web gleichzeitig zu existieren.

Man kann von einer gesunden Ich-Identität sprechen, wenn die verschiedenen virtuellen Identitäten in einer Beziehung miteinander stehen. Dies ist laut Benke wichtig, da es sonst zu einer Zerrissenheit oder einer Sucht nach einem „Immermehr“ kommen kann.

In der folgenden Grafik listet er Vor- und Nachteile auf, welche die virtuelle Identität mit sich bringt.

 


Im Bezug zur Identität kann mal laut Benke von zwei Thesen ausgehen. Zum einen die These der Selbstmaskierung, in welcher es sich um eine Scheinidentität handelt und zum anderen die These der Selbsterkundung. Zweiteres handelt vom Konstruieren neuer Identitäten die sich auf unser Ich beziehen.

Selbstmaskierungsthese:

Hier geht man davon aus, dass der User sich eine andere Identität zulegt um seiner gewohnten Umwelt zu entfliehen oder sie wollen sich einfach hinter einer selbst geschaffenen Maske verbergen. Die Personen nähern sich mit ihren neu geschaffenen Identitäten meist einem gesellschaftlich gestellten Idealbild an. Des weiteren geht man davon aus, dass hier kriminelle Intentionen Grund für die Maskierung sein können.   

 

Selbsterkundungsthese:

Diese setzt sich mit ihrem zentralen Punkt der Online-Identiätsarbeit mit sich selbst auseinander. Den Personen geht es hierbei darum Erfahrungen zu sammeln um sich im reellen Leben weiter zu entwickeln. Sie benutzen die anonyme Identität um Chancen zu ergreifen und Hilfe anzunehmen, welche sie im echten Leben nicht wahrgenommen hätten. Es ist ihnen auch möglich Erfahrungen zu teilen und selbst Hilfe anzubieten.

 

In dieser Tabelle werden die zwei Thesen kurz mittels Beispielen erklärt.

 

 

Auch verschiedene Forschungen sind sich einig, dass man den Identitätsverlust nicht pauschalisieren darf. Weder das eine (die Selbsterkundung) noch das andere (Selbstmaskierung) trifft auf jeden zu der sich eine virtuelle Identität aufbaut.

 Benke beschäftigt sich gegen Ende seines Berichtes mit den Nicknamen. Dieser ist nicht nur von der Person abhängig sondern auch von dem Umfeld in dem er verwendet wird. Genauer gesagt in welcher Community oder auf welcher Plattform die Person sich damit anmeldet.

Generell wurde festgestellt, dass sich die Nicknamen durch Selbstoffenbarung kennzeichnen. Inwiefern die gewählten Namen mit der Identität selbst zu tun haben ist jedoch empirisch noch kaum untersucht.

Am Beispiel von Chatter konnte festgestellt werden, dass etwa die Hälfte der Nicknamen selbstbezogen waren. In 10% der gewählten Namen kamen Realnamen vor oder sie hatten einen Bezug zu einer realen Eigenschaft (Alter, Gewohnheit,… ).

Der Anteil an Gender-Swappern, das sind Menschen welche sich als eine andere Person, im schlimmsten Fall sogar als Personen eines anderen Geschlechts ausgeben, liegt bei lediglich 5-10%.

Es lässt sich beobachten, dass zu Beginn des Eintritts auf einer Online-Plattform sich mehr Menschen mit falschen Daten anmelden, sich später jedoch dafür entscheiden diese richtig zu stellen. Dieses Phänomen lässt sich dadurch beschreiben, dass je länger eine Interaktion mit anderen Usern stattfindet, desto mehr steigt das Vertrauen und das Bedürfnis Face-to-Face Treffen.   

 

Weiteres folgt in Kürze.....

 

Quelle:

Stefan Kühne: Theorien der Online-Beratung. Vandenhoeck&Ruprecht GmbH & Co. Kg, 2012, S.47-56

   

 


 




Montag, 30. September 2013
Propädeutikum Webwissenschaften

Der erste Eintrag in meinem Lernblog.

Hier beschreiben ich, was ich mir von meinem Studium erhoffe.

Ich erwarte mir vom Propädeutikum eine interessante Einführung in das Studium der Webwissenschaften um so einen Überblick zu gewinnen, was mich in etwa in den nächsten 2 Jahren erwarten wird.

Ich habe mir für das Studium Webwissenschaften mit dem Zweig Web Art&Design entschieden, da ich mir von diesem erwarte Wissen in den verschiedenen Bereichen des Webs zu gewinnen. Sowohl im technischen, als auch im rechtlichen und grafischen Sinn. Diese Vielfalt im Studium hat mich dazu bewogen dieses Masterstudium zu wählen.

Ich habe den Zweig WebArt & Design gewählt, da ich schon immer an grafischer Gestaltung interessiert war und ich mich schon sehr auf die dazugehörigen Kurse auf der Kunstuniversiät freue.

Mein Ziel ist es, am Ende des Studiums meine bisherigen Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern um das erworbene Wissen im Berufsleben praktisch anwenden zu können.