Mobile Business Artikel 2 - Innovationen und Restriktionen
natalia.zmajkovicova.uni-linz, 27. Jänner 2016, 01:22
In folgendem Artikel analysiere ich das Mobile Geschäftsmodell von Tractive mit Fokus auf das Tractive GPS-Ortungsgerät und zeige mögliche Innovationen und Restriktionen auf.
MÖGLICHE WEITERENTWICKLUNGEN UND INNOVATIONEN
Das Gerät scheint technisch gesehen sehr ausgereift zu sein. Natürlich könnte man Antworten auf gewisse Restriktionen suchen (siehe unten), jedoch denke ich dass die Innovation und Weiterentwicklung mehr in folgenden Bereichen stattfinden wird:
Personalisierung:
Der Hersteller bietet hier bereits zwei Varianten des Gerätes (pink und jagd-Edition) an. Ich könnte mir vorstellen, dass hier noch weitere Varianten dazukommen könnten oder das Gerät noch weiter personalisiert werden könnte.
Verfügbarkeit:
Das das Abrufen von Positionsdaten in den meisten Fällen mittels einer App erfolgt, muss hier sichergestellt werden, dass diese auch auf den aktuellsten Stand gebracht wird und die Kompatibilität mit möglichst vielen Endgeräten bzw. Betriebssystemen besteht. Mit dem Gerät wird ein weltweiter Markt angesprochen, so stellen auch Nutzer von weniger verbreiteten Engeräten eine insgesamt große Zielgruppe dar.
Ökosystem für Haustierbesitzer aufbauen und etablieren:
Das Unternehmen bietet bereits jetzt schon eine Menge Apps und zwei weitere Hardwareprodukte an. So wäre ein logische Weiterentwicklung eine noch bessere Verzahnung der jeweiligen Produkte um - ähnlich wie bei runtastic – ein in sich geschlossenes Ökosystem für die Zielgruppe Haustierbesitzer zu etablieren. Das Zentrum dieses Ökosystem wäre das bereits vorhandene eigene soziale Netzwerk für Haustiere darstellen.
MÖGLICHE RESTRIKTIONEN UND BESCHRÄNKUNGEN
Obwohl das Gerät und das Geschäftsmodell sehr gut durchdacht sind, sehe ich hier mögliche Restriktionen, die eine Rolle im Kaufentscheidungsprozess spielen könnten:
Keine GPS-Ortung oder Funklochgefahr:
Die Grundfunktionalität vom Tractive basiert auf GPS Ortung. Da diese in städtischer Umgebung oder geschlossenen Räumen bekanntlich nicht verlässlich oder gar nicht – wie es in Tunnels der Fall ist - funktioniert. Wäre eine Ortung von Tieren in z.B. U-Bahnen oder Kellern verunmöglichst. Orte an denen sich ängstliche oder kranke Tiere verstecken würden, wären somit nicht ortbar.(Q1)
Weiters ist die Ortungsgenauigkeit auf 5-10 Meter beschränkt. Was in offenem Geländer meist ausreicht kann sich in geschlossenen Bereichen bei verletzten Tieren die sich z.B. nicht bemerkbar machen können als schwierig erweisen.
Ähnlich verhält sich das in einem Funkloch. Hat das Gerät keinen Empfang (GSM) dann kann es auch seine Position zum Server nicht schicken. In diesem Fall wäre eine Ortung ebenfalls nicht oder nur eingeschränkt möglich. Die Netzabdeckung ist prinzipiell in 80 Ländern möglich, nur funktioniert diese nur dort gut wo auch der Mobilfunkempfang gut ist. In Regionen mit niedriger Netzdichte kann es daher zu Kommunikationsproblemen kommen.
Nicht austauschbare SIM-Karte:
Jedes Gerät hat eine fest verbaute und nicht austauschbare SIM-Karte integriert. Die Nutzung des Gerätes sieht eine monatliche Gebührenzahlung vor. Diese inkludiert die Mobilfunkgebühren für die Datenübertragung. Einige potentiellen Käufer könnten sich genau von diesem Geschäftsmodell abschrecken lassen.
Potentielle Käufer die lieber eigene SIM Karte benutzen möchten, da sie z.B. keinem Startup vertrauen könnten sich von diesem Geschäftsmodell abschrecken lassen obwohl sie an sich das Gerät attraktiv finden würden.
Live-Modus frisst Akku:
Die Akkulaufzeit von Tractive wird lt. Hersteller von Faktoren wie Außentemperatur, Netzabdeckung, GPS-Verfügbarkeit und der Aktivität des Tieres beeinflusst. Weiters hängt es davon ab, wie häufig gewisse Funktionen benutzt werden. Der Live-Tracking Modus verbraucht beispielsweise mehr Akku als die normale GPS Positionsbestimmung. Je nach Art und Umfang der Benützung hält der Akku zwei bis fünf Tage. (Q2)
Bauart des Gerätes:
Das Gerät ist lt. Hersteller für Tiere ab 4,5kg geeignet. Da fallen schon mal viele Besitzer von Katzen und kleinen Hunden als Zielgruppe weg. Das Gerät ist mit 35g zwar sehr leicht aber von der Größe (51mm x 41mm x 15mm) her trotzdem eher für mittelgroße und große Hunde oder andere Tiere konstruiert. Außerdem ist die Art der Befestigung ein Sicherheitsrisiko, da das Gerät beim Spielen oder Herumwälzen ev. runterfallen könnte. Diese funktioniert außerdem nicht bei jedem Hundehalsband.
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Artikel 3 - Geschäftsmodell und Zielgruppe
Quellen:
Q1: https://de.wikipedia.org/wiki/Assisted_Global_Positioning_System
Q1: https://tractive.com/de/faq#hardware_6
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