Media? Social!

Partizipatives Lernen in und mit Social Media

Aktualisiert: 2012.01.31, 14:19 |  login | 
Dienstag, 3. März 2009

Der Beginn der LV befasste sich naturgemäß mit organisatorischen Dingen wie Teilnahme, Benotung, den Online-Tutorien und der Nutzung von Collabor. Ebenso gab es eine Übersicht zu den Themenschwerpunkten des Semesters.

 

Nachfolgend eine Zusammenfassung der Inhalte der 1. LV, Quellen sind die Dokumentation zum Thema Hypertext auf Collabor unter Bezugnahme auf Ted Nelson, Sir Tim Berners-Lee und Vennevar Bush.

Ted Nelson kann als einer der Urväter des Internets bezeichnet werden, er formulierte bereits in den 1960er Jahren fortschrittliche Ideen zum WWW und viele visionäre Theorien, jedoch gelang ihm keine reale Umsetzung. Viele seiner, sinnvollen, Überlegungen wurden bis heute nicht realisiert.

Sir Tim Berners-Lee schuf dann mit der ersten Version der Programmiersprache HTML den Grundstein für das WWW.

 

In seinem ersten Werk, Literary Machines, geht Ted Nelson davon aus, dass es in der Literatur, er versteht hierunter die wissenschaftliche Sachliteratur und nicht die Belletristik, keine eigenständigen Werke gibt, sondern dass alles aus Verknüpfungen und Anleihen bei anderen und eigenen Ideen besteht.

So verfügen die großen Werke der westlichen Literatur sowohl über explizite, also offensichtliche Inhalte, die für jeden verständlich sind und über implizite Inhalte zu deren Verständnis der Rezipient Hintergrundwissen benötigt.

Als Beispiel können seriöse wissenschaftliche Arbeiten genannt werden, in denen systematisch und abschließend durch Literaturangaben auf fremde Inhalte verwiesen wird.

Im Bereich der Freizeit und Semiprofessionellen Forschung wären die Wikis ein Beispiel, da dort in der Regel nicht ein Artikel von Anfang bis Ende gelesen wird sondern die Möglichkeiten Links zu verwenden in Anspruch genommen wird und im Idealfall auch Ergänzungen durch den "Leser" erfolgen.

Auf (wissenschaftliche) Blogs übertragen bedeutet dies wiederum, dass man in seinem eigenen Blog das wesentliche schreibt und auf Inhalte in anderen Blog (und anderen Quellen) verweist. Dort wiederum hinterlegt man Kommentare und Links, die auf das eigene Werk verweisen. So entsteht eine Vernetzung und das gesamte wird mehr als die Summe seiner Teile.

Als Link versteht Nelson eine jump opportunity, also ausdrücklich die Möglichkeit die Weiterleitung wahrzunehmen, nicht den Zwang wie dieser durch sich immer wieder neu öffnende Popups und automatische Weiterleitungen häufig die Realität ist.

Er postulierte nicht nur die bekannten Outlinks, sondern auch Inlinks, die darauf verweisen woher man kommt.

Ebenfalls auf Nelson zurückzuführen ist die Trennung von Inhalten und Darstellung, so dass dem Inhalt jeweils nur eine Information mitgegeben wird, wie er dargestellt wird. Dies war in der ersten Version von HTML nicht vorgesehen und wurde erst später realisiert.

 

Durch die Digitlisierung wurde es möglich beliebig viele Kopien eines Mediums herzustellen, ohne dass die Qualität darunter leidet. Daraus resultiert, das Musikdatein und FIlme aber auch Texte und Bilder permanent weitergegeben und kopiert werden (können). 

Dies war jedoch nicht im Sinner von Ted Nelson, seine Gedanken gingen dahingehend weiter, dass jede Datein nur einmal in einem Pool existieren soll, auf den jeder Zugreifen kann, die Daten aber sollen nicht kopiert oder verschoben werden. Das Projekt Xanadu versucht dies seit 1960 zu realisieren. O ist dort z. B. noch die Hompage von Ted Nelson einsehbar, wie sie bis 2001 bestand.

Nelson sah darin eine Möglichkeit Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden und den Autoren und Urhebern eine Bezahlung zukommen zu lassen (Gegenwert Pro Klick).

In eine ähnliche Richtung geht das Projekt Creative Commons, das verschiedene kostenfreie Lizensierungsvorgaben bereitstellt.

 

Mit den Folgen der Zusammenarbeit befasst sich Rainer Kuhlen in seinem Werk "Wenn Autoren und ihre Werke Kollaborateure werden - was ändert sich dann? von 2004

Er stellt hier die individuelle Zurechnung der gemeinschaftlichen Leistung gegenüber. Dieser Ansatz wird in meinen Augen auch mehr und mehr in der Wissenschaft verwirklicht: So wurden früher Werke jeweils unter dem Namen des Feder führenden Professors veröffentlicht, während heute in der Regel alle Mitarbeiter des Projekts genannt werden, üblicherweise in der Reihung ihres Anteils.

 

Rainer Kuhlen gehört auch dem Aktionsbündnis Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft an, das sich insbesondere für den freien uneingeschränkten Informationszugang an Hochschulen einsetzt.

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