Nach der Einweisung in die Vorgehensweise, haben sich zwei Gruppen zu je 7 Teilnehmer gefunden, um die Übung durchzuführen.
Vom technischen Standpunkt her wurden zwei Apple iPhone 4S verwendet, welche mit einer Kameraauflösung von je 8 Megapixel in etwa der Auflösung der Memoto Kamera entsprechen.
Anschließend wurde der Foto-Rundgang am Campus getreu den Anweisungen zur Übung absolviert.
Hier die Ergebnisse der ersten Gruppe (Beschreibung darunter):
Die erste Gruppe entschied sich, eine Runde um den Uni-Teich zu spazieren.
Hier die Ergebnisse der zweiten Gruppe (Beschreibung darunter):
Die zweite Gruppe entschied, die Enzos auf der Wiese beim Uni-Parkplatz aufzusuchen, um dort ein kurzes Sonnenbad zu nehmen.
Anweisung an alle!
Ich bitte euch nun, die Ergebnisse genau zu betrachen und hier zu kommentieren, wenn ihr interessante Details bemerkt, oder wenn euch Anekdoten zu gewissen Sequenzen einfallen!
@ Gruppe1
Wie war das nochmal mit den UniTeich Enten und den Karpfen? ;)
Unsere Fotostrecke (Gruppe 2) finde ich schon recht ansprechend, einige der Bilder vermitteln die Stimmung sehr gut.
Spannend wäre jetzt von dir (Florian) zu erfahren, wie zufrieden du mit dem Ergebnis bist, nachdem du (als Fotograf unserer Gruppe) auf keinem der Erinnerungsbilder zu sehen bist.
Das ist für mich ein fundamentaler Unterschied in der Betrachtung. Auf meinen eigenen Fotos bin ich nämlich recht oft zu sehen, da ich Kameras auch gerne anderen Personen zum Fotografieren überlasse. Interessant ist, ob diese Third-Person-Perspektive oder die von Memoto realisierte First-Person-Perspektive besser als Erinnerung dient.
Die Frage ist also: warum machen wir Fotos? Erinnerung, Selbstinszenierung, Teilen von Erinnerungen, ... - leider kann ich keine soziologische/psychologische Antwort darauf anbieten.
Dafür tritt man theoretisch in anderen Lifelogs und Fotos von anderen Personen auf. Die Perspektive ist eine ganz andere.
Die Frage nach dem Warum im Bezug auf das Fotografieren ist absolut sinnvoll. Ich würde sagen, dass deine genannten Gründe alle valide sind, aber halt von unterschiedlichen Möglichkeiten bedient werden. Memoto fährt eher auf der Schiene von Erinnerungen.
Das bringt mich auf die Idee, dass man mehrere Leute mit einer Memoto-Kamera ausstatten könnte und sie an einen gemeinsamen Ort schickt. Danach lädt man seine Fotos auf das soziale Erinnerungsnetzwerk, kann die Bilder entweder für sich behalten oder seine Freunde fragen, dass diese die Fotos (die ohnehin in der Cloud sind), die zwischen Zeitpunkt x und y gemacht wurden, für das gemeinsame Fotoalbum freizugeben.
Anhand der zeitbasierten Daten der Fotos erhielte man dadurch eine geordnete chronologische Fotostrecke aller gemachten (und geteilten) Bilder dieses Events (Wanderung, Konzert, was auch immer).
so hab ich mir das auch gedacht; es wäre für mich eigentlich nur nützlich, wenn meine fotos kombiniert mit den perspektiven anderer personen gemischt werden
Ich finde meine Kollegen haben sehr interessante Punkte bzw. Fragen aufgeworfen. :) Vor allem finde ich es sehr spannend, wie Philipp bemerkt hat, dass du Florian auf keinem Foto zu sehen bist. Du bist quasi in deiner Erinnerung nicht vorhanden. Die Frage ist, ob der versprochene Mehrwert durch Memento, wichtige Momente festzuhalten, die man sonst übersehen würde, gegeben ist, wenn man selbst eigentlich nie "dabei" ist. Die Frage ist auch, ob sich der Mehrwert erst dadurch ergibt, dass auch andere Personen in unmittelbarer Umgebung mit dieser Memento-Kamera augestattet sind?
Ich denke, dass jeder selbst entscheiden muss wie wichtig es ihm/ihr ist auf den eigenen Fotos vorhanden zu sein. Aber in Zeiten in der die eigene Selbstdarstellung (Facebook, Youtube, usw.) boomt, könnte ich mir vorstellen, dass es für viele undenkbar ist selbst nicht auf den Fotos zu sein.
Ich finde das Prinzip von Memento durchaus spannend, die Fotostrecke als Timeline und mit Album-(Sortier)möglichkeit online, am besten in der Cloud zu speichern. Die Intuition und das Festhalten des Nicht-Spektakulären und Alltäglichen ist für mich reizvoll, da ich nichts mehr hasse wie ein austauschbares Foto nach dem anderen. Sind wir im Urlaub, sehen wir meistens Hotels, den Strand, Pool, das Meer und nichtssagende "Sehenswürdigkeiten". Doch wie spannend ist das? Einfach den Alltag in seiner Einzigartig- und Nüchternheit festzuhalten und die Ergebnisse nicht zu kennen, den ich weiß ja nicht, wann 30 Sekunden vorbei sind und wann ausgelöst wird, ist sehr cool. Zum Thema Datenschutz sei noch gesagt, dass Portraitfotos automatisch gelöscht gehören von Memeto, sprich das Programm müsste erkennen wenn ein Gesicht in zu großer Proportion abgespeichert wird und dieses Bild automatisch entfernen.
... oder das Gesicht verwischen/verpixeln. Sonst gäbs ja keine Fotos mit Menschen, nicht?
Leider war auf der Uni nicht mehr sehr viel los als wir den Rundgang um den Uniteich (Gruppe 1) starteten. Ich fände es aber sehr interessant das Experiment zu einem Zeitpunkt an dem die Uni hoch frequentiert ist zu wiederholen und dann zum Beispiel zu analysieren wie viele Bekannte Gesichter (StudientInnen oder ProfessorInnen) man findet.
Memoto soll ja auch dazu dienen Fotos aufzunehmen die aus dem Alltag stammen -> etwas, dass man normalerweise nicht aufnehmen würde
Was ich mich jetzt noch frage ist, wenn ich auf den Fotos selbst gar nicht zu erkennen bin, vielleicht kann ich mich in 10, 20 oder 50 Jahren dann auch gar nicht mehr daran erinnern wo die Fotos entstanden sind..